Cesar Millan vs. Alan...

  • Vielleicht is ja jemand so nett und schreibt ne Zusammenfassung auf deutsch ;) Dann können User, deren englisch nicht ausreicht, auch verstehen, was die beiden Herren da reden ;)

  • Ich habe Millan bisher nur im US Fernsehen gesehen und dort wurde eigentlich immer darauf hingewiesen, dass man das, was er macht NICHT zu Hause einfach so nachmachen soll.
    Hat sich mir noch nie erschlossen was der geneigte Zuschauer dann anders daraus lernen soll, als dass er CM einen Haufen Geld in den Rachen werfen muss damit der ihm seinen Hund erzieht :headbash:


    Ich denke die Popularität kommt daher dass er "gut aussieht" (nicht schreien, das ist subjektiv :D ) und dass er absolut keine Angst hat und damit durchkommt ohne dass ihm ein Hund bisher die Kehle zerfetzt hat.
    Der geht in den Distanzbereich eines zähnefletschenden Hundes ohne mit der Wimper zu zucken... Kann man, sollte man aber nicht :hust:


    Leider konnte ich mir das Video nicht ansehen, werde es aber tun und meiner Schwägerin (ausgemachter Millan-Fan) in den USA den Link schicken ;)

  • Dieser Hinweis hat aber einen anderen Hintergrund, auch wenn CM im Video was anderes sagt. Man will nicht haftbar sein, sollte es ein Zuschauer doch nach machen und vom Hund gebissen werden o.ä.

  • Da ich nichts besseres zu tun hatte, hab ich's mal übersetzt. :D



    Alan: Wie kam's dazu?


    Cesar: Also zuerst war ich ein Gassi-Führer ("Dogwalker") und ich wurde "der mexikanische Typ, der ein Rudel Hunde ausführen kann" genannt, bevor sie mich den "Hundeflüsterer" nannten. Ich gehe mit den Hunde ohne Leine Spazieren, ich wusste auch nicht, dass das in den USA illegal ist. Für mich war die USA immer "The Land of the Free" - man feiert den Geburtstag von Hunden, also sollte man sie auch ohnen Leine spazieren führen dürfen. Ich bin so aufgewachsen. Ich wuchs auf einer Farm auf, wo es normal war den Hund ohne Leine zu führen. Als Dogwalker konnte ich mir Respekt und Vertrauen der amerikanischen Bevölkerung erabeiten und sie fragen mich "kannst du mit meinem Hund arbeiten?", also machte ich das "Dog-Psychology-Center" auf. Und das ist die ganze Geschichte.


    A: Beeinflusst es dich, dass du auf der einen Seite Hundehalter und auf der anderen Seite die Hunde hast. Du trainierst also die Hunde, aber wie ist es die Hundehalter zu trainieren? Wie wichtig/stark ist deren Verantwortung? (hier hab ich akustisch nicht alles verstanden :D)


    C: Am Anfang wollte ich von den Amerikanern lernen, wie man Hunde trainiert, nachdem ich "Lassie" und "Rintintin" gesehen habe. [Publikum lacht] Ich dachte alle Menschen in den USA haben solche Hunde, Lassies und Rintintins. Aber dann habe ich Menschen mit ihren Hunden auf der Straße gesehen... [macht vor, wie ein Mensch hinter seinem Hund hergezogen wird] Das war seltsam für mich, denn in meinem Land bzw. wo ich her komme, habe ich sowas nie gesehen. Und so hab ich mir gesagt, anstatt die Hunde zu trainieren, werde ich die Menschen trainieren, ja? Also das ist wieso ich sage, dass ich Menschen trainiere und Hunde rehabilitiere.


    A: Wie lange dauert so ein Prozess? Der Hundehalter kommt zu dir und hat Probleme mit seinem Hund, wie schnell kannst du da eine Veränderung herbeiführen zu dem was sie vorher gemacht haben?


    C: Also, für mich und den Hund ist das einfach, aber bei mir und dem Menschen braucht das ein bisschen Zeit. Denn oft ist es so, dass die Leute ihre schlechten Angewohnheiten nicht ablegen wollen. Zum Beispiel fragst du jemanden "Wie geht es dir?" "Mir geht's gut" [schnell und steif geantwortet]. Sie bemerken dabei nicht, dass sie nicht ruhig ("calm") sind. Sie sagen das Wort "gut" nur. Der Hund weiß nicht, was du von Beruf bist ("what you do for a living"), er weiß nur, wie du dein Leben lebst. Wenn ich in eine Situation komme, bin ich ruhig und selbstbewusst. Viele andere Leute sind so: "Er hört nicht auf mich! Ich tue alles, was du sagst, ich lese deine Bücher und er hört aber nicht auf mich!" - sie sind also angespannt und frustriert, wenn ich bei ihnen ankomme. Den Menschen aus dieser Haltung herauszuholen, braucht ein bisschen Zeit.


    A: Aber deine Techniken sind sehr umstritten. Viele bezeichnen deine Techniken als veraltet; du bestrafst die Hunde, du schlägst sie... Ich habe gesehen, dass du einem Hund in die Kehle gehauen hast, um ihn dazu zu bringen, zu gehorchen. Und die meisten Menschen... ich sage selbst, für mich ist das absolut nicht zu akzeptieren, einen Hund auf diese Weise zu trainieren.


    C: Also, offensichtlicher Weise muss ich hier respektvoll widersprechen. Es ist kein Schlag, es ist eine Berührung ("a touch").


    A: Ich habe davon ein Video gesehen! Wenn mich jemand so berühren würde, würde mir das weh tun! Du hast auf die Kehle gezielt und du hast den Hund nach hinten geschlagen und der Hund hat dich gebissen und deine Hand festgehalten.


    C: Also, es ist eine Berührung, es sieht vielleicht für dich so aus, aber es ist eine Berührung.


    A: Da ich schon 'ne Menge Box-Kämpfe gesehen habe, kann ich sagen, dass es für mich aussah wie etwas, das Henry Cooper hätte bringen können!


    C: Offensichtlich ist das Ziel nicht, den Hund zu schlagen. Das Ziel ist, das Gehirn aus etwas [dem Verhalten] rauszubringen ("to snap the brain out of it"). Danach kannst du Energie und Körpersprache einsetzen.


    A: Aber du arbeitest auch mit elektrischen Schlägen mittels Halsbändern und Stachelhalsbändern. Weist du, diese Behandlung ist ganz schön barbarisch! Wie würden Kinder heutzutage nicht so behandeln; wir würden eingesperrt werden, wenn wir das tun würden. Also, was ist deine Begründung Hunde so zu behandeln?


    C: Also, da gibt es bestimmte Situationen für dieses Vorgehen. Zum Zeitpunkt, in der ich in eine solche Situation komme, trägt der Hund bereits dieses Instrument ("tool"). Als ich nach Amerika kam, haben wir bei uns keine Instrumente benutzt um Hunde zu erziehen, wir haben bei uns keine Tierhandlungen. Wenn du also in eine Situation kommst, in der Menschen bereits ein bestimmtes Instrument anwenden, aber eigentlich nicht wissen, wie sie es anwenden sollten... Das tue ich! Ich zeige ihnen, wie man es richtig verwendet.


    A: Aber du hast mir vorhin schon gesagt, dass Leute nicht das machen können, was du tust, weil sie die falsche Einstellung ("attitude") haben. Sie sehen, wie du es machst und versuchen es selber. Aber wie du selbst schon sagtest, die können es nicht so gut, wie du es tust. Also exisitert hier eine große Gefahr, dass sie ihre Hunde misshandeln/falsch behandeln, weil sie es eben - wie du sagst - nicht richtig machen.


    C: Ja, deshalb sage ich ja "Konsultieren sie einen Profi" - das ist der Schlüssel.


    A: Aber das was du im Fernsehen zeigst, werden sie ausprobieren, oder meinst du nicht?


    C: Ja, unglücklicher Weise, nicht? Es ist dasselbe, wie bei den Zigarettenpackungen, wo "Rauchen tötet" draufsteht und die Leute rauchen trotzdem. Du kannst den Menschen nur dabei helfen, das Konzept zu verstehen.


    A: Kann ich dir gerade... Also ich muss sagen, wir hatten noch nie so viel Kritik zu einem Gast bekommen. Wir hätten also auch sagen können, wir laden dich nicht ein [ich glaube, dass hat der Moderator gesagt...], aber wir wollten die Kritik natürlich auch an dich herantragen. Menschen schreiben von "gestressten Hunden, die Schmerzen haben", "Risiko, dass Menschen deine Methoden einfach kopieren". Und die RSPCA, die "Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals" sagt, dass die "aversiven Trainingsmethoden, die Cesar Millan benutzt, kann Schmerzen und Angst bei Hunden auslösen und könnten deren Verhaltensprobleme noch verschlechtern. Die RSPCA glaubt, dass der Einsatz solcher Techniken ist weder akzeptabel, noch sind sie notwendig um Hundeverhalten zum Guten zu verändern, wenn andere Trainer Belohnungen dazu verwenden, um Hunde effektiv zu trainieren."


    C: Also, mein Ziel ist es, Menschen beizubringen, wie sie zuerst einmal ruhig werden können und damit verhindern, in eine solche Situation zu kommen. Das ganze Konzept bzw. die Idee von "vertraue deinen Instinkten" ist dazu da, um dich mit deiner natürlichen Lebensweise wieder zusammenzuführen, so dass du gar keine Instrumente mehr anwenden musst.


    A: Aber würdest du selbst jemals damit aufhören, diese aggressiven Trainingsmethoden einzusetzen? Ich meine, du benutzt sie ja selbst! Du benutzt den Fuß, um die Hunde in den empfindlichen Bauchbereich hinter den Rippen zu treten. Du verwendest E-Collars und Stachelhalsbänder und die Schläge... Bevor du nicht damit aufhörst, diese Dinge zu verwenden, und erklärst, dass es bessere Methoden gibt, Hunde zu erziehen, werden dich und deine Methoden nachahmen!


    C: Ich benutze auch Futter! In einer Situation hat mir auch ein Papagei dabei geholfen, das Ziel zu erreichen, das diese Lady wollte. Diese Lady wollte ihren Hund küssen, aber immer wenn sie ihm zu Nahe kam, biss der Hund sie ins Gesicht. Als ich also zu ihr nach Hause kam, habe ich gesehen, dass der Papagei unter Kontrolle war. Also habe ich gesagt, sie solle den kleinen Papagei auf ihre Schulter setzen und dann den Hund küssen. Sie waren also sehr respektvoll dem Papagei gegenüber. Du kannst also nicht nur Leckerlis benutzen, sondern deine ganze Umwelt, um das zu erreichen, was du willst!


    A: Aber bist du nicht besorgt darüber... es kann dir doch kein Vergnügen bereiten, einen Hund zu schlagen!?


    C: Ich mache es nicht aus Vergnügen! Ich mache es, um das Gehirn wieder ansprechbar zu machen (wieder das "to snap the brain out of it").


    A: Aber da gibt es doch andere Mittel! Die Leute sagen, es gäbe andere Mittel ... Experten sagen, es gäbe andere Mittel das zu tun! Du sagtest ja, Hunde sind Rudeltiere. Hier gibt es einen (Anthropologie- ??? keine Ahnung, was er gesagt gat :D) Professor, der gesagt hat, dass Hunde eben keine wolfähnlichen Rudel bilden und sich nicht so organisieren, wie das Wölfe tun; Hunde streben nicht danach, ihren Haushalt zu dominieren.


    C: Hmm, also der ganze Sinn einer Familie ist das Rudel. Also fühlt sich der Hund offensichtlich sehr wohl in [wird unterbrochen]


    A: Aber wir hauen ja auch nicht unsere Kinder, obwohl wir laut dir auch ein Rudel sind.


    C: Das ist eine Familie. Eine Familie - es ist nur eine Formulierung. Wenn einem das Wort nicht gefällt, gut. Es geht darum eine Familie zu kreieren. Ich habe schon oft gesehen, wie eine Katze einen Rottweile kontrollieren kann. In dem Moment wo der Hund sich nähert, bekommt er von der Katze eine gewischt [das sagt Cesar nicht, er macht es vor ^^]. Von diesem Moment an, hat die Katze die Kontrolle. Der Hund hört also auf die Katze und nicht auf seine Herrchen.


    A: Deine Methoden werden mit Sicherheit auch weiter umstritten bleiben. Aber danke, dass du hier warst.


    C: Danke, dass ich hier sein durfte.

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