Wanderungen mit Hund- unser Wanderthread

  • Pünktlich um 21 Uhr bog Xsara in ihrem neunen Fiat um die letzte, staubige Kurve des Val Lumnezia. Zorro erschnüffelte Coco schon im Anrollen und freute sich sehr, wieder einmal mit ihr zusammen das Bein heben zu können.


    Bevor wir um 23:30 in Puzzatsch (1630m) Richtung 3149m hohem Piz Terri losliefen, versuchten wir uns nochmals kurz in unseren Fahrzeugen auszuruhen.



    Mit den hellen Stirnlampen war das erste Wegstück über Kuhweiden im Mondschein angenehm zu gehen und die neugierigen Jungrinder liessen sich mit ein paar forschen Zurufen problemlos auf Distanz halten.
    Bald erreichten wir zur Freude der zwei Fellnasen die ersten Altschneefelder unterhalb des Passo Diesrut (2428m).
    Der eisige Wind und Temperaturen um den Gefrierpunkt auf dem Pass drängten zum Abstieg Richtung Greina-Hochebene. Weit unter uns waren die Lichter der Terri Hütte zu erkennen. Waren das schon Frühaufsteher um 1:30 oder noch die letzten Zecher des Abends?
    Von der Greinaebene führte die Route durch drei zerklüftete Geländekammern, am noch zugefrorenen Laghet da Greina vorbei auf den Piz Terri. Die anfänglich guten Wegspuren verloren sind immer wieder in der Dunkelheit. Da die Route dieses Jahr noch wenig begangen wurde, konnten uns die Hunde mit Nasenarbeit auch nicht viel helfen. Mit Erfahrung und redundanter GPS-Technik bleiben wir auf Kurs.
    Die Schneedecke war jetzt durchgehend und hart und der Aufstieg wurde immer steiler. Das erste schwache Tageslicht liess auch noch auf sich warten. Zum Glück hatten wir einen Eispickel mitgenommen, mit dem wir jetzt ein paar Stufen schlagen konnten um besseren Halt auf der harten Schneeoberfläche zu finden. Kommt man einmal ins Rutschen, ist es schwierig wieder sanft zu stoppen. Zorro blieb trotz griffigen Krallen in unseren Spuren, Coco dagegen genoss die grosse Freiheit und rannte leichtfüssig mehrmals kreuz und quer durch den steilen Abhang. Im Scheine der Stirnlampen blitzten ihre Augen immer wieder an einem anderen Ort auf.


    Irgendwann wurde es wieder flacher und langsam hell. Bald erreichten wir den Fuss des Gipfelaufbaus und die von Süden her kommende Aufstiegsroute von der Motterascio Hütte. Guten Mutes nahmen die letzten, wieder steilen aber schneefreien 400 Höhenmeter in Angriff. Die Aufstiegsroute wurde nach einer kurzen Kletterstelle gegen den Gipfel zu immer luftiger, was die Hunde nicht wirklich beeindruckte. Auf dem Gipfel lachte uns endlich die Sonne ins Gesicht, da schmeckte die Morgenvesper besonders gut.




    Im Abstieg war wieder volle Konzentration angesagt. Jeder Schritt musste überlegt angesetzt werden, wollte man nicht stolpern und den ganzen Gipfelhang hinunter stürzen. Weiter unten konnte immer wieder knieschonend über Altschneefelder abgerutscht werden.


    Für den Rückweg wählten wir eine andere Route, über viel wegloses Gelände, dafür ohne den Gegenanstieg über den Diesrut Pass.



    Erst auf der letzten Wegstunden wurde der Weg durchgehend besser.
    Der Ausgangs- und Endpunkt unserer Wanderung ist auf den Foto unten rechts zu erkennen.



    Auf der ganzen 13-Stündigen Wanderung sind wir Kühen, Geissn und Murmeltieren, aber keinem anderen Menschen begegnet. Die zwei Hunde vertrugen sich gut und freuten sich, glaube ich zumindest, mit einem friedlichen Artgenossen und netten Hundehaltern in den Bergen unterwegs zu sein.




    Dank umsichtiger Planung konnten wir den Ausfall von Nicoles teurer Petzl reactive lighting Akku-Stirnlampe und der Offline-Kartendaten auf meinem Smartphone mit Reservematerial kompensieren.


    Danke an Xsara und Coco, dass ihr uns begleitet habt auf den markanten Piz Terri.


    Gruss von Roger, Nicole und Zorro.

  • Juhuuuu, der Bericht ist da :smile: Vielen Dank Zorro für die tolle Beschreibung und die tollen Bilder.


    Und Gratulation an die beiden Hundeteams für das Meistern dieser Tour! :gut:

  • Letzten Samstag waren wir im kühlen Lechtal und sind beim Gipfelaufstieg sogar etwas in den Regen gekommen.
    Insgesamt war es aber mal wieder eine tolle Tour (sogar mit menschlicher und hündischer Begleitung).


    Die ersten 850 Hm von Gramais bis zum Kogelsee geschafft, der Himmel zieht zu:
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    Jetzt geht es durch den Schotter weiter nach oben:
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    Ausblick von der Kogelseescharte (2497m) zurück auf den Kogelsee:
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    Von der Kogelseescharte ging es über sehr unangenehmen Schotter wieder steil hinunter. Hier sieht man den Abstieg von unten:
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    Vom ausgetrockneten Parzinnsee ging es wieder hinauf auf das Gufelseejöchl und von dort über einen aussichtsreichen, aber technisch einfachen Aufstieg auf die Kogelseespitze (2647m)
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    Coco hat oben erstmal zwei Schüsseln Wasser geleert, ein paar Cracker erbettelt und sich dann noch von zwei anderen Gipfelbesteigern durchknuddeln lassen.20a6a22efa9f905cdc4e1fc.jpg06acb1eb17d758f5b92.jpg
    Danach ging es wieder hinunter zum Gufelsee, wo unsere Begleitung gewartet hat.
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    Nach einer gemütlichen Rast am See (mit Badespaß für die Hunde) ging durch wunderschöne Landschaft wieder zurück Richtung Tal.


    Wollgraswiesen
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    Es folgte noch ein eher unangenehmer Abstieg über 600 Hm auf kurzer Distanz bis wir die Wanderung schließlich im Branntweinboden gemütlich entlang eines Bachs ausklingen lassen konnten.


    Insgesamt ca. 16 km und 1500 Hm in um die 7-8 Stunden.

  • Sehr gerne :applaus: ich melde mich, sobald ich der Meinung bin genügend Kondition aufgebaut zu haben :hust:

  • Ich kann die fränkische Schweiz empfehlen.
    Auch für Untrainierte.

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