Ungewöhnliche Farben, Fehlfarben & Co.

  • Wenn die Hunde sonst gesund sind ist's doch nur gut für den Genpool der Rasse, wenn "Fehler in der Zeichnung" nicht Zuchtausschließend sind, oder?

    Problem bei der weißen Überzeichnung am Kopf ist aber das Risiko der Taubheit. Hier hat es wirklich einen Sinn, warum man so pingelig auf bestimme Zeichnung züchtet.

  • "Leber" beim DSH ist, soweit ich mich erinnere, auf den B-Lokus zurückzuführen. Es ist ein rezessives Gen, welches schwarzes Pigment blockt, wodurch die Hunde auf deinem Bild "solid" sind, in den USA gibt es auch "liver and tan". Es ist, ebenso wie blaue Schäferhunde, nicht im Standard. Wobei ich das, bei der Varietät des DSHs, nicht schlimm finde. Man weiß auch nicht so recht, ob es wie das Dilute beim Blauen gesundheitliche Schäden herbeiführen kann. Zumal andere Rassen diesen Farbschlag ja auch ohne Probleme haben (Deutsch Landhaar, Border Collie, Australian Shepherd, Cocker (soweit ich mich erinnere)...).
    [...]


    Wie du schon sagst, rezessives Braun findet man bei sehr vielen Rassen und bei keiner davon sind in diesem Zusammenhang farbassozierte gesundheitliche Probleme bekannt. Insofern kann man wohl nach heutigem Wissenstand mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die Farbe quer durch alle Rassen völlig unschädlich ist.


    Zu Verwirrung kann es da aber eventuell mal kommen, da man ja auch dieses rezessive Braun wieder mit dem Dilute-Gen aufhellen kann. Das gleiche Gen, das aus schwarzen Hunden blaue Hunde macht, mancht aus braunen Hunden "lilac" oder "Isabellfarbene" Hunde.


    Bei den Rassen, die die Dilute-Variante haben, die zur Color Dilution Alopecia führt, ist es egal, ob schwarz oder braun die Ausgangsbasis bilden (zumal braun ja eh nur modifiziertes schwarzes Pigment ist). Sind sie homozygot für Dilute, können sie auch die typischen Hautprobleme bekommen.



    Mmh. Ich tendiere angesichts der Welpenbilder zu brindle.
    Aber ich könnte mir in diesem Fall auch vorstellen, dass sich der ein oder andere Merle drunter verstecken könnte.


    Es gibt bei den Hütehunden manchmal so ein komisches Phänomen der späten Aufhellung. Auch bei den Merles. Habe da vor Kurzem sowas in einer geschlossenen Facebook-Gruppe bei einem Koolie gesehen. Krass, wie sich das verändert hat. Leider kann ich die Bilder hier nicht einstellen, weil sie nicht öffentlich sind ... Stellt Euch einen stinknormal Black-Merle-Farbenen Welpen mit tan vor und dann später einen braunen Hund mit Sattel, wie ein DSH. Im Sattel sind lediglich ein paar leichte Aufhellungen, wenn man genau hinschaut.
    Bei den Langhaarigen ist das dann noch schwieriger zu erkennen - da sind ja schon langhaarige Merles ziemlich "verwischt". Beim Schafpudel ist das z.B. auch nicht so einfach zu erkennen.

    Ich seh da kein Brindle, aber die einzigen rauhhaarigen Hunde, die ich regelmäßig sehe und die es in Brindle gibt, sind Deerhounds. Kann sein, dass das bei anderen Rassen anders aussieht, bei Deers sieht man Stromung im Welpenalter noch ziemlich gut.
    Grade bei wenige Tage alten Welpen, die noch komplett kurzhaarig sind, sollte man die Streifen aber klar und deutlich gesehen haben, wenn da nix war, dann glaube ich nicht an Stromung.



    Gibt es Picards in Merle? Wie gesagt, ich hab keine Ahnung von der Rasse.



    Was du beschreibts, flying-paws, klingt wie ein Black & Tan basierter Merle, der zusätzlich noch Saddle Tan/Creeping Tan hat. Die Hunde werden als normale B&T's geboren, da sieht man dann natürlich auf dem vielen Schwarz die Merle-Zeichung auch gut. Im Laufe der ersten Lebensmonate bis Jahre (unterschiedlich schnell) hellen die immer weiter auf, das Schwarz zieht sich ausgehend von den Tan-Abzeichen immer weiter zurück, so dass man nachher eben im Extremfall einen tan-farbenen Hund mit kleinem dunklem Sattel kriegt.
    Dog Coat Colour Genetics



    Das kann die unterschiedliche Farbausprägung bei den Picards z.B. auch erklären... Zitat aus der verlinkten Seite oben:
    "The only way we can be certain that a dog has the saddle or creeping tan modifier is if the dog was born black-and-tan"


    Kann also durchaus entweder B&T mit Creeping Tan/Saddle Tan Modifikation oder aber Sable mit unterschiedlich starker Ausprägung des schwarzen überflugs sein.

  • Was du beschreibts, flying-paws, klingt wie ein Black & Tan basierter Merle, der zusätzlich noch Saddle Tan/Creeping Tan hat. Die Hunde werden als normale B&T's geboren, da sieht man dann natürlich auf dem vielen Schwarz die Merle-Zeichung auch gut. Im Laufe der ersten Lebensmonate bis Jahre (unterschiedlich schnell) hellen die immer weiter auf, das Schwarz zieht sich ausgehend von den Tan-Abzeichen immer weiter zurück, so dass man nachher eben im Extremfall einen tan-farbenen Hund mit kleinem dunklem Sattel kriegt.
    Dog Coat Colour Genetics

    Ja, genau das ist es. Kannte ich vorher noch gar nicht.


    Habe ich zum ersten Mal bei einem griechischen Laufhund erlebt, der nicht merle-farben war, sondern dessen schwarzer Sattel immer mehr ausgeblichen und geschrumpft ist.


    Jetzt habe ich dazu auch mal eine Bezeichnung. Danke.


  • Das kann die unterschiedliche Farbausprägung bei den Picards z.B. auch erklären... Zitat aus der verlinkten Seite oben:
    "The only way we can be certain that a dog has the saddle or creeping tan modifier is if the dog was born black-and-tan"


    Kann also durchaus entweder B&T mit Creeping Tan/Saddle Tan Modifikation oder aber Sable mit unterschiedlich starker Ausprägung des schwarzen überflugs sein.


    Ok, das hieße aber, dass sie als Welpe deutlich als Black and Tan zu erkennen gewesen sein müssten?
    Ich weiß nicht, irgendwie finde ich die Farbentwicklung nicht passend zu dem crepping tan, sondern finde ich eher vergleichbar mit dem sable.
    Chili als dark sable war als welpe sehr dunkel, dass wurde dann mit dem richtigen Fell wieder heller und dann dunkeln die dark sable ja fast das ganze Leben noch etwas nach.


    Entwicklung mal:


    Und so ähnlich finde ich die Entwicklung bei den Picards auch. Als Welpe etwas dunkler, hellen dann etwas auf und dunklen dann aber je nachdem nochmal stärker oder schwächer nach.
    Was mich aber wirklich daran irritiert ist, dass es doch eher nicht die Haarspitzen betrifft? Für mich sieht das eher aus, als wäre der Hund in der Unterwolle dunkel?



    Ach so, nein kein Merle bei den Picards. Es gibt ganz selten fauve, fauve charbonne und bringe.

  • Problem bei der weißen Überzeichnung am Kopf ist aber das Risiko der Taubheit. Hier hat es wirklich einen Sinn, warum man so pingelig auf bestimme Zeichnung züchtet.

    Eben.
    Ich bin ja sonst auch so nach dem Motto "Ein guter Hund hat keine schlechte Farbe", aber manches hat schon seinen Sinn.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!