Wie kann ich das Knurren und Bellen abgewöhnen?

  • Hallöchen!
    Bin ganz neu hier, weil ich ein echtes Problem mit unserem Marley habe. Er ist ein fast zweijähriger Labrador-Schnauzer-Mix-Rüde und eigentlich ein Traum von Hund! Das einzig negative an ihm ist, dass er so extrem haaren tut, aber dafür kann er ja nichts :-) So bleibt unser Haus immer sauber, weil wir 5 mal täglich saugen müssen grins
    Er ist seit Februar bei uns und wir haben ihn von Privatleuten, die ihn eigentlich innerhalb der Familie weitergegeben hatten. Die Schwester hat aber schnell das Interesse an ihm verloren und er wurde innerhalb der Familie rumgereicht, bis er der "Züchterin" zu leid tat und sie ein neues Zuhause für ihn gesucht hat.
    Ich hatte die Anzeige im Internet gelesen und bin sofort hin und habe ihn auch sofort mitgenommen. Die Frau sagte schon zu mir, dass er ein echter Frauenhund wäre und so war es auch. Vom ersten Tag an hängt er total an mir. Am zweiten Tag dachte ich schon, wir müssten ihn wieder zurück bringen, da Marley meinen Mann extrem angeknurrt hat, sobald ich das Haus verlassen habe. Wenn ich wieder zurück kam, konnte mein Mann wieder mit ihm machen was er wollte. Spielen, Toben, Schmusen, alles war kein Thema, solange ich dabei war oder zumindest mit im Haus.
    Das hat sich Gott sei Dank gegeben und er ist wie gesagt eigentlich ein absoluter Traumhund! Unsere Kinder (5+3) können mit ihm alles anstellen und spielen super mit ihm, überfordern ihn aber auch nicht und lassen ihm auch seine Ruhe.
    Allerdings gibt es noch ein Problem, was wir nicht in den Griff bekommen:
    Ich denke mal, er will mich immer verteidigen.... Wenn ich im ersten Stock im Schlafzimmer bin (da wo ich bin, ist er normalerweise auch) und mein Mann oder eins der Kinder kommt die Treppe hoch, dann fängt er schon an zu knurren. Selbst wenn er dann sieht, dass es mein Mann oder die Kinder sind, macht er noch weiter bzw. grummelt. Er greift jetzt nicht an, es ist mehr ein "Melden". Auch ein konsequentes "AUS" oder das Schicken auf seinen Platz hilft nicht, er grummelt noch ewig weiter.
    Was uns aber mehr Sorgen macht, ist dass er es ganz extrem nachts oder morgens macht, wenn er die Kinder hört, wenn sie zur Toilette gehen, oder morgens zu uns ins Schlafzimmer kommen. Dann falle ich manchmal fast aus dem Bett, weil er dann nicht nur grummelt, sondern dazu auch noch bellt.
    Mein Mann hat Angst, dass es irgendwann nicht mehr beim Melden bleibt, sondern er mal anfängt zu knappen.
    Auch draussen, wenn wir z.B. im Garten sind und es kommt jemand, dann stürmt er sofort auf den Besuch und Bellt was das Zeug hält. Er tut zwar nichts, aber jeder hat natürlich Angst vor ihm. Er ist halt etwas größer und ganz schwarz. Auf Zurückrufen reagiert er nur ganz widerwillig.
    Ich möchte ihn auf keinen Fall wieder her geben, will aber natürlich auch nicht, dass er irgendwann dann doch mal beisst.
    Ich hoffe, jemand kann uns ein paar Erziehungstips geben! Natürlich weiss ich, dass es eine zeitlang dauern wird, aber ein Kind ist ja auch nicht innerhalb einer Woche erzogen....
    Viele Grüße

  • Wie wird der Hund gearbeitet?


    Wo und wann darf er bewachen?


    Verbot reicht bei einem Hund mit genetisch verankertem Wachinstinkt nicht aus. Das geht nur bei Hunden, die das Bewachen halbherzig betreiben. Für Euren Hund ist das ein richtig Job - Schnauzer lässt grüßen ;)
    Du musst ihm also alternative Handlungsweisen antrainieren, denn sonst wird er keine Idee haben, was er stattdessen tun könnte.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Was wären denn alternative Handlungsweisen? Geht sowas dann auch nachts?


    Man merkt auch richtig, dass er die Kinder immer sowas wie "maßregeln" will. Wenn sie draussen toben und sich z.B. an die Schaukel hängen, dann geht er hin und zwickt sie in die Hose und versucht sie weg zu ziehen.... Auch wenn die Kinder zu mir kommen und auf den Arm wollen, dann quetscht er sich dazwischen. Dann schicke ich ihn immer weg, aber beim nächsten Mal ist es immer wieder das gleiche.


    Wie mit ihm gearbeitet wird und wann er bewachen darf?


    Bewusst nicht wirklich. Er ist halt ein Familienhund. Er liebt das Aportieren und Läuft für sein Leben gerne... Aber speziell mit ihm arbeiten tun wir nicht...

  • Zitat

    Was wären denn alternative Handlungsweisen? Geht sowas dann auch nachts?


    Nachts würde ich ihn an einem Ort schlafen lassen, an dem er keinen Wachposten beziehen kann.


    Zitat


    Man merkt auch richtig, dass er die Kinder immer sowas wie "maßregeln" will. Wenn sie draussen toben und sich z.B. an die Schaukel hängen, dann geht er hin und zwickt sie in die Hose und versucht sie weg zu ziehen....


    Oha... das ist schon heftig. Ich gehe mal davon aus, dass er nicht mehr frei im Garten herumläuft?



    Zitat

    Wie mit ihm gearbeitet wird und wann er bewachen darf?


    Bewusst nicht wirklich. Er ist halt ein Familienhund. Er liebt das Aportieren und Läuft für sein Leben gerne... Aber speziell mit ihm arbeiten tun wir nicht...


    Er hat sich seinen Job offensichtlich selber ausgesucht. Du bist Dir bewusst, dass Du da eine Mischung aus zwei Arbeitshunderassen sitzen hast? Da müsst Ihr dringend was tun, sonst wird er seinen Job ausweiten... und das wird vermutlich wirklich gefährlich werden.


    Such Dir am besten einen Trainer, der zunächst an der Grunderziehung mit Euch arbeitet. Und dann muss eben dringend ein Job her, den er regelmäßig machen darf.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Also, er schläft nachts bei uns im Schlafzimmer auf seiner Decke. Wenn er nun z.B. im Wohnzimmer schlafen würde (keine Tür zum Treppenhaus), dann würde er doch auch eine Bewacherrolle haben, wenn er was hören würde, oder?


    Im Garten läuft er zwar noch frei rum, aber wir binden ihn immer häufiger mal für eine zeitlang an, wenn er gar nicht mehr hört, oder wenn Besuch kommt. Er meldet den Besuch dann immer, wie schon beschrieben, gibt sich damit aber wieder, ist aber immer penetrant am Besuch dran und lässt ihn nicht in Ruhe bis wir ihn zum 10ten Mal weg schicken...


    Oh man, dachte wir kämen um einen Trainer drumrum....

  • Was genau ist denn so schlimm an einem Trainer? Klingt so wie das Vorurteil, dass jeder, der zum Psychologen geht, zwangsläufig einen Knall hat ;)


    Gut ist, dass Du das Problem quasi "in den Kinderschuhen" bemerkt hast.


    Mit den Kindern, da wird es vielleicht schwer sein, sich Zeit loszueisen um besonders zeitintensiv mit dem Hund zu arbeiten.
    Von daher ist es doch super, wenn quasi der "Nachhilfelehrer" ins Haus kommt, schaut wo die "Stärken" des Hundes liegen, was ihm Spaß macht und wie Du das vielleicht noch in den Alltag einbauen kannst...


    Vielleicht kann Dir Corinna noch einen Tip für einen Trainer geben - denn nicht jeder, der z.B. einen glücklichen Hütehund hat, muss zwangsweise eine Herde Schafe besitzen ;)


    Schau mal spaßeshalber hier rein: https://www.youtube.com/watch?v=QBJ9DVp9dyM
    Das wird jetzt wahrscheinlich nix für Deinen Hund sein, aber ein Tor, an dem die ganze Familie Freude hat und ein paar Sitzbälle, dafür einen ausgelasteten und umgänglichen Hund - solche und andere Möglichkeiten gibt es.?.?

  • Ich habe keine Vorurteile gegen Trainer...nur wie Du schon sagst, es ist noch zeitintensiver, als so mit dem Hund zu arbeiten. Man muss Termine machen und da ich Schicht arbeite (auch am WE und Feiertagen) ist es nicht so ganz einfach. Habe mich aber im Internet schon mal umgeschaut, wo es hier in der Umgebung einen Trainer gibt....
    Das Video ist echt gut :-) Muss es vielleicht mal mit Luftballons versuchen, die liebt Marley nämlich ohne Ende und beisst sie auch nicht kaputt (zumindest nicht vorsätzlich :-))

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