Was tun, wenn Wolf angreift?

  • Hey,


    Ich wohne hier auch direkt am Wald (zweigrösstes Waldgebiet in SH). Wir haben hier Rot-, Dam- und Schwarzwild in ziemlicher Anzahl - z. B. Rotwildrudel von 40-50 Tieren. Vor den Sauen habe ich auch ziemlich Respekt, vor allem im Frühling ist mit einer führenden Bache nicht zu spaßen! Einem Rothirsch sind Hundi und ich vor kurzem regelrecht vor die Füße gelaufen- er kam von Links aus dem Busch, wollte nach rechts, aber da war ein Wildzaun. Deshalb musste er ca. 5 m auf uns zu laufen - Hundi war schwer beeindruckt, und ich ehrlich gesagt auch. Aber Gefahr? Nö.
    Wölfe wären mit Sicherheit (wenn überhaupt) eher eine Gefahr für den Hund. Zumindest solange sie (nach jahrhundertelanger Verfolgung) noch so scheu sind.
    LG

  • Ich krieg jetzt nix dafür, daß ich das schreibe aber: der Wildpark ist wirklich grandios - und die Wölfe sind an sich schon ein ganz großes Highlight. Das ist schon wunderschön, wie die chorsingen, wenn Frau Askani kommt oder geht, oder gar, wenn einer von ihnen mitgehen darf - ein tolles Erlebnis.


    Diese Spaziergänge laufen übrigens so ab, daß man sich auf eingezäunten fünf Hektar trifft, wo Wolf & Hund dann frei laufen, toben und Kontakt aufnehmen dürfen, während Frau Askani über ihre Wölfe erzählt und Fragen beantwortet. Noran, der junge Polarwolf, ist wohl immer noch ein jugendlich neugieriger, sehr aufgeschlossener Typ, und Hundekuchen mag er auch. Insofern kommt er dann auch grn mal vorbei und interessiert sich für seine Gäste. Wenn er die mag, läßt er sich sogar kraulen - aber da läuft eben absolut nur, was er möchte. Wenn er keine Lust hat, fällt das Event eben aus.


    Mein Bruder hat erzählt, daß vorher die oberste Regel ausgegeben wurde: "Was er einmal hat, ist seins - da wird nicht drüber diskutiert" - man da also eventuell besser daran tut, seine teure Fotoausrüstung oder die Maßklamotten im Auto zu lassen. Es gibt ohnehin für jeden hinterher ein paar tolle Bilder mit Wolf. Der hat sich übrigens an dem Tag einen Schirm geholt und das Spielzeug mit ein paar Bissen in kleine Metallspäne zerlegt, während Hundekumpel Attila achtungsvoll auf Abstand stand....was er hat, ist seins!


    Jedenfalls haben die alle total begeistert im Novemberregen gefroren - für diese Bekanntschaft hat sich das allemal gelohnt:



    Nur eins ist übrigens schief gegangen: das Vorzeigen der tollen Fotos hinterher - da hat erstmal niemand glauben wollen, daß der Wolf echt war....LOL

  • Tolles Foto. :gut:
    Ich war zwar wie gesagt noch nie bei der Wolfführung; aber jetzt weiß ich schon einmal was ich mache wenn ich 18 bin. :D Aber die Wölfe 'nur' von Weiten anzugucken fand ich schon richtig Toll ! :smile:
    Also ich kann den Park sehr empfehlen; ich gehe da gerne hin. ;)
    & die Hängebauchschweine finde ich so Toll. =)


  • Ich denke, Wölfe gehen nur in absoluten Notfällen ( Beuteknappheit ) an die Herden ... und somit in die Nähe der Menschen.

  • Ja, Füchse gehen auch nur in absoluten Notfällen an Nutzvieh :roll: Und Wildschweine brechen auch nur in aaabsoluten Notfällen in Gärten ein um da alles zu verwüsten :lol:


    Es ist einfach zu eng in Deutschland für ein Raubtier dieser Größe.


    Zitat

    Selbst wenn - warum hält man sich dann nicht einen Herdenschutzhund ? in vielen Ländern klappt das Prima.

    Da ist aber auch mehr Platz. Wie soll ein Herdenschutzhund hier in Deutschland denn funktionieren? Der greift Spaziergänger genauso an wie Wölfe wenn sie der Herde zu nahe kommen.

  • Ganz so stimmt das leider nicht. Zum einen sind Wölfe sind ja nun mal außerordentlich klug, und wenn sie die Chance kriegen, haben sie natürlich fix raus, daß Schafe viel einfacher und ungefährlicher zu kriegen sind als Sauen. Haben sie also einmal Haustier-Glück, ziehen sie fix ihre Folgerungen und spezialisieren sich - deswegen waren sie früher, als das Vieh noch im Wald geweidet wurde, ja eine so entsetzliche Plage für die Bauern.


    Zum anderen wird es wirklich dramatisch, wenn ein Wolf in eine eingezäunte Herde panisches Weidevieh gerät. Dann passiert dasselbe wie beim sprichwörtlichen Marder im Hühnerstall oder dem Terrier im Ratten-Pit: er tötet, bis sich nichts mehr rührt und der Beutetrieb "leerläuft" - das ist ja in Deutschland auch schon wieder mehrmals passiert.


    Eine potentielle Gefahr für kleinere Weidetiere wie Schafe sind Wölfe also durchaus, auch wenn es genug Wild gibt. Sie sind nun mal ebenso Opportunisten sind wie Hunde und wählen den bequemsten Weg - aber im Zeitalter leistungsstarker Elektrozäune sollte das eigentlich in den Griff zu kriegen sein.

  • Ist ja schön, dass hier alle eine Begegnung mit einem Wolf komplett ausschließen. Schön wärs...


    Ich komme ja ursprünglich aus unmittelbarer Nähe des Wolfgebietes in der Lausitz. Und ja ich weiß, scheue Wölfe...es IST passiert.


    Ein Mann aus einem Dorf nahe Kamenz IST mit seinem Hund im Wald einem Wolf begegnet. Hund und Wolf standen sich knurrend gegenüber, bis der Wolf dann abgedreht ist. Nein, Einzelheiten weiß ich nicht, ich weiß es nur über eine Ecke - aber der vertraue ich und halte es auch für überhaupt nicht unwahrscheinlich ;)

  • In der Schweiz wurde nähmlich vor kurzem eine Frau mit ihrem Baby angegriffen,deren kleiner Hund wurde von den 2 Wolfis in den Wald verschleppt,deshalb die Frage ;)

  • Ich könnte es einfach nicht ertragen zu sehen wie mein Hund Totgebissen wird,auch wenn ich Wölfe sehr faszinierent find,ich würde für ihn viel riskieren :gott:
    Schon alleine,weil ich dann die nächsten 9 jahre keinen Hund bekommen würde.
    Und ohne Hund kann ich mir mein Leben nicht vorstellen :( :

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