Terrieristen

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    • Um Gottes Willen, so war das nicht gemeint. Ich bin am Anfang gerade mit Caspar nahezu verzweifelt, weil er überall war gedanklich, nur nicht bei mir. Und es ist immer noch nicht so, dass er beseelt neben mir her dappelt, bei weitem nicht. Aber er macht draußen inzwischen gern Sachen mit mir, das hat sich geändert.
      Lass mich mal nachdenken. Geholfen haben bei uns laaaaangweilige Runden, immer schön die gleiche Strecke. Senkt die Ablenkung und man hat mehr Chancen, bemerkt zu werden. Angefangen haben wir aber auch tatsächlich drinnen mit üben, zum Beispiel mit dem Futterbeutel. Das war anfangs so, dass ich ihn draußen geworfen hab, der Hund mich angeguckt hat und dann sonstwas untersucht hat. Den Beutel konnte ich selber holen. |) Da verzweifelt man schon gelegentlich, gerade wenn es bei allen anderen scheinbar super läuft. Aber so nach und nach merkte er, dass es bei mir und mit mir Spaß gibt und hat angefangen, auch draußen mal ein Auge auf mich zu werfen. Ich hab anfangs alles belohnt, was in Richtung Kontaktaufnahme ging. Mit den richtig schweren Geschützen: barf-Fleisch, Katzenfutter, Hühnerherzen. Und so kam es dann irgendwann. Ich bin aber auch heute noch oft abgeschrieben, insbesondere wenn viel Wild unterwegs ist. Da ist meine große Errungenschaft, dass ich ihn zumindest ansprechen kann und er reagiert...irgendwie. xD
      Und so Sachen wie Such-Ausdauer kann man trainieren. Im Zweifel erstmal mehrere Würstchen auslegen, damit er merkt, es lohnt sich, die Nase unten zu halten. Und nicht aufgeben. Und vor allem nicht (zu früh) helfen.


      Damit Du mal ne Vorstellung hast, von welchen Mini-Schritten ich hier spreche: Caspar pöbelt an der Leine. Wir versuchen seit 6 Jahren, irgendein Alternativverhalten zu etablieren. Vor über einem Jahr habe ich angefangen mit ihm ein Touch-Signal einzuüben, erst in der Wohnung, dann draußen, wenn absolut kein Reiz vorhanden war. Jetzt ist er langsam so weit, dass er es auf Kommando ausführen kann, wenn er einen Hund sieht. Man sollte halt nen langen Atem haben. :muede:


      Verlier nicht den Spaß, so Tiefs hat jede Beziehung mal. :tropf: Terrier lernen meiner Erfahrung nach nur durch Spaß und gelegentliche beherzte Anschisse ("LASS DIE KATZE LOS!"). Aber letztere bringen Dir nichts, um dem Hund beizubringen, dass Du toller bist als die Umwelt.

    • - und da hätte man wirklich gleich mit einer Katze spazierengehen können.


      Als ich noch mit den beiden Katzenladies zusammengewohnt hab, sind die abends auch manchmal mit zum Gassi. Mal nur eine, manchmal sogar beide. Gab schon manche Blicke - Mensch, Hund, Katze, Katze beim Gassi :D
      Ganz ehrlich? Blinky hätte ich durchs Dorf nie ableinen können - die wäre durch die Gärten gefetzt, hätte überall geschnüffelt. Die Katzen konnte ich problemlos ohne Leine laufen lassen und die sind sogar zu 95% brav gekommen, wenn ich sie gerufen hab |)



      Ich fände es glaub ich auch eher nervig, wenn ich einen Hund hätte, der im Freilauf auch nur an mir klebt und keine fünf Meter von mir weicht. Fänd ich doof. Am meisten Spaß hab ich definitiv, wenn sie im 20-30 Meter Radius fröhlich über die Wiese hüpft und mäuseln will. :pfeif:

    • Und mir macht gerade ehrlich gesagt überhaupt gar nichts mit ihm Spaß. Merkt er vermutlich wohl auch...

      Ich fand ja die Zeit so von 1 1/2 bis 2 1/2 ganz besonders "nett". :ugly: Ich habe da aber gelernt, meine Vorstellungen dem Hund anzupassen. Ich hätte z.B. total gern gehabt, dass er den Futterbeutel apportiert: Ordentlich absitzen bis ich den Beutel ausgelegt hab, und dann mir das Dingen in die Hand zurückbringen. Und Rally Obedience oder was in der Art wollte ich anfangen, und natürlich die BH ablegen, also Verein gesucht. Im Verein waren wir wenige Male und beide miteinander kreuzunglücklich. Das erste Mal beim Mantrailing war dagegen ein Augenöffner für mich, weil der Hund da einfach nur super war und gezeigt hat, dass er in der Aufgabe einen Sinn sehen und Spaß haben muss, damit er mit Freude mitarbeitet.


      Deswegen hab ich z.B. bei der Arbeit mit dem Futterbeutel für uns alle Elemente, die nicht unmittelbar das Suchen sind, möglichst versucht zu eliminieren: Er muss an Ort und Stelle warten (ich hätte gerne, dass er sitzt, wenn er das aber nicht kann, ist auch ok), darf erst auf Signal los, sollte "Privatkram" auf ein Mindestmaß beschränken und soll das zu suchende Ding mittels "Sitz" anzeigen. Das hat mit ordentlicher Dummyarbeit nix zu tun - aber Hund und ich haben Spaß. :ka:

      Hier ist es tatsächlich so, dass der Hund draußen quasi gar kein Interesse an Spielzeug, Bällen, Dummys etc. zeigt Nur drinnen.

      Das Terriertier hier wird in Kürze vier Jahre alt und erst jetzt, so langsam, kann er sich draußen (also auch außerhalb des eigenen Gartens) ganz manchmal auf ein Zergelspiel mit mir einlassen. Ich habe irgendwann auch einfach aufgegeben, das aufwändig aufbauen zu wollen - klar hätte ich es nett gefunden, so ein Spiel zusätzlich zu Futter (was hier zum Glück fast immer hoch im Kurs steht) auch als Belohnung einsetzen zu können - aber es muss halt auch zum Hund passen.



      :herzen1:

    • Für Caspar sind Unterordnungs-Übungen ein riesiger Spaß. Weiß der Geier wieso, passt null zum Terrier. Aber Rallye Obedience und das Üben dafür versetzt ihn in totale Begeisterung. Vermutlich weil ich mich so freue, dass er so niedlich ist. Er freut sich dann, dass ich mich freue und schwupps, freuen wir uns beide.

    • Wie komme ich denn dahin, dass er mich beachtet, wenn ich was werfe? Das tut er ja eben nicht. Ich kann rennen, schreien, hüpfen, Handstand machen, lecker riechen, mich hinhocken und ein Blatt interessant finden und das voll toll finden, dann was werfen - das juckt ihn nicht.
      Ich hab das gestern mal versucht, er hat kurz geguckt, es nicht gefunden/gesehen, und wieder seins gemacht. Dann habe ich es gesucht und so getan, als würde ich "schnüffeln", war ihm genauso egal.


      Ich muss wohl grundlegend was falsch machen bei ihm, dass ich ihm einfach scheiß egal bin. :ka:

      Meine Kröte ist prinzipiell sehr eigenständig, ein nasen- und beuteorientierter Sturschädel, was sämtliche Angelegenheiten in Richtung Freilauf und Rückruf sehr spannend macht.
      Ich dachte lange, ich muss mich zum Affen machen, mit dem Hund reden, meine Körpersprache ändern, etc, damit sie mich beachtet. Alles für nix.


      Was gewirkt hat, war die klare Linie meiner Trainerin, die den Hund nicht gelobt haben möchte, bevor er Aufmerksamkeit nicht von selbst zeigt. Also nicht locken, hampeln, "schau!" rufen etc, sondern den Hund hochwertig und sofort (clickern) loben, wenn er sich selbst an einen wendet.


      Wir haben das jetzt so aufgebaut, dass jegliche Hinwendung zu mir im Freilauf erst beclickert, jetzt "nur" noch gelegentlich mit Leckerli gelohnt wird. Ich rufe sie auch immer wieder her. V.a. wenn ich merke, sie wendet sich gerade weiter ab oder ist an irgendetwas besonders interessiert, drehe ich ab. Anfangs hab ich dann gepfiffen, jetzt kommt sie in 9 von 10 Fällen von selbst sofort hinterher.


      In Wald und Feld frei laufen lassen werde ich sie nie lassen können, eine Katze, ein Hase irgnedetwas kleines Jagdbares, und sie ist die Wolke. Zwar kommt sie wieder, wenn sie die Spur verloren hat, aber wer weiß, was sie auf den Rückweg aufstöbert. :ugly: Aber zumindest für kontrollierten Freilauf beim Alltagsgassi reichts inzwischen, und das reicht mir vorerst.

    • Aber zumindest für kontrollierten Freilauf beim Alltagsgassi reichts inzwischen, und das reicht mir vorerst.

      So war das bei meinem Dackelrüden auch und ich hatte nicht den Eindruck, dass er unglücklich damit war die meiste Zeit an der Flexileine zu sein und nur auf kurzen Stücken kontrollierten Freilauf zu bekommen.
      Ich habe irgendwann resigniert, denn da hat ja das Gassigehen keinen Spaß mehr gemacht wenn man nur noch am Schauen, üben, zurückrufen, belohnen usw. ist damit der Hund nur ja nicht abdüst weil es überall so gut nach Wild riecht.
      Ab dem Tag an dem ich beschlossen hatte, dass Benny einfach an der Leine bleiben muss und es mir egal ist ob er dann mal kurzfristig nicht ansprechbar ist weil er einen Feldhasen gesehen hat und ziehend (und oft auch kläffend) in der Leine hängt, waren die Spaziergänge wieder schön und entspannt - da hat mir mein Hund wieder Spaß gemacht.
      Ich war das halt von den DSH nicht gewohnt, dass sie so extrem auf Wild reagieren, daher dachte ich anfangs, ich könnte das bei Benny hinbekommen - aber dem war nicht so.

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