Hund will nicht mehr gassi gehen

  • Unser Hund wird immer schlimmer.


    Ich bin seine Leitperson. Ich bin fast immer da und wenn sie Angst oder sonstiges hat, bin ich die erste Person, nach der sie sucht und verlangt. Meinen Freund hat sie dennoch auch sehr lieb und Schwiegermutter ebenso. Doch seit einiger Zeit will sie mit keinem mehr spazieren gehen - nur mit mir.
    Ich sage dann immer zu den anderen "Gassigängern", dass sie einfach konsequent sein sollen und nicht nach kurzem hin und her umdrehen, weil sie stehen bleibt. Gestern war Schwiegermutter, da wir unterwegs waren. Als wir heimkamen hieß es, wir sollen nochmal gehen, da sie stehen geblieben ist und sich geweigert hat, weiterzulaufen.
    Ich dachte mir "jaja, die ist halt umgedreht, sobald Laila den Anschein gemacht hat, nicht mehr zu wollen", doch auch mein Freund konstatierte, dass der Hund partout nicht will und man machen könne, was man wolle.
    Glaubte ich nicht ganz.


    Heute abend ging ich zweimal raus. Beim ersten Mal donnerte es und da sie panische Angst vor Unwettern hat, wehrte sie sich weiterzugehen. Das sah ich ja noch ein und ging nach Hause. Nach dem Unwetter, Sonne schien wieder, kein Regen mehr, ging ich erneut raus und was ist!? Sie läuft wirklich nicht. Ich habe sie eine ganze Strecke lang gezogen, was mir sehr Leid tut, aber ich hatte die Hoffnung, dass sie sich dadurch umstimmen lässt, da, wenn wir mal ne längere Strecke laufen, sie schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr hat. Zeige ich mich jedoch kurz konsequent, ist sie wieder motiviert Gas zu geben. Heute keine Spur davon. Egal wie ich sie rief und forderte, sie machte keinen Mucks.
    Letztendlich drehte ich nach einer Weile um, da ich sie nicht dazu bewegen konnte, zu laufen. Nun frage ich mich: was soll ich tun? Das kann doch nicht sein, dass sie so abgeneigt vom Gassigehen ist.


    Es gab und gibt Tage, da läuft sie super gerne (mit mir hauptsächlich). Aber diese Woche ist verhext. Sie war seit langem Mal wieder ein paar Tage bei Bekannten, da wir im Urlaub waren und seitdem ist sie so. Heute kam wohl noch verstärkt hinzu, dass sie so Panik vor lauten Geräuschen und schlechtem Wetter hat, aber mich nervt das wirklich sehr. Ich war heute echt sauer mit ihr. Vielleicht habt ihr ja Tipps (Leckerlie oder so nimmt sie nicht, wenn sie stur ist)

  • Hallo Zuckerpuppe,


    Was für ein Hund ist es? Wie alt? Und seit wann bei dir? Seit wann besteht das Problem mit dem Gassigehen und ist bei deinen Bekannten etwas vorgefallen? Kannst du es auf eine bestimmte Situation beziehen?


    Lg

  • Es ist überhaupt nichts vorgefallen, nur dass sie Schiss vor allem hat und kein Bock zu laufen.
    Ich hab sie schon 4 Jahre (Yorki, 6 jahre). und dass sie mit uns allen (mit mir erst seit heute) nicht mehr
    laufen mag, ist schon seit einigen wochen/monaten (sind vor 6 monaten umgezogen)

  • Hat Sie sonst Probleme mit anderen Hunden? Es muss einen triftigen Grund geben, warum euer Hund nicht spazieren geht. Einfach so passiert soetwas nicht. Wie verhâlst du dich, wenn Sie Angst hat??

  • Heute war alles wieder bestens. Ich schiebe es auf das Gewitter gestern, dass sie nicht laufen wollte.
    Normalerweise weicht sie mir eben nicht von der Seite, aber gestern hat sie auch mir nicht "vertraut", als
    ich mit ihr laufen wollte.

  • Wenn sie wieder so ein Verhalten zeigt, dann würde ich ggf. mal zum Arzt um zu schauen, ob sie Schmerzen hat und deshalb so unmotiviert ist.


    Die anderen Gassigänger können ja mit ihr raus, wenn sie nicht mehr weiter will, dann setzen sie sich irgendwo auf die Bank etc., dass sie nicht das Erfolgserlebnis hat, dass es jedesmal wenn sie bockt wieder reingeht. Dann können die Gassigänger sich draußen mit ihr beschäftigen ... paar geistige Übungen machen und ähnliches.


    Es kann sein, dass sie grundsätzlich keine große Lust hat auf Gassi gehen und das sie sich ihre Gassigänger gut erzogen hat ... beim ersten mal bocken hätten die einfach kommentarlos weitergehen sollen aber wenn sich jeder nach ihr richtet und sie sieht, dass sie mit ihrem Verhalten Erfolg hat, gibt es natürlich auch keinen Grund das nicht auszunutzen, würde ich als Hund nicht anders machen.


    Eine gesundheitliche Problematik würde ich aber nicht generell ausschließen wollen.

  • komisch, dass diese problematik zur selben zeit und im ähnlichen zusammenhang wie bei mir passiert.
    ich wollte schon fast nen eigenen thread aufmachen, aber nun sehe ich, dass auch andere das problem haben.


    seit wir (mein partner und ich) vor fast 3 wochen in unsere gemeinsame wohnung umgezogen sind, will unser 5 1/2 monate alter mischling scotti (den wir seit fast 3 monaten haben) mit meinem partner früh nicht mehr raus (draussen gibts keine probleme, nur beim früh aufstehen und mitgehen).
    meist geht er vor der arbeit mit ihm ne runde und ich kann weiter schlafen. hat auch sonst super geklappt, aber etwa seit dem umzug kann man sagen, dass der hund frühs nicht ausm bett (also seine decke, die neben unserem bett liegt) will. Herrchen steht im flur, blickkontakt zum hund, leine zeigen, rufen... der hund guck doof und bleibt liegen. ich muss wohl noch dzau sagen, dass ich für ihn die leitperson bin, weil ich einfach die meiste zeit mit ihm verbringe und vermute dass er deshalb keinen grund sieht mit meinem partner mitzugehen (obwohls vor dem umzug ja immer geklappt hat). anfangs dachte ich, dass scotti einfach nur noch zu müde zum aufstehen ist (frühs um halb 7 auch verständlich ^^). aber sobald wir mal zeitgleich aufstehen, ist der hund voll aufgedreht und hellwach.


    dann erst heute die situation: herrchen will wieder gassi, ich steh im bad, hund sitzt neben mir aufm badläufer. herrchen ruft bei blickkontakt und leine zeigen. hund guckt doof. herrchen ruft strenger (hat gestern zum erfolg geführt). hund kommt langsam auf ihn zugedackelt und dreht auf halber strecke um und setzt sich wieder auf den läufer, ganz nah bei mir. dann hat mein partner wohl den fehler gemacht, etwas bedrohlich auf den hund zuzugehen, um ihn anzuleinen und abzuholen. das hat den kleinen so sehr eingeschüchtert, dass er ein pfützchen hinterlassen hat. so hat sich bisher weder mein partner noch der hund verhalten.
    ich habe angst, dass könne eskalieren, dass scotti bald gar nicht mehr mit herrchen mitgehen will. bei mir ist er immer superaufmerksam und freut sich wie bekloppt bei dem satz "komm mit, gassi gehen". ein gesundheitliches problem schließe ich daher aus.


    ist es vllt ein dominanzproblem? eigentlich hört er sonst auch auf herrchen und freut sich riesig, wenn er von arbeit nach haus kommt. er läuft auch schon ganz aufgeregt und schwanzwedelnd zur tür, wenn die autotür unten zuklappt. also glaube ich nicht, dass er meinen partner nicht mag oder angst vor ihm hat.


    weiss einer rat und kann uns sagen, wie wir das problem lösen können? mit leckerchen haben wirs auch einmal versucht, haben aber beschlossen das lieber zu lassen sonst denk der hund noch, er muss nicht aufstehen, wenns mal kein futter gibt.

  • Zitat

    Sie war seit langem Mal wieder ein paar Tage bei Bekannten, da wir im Urlaub waren und seitdem ist sie so.


    Wie verhielt sich Hundi denn dort? Ging da alles gut? Gab es Probleme? Und wenn ja, wie wurden diese gelöst?
    Leider ist es schwer nachzuvollziehen, was genau passiert ist. Die Bekannten werden natürlich sagen, dass nix besonderes vorgefallen ist. Wenn man so einen sensiblen Hund hat, dann sind es manchmal schon Kleinigkeiten, die große Veränderungen mit sich bringen. Ich kenne das vom Hund meiner Eltern, der sich ähnlich verhält.


    Zitat

    Heute kam wohl noch verstärkt hinzu, dass sie so Panik vor lauten Geräuschen und schlechtem Wetter hat, aber mich nervt das wirklich sehr. Ich war heute echt sauer mit ihr. Vielleicht habt ihr ja Tipps (Leckerlie oder so nimmt sie nicht, wenn sie stur ist)


    Mach das nicht... sei nicht genervt, weil dein Hund Angst vor etwas hat. Versuch ihr stattdessen zu helfen, anstatt sie zu verurteilen, dass sie nicht "funktioniert" wie ein "normaler" Hund.


    Das sie die Leckerlies nicht nimmt würde ich eher einem zu hohen Stresslevel zuordnen, der durch eine bestimmte Situation hervorgerufen wird. Beobachte den Hund genauer und versuche die Umwelt mal aus ihrem Blickwinkel wahr zu nehmen. Sicherlich soll sie nicht verhätschelt werden, was im schlimmsten Fall ihre Angst steigert. Aber radikal darüber hinweg sehen würde ich auch nicht.


    Wenn es wirklich am Gewitter gelegen hat, dann kann es sein, dass der "Schreck" nach ein paar Tagen nachlässt und alles so ist wie vorher. Hast du sie schon mal ins Auto bugsiert und bist an einem ganz anderen Ort spazieren gegangen? Oder ist der Weg zum Auto schon unmöglich?

  • Hey!
    mir geht es genauso, nur mit der hündin meines nachbarn. :dead:


    wenn ich mit ihr gassi gehen will, fängt sie total an zu spinnen.
    letztes mal hat sie sich sogar aus ihrem halsband herausgewunden und rannte weg.
    ich wäre vor angst fast ohnmächtig geworden, lief ihr nach, und konnte sie nach einiger zeit zum glück schweißgebadet einfangen. :shocked:


    sie ist aus dem tierheim und hat die ersten drei jahre ihres leben angebunden an einer tankstelle verbracht, wo sie täglich geschlagen wurde und kaum etwas zu essen bekam.
    sogesehen ist es also kein wunder, dass sie bei anderen menschen ängstlicher reagiert, aber dass sie beim spazieren gehen mit mir so streikt, ist schon komisch, da sie ja normalerweise keine angst vor mir hat.


    ich hoffe ihr könnt mir helfen


    danke schon mal im voraus, schokii :smile:

  • HI,


    hatte bis vor kurzem genau die gleichen Probleme:


    Ein Hund der nicht mehr Gassigehen wollte, weil er die Gegend in Kombination mit meiner Person mit Gewitter und somit mit was GANZ schlechtem verknüpft hat. Konnte nur noch mit Leine laufen, ableinen war nicht mehr möglich. Hab zunächst auch versucht ihn mit seinem Lieblingsspielzeug und Leckerlies zu locken, aber leider keine Chance.
    Er ist schon bei Hubschrauber- und Flugzeuglärm zusammengeschreckt.


    Was jetzt bei mir, bzw. bei meinem Hund geholfen hat (also meine eigenen Erfahrungen mit meinem Hund bei diesem Thema), war, dass ich einfach ihn an die Leine genommen hab und losgejoggt bin. Ohne ihn anzusprechen oder zu motivieren. Da er bei mir sein wollte (und er natürlich an der Leine war) hatte er keine andere Chance als mitzukommen.
    Und siehe da:
    na ca. 20 min hat man gesehen, dass der Schwanz entspannter wurde und nicht mehr eingeklemmt zwischen den Beinen war. Als ich dann eine Pause eingelegt habe, stand Sam (nach zwei Wochen das erste Mal!) schwanzwedelnd vor mir und wollte wieder Aktion haben. Also gleich Spielzeug raus und losgelegt. Seitdem weiß ich, wenn er wieder stehen bleibt, der Schwanz nach unten klappt und er wieder irgendwelchen beängstigenden Geräuschen lauscht, fang ich einfach an loszujoggen und Sam ist nach 5 min wieder losgelöst und zufrieden.


    Es wird jetzt von Tag zu Tag besser und das Stehenbleiben und auf Geräusche Lauschen kommt kaum noch vor. Ziel bei mir war jetzt erst Mal, dass er wieder Vertrauen zu mir gewinnt und die Gegend nicht mehr mit was Negativem verknüpft. Bei Gewitter vermeid ich natürlich immer noch mit ihm Gassi zu gehen, aber ich weiß jetzt, falls ich wieder beim Gassigehen vom Gewitter überrascht werde und Sam wieder seine Angstzustände bekommt, wie ich ihn da wieder rausholen kann.

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