Gruslige Begegnungen mit Hund?

  • Wir hatten das Thema ja schon einmal und mich ärgert immer, wenn diejenigen, die nicht ungewollt bzw. ungefragt (d.h. auf ausgewiesenen FKK- Bereichen) mit der Nacktheit anderer konfrontiert werden wollen, als verklemmt oder schlimmeres bezeichnet werden.


    @Chris2406 hat ja die Grenze zwischen Exhibitionismus und Vorliebe für Textilfreiheit aufgezeigt. Während erstere eine Straftat ist, ist letzteres oft Taktlosigkeit, Egozentrik oder Gedankenlosigkeit. Nicht ob der Nackte ein Problem mit seiner Freizügigkeit hat, ist der Maßstab, sondern ob das „Publikum“ sich dieses zumuten lassen will oder nicht. Für ein solches Hobby gibt ja genügend Bereiche, wo man unter Gleichgesinnten dieses ausüben kann. Was für FKKler „normal“ ist, muss es für andere Menschen noch lange nicht sein.


    Das berichtete Beispiel war mE ein klarer Fall von Belästigung und bekommt somit einen aufdringlichen oder gar bedrohlichen Charakter.

  • Wenn man denkt, man ist alleine und aufgrund der Sperrung, dort nicht bis keine Leute spazieren gehen, dann kann ich mir vorstellen das der ein oder andere vielleicht die Gelegenheit nutzt und sich ein wenig nackt sonnt.


    Aber, ich finde es mehr wie aufdringlich und ekelig, wenn man dann einen Spaziergänger sieht, seine Genitalien nicht bedeckt, sondern noch provozierend aufsteht und sich zeigt und dann, als Krönung der ganzen Situation, den anderen noch dumm anspricht.


    Wenn man gerne FKK macht, gibt es dafür ausgewiesenen Zonen.


    Ich hätte wohl die Polizei angerufen.


    Ich finde Du bist echt mutig mit der Situation umgegangen. RESPEKT.


    Maria

  • Ich erinnere mich an eine ähnliche Diskussion neulich - da habe ich von dem Typ erzählt, der im Wald plötzlich hinter nem Busch stand, mich angrinste und sich dabei einen runter holte. Da ging es in der anschließenden Diskussion aber eben nicht um FKK sondern um genau solche Momente, wo Männer nicht nackt die Sonne genießen wollten sondern Kindern so gegenüber getreten sind fern ab vom entsprechenden Strand.


    Ich bin "Ossi" und mit FKK groß geworden - eigentlich finde ich beides sehr gut voreinander zu unterscheiden.


    Ich hab nochmal überlegt den Tag über und mir ist noch etwas Gruselige aus meiner Arbeitszeit auf der geschlossenen Psychiatrie eingefallen! Schreib ich dann heute Abend in Ruhe nieder, wenn ihr wollt :D

  • Da es OT ist, pack ich es mal in den Spoiler.



    Und damit es nicht nur OT ist: Hab gerade meinen Mann gefragt, ob er sich an gruselige Ereignisse mit Hund erinnert. Er meinte dann, Marley hätte doch einmal so seltsam die Ecke im Wohnzimmer beobachtet und nicht aus den Augen gelassen. Wir sind uns aber einig, dass es nichts in menschlicher Gestalt gewesen sein kann, was er da gesehen hat, sonst wäre der Schisser stiften gegangen :headbash: Er ist allgemein kein so guter "Bedrohungsanzeiger". Unter den richtigen Bedingungen würde er sich vor seinem eigenen Schatten erschrecken. Andererseits werfe ich ihm gern einen Blick zu, wenn ich aus einem schlechten Traum hochschrecke oder glaube, nachts was gehört zu haben. Wenn er entspannt ist, weiß ich immer, dass nichts sein kann |)


    Und ich bin jetzt schon neugierig, Lauretti! :D

  • Einfach ums noch gesagt zu haben: die Frage „darf der da nackt rumliegen“ habe ich gestellt, weils bei uns in der CH verboten ist. Mich hat es tatsächlich einfach interessiert wie da die Regelungen in D sind. That‘s it.
    Ich hab kein Problem mit Nacktheit, bin halb Finnin (Sauna und nackig schwimmen und so :D ) So und jetz hör ich auch auf mit dem OT.


    @Lauretti
    Ja erzähl! :dafuer:

  • mich ärgert immer, wenn diejenigen, die nicht ungewollt bzw. ungefragt (d.h. auf ausgewiesenen FKK- Bereichen) mit der Nacktheit anderer konfrontiert werden wollen, als verklemmt oder schlimmeres bezeichnet werden.

    Falls du mich damit meinst, ich habe nie gesagt man wäre verklemmt oder ähnliches.


    Ich habe gesagt es liegt an unserer kulturellen Gesellschaft, dass man es nicht kennt, nicht "normal" findet und es daher schneller als bedrohlich einstuft.



    Und zu dem Argument, es gäbe spezielle Zonen, sollten se halt da ihn.
    Naja, das könnte man auch zu Hundehaltern sagen.
    Warum gehen die mit ihrem "Drecksköter" in einen normalen Park, wenns doch in xy auch eine offizielle Hundewiese gibt.


    Mehr sag ich jetzt nicht mehr dazu.


    Wie gesagt, ich hatte nur überlegt, warum man sich von FKK Anhängern bedroht fühlt und meine Gedankengänge dazu aufgeschrieben.
    Ich werte es nicht und ich hoffe auch, dass es nicht so angekommen ist. Falls doch, das sollte definitiv nicht wertend sein.


    Ansonsten halte ich es einfach gerne mit dem Spruch "Leben und leben lassen"

  • So - jetzt bin ich endlich Zuhause!
    Immerhin ist mir noch eine zweite Geschichte eingefallen, auch wenn ich etwas überrascht war, dass es wirklich nicht mehr sind ^^
    Ich versuche, alles gut zu schildern, damit ihr euch ein allgemeines Bild machen könnt, auch wenn es dadurch länger wird.


    Geschichte Nummer 1 ereignete sich in einem Nachtdienst. Die psychiatrische Akutaufnahme befand sich nicht direkt im Haupthaus, sondern wurde erst später angebaut. Neben dem Haupteingang zum allgemeinen Klinikkomplex gibt es etwas versetzt und nicht direkt einsehbar einen zweiten Eingang, der zunächst in die psychiatrische Ambulanz führt und an deren Ende ist die große verschlossene Tür - der Eingang zu unserer geschlossenen Station.


    Nun befanden sich die Personaltoiletten nicht direkt auf Station, sondern hinter der Tür im Bereich der Ambulanz. Eigentlich ist diese Nachts verschlossen. Wie sich später herausstellen sollte, wurde sie genau in dieser Nacht aber nicht wie sonst abgeschlossen - die Technik war kaputt.
    Ich wollte gegen 3 Uhr nachts auf Toilette und bin also in die Ambulanz rüber gegangen. Wir waren nachts 4 Pflegekräfte und mein männlicher Kollege verließ gerade unsere einzige Personaltoilette mit dem freundlichen Hinweis, ich solle da jetzt lieber nicht rein.
    Okay - die Besuchertoilette befindet sich direkt daneben. Eine Tür öffnen und es gibt jeweils eine Toilette für Männlein und Weiblein. Ich bin (doch etwas müde) also auf die Besuchertoilette für die Damen gegangen, saß dort kurz und plötzlich wurde ich unruhig.
    Irgendetwas war mir gerade aufgefallen - eine Kleinigkeit, ein flüchtiger Blick auf irgendetwas, das nicht stimmte. Nur was?
    In dem Moment, als mir bewusst wurde, dass die Herrentoilette von innen verschlossen war (man sieht ja das Rote am Handgriff) und da drinnen Licht brannte, stockte mir der Atem.


    Der einzige männliche Pfeger im Dienst kam mir ja gerade aus der Personaltoilette entgegen. Meine beiden anderen Kollegen waren Frauen und waren beide im Dienstzimmer, als ich los bin.
    Unser Dienstarzt? Auch eine Frau... es konnte definitiv niemand vom Team sein und ein Besucher oder Patient kommt da einfach nicht lang... Wer bitte schön sitzt da also nachts um 3 in der psychiatrischen Ambulanz neben mir auf Toilette?!
    Ich bekam richtig Panik ehrlich gesagt. Ich hatte keine Möglichkeit, meine Kollegen zu kontaktieren und selbst, wenn ich laut rufen würde, könnte es niemand hören.
    Ganz leise zog ich mir die Hose hoch, klemmte mir meinen Dienstschlüssel in die geballte Faust für den Fall, dass derjenige mich gleich versucht, draußen abzupassen und betätigte Spülung und Schloss gleichzeitig, um mir Vorsprung zu verschaffen.
    Ich rannte los und noch während ich fieberhaft versuchte, diese verdammte Stationstür wieder aufzuschließen, hörte ich schon die Tür in der Toilette knallen. Da kam also wirklich jemand hinter mir her!
    Blitzschnell bin ich dann noch hinter die Tür und konnte diese zuwerfen - von außen kommt man ohne Schlüssel nicht rein.
    Ich rannte zu meiner Kollegin und wir riefen den Sicherheitsdienst.
    Der meldete sich kurz darauf und beschrieb uns einen Mann, der ihm noch entgegen gerannt kam auf dem Weg nach draußen.
    Die Beschreibung passte auf einen Patienten, der kurz zuvor entlassen wurde und dem gesamten Team angedroht hatte, sich an jedem einzelnen von uns zu rächen und uns die Kehle aufzuschneiden...
    Kurz darauf wurde er übrigens Gott sei Dank in die Forensik für viele Jahre eingewiesen.


    Geschichte Nummer 2 ereignete sich auch in einem Nachtdienst mitten im Winter.
    Zu dem Zeitpunkt hatten wir eine uns gut bekannte Patientin auf Station. Sie war schon älter, hatte krause graue Haare und furchtbar lange Fingernägel... und eine Warze auf der Nase. Sie sah in ihren schlimmen Zeiten wirklich aus wie eine Hexe aus dem alten Märchenfilmen.
    Sprach man sie an, begann ihr rechtes Auge wild zu zucken und wenn man das ignorierte, versuchte sie einem raptusartig an den Hals zu gehen.
    In dieser Nacht geriet sie mit einer anderen Patientin aneinander und das ganze schaukelte sich immer weiter hoch. Sämtliche Deeskalationsversuche scheiterten und am Ende rannte sie auf dem dunklen Innenhof der Station wild im großen Kreis. Wir liesen ihr Raum und standen hinter der Scheibe. Jedes Mal, wenn sie an uns vorbei kam, warf sie sich brüllend gegen das Glas und wir entschieden uns, sie zu fixieren.
    Meine Kollegin und ich liefen los, um das Bett mit den Fixiergurten zu holen und kamen ca 10m weit.
    Was uns in dem Trubel der letzten Stunde entgangen war, war die Tatsache, dass für 5 Uhr eine Kontrolle des Notstromaggregats angekündigt war. Nachdem wir uns diese 10m vom Innenhof entfernt hatten, ging plötzlich im gesamten Krankenhaus das Licht aus (was normal ist, bis der Notstrom angeht). Wir wurden allerdings völlig unerwartet davon überrascht und da es Winter war, sah man seine eigene Hand nicht mehr vor Augen.
    In so einer eh schon nervenaufreibenden Situation plötzlich im Stockfinsteren hilflos auf Station zu stehen, trieb uns augenblicklich den Puls in die Höhe. Meine Kollegin und ich hielten uns fest, das ganze dauert vielleicht 1 Minute aber es fühlt sich einfach an wie Stunden.
    Plötzlich hörten wir hinter uns die Tür zum Innenhof... und das schnauben der Patientin, die sich jetzt in unmittelbarer Nähe zu uns wieder auf Station befand. Ich krallte mich in den Arm meiner Kollegin, versuchte nicht zu atmen und das Wimmern zu unterdrücken, dass gerade meine Kehle hoch kroch.
    Ich starrte in die Dunkelheit in Richtung Innenhof und versuchte auszumachen, wo sich die Patientin lang bewegte.
    In dem Moment schaltete sich der Notstrom ein und es wurde wieder hell auf Station.
    Die Patientin stand nur noch 2m vor mir und starrte mich mit zuckenden Augen direkt an. In dem Moment, als sie auf mich los wollte, konnten sie meine anderen Kollegen Gott sei Dank noch festhalten und wir konnten sie letztendlich fixieren.
    Ich war danach nicht mehr in der Lage, den Pflegebericht zu schreiben, weil meine Hände noch eine halbe Stunde später nicht aufhören wollten zu zittern...


    Gute Nacht und schlaft gut! :D

  • ich habe nie gesagt man wäre verklemmt oder ähnliches.

    Nur weil wir doch recht verklemmt sind bzgl Nacktheit ...

    Es geht primär um die Geschichte von @Lina&Tommi und jene unangenehmen Erfahrungen mit Nackten, die andere User berichteten - bitte das nicht vergessen.


    Außerdem: Den Vergleich mit Hundehaltern und ihrem Gassibereich finde ich mehr als unpassend... Mehr sage ich hier mal nicht, da sonst zu sehr OT.


  • :shocked: Lauretti, Chapeau, ich - grosser Fan aller möglichen Gruselfilme und sehr leicht erschreckbar - hätte wohl völlig hysterisch reagiert und mich einnässend und zusammengerollt wie ein Embryo auf den Boden fallen lassen...

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