Sennenhund und Sennenhund Mix Besitzer, wo seit ihr ??

  • @ThorstenD: ich bin nur noch selten hier im DF, aber hab grad die Frage zum Appi gesehen und dass noch keiner geantwortet hat.
    Sorry für denIch empfinde die Beschreibung des Charakters recht wirklichkeitsgetreu.


    "Selbstsicher, furchtlos, lebhaft, temperamentvoll" - selbstsicher und furchtlos würde ich bei den Appis, die ich hatte (2 Hündinnen) und die kennen gelernt habe (über 30) nicht ohne Einschränkung unterschreiben. Meistens sind die Hunde nicht ohne Kompromisse vorwärts unterwegs. Meine jetzige Hündin wacht mit viel Getöse und wirkt imposant, aber lösen soll es bitte ich.
    Ich finde das Wort "misstrauisch" trifft es besser.


    Lebhaft und temperamentvoll passt voll, die Hunde sind sofort da und "Känguruhsprünge" wie meine jetzige Hündin sie immer gerne zeigt, sind nicht unüblich.


    Ich empfinde sie nicht als sehr schwierig (im Gegensatz zu manchen Usern hier im DF) - unsere erste Hündin war ein Ersthund in einer Familie ohne viel Erfahrung (wir haben vieles gemacht, wo sich hier alle User einfach nur umdrehen würden). Arbeit gab es nicht, wir sind halt spazieren gegangen und da musste der Hund auch mal mit in die Stadt zum Konzert (natürlich ohne Training, sowas "kann" ein Hund halt) genauso wie regelmäßig alleine bleiben.


    Meine jetzige Hündin ist etwas schwieriger, aber die war der dominanteste Welpe in einem großen Wurf und hat eine gewisse "Großkotzigkeit" behalten.
    Und auch sie fällt hier zu 95% positiv auf und ich werde oft nett auf sie angesprochen - hört auf mich, lässt Menschen in Ruhe, lässt sich auch von Kindern oder Frauen überraschend streicheln und mit meinem Management sind fast alle leinenfreien Kontakte mit anderen Hunden (hier üblich) problemlos. Sie maßregelt und begrenzt gerne andere Hunde - gibt einen Abbruch und weiter gehts. Bei längeren gemeinsamen Spaziergängen ignoriert sie die Hunde dann.


    Ich mache keine Arbeit - nur spazieren gehen mit längeren Wanderungen, hin und wieder Nasenspiele und ansonsten Familienhund sein. Die Hündin wird im Sommer 4 Jahre alt, die letzte wurde fast 16. Beide kennen Fremdbetreuung und sind auch mal mit Leuten unterwegs, die Null Lust haben irgendwas zu trainieren, da sollen die Hunde einfach funktionieren.


    Jagdtrieb auf Sicht ist vorhanden, aber nicht groß. Wir sehen hier regelmäßig Wild und der Rückruf funktioniert, obwohl ich den selten übe.


    Zur Beobachtungsgabe: mEn beobachten Appis sehr gut. Ich nutze das gerne, meine Appihündin kommuniziert alle paar Minuten mit mir auf dem Spaziergang und in "kritischen" Situationen (sie findet was unheimlich, es kommen einzelne Menschen entgegen usw.) indem sie mich beobachtet. Da reicht ein Lächeln meinerseits oder nur ein Ausatmen.


    Kann auch negativ sein - vor einem Jahr habe ich mich gewundert warum meine Hündin beim "Fuß"-Üben am Hundeplatz und bei Ausstellungen plötzlich nur noch als Känguruh unterwegs ist. Ich bin dann draufgekommen, dass ich sie oft anlächle wenn sie so herumspringt, weil ich das grundsätzlich wirklich witzig finde. Jetzt benutzt sie es um meine Anspannung zu lösen - und die wird in so Situationen immer höher, je mehr sie springt.


    Beide Hunde hier lieben/liebten ihre Menschen und beobachten genau, wer wie begrüßt werden möchte, wer wie "angesprochen" werden mag und sind oft zu 100% auf uns fokussiert.


    Appis sind eine Rasse, die man live kennen lernen sollte falls man ev. Interesse hat - viele Leute sind dann doch vom quecksilbrigen Temperament abgeschreckt (von 0 auf 100 in 0,1 sek., dazu sehr hohe Körperspannung). Dafür stehen sie hier auch schnell parat, weil ich sicher eine ganz, ganz tolle Idee habe (in ihren Augen) und "approved by Frauchen" ist hier ein wichtiges Qualitätsmerkmal :P.

  • @Flintstone01
    Vielen Dank :gut:


    Durfte am Wochenende zwei andere Appis kennen lernen, 1 Hofhund und 1 reinen Familienhund, joa, quecksilbriges Temperament ist ne tolle Beschreibung.
    Ich mag sowas total gerne, solange der Hund selbst gradlinig ist im Verhalten und im Idealfall dabei weder ängstlich noch kompromisslos nach vorne gehend wenn man als Halter mal nicht aufpasst.
    Die Rasse kommt auf jeden Fall auf meine "für später mal" Liste xD

  • @ThorstenD: schön, freut mich zu lesen (und sorry für den langen Roman - bei "meiner" Rasse kann ich echt lange schreiben :ops: ).
    Ich finde diese 100%-Ergebenheit zu der eigenen Familie so schön sowie dieses ständig lebhafte und positive Wesen - Appis sagt man auch nach, sie "lachen" mit der Zeit (ziehen die Mundwinkel nach oben) weil sie das bei ihren Menschen beobachten. Meine Appis machen das.
    Und gleichzeitig gibts hier viel Ruhe und das ist dann auch okay. Ich mag diese Hunde einfach :herzen1: .

  • Wir haben auch eine Appi Hündin. Und wir kennen auch ein paar Appis.


    Man sollte bei der Rasse nicht davon ausgehen das eine fremd Betreuung funktioniert. Es gibt immer Ausnahmen und Appis bei denen das klappt.
    Bei unserer Hündin würde es nicht klappen.


    Genauso von anderen anfassen lassen oder streicheln lassen. Auch das geht bei vielen Appis nicht.
    Unsere lässt sich nur von 4 Personen anfassen und streicheln. Spielen kann aber jeder mit ihr. Bei Frauen taut sie schneller auf und da kann es auch mal sein das sie sich anfassen lässt.


    Auch gibt es viele Appis die eine Beschäftigung/Arbeit brauchen und mit nur Spaziergängen nicht zufrieden sind.
    Wir machen mit unserer Hündin Treibball. Bevor wir unser Pony bekommen haben durfte sie unser großes Pferd immer von der Weide holen.


    Genauso mit Stadtbummel, Restaurante, Kirmes usw. es wird welche geben mit denen kann man das machen. Aber die meisten mögen so etwas überhaupt nicht.
    Unsere Hündin macht so etwas mit aber man sieht ihr deutlich an das sie es überhaupt nicht toll findet. Deswegen nehmen wir sie nicht mit.


    Man muss damit umgehen können das sie terrotorial sind. Rüden sind da noch mal heftiger als Hündinnen.
    Unsere Hündin verbellt und hüpft evtl noch auf Entfernung drum herum. Aber sie geht nie nach vorne. Das kann bei Rüden schon ganz anders aussehen.


    Den Jagdtrieb können wir bei ihr sehr gut kontrollieren. Es kann auch ein Tier direkt vor ihr aufspringen und rennen. Sie geht nicht hinter her. Ich muss max. ab und zu ein Nein sagen. Aber auch da gibt es sehr viele die da anders sind.


    Wenn wir draußen unterwegs sind, dann geht sie Menschen von sich aus aus dem Weg oder kommt zu uns. Wir müssen selten etwas sagen.
    Auch da gibt es viele die anders sind und wo man Begegnungen immer managen muss.


    Mit anderen Hunden hat sie keine Probleme. Entweder sagt sie einmal kurz "hallo" oder die Hunde werden ignoriert. Sie maßregelt andere Hunde, wenn sie z.B. an ihrem Hintern schnuffeln wollen.
    Auch da kenne ich einige Appsi die nicht so entspannt sind.


    LG
    Sacco

  • Ich finde Appenzeller sind keine Hunde für Anfänger. Man kann Glück haben und einen gemäßigten Appenzeller bekommen aber meistens ist das Gegenteil der Fall.
    Ich kenne einige die den Appi als ersten Hund hatten und bei denen das schief gegangen ist.


    Genauso sollte man sich keinen Appi holen, wenn man eher der Typ für einen z.B. Labbi ist.


    Überwiegend sind die Appis eingenständig und stur. Sie arbeiten zwar gerne mit ihrem Besitzer zusammen aber wenn sie keinen Bock haben etwas zu machen, dann machen sie es nicht. Sie wissen genau was sie wollen und was nicht.


    In unserer Tierklinik waren sie ganz erstaunt das unsere Hündin keinen Maulkorb braucht. Sie meinten 90% der Appis brauchen einen Maulkorb für die Behandlung.


    Unsere damalige Ta fragte uns, nach dem wir ihr erzählt haben das wir einen Appi bekommen, ob wir uns das gut überlegt haben. Sie hatte mal einen Appirüden der war nicht ohne und schwierig.


    Sie sind sehr bellfreudig und erzählen viel und gerne.


    Die Nachbarin von meinen Eltern meinte zu uns das sie viel mehr Angst vor unserer Appi Hündin hat als damals vor unserem Rotti. Auch unsere Nachbarn haben mind. Respekt wenn nicht ein wenig Angst vor unserer Hündin. Obwohl die noch nie etwas gemacht hat.


    LG
    Sacco

  • @Sacco: mir ist es schon mehrfach in den "Hundesuch"-Threads aufgefallen, dass wir die Appis ein bisschen unterschiedlich einschätzen. Ich kenne auch Exemplare, die nicht angenehm sind, aber die kenne ich bei allen Rassen.


    Es sind resche Hunde und aus meiner Sicht muss man Freude am hohen Energielevel haben. Und gut möglich, dass Rüden deutlich heftiger als Hündinnen sind. Aber ich habe auch einige Appenzeller in den letzten 20 Jahren kennen gelernt und bei den meisten Hunden musste viel "einfach so" klappen. Gerade Bauern nehmen sich nicht ewig Zeit zum Rumerziehen.
    Meine Hündin liebt z.B. auch eher die einsamen langen Wanderungen, trotzdem kommt sie im Moment öfters mit zum Einkaufen, muss auch mal vor dem Geschäft warten, usw. Genauso Besuch akzeptieren. Oder Fremdbeutreuung.


    Meine erste Hündin war wirklich ein "Ersthund", ein Tutnix mit anderen Hunden und die hat so viele Fehler verziehen, unglaublich. Meine jetzige Hündin ist da ein anderes Kaliber, aber v.a. wegen ihrer Pseudo-Dominanz (da "warnte" mich die Züchterin bei Abgabe, dass meiner der heftigste Welpe im 9er-Wurf war) und nicht wegen der Rasse. Und das merke ich vor allem bei anderen Hunden, bei Menschen ist sie extrem weich.


    Zum Arbeiten ist meine jetzige Hündin besser, kaum Sturheit, für einen Nicht-Gebrauchshund sehr guten Beutetrieb und gute Nasenleistung. Klar, kein Malinois oder so, aber hier haben wir z.B. mehrere Leute positiv überrascht wie sehr sich meine Hündin für den Hundesport anbietet. Aber auch die erste Hündin ist brav mit uns UO und Agility am Hundeplatz gelaufen, solange es uns gefreut hat.
    Soweit ich gesehen habe auf verschiedenen Hundeplätzen und VSSÖ-Trainingswochen sind die Appis noch die Sennenhunde, die am ehesten mitarbeiten (und dabei potenziell zum Überdrehen neigen, das muss man handhaben).


    Also insgesamt kein "Begleithund" wie die FCI-Klasse 9 und schon mit ihren Eigenheiten (wenn jemand Labbis liebt, würde ich ihm auch keinen Appi ans Herz legen); aber aus meiner Sicht eher durchschnnittlich "schwierig".

  • Unsere Hündin ist für uns auch total unkompliziert. Für andere wäre das nichts und ist schwer zu händeln.


    Es geht mir nur darum zu sagen das es nun mal kein selbstläufer ist und auch schief gehen kann. Und das die Rasse nun mal bestimmte Eigenschaften hat mit denen man kalr kommen muss. Die Rassebeschreibung hat sich ja keiner einfach so ausgedacht. Vielleicht lesen Leute hier nur mit oder kommen mit Goo..l hier drauf. Und wenn sie dann lesen das ist alles kein Problem und das bekommt man ganz einfach hin und läuft quasie von alleine, kann das richtig in die Hose gehen. Es ist dem Besitzer und dem Hund nicht geholfen, wenn der Besitzer sich einen Appi holt weil er meint das geht ja alles so einfach und ohne Probleme und dann merkt er das es nicht so einfach ist.


    Landwirte gehen selten, wenn überhaupt, mit den Hunden spazieren. Da haben sie keine großen Berührungspunkte mit anderen Menschen oder Hunden. Die Appis auf einem Bauernhof leben da auch recht eigenständig.


    Es gibt Appis die kein Problem mit Fremdbetreuung haben und auch überall ( volle Stadt, Restaurtante usw.) gerne dabei sind. Aber das sind, für mich, eher die Ausnahmen und nicht die Regel.


    Unsere Hündin akzeptiert Besuch ohne Probleme. Sie kann man überall mithin nehmen aber sie mag es nicht, also warum sollte ich sie dann mitnehmen. Wir waren mit ihr im Biergarten, bei Mcdonalds, Starbucks, im Einkauszentrum, auf einem Stadtfest. Das macht sie für uns auch alles mit. Nur mag sie es nicht also bleibt sie zu Hause.


    Appis sind auch sensibel und man sollte sie nicht mit einer "harten Hand" erziehen. Unsere Hündin ist sehr sensibel.


    Vielleicht haben wir ein händchen für solche Rassen und uns liegen die Rassen das sie einem so "einfach" und unkompliziert vorkommen.


    LG
    Sacco

  • Die Rassebeschreibung hat sich ja keiner einfach so ausgedacht. Vielleicht lesen Leute hier nur mit oder kommen mit Goo..l hier drauf. Und wenn sie dann lesen das ist alles kein Problem und das bekommt man ganz einfach hin und läuft quasie von alleine, kann das richtig in die Hose gehen.

    Genau so habe ich mich ja versucht über diese Rasse zu informieren.
    Positiv dabei war bei meiner Suche, dass eigentlich nirgendwo stand es würde sich um eine einfache Rasse handeln bzw. es wurde sogar darauf hingewiesen, dass es keine Rasse für Anfänger/Ersthundehalter ist.
    Eigentlich sogar eher das Gegenteil. Wenn man zumindest etwas von Hunden bzw. der Bedeutung der teilweise recht blumigen Rasseeigenschaftsbeschreibungen versteht klang der Appi eher wie ein Spezialist für die Verwendung als Hofhund mit Familienanschluss. Das manche daraus schließen: "Geil! Nen Familienhund der auf den Garten auspasst!" ist natürlich ein anderes Thema.
    Mich interessierte vor allem die Sache mit der Auslastung, der Tauglichkeit für Hundesport (auch i.S. Kooperationswillen) und wie der Umgang mit Reizen generell ist (Jagdtrieb, Stadtleben, fremde Menschen etc.).


    Nach eurer Beschreibung und den Treffen mit den Appis mag ich die Rasse noch immer.
    Das es innerhalb der Rassen Ausschläge in die eine oder andere Richtung geben kann, von Fehlern in der Ausbildung/Erziehung mal abgesehen, sehe ich jeden Tag an meinem "familientauglichen Anfängerhund" :pfeif:
    Das einzige was mich bisher ein wenig "stört" sind die Hinweise auf "Sturheit" und "Eigenwilligkeit". Ist es so ausgeprägt wie bei sagen wir nem Husky? Hunde ohne will-to-please und mit hohem Energielevel finde ich für mich einfach unpassend.

  • Man kann mit einem Appi Hundesport machen. Ich würde halt schauen zu welchem Hundesport der Hund lust hat. Agility würde ich persönlich nicht machen. Das liegt aber nicht an der Rasse sondern am Agility selber. Das geht mir zu sehr auf die Gelenke. Bzw. würde ich nur Tunnel, Slalom, über eine Brücke ( oder wie das Hinderniss heißt) laufen machen.
    Unsere damalige Hundetrainerin ist auch vom Agility weg und bietet jetzt Treibball an.


    Treibball ist gerade für Appis hervorragend. Da es Treibhunde sind und sie so ihrer Veranlagung nachgehen können. Unsere Hündin liebt Treibball und könnte das den ganzen Tag machen.
    Appis brauchen viel Bewegung und Auslastung. Unsere Hündin würde nach 30 Kilometern mit dem Rad ein mal was trinken und fragen ob wir nochmal 30 Kilometer fahren. Wir waren mit ihr im Urlaub mal 6 Stunden unterwegs mit Ball aus dem Wasser holen, schwimmen usw. Wir kommen zum Ferienhaus und unsere Hündin läuft rein. Wir dachten oh schön sie ist müde. Pustekuchen sie ist nur reingelaufen um ihre Frisbee zu holen und wollte mit uns weiter spielen.
    Sie sind sehr lauffreudig und finden aber stumpfes spazierengehen, meistens, blöd.


    Ich finde der Appi ist kein Stadthund. Er mag normalerweise keine Menschengruppen, volle Städte, Stadtbummel usw. Da fühlt er sich normalerweise sehr unwohl.
    Fremden Menschen gegenüber ist er sehr reserviert und zurückhaltend. Er zeigt auch deutlich das er keine fremden Menschen mag/braucht. Es gibt, vor allem bei den Rüden, auch Appis die nach vorne gehen. Normalerweise hüpfen sie meistens nur bellend im Abstand um die Leute rum und verfolgen die Leute oder versperren den Weg.
    Sie sind sehr territorial was bei Rüden meistens zu einem Problem führen kann. Bei Hündinnen ist es nicht ganz so schlimm. Sie sind zwar auch sehr territorial aber mit denen ist es meist einfacher.
    Jagdtrieb ist vorhanden. Mit dem kann man normalerweise aber sehr gut umgehen. Unsere brauchen wir normalerweise noch nicht mal abrufen. Bei ihr kann der Hase, das Reh usw. einfach vor der Nase auftauchen oder losrennen. Da brauch ich, wenn überhaupt, nur ein normales Nein sagen.


    Die " Sturheit" und die " Eigenwilligkeit" ist normalerweise nicht so ausgeprägt wie bei einem Husky. Sie haben schon will-to-please. Aber halt anders wie man es von den Labbis usw. kennt.
    Appis haben auch oft keinen Lust die gleichen Sachen 1000 mal zu machen. Oder wenn sie keine Lust haben z.B. den Ball zu holen dann machen sie es nicht oder man muss sie 10 mal auffordern. Das gleiche bei Sitz, Platz, bleib usw. Wenn sie keine Lust haben stehen/sitzten/liegen zu bleiben dann gehen sie einfach weiter. Normalerweise bleiben sie zwar stehen, wenn man es ihnen wieder sagt aber man muss es dann evtl auch immer wieder sagen oder 10 mal hintereinander.
    Sie haben ein sehr hohes Energielevel.


    Beschäftigt man den Appi nicht dann sucht er sich selber eine Beschäftigung. Z.B. ist es dem Appi zu langweilig einfach im Garten zu liegen. Der sucht sich dann im Garten eine Beschäftigung.
    Wenn der Appi meint er muss beschützen und bewachen weil der Halter es nicht kann oder macht, dann wird es sehr schwer.


    Man sollte einen Appi nicht in die Ecke drängen oder zu etwas zwingen ( z.B. sich von Fremden anfassen zu lassen). Dann gehen sie meistens nach vorne weil sie keinen anderen Ausweg sehen.


    Für uns ist der Appenzeller die Traumrasse und wir lieben alle Eigenschaften an den Hunden. Wir hatten auch keine Problem beim händeln oder der Erziehung. Kann sein das uns die Art der Rasse einfach liegt. Viele Leute die wir kennen und getroffen haben meinten das wäre kein Hund für sie. Sie kämen damit überhaupt nicht klar.
    Für uns lief die Erziehung irgendwie ganz normal im Alltag. Wir haben nicht extra mit ihr irgendwas geübt. Also das man sagt so wir trainieren jetzt z.B. dies oder das 10 Minuten. Wir haben das immer im normalen Alltag gemacht.


    Appis spielen anders als einige andere Hunde. Sie sind beim spielen sehr laut, bellen und brummeln ( kein knurren. Aber hört sich für Leute die es nicht kennen so ähnlich an) und spielen sehr Köperbetont.
    Wir hatten in der Hundeschule, wir hätten nicht in eine gemusst wir wollten nur mal sehen was man in so einem Welpenkurs macht, noch 2 weiter Appis. Einen Rüden und eine Hündin. Unsere Hündin hat immer mit dem Rüden gespielt. Die Leute von den nicht Appis schauten nach kurzer Zeit schon etwas komisch und fragten dann die Hundetrainerin ob sie da nicht zwischen gehen möchte. Die Hundetrainerin meinte bei jedem anderen Hund würde sie da zwischengehen aber bei den Appis nicht die spielen so ganz normal.


    Wir haben uns aber auch immer auf den Spaziergängen mit ihr beschäftigt. Wir haben mit ihr gespielt, sie mal rangerufen ( nach dem sie mal endlich angefangen hat mehr als einen Meter von unserer Seite zu weichen), sitz machen lassen, platz und bleib oder im Wald mal über Baumstämme laufen lassen, auf Baumstümpfe springen und sitzen lassen, slalom laufen, zusammen Sachen entdeckt usw.
    Wenn man den Appi einfach nur stumpf laufen lässt und man einfach so nur mitläuft ohne den Hund zu beachten, dann sucht er sich selber seine Beschäftigung. Das kann dann jagen sein, Leute "anpöbeln" usw. Also nicht wie bei einem anderen Hund der dann mal hier und mal da schnuffelt und dann weiter läuft.


    Unsere Hündin hat sich mit 5 Monaten einen Sehnenriss zugezogen und durfte dann 3 Monate nicht mit anderen Hunden spielen, durfte kaum raus usw. Kann sein das es dazu beigetragen hat.


    LG
    Sacco


    LG
    Sacco

  • Ich sehe meine Hündinnen schon auch in der Beschreibung von @Sacco. Gerade meine jetzige ist anfangs ein "Pattex-Hund" gewesen. Beim Spaziergang träume ich gerne längere Perioden nur vor mich hin - etwas gespielt, mal kleine Nasensuchspiele, mal über Baumstämme laufen oder 2-3 Minuten kleine UO gibt es trotzdem fast immer, außer ich möchte bewusst einen "Ruhe-Spaziergang" einlegen.
    Meine Hündin LIEBT es etwas mit mir zu machen, würde aber auch selber Entscheidungen treffen (gerade Menschen auf unserer Standardrunde würde sie gerne regelmäßig abschnüffeln qweil sind ja auf "ihrer" Runde - das erlaube ich nicht). Wir gehen auch im Winter im Dunkeln und treffen manchmal Jogger oder Jäger - gerade wenn ich angesprochen werde (noch nie ungut in ihrer Nähe) fühlt sie sich bedroht und würde z.B. gerne verbellen. Da schicke ich sie ins Platz bzw. ins Sitz im Fuß und damit geht es problemlos. Ganz alleine lasse ich sie bei solchen Situationen nicht.


    Ich finde von einem Husky sind sie sehr, sehr weit weg. Ich habe nur einen Appi gekannt, der als Junghund lieber eigene Wege ging als mit seinem Herrchen (dann aus den Augen verloren): wenn mal nur einmal pro Woche rauskommt, mit Härte im Training behandelt wird ("die Rasse ist soo heftig, da darf man nichts durchgehen lassen") und Herrchen versucht alles über negative Verstärkung zu lösen und nichts über positive - das funktionierte nicht gut.


    Ansonsten sind sie wenig "drillbar", aber hoch motiviert. Ist ein bisschen tricky als Kombination, ein bisschen wie ein hochblütiges Sportpferd. Die wollen, lernen schnell, antizipieren viel und meine Appis waren zu jeder Tages- und Nachtzeit für gemeinsamen Spaß zu haben (meine alte Hündin bis sie ca. 10 Jahre war, mit dem Alter wollte sie dann lieber einfach gemütlich spazieren gehen und nicht mehr allzeit bereit sein). Bei meiner jetzigen Hündin reicht es, wenn ich meine Körperspannung kurz erhöhe und sie dabei ansehe. Dann tänzelt sie neben mir, bereit für alle Schandtaten.


    Agility kenne ich einige Appis - gar nicht so schlecht (nicht in den ganz hohen Sphären), aber viele neigen zum Überdrehen. Meine Hündin kann alle Geräte, wir haben auch schon Parcours trainiert, aber sie hat dann gerne gebellt. Ich bin sehr reizsensitiv (habe ich mit meinem Hund gemeinsam) und mag Lärm nicht - mir war das dann zu viel Aufwand den Hund ruhig zu bekommen und trotzdem noch in der Gruppe mittun zu können. Die BH haben wir, die BGH1 habe ich traininert und bin dann mangels Interesse nicht mehr mitgelaufen. Der Hund würde alles machen. So "erobern" wir halt unsere Gegend auf Spaziergängen gemeinsam.


    @Sacco: ich versteh dich schon gut. Ich finde es nur so schade, dass sich der Ruf gefühlt in den letzten 15 Jahren von "durchschnittlicher Hund" zu "oh mein Gott, wie kannst du nur diese Rasse nehmen!!!" gewandelt hat. Ich war mit meiner auch in 2 Hundeschulen (aus Freude und weil ein bisschen unterschiedlich gearbeitet wurde). In einer waren auch Gebrauchshunde, die hatten nicht gleich Panik beim Appi, sondern waren eben über die Monate immer mehr begeistert wieviel sie sich eigentlich anbietet für allen möglichen Hundesport. In der anderen Hundeschule sollte ich den Welpen zwangsfixieren, weil "Appi und dann noch dominant - das wird noch richtig ungut". Nach einem Jahr wurde zugegeben, dass mein Hund eigentlich ganz okay ist, nur dieser Beutetrieb, dass sich sich mit einem Zergerl so motivieren lässt, das ist schon heftig (der Hund hat mir immer die Beute abgegeben auf Kommando, außer als Welpe nie getackert und da war es ein Versehen)...


    In Österreich gibt es auch z.B. keine aktive Zuchthündin beim VSSÖ mehr. Ich habe den Eindruck, dass es relativ viele Appi-Mischlinge gibt, aber nicht mehr so viele reinrassige Appis (mit FCI-Papieren - ich bin bei dieser Rasse ein großer Freund von einem Wesenstest und auf den habe ich auch Wert gelegt bei der Mutterhündin).

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