*Der Geschirrgriff*

  • Wenn ich den Geschirrgriff (oder auch ohne Geschirr) konditioniert habe und mein Hund gelernt hat, sich auch auf Distanz auf dieses konditionierte Wort hinzusetzen/ stehen zu bleiben etc, dann heißt das aber immer noch, dass ich möglichst alles vor meinem Hund sehen muss, damit ich das Kommando geben kann? D.h. habe ich z.B. einen Leinenpöbler oder einen Hund, der Radfahrer jagt, muss ich diese Dinge vorher sehen, damit ich das Kommando geben kann?


    LG Kerstin

    • Neu

    Hi


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    • So Ich meine mit Pressent da ich mich ja beim Geschirrgriff über den Hund beuge und das für die meisten Hunde unangenehm ist und deswegen posetiv belegt ist. Ihn dann aus der situation wo grad einfach diesem posetiven erlebnis mäusebuddeln raus holle da er selbst nicht mehr sich mental auf ein gutes nein bzw nicht mehr ansprechbar ist ich ihn stückweise wieder klar mache. Versteht ihr was ich meine.

    • Zitat

      Ha - und genau das meine ich mit dem, was ich oben geschrieben habe - das Ding kannst nicht positiv aufbauen, weil der Hund immer versuchen wird, dem "gegrabbel" zu entgehen. Und ein solches Meideverhalten entspricht nicht meiner Vorstellung von positivem Aufbau. Ich kann ihm nur beibringen, daß ich nix Böses von ihm will, aber richtig angenehm wird der Griff deswegen sicherlich nicht.


      Für mich ist das nichts anderes als das gegebene Kommando (stop/Sitz o.ä.) mit Körpersprache durchzusetzen, das ganze auf wissenschaftlich verkleidet.


      Nimm es doch "Wissenschaftlich" auseinander:


      es kommt ein Signal (der Hund kennt das Verhalten noch nicht) er wird festgehalten und ein bißchen gezogen. Dann kommt ein Click mit Belohnung, dann wird losgelassen.
      Das ist eine Verhaltenskette und damit auch eine "Konsequenzen"-Kette.


      Signal, ziehen/festhalten = postive Bestrafung (jaja!), clicken/Belohnen = Positive Bestärkung, loslassen = negative Bestärkung.


      Wenn der Hund das Signal gelernt hat, und die Konsequenz umgeht, sich also setzt ist die Kette dann Plötzlich wie folgt:
      Signal, Verhalten, positive Bestärkung. Fertich.


      und JA, das ist ein Signal "körperlich durchgesetzt" - weil es halt Situationen gibt, in denen man den Hund festhalten MUSS.
      Ich konnte den Gandhi ja nicht hinter Autos herjagen lassen und an der Leine hab ich den einfach nicht genügend unter Kontrolle gehabt, der hätte mich komplett abgeschleppt. Da habe ich doch lieber ein Signal das mit ein bisschen Strafe und doppelter Bestärkung aufgebaut ist, als mit nichts verknüpfte Positive Bestrafung (ins Geschirr packen ohne vorherigen Aufbau) und löcher im Arm und nen Hund, der mehrfache Beißvorfälle auf seinem Strafregister stehen hat!


      Und es gibt "Meideverhalten" und "Meideverhalten"


      Bei meinem ersten Pflegehund, Sammy Sausesetter brauchte ich nur den Arm andeutungsweise in seine Richtung bewegen und er ist gegangen.
      Ich habe DIESEN Aufbau gewählt um mich ans "anfassen können" ran zu schapen.
      Ankündigen, Arm zwei Zentimenter bewegen (oder so weit, wie der Hund "ertragen" kann, ohne ans ausweichen zu denken), click, Keks werfen.
      Neuer Anlauf.
      Ich glaub ich hab drei Sessions mit jeweils zwei bis drei Minuten gebraucht, bis ich ihn am Geschirr anfassen konnte und das war mit der "Ottonormalhundehalter-Körpersprache" also schööööööööön vorbeugen...
      Dann habe ich ein neue Signal genommen für "jetzt zieh ich da auch noch dran".


      Das "Ausweichen um sich nicht anfassen lassen zu müssen" ist "Meideverhalten".
      Das "hinsetzen" damit man gleich zur positiven Bestärkung kommt, ist auch "Meideverhalten".


      Das eine muss bearbeitet werden. Das andere ist effizientes Hundegehirn...



      Im Grunde ist es eine "verwende ich Bestrafung im Training" Diskussion, gell?
      Ja, verwende ich. aber ich denke über die Anzahl und die Dosierung nach und darüber ob der Nutzen es rechtfertigt.



      Ich muß auch in der Lage sein, den Hund beim Tierarzt festhalten zu können. Rate, wie ich das aufbaue.

    • Zitat

      JA BITTE!!!! Das möchte ich ernsthaft sehen! Hast du dazu eine Kontaktadresse oder Ähnliches für mich? Gerne auch via PN!!!


      Ja, das wär dann ich... allerdings kreischt er nicht mehr...

    • Zitat

      He shoppy.. mich haste vergessen beim zittieren :( :suess:



      Das kann schon sein, ihr schreibt zu schnell!!!


      STOP!!! ;D


      Frag nochmal, büdde.

    • Zitat

      So Ich meine mit Pressent da ich mich ja beim Geschirrgriff über den Hund beuge und das für die meisten Hunde unangenehm ist und deswegen posetiv belegt ist. Ihn dann aus der situation wo grad einfach diesem posetiven erlebnis mäusebuddeln raus holle da er selbst nicht mehr sich mental auf ein gutes nein bzw nicht mehr ansprechbar ist ich ihn stückweise wieder klar mache. Versteht ihr was ich meine.



      Ich bau "Stop" gerne am Mauseloch auf bei Hunden, die Mäusebuddeln total geil finden und Leckerchen draussen schrecklich überflüssig finden.


      Da varriere ich den Ablauf dann so:


      Hund buddelt, "Stop" (Atmen), ins Geschirr fassen, sanft ziehen, sodass weiterbuddeln leicht unbequem ist, Umsehen, oder hinsetzen/Hinlegen anclicken, "geh buddeln" schicken als Belohnung.


      Der GG ist schön flexibel und kann auf sowas angepasst werden, wir sind beim Bestärken NICHT auf Futter beschränkt.

    • Zitat

      Wenn ich den Geschirrgriff (oder auch ohne Geschirr) konditioniert habe und mein Hund gelernt hat, sich auch auf Distanz auf dieses konditionierte Wort hinzusetzen/ stehen zu bleiben etc, dann heißt das aber immer noch, dass ich möglichst alles vor meinem Hund sehen muss, damit ich das Kommando geben kann? D.h. habe ich z.B. einen Leinenpöbler oder einen Hund, der Radfahrer jagt, muss ich diese Dinge vorher sehen, damit ich das Kommando geben kann?


      LG Kerstin


      Sofern alles richtig gelaufen ist, sollte der Hund auch nach dem losstarten zu stoppen sein, daher musst Du nicht alles vor dem Hund sehen.

    • Also, wenn ich mir das so weiter durchlese, ist das glaube ich eine ganze gute Möglichkeit für Odin. Er stoppt nämlich auch ganz gerne mal wild ausrastend & bellend Autos (läßt sich jetzt auf Jogger, Fahrrradfahrer, Inliner ausweiten). Mein Rückruf (der wirlich gut sitzt) kommt in solchen Situationen in seinem Hirn erst gar nicht an.


      Ich hatte auch schon eine Einzelstunde und die Trainerin wollte das mit negativem Abbruch (Kommando + Strafe) aufkonditionieren. Mit dem Ergebnis das Odin schon absolutes Meideverhalten gezeigt hat, wenn ich mich zum Konditionieren des Kommandos in die Hocke gesetzt habe. Für solche Sachen ist er viel zu sensibel.


      Würde das mit dem Geschirrgriff aber auch funktionieren, wenn für ihn der Griff ins Geschirr bzw. Halsband (am Geschirr macht er das bisher noch nicht) fast schon ein Signal ist "Da ist was im Busch, ich raste schon mal prophylaktisch aus"?

    • ein "Aufbau"-Video
      http://www.youtube.com/watch?v=p7Oigbx2JHE&feature=youtu.be



      eine kleine Serie:
      http://www.youtube.com/watch?v=unYZySYBf_g&feature=relmfu
      http://www.youtube.com/watch?v=dWfOAM97jgA&feature=relmfu (mit "am Geschirr führen" und Entspannungssignal


      (und eins das hier nicht hergehört, eigentlich ;D Entspannungssignal in Anwendung: http://www.youtube.com/watch?v=4WSBct77O48&feature=relmfu)


      Als Spielunterbrechung:
      http://www.youtube.com/watch?v=8j5yJQ2Pezo






      Bei mir war das Video leider ohne Ton, ich weiß nicht, ob das so gewollt ist. Davon abgesehen sieht man die Reihenfolge sehr schön.



      hier ein "fortgeschrittenes"
      http://www.youtube.com/watch?v…U&feature=channel&list=UL


      Das ist ein schönes in realer Anwendung auf einem mittleren Trainingsstand. Sie muß noch reingreifen, dann fängt er an das Verhalten an, was er dazu gelernt hat, in dem Fall rückwärts gehen/Hinsetzen. Danach dringt auch der Clicker durch.
      http://www.youtube.com/watch?v=WWKXvZTzLoc



      Oh wie geil, beschrieb ich es nicht grad:
      Geschirrgriff am Mauseloch:
      http://www.youtube.com/watch?v=kt1kDlfcH1k










      hier eins in der Anwendung "Unterbrechen von Kratzen":
      http://www.youtube.com/watch?v=c__DRD7NwfE



      viel Spaß beim gucken

    • Zitat

      Also, wenn ich mir das so weiter durchlese, ist das glaube ich eine ganze gute Möglichkeit für Odin. Er stoppt nämlich auch ganz gerne mal wild ausrastend & bellend Autos (läßt sich jetzt auf Jogger, Fahrrradfahrer, Inliner ausweiten). Mein Rückruf (der wirlich gut sitzt) kommt in solchen Situationen in seinem Hirn erst gar nicht an.


      Ich hatte auch schon eine Einzelstunde und die Trainerin wollte das mit negativem Abbruch (Kommando + Strafe) aufkonditionieren. Mit dem Ergebnis das Odin schon absolutes Meideverhalten gezeigt hat, wenn ich mich zum Konditionieren des Kommandos in die Hocke gesetzt habe. Für solche Sachen ist er viel zu sensibel.


      Würde das mit dem Geschirrgriff aber auch funktionieren, wenn für ihn der Griff ins Geschirr bzw. Halsband (am Geschirr macht er das bisher noch nicht) fast schon ein Signal ist "Da ist was im Busch, ich raste schon mal prophylaktisch aus"?


      da würde ich erstmal ein Signal aufbauen für "ich nähere meinen Arm deinem Körper an" - in völlig neutralen Situationen, wie ich das oben für meinen Pflegel Sammy Sausesetter beschrieben habe.
      Wenn dann "Anfassen" in allen möglichen Lebenslagen kein Meideverhalten mehr auslöst, würde ich ein neues Signal für den "richtigen" GEschirrgriff beginnen.


      Das kannst Du dann so machen:
      neues Signal sagen (z.B. dann STOP), atmen, altes Signal sagen (also z.B. "Anfassen") und dann ins Geschirr greifen und minibissileinchen ziehen. Langsaaaaaaaaaaaaaaaaaam weiter auf- und ausbauen.

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