Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich wollte mich auch mal wieder zu Wort melden, nachdem ich in der letzten Zeit (nach Sandy Tod) eigentlich fast nur noch stille Mitleserin war, aber liebe Caro, gerade bei Dir und Teddy stelle ich nach wie vor so viele Gemeinsamenkeiten mit Dusty fest:


    Dusty hat dieses Zittern, das Du beschreibst schon lange (sicher 2-3 Jahre). Meine TÄ sagt dazu Terrierzittern, da es bei der Rasse wohl sehr häufig auftritt. Grundsätzlich ist es aber auf jeden Fall eine Muskelschwäche, natürlich noch durchs Alter begünstigt. Manche versuchen mit homöopathischen Mitteln gegenzuarbeiten, vor allem, wenn es am Anfang ist, auch Vitam B kann helfen. Bei uns hat allerdings gar nichts geholfen und wie Du auch sagst, wenn ich ihn direkt anspreche und es auch mal zu ihm durchdringt (was leider immer seltener ist) dann nimmt das Zittern noch zu.
    Es ist aber fast immer da, besonders auch, wenn er draußen ein bischen umhergelaufen ist und dann ruhig steht. Dann ist es echt heftig und viele Leute haben mich schon gefragt, ob mein Hund friert.
    Das Wegrutschen der Beine ging damit einher und wird leider immer schlimmer. Oft höre ich nachts, daß Dusty seinen Teppichpfad, der inzw. durch die Wohnung führt, aus Versehen verlassen hat und dann so gut wie gar nicht mehr aus der Liegeposition aufkommt. Manchmal steht er auch einfach da und seine kurzen Beinchen rutschen in alle vier Richtungen weg, dann liegt er da wie ein Flughörnchen im Anflug (sorry, klingt blöd ich weiß, aber manchmal muß ich mir was suchen, damit ich nicht dauernd weinen muß, wenn ich das sehe).
    Eine ganze feste Unterlage hat er auch inzw. vor seinem Fresnapf, denn ruhig stehen wollen und erregt sein, da landet man grundsätzlich auf dem Bauch.
    Es tut einem wirklich weg diese Entwicklung zu sehen, irgendwie ist es so entwürdigend, Dusty war immer so ein stolzer Terrier. Ich weiß nicht, ob es für ihn auch so ist oder ob es ihm überhaupt viel ausmacht. Trotz allem ist er auf jeden Fall immer noch ganz guter Dinge und 2 Sachen sind immer noch ganz toll in seinem Leben: Katze Fiona Bescheid sagen, daß er immer noch Herr im Hause ist und FRESSEN!
    Und solange das noch ok ist freuen wir uns über jeden Tag mit ihm - dem kleinen weißen Krokodil, das inzw. recht gerne mal um sich schnappt.


    Also liebe Caro, ich glaube Teddy hat mit dem geschilderten Problem leider wieder eine weitere Stufe auf der Leiter der Altersbeschwerden erklommen. Ich wünsche Euch weiterhin alles Liebe und viel Kraft dabei.


    Herzlichst Eure Andrea
    mit Dusty, dem neuen Wuffel Ronja und Sandy für immer im Herzen

  • Hallo Andrea,


    schön mal wieder was von dir zu hören :smile: und schön dass es Dusty den Umständen entsprechend gut geht…..


    tja, leider hat mein Woody dieses zittern ja auch – seit über einem Jahr und leider wird’s auch immer schlimmer. Woody zittert fast immer, wenn er grad irgendwo steht. manchmal kann ich beobachten, dass er auch vorne zittert. Gestern ist er mir zum ersten mal umgefallen :( : Woody war grad voll mit graben beschäftigt und plötzlich lag er da, die Hinterbeine sind ihm irgendwie weggekippt. Ich hab ihn jetzt nochmals HD-röntgen lassen, die Wirbelsäule wurde gecheckt, aber bei ihm ist es eindeutig was neurologisches sprich irgendwie werden die Nerven nicht mehr richtig versorgt, durch diese Unterversorgung können sich die Muskeln nicht mehr richtig „entwickeln“ und als folge kommt es dann auch zum Muskelschwund. Woody hat schon einiges an Muskelmasse verloren….er bekommt regelmäßig schüsslersalze (da gibt es eine spezielle Mischung gegen altersbedingtes zittern), Vitamin B und wenn’s ein bissl wärmer wird, muss er wieder aufs unterwasserlaufband (das mag er total gerne).


    Trotz dieser Maßnahmen kann ich leider überhaupt keine Besserung sehen und ich versuch’s jetzt schon seit ca. einem Jahr – meine Tierärztin meinte, dass wir ihm eventuell mal Anabolika spritzen sollten, da mein Bursche ja doch ziemlich groß ist und er einfach Muskeln benötigt.


    Momentan ist er ja überhaupt ein bissl mühsam. Es gibt fast keine Nacht mehr, wo ich durchschlafen kann. regelmäßig werde ich von einem „Pfeiff-Konzert“ wach. Erst leise und wenn ich nicht reagiere dann wird er immer lauter, solange bis er ins Bett darf.….ist mittlerweile schon wirklich mühsam denn eigentlich darf er nicht ins Bett – aber ansonsten geht’s ihm aber recht gut :smile: die OP hat er ja gott sei dank ganz gut überstanden und alle Knoten waren gutartig :smile:


    So, das war’s jetzt mal wieder von uns….


    Dani, ich hoffe, dass sich deine Maus ganz rasch von der OP erholt und dass die Narben ganz schnell verheilen


    ich hoffe, dass es allen anderen gut geht und wünsch euch alles gute!!!


    LG Dani

  • Dani, vielleicht hilft bei Euch ja auch der Schlaf- und Nerv-nicht-Tee :D
    Bibo schnarcht ja seit wir in der neuen Wohnung wohnen auch im Bett :ops:
    War früher strengstens verboten, aber inzwischen gibt es mir auch sowas wie eine Sicherheit, weil ich dann höre, dass sie noch atmet :ops:
    Aber seit wir ein Sofa haben, schnarcht sie lieber auf dem :pfeif:

  • Andrea, super schön, mal wieder was von euch zu lesen :smile:
    Die Berichte über Woody und Dusty beruhigen mich doch sehr. Klar, es bedeutet, dass er weiter abbaut, aber irgendwie komme ich mit dem Gedanken in letzter Zeit doch sehr gut klar. Ich glaube nicht, dass es ihm schlecht geht dabei. Er hat dann nur seinen "die Welt ist sooo grausam zu mir"-Blick drauf und wird von Besuch inbrünstigst bemitleidet :roll: Aber den hat er ziemlich häufig, wenn man alt ist, ist ja schließlich auch irgendwie alles doof, außer Essen und Kuscheltiere :smile:
    Ihn scheint es auch echt nicht zu kratzen, wenn er sich beim toben mit einem seiner 1000 Spielzeuge (is so schwierig, die wiederzufinden, die Masse machts dann) mal wieder lang macht, wird direkt weiter gehopst. Dass er sich wehtut ist sehr selten, zum Glück, sonst müsste ich mir wirklich Gedanken machen.
    Was ich auf jeden Fall tun werde, ist mit allen Bekannten und Familie, die zu Besuch kommen, in Ruhe sprechen, dass mehr Ruhe einkehren muss, wenn sie kommen. Gerade dabei fällt er oft hin in der Aufregung und dem Gewusel und ich finde, das ist eine Quelle, die man ja gut eindämmen kann.
    Und der Hörverlust ist sowieso auf meiner Seite, den Postboten letztens hat er doch tatsächlich verpennt :D


    Dani, benutzt du den Schlaf-und-Nerv-nicht-Tee? Teddy hat irgendwie komplett mit dem Wandern aufgehört, seit wir den eine Weile gegeben haben. Zu Wanderzeiten hat der jedenfalls innerhalb einer halben Stunde geholfen und Hundi hat geschlafen wie ein Baby (und ich demnach auch) ;)

  • Hi Dani,


    ja ich denke, je größer und schwerer der Hund umso schwieriger ist es mit der aufrechten Haltung.
    Oh man ist es blöd mit dem Altwerden!
    Wegen dem Anabolika: bitte erkundige ich vorher recht genau, falls Du dies in Erwägung ziehst. Leider kenne ich 2 Hunde, bei denen dies auch gespritzt wurde, allerdings wegen ner Muskelgeschichte an anderer Stelle. Leider sind danach beide Hunde inkontinent geworden und die Halter sagten mir dann, jetzt im Nachhinein wissen sie, daß dies auch immer wieder bei Sportlern vorkomme, selbstverständlich wird dies nicht öffentlich gemacht.


    Also muß ja nicht sein, wollte es nur erwähnt haben.


    Was ich bei Dusty noch so schlimm finde: wenn ich ihm über den Rücken streichle dann merke ich, wie die Wirbelsäule wie bei dem Katzenbuckel gebogen ist und wg. der fehlenden Muskulatur spürt man jeden Knochen. Das tut mir richtig weh.


    Alles Liebe für alle Zwei- und Vierbeiner
    Andrea

  • Hallo liebe Altenpfleger/innen,


    auch unsere Mimi hat im Moment sehr mit Wackelbeinchen zu kämpfen.
    Bei ihr ist es bestimmt die abbauende Muskulatur am Popo. Da sie aber noch nicht so häufig und lang Gassi gehen kann, wollen wir ihr irgendwie anders helfen.
    Gibt es bestimmte Übungen die wir mit ihr machen könnten (idealerweise im liegen)?


    Ansonsten geht es ihr soweit ganz gut, hat den Haushalt immernoch hervorragend im Griff...eben musste ich sie von den gr. PET-Flaschen wegziehen in die sie sich verbissen hatte, weil sie neben dem so toll duftenden gelben Sack stehen :roll:
    Neulich haben wir auch herzlich lachen müssen, als sie etwa 30 min knurrend vor dem Mülleimer, mit Corrys Haaren drin, saß. :smile:
    Auch wenn soetwas eigentlich eher lästig ist, freu ich mich immer über ihre Schandtaten, denn das beweißt uns doch immer wieder, dass sie doch noch "da" ist und am Leben teilhaben möchte.



    Je wärmer es wird, desto besser wird es auch mit dem Niesen und dem Husten. Auch die tränenden Augen werden wieder besser. Nächsten Monat kommt dann der THP um sich die Lady mal anzusehen und ihr ein paar unterstützende Mittelchen zu verordnen.
    Mein nächstes Projekt heißt dann "Hausgeschirr". Bin bis jetzt einfach nicht dazu gekommen, aber bald hab ich wieder mehr Luft und dann wird genäht was das Zeug hält.


    LG

  • Zitat

    auch unsere Mimi hat im Moment sehr mit Wackelbeinchen zu kämpfen.
    Bei ihr ist es bestimmt die abbauende Muskulatur am Popo. Da sie aber noch nicht so häufig und lang Gassi gehen kann, wollen wir ihr irgendwie anders helfen.
    Gibt es bestimmte Übungen die wir mit ihr machen könnten (idealerweise im liegen)?


    In Seitenlage kann man mit der Hand von unten an die Pfote fassen, ein wenig "kitzeln" und leichten Druck auf die Pfotenunterseite aufbauen, fast alle Hunde strecken dann das jeweilige Bein durch und "halten" gegen den Druck der Hand. Sobald der Hund das regelmäßig macht, baut man über etwa 10 Sekunden den Druck mit der Hand Richtung Hund auf, hält diesen am "Maximum" für 10 Sekunden und läßt dann über weitere 10 Sekunden den Druck wieder nach. Das zählt zu den isometrischen Übungen, die darauf beruhen, dass ein Lebewesen immer bemüht ist, seine Position zu halten. Durch den Druck der Hand wird diese Position leicht ins Wanken gebracht und dementsprechend hält der Hund unter Muskelanstrengung gegen.


    Das Prinzip und auch die Kräfte, die dabei entwickelt werden, kann man am besten an sich selbst nachvollziehen.
    Man stellt sich mit schulterbreiten Fußpositionen aufrecht hin und läßt den Partner in sich allmählich steigernder Intensität an der Schulter etwas Druck zum Körper hin aufbauen. Will man gerade stehen bleiben, muss man sich schon arg dagegen stemmen und merkt rasch, welche Muskelgruppen daran beteiligt sind. Kommt der Druck in Höhe des eigenen Ellbogens, sind es schon wieder andere Muskeln, in Höhe der Hüfte nochmals andere. Das ist ein recht effektives Training, dass allerdings bei regelmäßiger Anwendung (3 x tgl. etwa 5 Mal pro Position) nach 6 Wochen an seine Grenzen stößt, weil dann andere Trainingsmechanismen benötigt werden, um die Muskelkraft weiter zu steigern.


    Beim Hund kann man das auch in verschiedenen Positionen im Stand anwenden. Jeweils leicht gegen die Hüfte drücken, z. B. (immer mit der flachen Hand, nie mit dem Finger punktuell und natürlich immer in Richtung gegenüberliegender Hüfte oder was gerade dran ist) Den Effekt für Hüfte/knieumgebende Muskulatur kann man noch steigern, indem man den Hund vorne auf eine Treppenstufe stellt.


    Man kann mit dem leichten Druck nicht nur von rechts nach links und umgekehrt arbeiten, sondern auch von vorne nach hinten.
    Also im Stand z. B. von vorne gegen die Brust drücken, so dass die Hinterbeine sich in den Boden stemmen müssen, um gegenzuhalten. Und auch andersrum, von hinten gegen den Bobbes, damit die Vorderbeine was zu tun haben.


    Der Hund gehört dabei natürlich so gesichert, dass er nicht umfällt. Wenn der Druck gegen die rechte Hüfte Richtung links geht, hält man ganz leicht die linke Hand an die linke Hüfte, um notfalls "bremsen" zu können.


    Macht der Hund mit dem gegenüberliegenden Bein einen "Ausfallschritt", war vermutlich der Druckaufbau zu schnell, dann einfach noch einmal langsamer versuchen und wenn das nicht klappt, die Intensität im Ganzen etwas zurücknehmen.


    Nicht übertreiben - die Übungen wirken lächerlich harmlos, hauen aber ganz schön rein. Das kann bei Übereifer heftigsten Muskelkater geben.


    HTH,


    LG, Chris

  • Vielen Dank Chris für die ausführliche Beschreibung.


    Von der Physio die wir für Corry mal machen mussten kenne ich auch noch ein paar Übungen um die Muskulatur zu strecken und zu lockern. Meinst du das wäre eine sinnvolle Ergänzung?


    Ansonsten haben wir noch einen tollen Erfolgt zu verzeichnen: Die Baldriantabletten können langsam runtergeschraubt werden, das Fräulein schläft auch ohne (bzw. nur mit einmaliger Gabe) die Nächte durch und auch am Tag genügend. :smile:


    LG

  • Zitat


    Von der Physio die wir für Corry mal machen mussten kenne ich auch noch ein paar Übungen um die Muskulatur zu strecken und zu lockern. Meinst du das wäre eine sinnvolle Ergänzung?


    Ja, unbedingt. Erst lockern und dann ein paar Dehnungs- und Streckübungen zum "Aufwärmen" vor den isometrischen Übungen machen absolut Sinn. Ist halt nur immer die Frage, wie unsere Oldies dabei mitmachen.... :lol:


    Nach dem "normalen" Übungsaufbau kann man als leichte Steigerung des Effekts noch eine weiche, dicke Unterlage unter den Hund legen, so dass er ganz leicht wackelig steht. Damit werden noch einmal bestimmte Rezeptoren angesprochen, die dem Hirn Bescheid geben, wie der Hund gerade steht/liegt. Durch das leicht wackelige werden diese Rezeptoren besser stimuliert und es werden noch mehr Muskelgruppen angesprochen. Für uns selbst nachzuvollziehen, wenn wir uns mit nur einem Bein auf ein dickes Kissen stellen und einfach versuchen, das Gleichgewicht zu halten. Das kann man mit ganz leichten "Schubsen" machen oder als Steigerung der isometrischen Übungen.


    LG, Chris

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!