Gruslige Begegnungen mit Hund?

  • Komischerweise hat er bei mir noch nie Anstalten dieser Art gemacht.

    Vielleicht deshalb, weil es aus seiner Sicht keinen Anlass gab.
    Es gab vor zwei Jahren einen Vorfall, der mein bis dato sehr gutes und enges Verhältnis zu einem Menschen komplett hat kippen lassen. Ohne laute Auseinandersetzung o.ä., wovon meine Hunde etwas mitbekommen hätten. Meine Hunde haben diesen Menschen sehr gemocht, ihr ganzes Leben lang regelmäßig gesehen und ihn immer und ausnahmslos freudig begrüßt.
    Eine Woche nach dem Vorfall haben wir uns durch Zufall getroffen. Ein langer Flur in einem Gebäude, meine Hündin an der Leine, der Mensch kaum auf uns zu und wollte sie (wie immer) begrüßen. Meine Hündin blieb vor mir stehen, hat ihr Nackenhaar aufgestellt, richtig tief und böse geknurrt und Zähne gezeigt. Mich hat in dem Moment nicht nur erstaunt, dass sie von zuvor ausnahmslos freundlich und freudig so plötzlich auf Angriff geschaltet hat. Es war auch das erste Mal, seitdem ich sie kenne, dass sie einem Menschen gedroht hat.
    Sie kann nur auf meine innere Haltung und mein verändertes Gefühl diesem Menschen gegenüber beim Zusammentreffen reagiert haben. Ich glaube, Hunde haben eine sehr feine Nase für die Stimmungen ihres Menschen und machen ihre Reaktion genau davon und nicht vom Gegenüber abhängig.

  • Finja würde mich glaub ich nur "beschützen", indem sie beschwichtigend um den Angreifer rumrennt und ihn dabei zu Fall bringt.
    Habe sie noch nie außerhalb des Gartenzauns oder Balkons bellen hören.
    Mein letzter Hund hätte mich eher beschützt, der hat schon mal geknurrt, wenn uns im Dunkeln jemand Komisches entgegen kam.

    • Meine geht aus Unsicherheit nach vorne.. Ich bin mit zur 200% sicher, dass sie 1. Riesen Getöse veranstalten würde wenn ihr (also auch mir :D) jemand zu nahe kommt und dass sie 2. auch zupackt. |) Da sie auch noch ziemlich viel sieht, hab ich immer recht wenig bedenken wenn wir draußen sind. Wobei ich versuche viel für sie zu managen, damit es nicht zu viel wird.

    Ich stelle mir gerade vor, wie jemand uns angreifen will - wir machen Zeigen und benennen und Männer sind bei uns "wo ist der Endgegner". Ich glaube mein Gesäusel und das starren des Hundes könnten durchaus so ne Situation entschärfen :D

  • Ich glaube, Hunde haben eine sehr feine Nase für die Stimmungen ihres Menschen und machen ihre Reaktion genau davon und nicht vom Gegenüber abhängig.

    Das sicher auch.
    Und eben von der Frage, ob der Hund denkt, dass sein Zweibeiner in diesem Moment auf sich selbst aufpassen kann oder ob er die Verantwortung übernehmen muss. Ich denke, das ist in diesem Fall passiert.

  • Hi,
    ich bin übrigens sehr glücklich, dass auch Sino die Sache wohl komplett abgehakt hat. Er ist weiterhin absolut zu allen Passanten freundlich und völlig entspannt. Ich hatte mich zunächst bei der Erwähnung des Wortes "Selbstbelohnung" etwas erschrocken. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dass er sich hier eine solche suchen würde.



    Ich erinnere mich noch an die Worte der Tierheimleiterin als wir Sino vor knapp 2 einhalb Jahren abholten.


    Dieser Hund braucht viel Liebe, Geborgenheit, konsequente Führung und viel Geduld. Er muss seinen Platz erst wieder finden. Gelingt dies, wird er jederzeit konsequent für Sie einstehen.


    So ists, -in einem guten Sinne.


    LG


    Mikkki

  • Heute mit Henry im Wald hatte ich eine richtig gruselige Begegnung!


    Es war grau, regnete und überall lagen durch den Orkan umgestürzte Bäume - es herrschte also irgendwie eine düstere Grundstimmung. Der ganze Wald war totenstill und man hörte nur den Wind und ein paar Zweige knarren.


    Nachdem Henry und ich auf einen kleinen Nebenweg abbogen, sah ich weiter vorne einen dunkel gekleideten Mann, die schwarze Kapuze ins Gesicht gezogen und eine Bierflasche in der Hand lief er frontal auf uns zu und schaute uns direkt an.


    Plötzlich rannte er los - direkt auf uns zu in einem schnellen Tempo! Im ersten Moment dachte ich nur "Krass, jetzt passiert es dir tatsächlich, dass du mitten im Wald angegriffen wirst!", im zweiten Moment holte ich tief Luft und wollte direkt auf ihn zu rennen und dabei laut schreien in der Hoffnung, er überlegt es sich dadurch doch noch anders.





















    Zum Glück kam er mir zuvor, stoppte ab und warf einen Ball, woraufhin aus dem dichten Unterholz ein kleiner Terrier sprang und sichtbar Spaß hatte - wir unterhielten uns sogar noch kurz ganz nett und ich war echt froh, dass ich nicht mehr dazu kam, meinen Plan in die Tat umzusetzen und wie eine Irre schreiend auf ihn los zu gehen :lol:
    Aber im ersten Moment ist mir das Herz echt in die Hose gerutscht :tropf:

  • Ich hatte mich zunächst bei der Erwähnung des Wortes "Selbstbelohnung" etwas erschrocken. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dass er sich hier eine solche suchen würde.

    Oh, sorry, erschrecken wollte ich Dich nicht. Die "Selbstbelohnung" war aber auch völlig anders gemeint von mir, als sie bei Dir angekommen ist. Ich hätte vermutlich ein anderes Wort wählen sollen, mir fiel und fällt aber kein besseres ein. "Selbstbelohnung" meinte ich in dem Sinne, dass auch ein Hund weiss, dass er in einer kniffligen Situation absolut richtig reagiert hat und sich diese Information auch aus der non-verbalen Kommunikation mit dem Halter ziehen kann. Das soll nicht heissen, dass der Hund nun jeden Spaziergänger angeht - im Gegenteil, er hat ja offensichtlich ein gutes Gespür dafür, wann sowas angemessen ist und wann nicht. Im Fall X weiss er sich zu helfen - und das ist auch für einen Hund ein gutes Gefühl, ohne dass er das Verhalten auch auf den harmlosen Fall A, B, C übertragen müsste. Hunde mit solchen Erfahrungen sind oft ziemlich coole Socken, weil sie den Unterschied zwischen ernst und nicht-ernst kennen gelernt haben.


    Ich hoffe, das ist jetzt besser ausgedrückt.


    LG, Chris

  • Ich weiß, ist ein ewig alter Beitrag, aber ich LIEBE diesen Thread. Bin grad am durchlesen :shocked: :ugly: :flucht:


    Letztens ( zwar ohne Hund, aber der "Schrei" hat mich grad erinnert ) haben wir uns fast eingesch*****en. Sitzen draußen auf der Terrasse (hinterm Haus ist ein Feld und dann Wald), auf einmal ein Schrei, ich hab gedacht da hätte jemand einen Drachen losgelassen. Kam dann auch immer wieder und immer näher und so unendlich laut (hallt ja am Wald auch gut). Irgendwann fing's aus der anderen Richtung auch an.
    Ende vom Lied: alle rein und Panik geschoben. Beim googeln kam dann raus, dass es ein REH war!


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