Eigener Hund hat mich gebissen - Angst

  • Was soll ich machen?


    Meine Sheela (Akita-Inu - Labrador Mischling 4 Jahre) hat mich gebissen.


    Vorgeschichte:
    Wir haben einen Zwerghasen gefunden, dem wir am Freitag einen schönen Stall gekauft haben.
    Wir haben Ihn angrenzend ausserhalb des Zauns gestellt damit Sheela nicht rankommt, dachten wir.
    Sie fing an zu graben weil sie zum Stall wollte, keine Reaktion auf unser rufen, deshalb ging ich hin und hab sie angeleint .
    Ich ging ein paar Schritte zurück und zog an der leine , auf einmal drehte sie sich um und ging auf mich los. Sie biss mir in die rechte Hand und lies erst von mir ab , als ich ihr die Leine (Rückholleine) auf den Kopf schlug.Fast zeitgleich kam mir mein Mann zu Hilfe und von Ihm bekam sie in seiner Panik ein Brett drauf.
    Zur Zeit ist sie der bravste Hund , macht alles was wir sagen, aber ich habe Angst vor Ihr.
    Ich versuche alles meine Angst zu unterdrücken aber das gelingt nur bedingt.
    Sie ist generell schwierig, verträgt sich nicht mit anderen Hunden, grosser Jagdtrieb, ...


    Alle im Bekanntenkreis sagen : Der Hund muss weg!!!!!(Auch Hundebesitzer).
    Das kann doch nicht alles sein.


    Meine Verzweiflung ist gross , mir ist auch klar dass ich sicher viele Fehler bei Ihrer Erziehung gemacht habe(Ersthund) ,aber irgendwie stecke ich in einem Teufelskreis.Ich weis dass ich konsequenter sein muss, habe aber Angst dass sie mich wieder beisst wenn ich zu fest an der Leine ziehe.


    Was haltet Ihr von einem Maulkorb?
    Vielleicht könnte ich damit wieder mehr zutrauen zu Ihr finden?


    Ich weis momentan nicht weiter
    mfg Lara

  • Also erst einmal tut es mir sehr Leid was da passiert ist.
    Das muss ein Schock für alle gewesen sein.


    Hat dich deine Hündin bevor dieser "Unfall" passiert ist, schon mal in anderen Situationen angeknurrt/ hat nach dir geschnappt / ist dir sehr stark in die Bauchgegend gesprungen?
    Wie verhält sie sich wenn du Dinge die sie gerade in ihrem Besitz hat, verlangst?


    Wenn es dir Sicherheit gibt, würde ich auf jeden Fall den Maulkorb benutzen.
    Und wenn es nur dazu dient, dass du entspannen kannst.


    Wie hat sich deine Hündin, denn nach dem Vorfall benommen?
    Gerade dir gegenüber..?

  • Guten Morgen, erstmal wünsche ich dir gute Besserung!


    Was ich von Maulkorb halte ... hmmm ... ich würde viel von eine kompetenten Trainer halten!


    Sucht euch unbedingt direkt jemanden, der gut ist und mit euch zusammen trainiert, ohne Gewalt und Stress aber mit viel Konsequenz und Ruhe. Und vorallem sollte er nicht nur am Hund, sondern auch an euch arbeiten, damit ihr euch aufeinander zubewegen könnt!


    Und vorallem lasst die Hündin medizinisch checken. Eventuell hat das Ganze einen anderen Hintergrund, z.B. Schmerzen und auch wenn sie eins mit der Rollleine und nem Brett überbekommen hat, würde ich sie untersuchen lassen.


    Wir drückene uch dir Daumen, dass ihr wieder Vertrauen zueinenader findet und wünschen euch ganz viel Erfolg!


    VG, aussiemausi!

  • Hallo,
    es ist ja nun völlig normal, dass man als Erstreaktion einen Riesenschreck bekommt, wenn soetwas passiert.


    MIR hilft es dann sehr, wenn ich weiss, wie es in dieser Situation dazu kommen konnte.


    Ich kann mir vorstellen (schwierig, wenn man nicht dabei gewesen ist), dass Dein Hund auf einem ausgesprochen hohen Erregungslevel war, als er sich zu dem Hasen durchbuddeln wollte - wenn er schon einen Moment am Buddeln war, war der Hund schon in einem regelrechten Endorphin-Rausch, der seine Achtung für die Umwelt auf Null gesetzt hat.


    Dann kommst Du - vielleicht schon im Stress (Hasen retten...) und das auch (jedem Deo zum Trotz :lol: ) "ausdünstend", leinst den Hund an (was er vielleicht noch nicht mal wirklich realisiert hat, in seinem Rausch), gehst etwas zurück und wie aus dem Nichts fühlt der Hund sich von seiner Hasenbuddel-Stelle weggezerrt. Steckt aber voller auputschender Hormone und schnappt aus einer Übersprungshandlung heraus zu. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der Hund so im Dschumm war, dass er nicht wusste, dass Du das bist.


    Für mich wäre das etwas, was ich als "Selten dämlich gelaufen-Unfall" abhaken würde. Das sollte nicht passieren, KANN aber passieren.
    Von einem Hund im "Rausch", also auf einem sehr hohen Erregungslevel, kann ich einfach keine normalen Couch-Potatoe-Reaktionen erwarten.


    Ein Hund, der in solch einer Situation zuschnappt, ist kein Hund, der sich plötzlich zum Euch aus dem dunklen Flur anfallenden Beisser entwickelt.


    Dennoch solltet Ihr Euch Hilfe holen - denn mit Sicherheit haben ein paar Erziehungs-Laschheiten in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Situation, so wie sie stattgefunden hat, überhaupt entstehen konnte (dass z. B. der Abruf vor dem "sich in den Rausch-Buddeln" nicht geklappt hat...
    Für alle - Euch und auch den Hund - ist es wichtig, dass Ihr wieder eine gemeinsame Grundlage habt, dass vielleicht ein paar neue Regeln im Umgang aufgestellt werden und dass Ihr ein wenig mehr Handwerkszeug bekommt, wie man sich tatsächlich dem Hund gegenüber konsequent verhält.
    Dass man erstmal wieder Respekt vor den Zähnen seines Vierbeiners hat, ist verständlich, manchmal hilft einem der Schreck aber auch, den nötigen Ruck zum Handeln zu bekommen.


    Ich drück Euch die Daumen, dass Ihr mit ein wenig professioneller Hilfe wieder Fuß fassen könnt.


    LG, Chris

  • Du kannst sie ja nicht den ganzen Tag mit Maulkorb rumlaufen lassen. Ich würde dir auch eher zu einem kompetenten Hundetrainer raten der dir hilft richtig mit deinem Hund zu arbeiten und wieder Vertrauen zu fassen.

  • Zitat

    Du kannst sie ja nicht den ganzen Tag mit Maulkorb rumlaufen lassen. Ich würde dir auch eher zu einem kompetenten Hundetrainer raten der dir hilft richtig mit deinem Hund zu arbeiten und wieder Vertrauen zu fassen.


    Natürlich ist der Maulkorb nicht die Lösung des Problems.
    Ich kann es aber verstehen, wenn sie ihn benutzt solange sie alleine mit der Hündin ist.


    Einen guten Trainer würde ich mir auch suchen.

  • Deine Angst kann ich gut verstehen. :solace:
    Gerade weil man das Verhalten nicht richtig einordnen kann und keinen ersichtlichen Grund sieht,
    warum der Hund plötzlich so heftig reagiert.


    Ich seh da aber nur zwei Möglichkeiten: Den Hund weggeben ODER behalten und einen guten Trainer hinzuziehen. Ersteres würde für mich nie in Frage kommen ohne wenigstens versucht zu haben, an dem Problem
    zu arbeiten. Also hätte ich im Grunde doch nur eine Möglichkeit. =)


    Maulkorb halte ich für eine gute Idee, einfach damit du wieder gelassener mit dem Hund agieren kannst und
    auch zur Sicherung anderer, weil du ihn vermutlich auch nicht mehr richtig einschätzen kannst, nehm ich mal an. Aber der Hund sollte wenoigstens die Möglichkeit haben, sich an dem Maulkorb zu gewöhnen. Wenn du beim Maulkorbtraining Angst hast, dass dich der Hund erneut beißen könnte, dann würde ich das auch nur unter Anleitung eines Trainer machen.


    Tierärztlich untersuchen lassen wär natürlich auch wichtig. Die kompletten Schilddrüsenwerte, etc.


    Vielleicht kann man dir hier kompetente Trainer empfehlen in deiner Umgebung.



    Wünsch dir ganz viel Kraft!

  • Guten Morgen,


    Oh je, da hast du aber einen ganz schönen Schock hinter dir :( : ...
    Keine schöne Situation...


    Du schreibst sie ist generell schwierig...war das schon immer so, oder hat sich das irgendwann jetzt verschärft?


    Ich würde ganz klar einen Trainer hinzuziehen.
    Einen Maulkorb kannst du schon benutzen...aber das Problem ist, der Hund muß erst mal dran gewöhnt werden.
    ...wenn du den Maulkorb deinem Hund sofort anziehst, kann sie genauso gut Angst davor bekommen...also wenn dann bitte mit Vorsicht...das ist ja für den Hund genauso beängstigend und neuartig...und das fördert ja auch nicht gerade die Beziehung.


    Was meinst du eigentlich damit: "du bist nicht konsequent genug"?

  • Wenn es ums Jagen geht, dann kennen viele Hunde keine Freunde mehr...


    Sie hat sich da vermutlich so reingesteigert, dass sie endlich an "ihre" Beute kommt, dass sie ihren Frust und all die aufgestaute Energie an dem abgelassen hat, der da am nächsten war...


    Sie ist deshalb nicht aggressiver als vorher, denn sie war nicht bei Sinnen.


    Wichtig ist jetzt, dass Du Dir professionelle Hilfe suchst, damit ein Weg gefunden wird, wie ihr mit der Situation umgeht, falls das Kaninchen bleiben soll. Bis dahin darf sie natürlich nicht mehr dort in die Nähe.


    A propos - als Hinweis eines Kaninchenfans: Das Kaninchen bekommt aber hoffentlich noch weitere Artgenossen zur Seite?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Oooohh, mein Thema!
    Erstmal, wie geht es Dir? Wie stark war der Biss? Scharas Biss bescherte mit 3 Stunden Notfallaufnahme und 1 Woche geschienten Arm. Mit Hundebissen ist nicht zu spaßen wegen der Infektionsgefahr. Also bei einem tiefen Biss unbedingt zum Arzt. Du hast nichts zu befürchten wenn es der eigene Hund war.


    Deine Angst kann ich verstehen. Es wäre jedoch schön, wenn Du die Angst in Respekt vor dem Hund umwandeln könntest.
    Den Hund wegzugeben kommt ja wohl für Dich nicht in Frage, oder? War für mich auch null Thema. Der Biss kam aufgrund meiner Dummheit zustande, obwohl ein anderer Hund wohl nicht gebissen hätte.
    Wir haben aber keinen anderen Hund sondern unseren Hund. Deiner scheint ja auch eine Vergangenheit zu haben.


    Ich kann Dir nur raten deinen Hund gut zu beobachten, solche Situationen, wie die vorangegangene zu vermeiden, die Vorzeichen Deines Hundes zu beachten. Wandle Deine Angst in Respekt um. Respektiere Situationen in denen Dein Hund nicht angefasst werden will. Situationen in denen er allein sein will. Mute ihm keine Berührungen zu, die er nicht will.


    Ich kann Schara z.B. kein Fressen wegnehmen, das ich ihr mal zugeteilt habe. Also keinen Knochen usw. Draussen kann ich ihr etwas aus dem Maul nehmen, wenn ich schnell reagiere. Aber mit Bitteln und Betteln geht es nicht.
    Um so souveräner und konsequenter ich rüber komme umso mehr akzeptiert sie es. Bin ich ängstlich und unschlüssig ist Ärger vorprogrammiert.


    Wie lange hast Du Deinen Hund schon? Wo kam sie her? Hat sie eine Vorgeschichte? Ein Strassenhund ist z.B. ein ganz anderes Kapitel, als ein Welpe, den man von klein auf hat. Ich hatte bisher 2 Welpen und jetzt einen Strassenhund (noch dazu taub ;) ). Ein riesen Überaschungsei, immer wieder.


    Wie verhälst Du Dich ihr gegenüber jetzt? Wie verhält sich Dein Mann? Wie steht er zu dem thema Abgabe?

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