Der Aussie-Klönschnack Thread - Teil 2

  • Meine ältere Hündin hat einen recht ausgeprägten Wach und Schutztrieb der aber im Altag gut händelbar ist. Die wär als Therapiehund nicht geeignet. Findet fremde Menschen auch zum abgewöhnen.


    Die andere hat davon irgendwie nichts abbekommen. Mit ihr überlege ich eine Ausbildung zu machen. Meine Chefin versucht mich zu überreden. Eigentlich macht sie aber schon genug.

  • Ich denke auch, es kommt auf den einzelnen Aussie an. Beide meine Aussies sind auf dem eigenen Grundstück wachsam, Grisu schützt auch außerhalb in wirklich schützenswerten Situatuionen (und die sind halt extrem selten), ansonsten sind beide freundlich und entspannt mit Menschen. Joey mit der Einschränkung, dass sehr wuselig-laute Kleinkinder ihr schnell zu viel werden, da wird sie hektisch und unsicher. Ich weiß auch bei beiden nicht, wie es mit Menschen wäre, die sich stark "außer der Norm" verhalten und schlecht einschätzbar sind. Meine Shelties wären allerdings um Längen weniger als Therapiehunde geeignet :hust: . Aussies sind ja doch allgemein eher robust und selbstbewusst und nicht ganz so sensibel oder leicht zu verunsichern. Also mit dem passenden Aussie und dem passenden Einsatzgebiet würde da für mich nichts gegen sprechen. Ein Bruder von Grisu ist Schulbegleithund geworden und das hat wohl gut geklappt. Hätte mit Grisu auch funktionieren können...

  • Mit Wach- und Schutztrieb hatte ich bei der Therapiehundearbeit noch nie Probleme. Hier war eher die Reserviertheit Fremden gegenüber ein Thema. :smile:


    Amy sieht die Senioren mittlerweile als "Freunde" an und läuft wedelnd ins Seniorenheim. Sie ist dort aufgeschlossen, freundlich, geduldig und selbstbewusst. Im Alltag ignoriert sie fremde Menschen völlig. :smile: Kinder sind ihr meistens zu stürmisch, da zieht sie sich eher zurück und lässt Rosie den Vortritt.

  • Ich denke, wenn man UNBEDINGT einen Therapie Hund möchte, sollte man sich bei anderen Rassen umsehen.
    Sollte es aber möglich sein, wenn der Hund sich grundsätzlich eignet, aber eben kein „muss“, dann kann das mit einigen Aussies schon klappen.


    Mein Rüde findet fremde Menschen generell eigentlich toll, allerdings sind laute oder unkontrollierte Bewegungen nicht seins. Also fallen Kinder oder sich entsprechend verhaltende erwachsene Menschen raus, das wäre purer Stress für ihn.


    Meine Hündin findet eh alles fremde unnötig, was atmet. Mit ihr hätte man einen Hund, der sich nicht eignen würde, weil sie ungern von fremden Personen betatscht wird.
    Bei Leuten, die sie kennt (zB eine feste Schulklasse) könnte ich mir das bei ihr wiederum sehr gut vorstellen.


    Wach- und Schutztrieb wäre bei beiden eher das geringere Thema denke ich.

  • Für einen Aussie ist es denke ich auch nochmal ein Unterschied, in welchem Bereich er eingesetzt wird. Ständig wechselnde Gruppen bzw Menschen können dabei vielen mit Sicherheit Stress beschaffen.
    Konstante Gruppen, wie zB Wohngruppen oder Patienten, an die er sich von Anfang an gewöhnt, sind dann ja auch schnell nicht mehr fremd sondern gehören dazu :)

  • In meiner Umgebung kenne ich nur nette Rassevertreter. Eine Hündin ist das Fressnapfmaskottchen, einen Rüden treffen wir ab und an beim Gassigehen und auch mit den anderen Aussies gibts keine Probleme.
    Wach- und Schutztrieb erkenne ich bei diesen Hunde nicht bzw. kaum, aber es gibt sicherlich noch andere Rassevertreter und man sagt ihnen ja nach, dass sie "kernig" sein sollen (?).


    mal als beispiel...wir hatten vorgestern wieder sowas, wo der loki im alltag bissl mehr management braucht, als der durchschnittshund:


    wir waren in begleitung von einer goldiehündin mit frauchen gassi. dem goldifrauchen fiel kurz vor ende auf, dass es schon später ist, als sie dachte und sie schnell nach hause muss...gut...legen wir einen zahn zu und beeilen uns halt. nix dramatisches eigentlich...hat aber gereicht, dass loki den fahrradfahrer der kurz danach von hinten kam anscheinend als auslöser für die eile ausgemacht macht und dem dann unheimlich gerne hätte, dass er uns gefälligst nicht so zu hetzen hat :roll:
    ich hab dem loki dann erklärt, dass er den fahrradfahrer wenn er gleich kommt bitte nicht fressen braucht, hab das goldiefrauchen allein vorgeschickt und bin mit meinen einfach langsam weiter gegangen.
    hätte ich da nun nicht frühzeitig gemanaged, wäre herr hund hochgegangen wie eine rakete, als der radfahrer bei uns angekommen ist..so hat er nur böse geguckt und die einzige, der diese situation überhaupt bewusst war, war ich.


    ich behaupte einfach mal, dass viele aussies, mit entsprechendem rahmen und führung auch oft netter rüberkommen als sie tatsächlich sind xD



    ich finde auch nicht, dass eine therapiehund ausbildung viel mit wach- und schutztrieb zu tun hat. da sinds eher andere dinge, die da probleme machen können...hab jetzt auch nicht wahnsinnig viel ahnung von therapiehunden, aber ich behaupte mal, dass das in einem rahmen stattfindet, wo eher wenige situationen entstehen, die der hund für seinen besitzer als gefährlich einstuft....hängt aber halt auch mit der führung zusammen. wenn man seinem hund genug sicherheit vermitteln kann, reagiert er ja auch einfach ganz anders.

  • ich behaupte einfach mal, dass viele aussies, mit entsprechendem rahmen und führung auch oft netter rüberkommen als sie tatsächlich sind xD


    DAS bringt es meiner Meinung nach ziemlich auf den Punkt.


    Wenn wir mit anderen hundeleuten spazieren gehen, dann wundern sich viel, warum ich meine Hunde korrigiere, obwohl sie augenscheinlich nichts gemacht haben.

  • Ich gehe ja sehr oft in die Berge und hier begleitet mich meist nur meine aussie Hündin (Ice und Berge nur noch, wenn jemand dabei ist Herr Tollpatsch)


    Raley ist typisch reserviert gegenüber fremde und wenn sie angesprochen oder einfach angefasst wird knurrt sie.


    Auch würde sie gerne alles kontrollieren ... Kontrollfreak


    Letztens meinte eine Bergbekannte ... du hast Raley schon sehr unter deiner Fuchtel und lässt Ihr überhaupt nichts zu ... die läuft hier doch völlig entspannt rum.


    ➡️ Klar dies macht sie eben nur, weil ich für sie den optimalen Rahmen zur Verfügung stelle ...
    wenn ich dies nicht machen würde, würde sie jeden Wanderer der kommt verbellen oder versuchen zu kontrollieren
    Sooo ignoriert sie einfach alle

  • Beim Therapiehundthema ist der Wach- und Schutztrieb denke ich eher wenig relevant. Vielmehr geht es darum, wie hoch die Reizschwelle und die Individualdistanz vom Hund ist. Meine Liesl zB ist ziemlich lässig unterwegs, aber sie hat trotzdem Wach- und Schutztrieb. So eine Arbeit würde aber ja nicht bei uns zu Hause stattfinden, sondern zB in einem Heim, Schule, was auch immer... ich habe tatsächlich schon mal daran gedacht, mit Liesl sowas zu machen, zb im Altenheim, weil ich denke, dass sie die Nerven dafür hat. Sie mag es auch, wenn sie von Fremden Aufmerksamkeit bekommt (wenn diese positiv ist) und letztendlich muss man dem Hund ja auch verklickern, dass es ein Job ist, es Regeln gibt und ICH die Kontrolle über die Situation habe.
    Früher hätte ich wohl perse gesagt: aussie als Therapiehund wird nicht funktionieren, sehe ich inzwischen etwas anders. Die Rasse ist sicher nicht prädestiniert dafür, aber in gewissem Rahmen ist das mit dem einen oder anderen Exemplar sicher möglich. Kommt wohl auf die Herangehensweise an.

  • Danke für eure Antworten! Anscheinend ist viel vom Individuum abhängig. Ich kenne zwar einige Aussies in meinem Bekanntenkreis, habe mich aber noch nie näher mit ihnen befasst.
    Die Besis dieser Hunde kümmern sich nicht sonderlich um die Erziehung. Von VDH- Zuchten stammen ihre Aussies allerdings nicht.
    Generell finde ich, dass man diese Rasse in verschiedenen Bereichen findet, nicht nur im Therapiebereich.

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