Zweiter Hund - Eifersucht?!

  • Hallo.
    Seit über elf Jahren habe ich nun meine Labrador-Mix-Hündin Luna an meiner Seite. Geht mit mir durch dick und dünn und sowieso überall hin. Seit 2 Jahren sind wir nun aufs Land gezogen und ich dachte - auch mit dem große Garten - es sei an der Zeit einen zweiten dazuzuholen. Ich konnte mir schon vorstellen dass es anfangs etwas Eifersucht geben wird, aber da Luna auch mal mit mir und dem Hund meines Ex-Freundes zusammengelebt hat und die beiden ein Herz und eine Seele waren, dachte ich dass es hier auch so sein könnte.
    So haben wir vor ca 2 Monaten Paul geholt. Ein sehr zurückhaltender 2 Jahre alter Rüde aus dem Tierschutz. Er fühlt sich sehr wohl an ihrer Seite und sucht auch ihre Nähe, weiß aber trotzdem dass er unter ihr steht - das hat sie ihm mehrmals gezeigt (wenn ihr etwas nicht passt zeigt sie ihm die Zähne und manchmal fährt sie ihn auch etwas an). Nach einigen Wochen haben die beiden schon gemeinsam gespielt. Und ich dachte "Juhu, es passt". Seit ein oder zwei Wochen wird er natürlich aufdringlicher. Ging sogar mal zu ihrem Futter - und komischerweise hat sie da nichts gesagt. Er ist sehr verschmust - was Luna leider nie war. Deswegen kommt er auch öfter her und drängt sie sogar manchmal weg.
    Ich achte sehr streng darauf dass ich ihren Status wahre - wie zB als erster Füttern, als erstes ins Haus, mich auch mal nur ihr widmen und er darf nicht in die Küche - das ist ihr Reich.
    Nun bin ich mir nicht mehr sicher ob Luna mit Paul glücklich wird. Mir scheint sie ist jetzt wieder mehr eifersüchtig und auch zurückgezogen ... kann ich mich da täuschen? Oder was soll ich hier machen?
    War es nach so langer Zeit des Alleinlebens vielleicht zu spät für einen Zweiten?
    Ich danke euch für eure Ratschläge.


    Lieben Gruß
    AlexD

  • hört sich für mich eigentlich alles ganz normal an;
    auch dass sie ihn an ihr futter lässt find ich "normal"; legt sie halt nicht sooooo
    grossen wert da drauf oder sie hat ihn schon mehr oder minder akzeptiert.


    dass sie sich ab u. an zurückzieht liegt vielleicht auch an ihrem alter.


    wenn sie ihn nicht permanent an"geifert" find ich hört sich euer zusammenleben okay an.


    habe auch 2 wuffels................!


    ich würd jetzt vorerst mal an deinem verhalten gross nix ändern und die 2 weiter beobachten. ;)

  • Hallo,


    Zitat

    Er fühlt sich sehr wohl an ihrer Seite und sucht auch ihre Nähe, weiß aber trotzdem dass er unter ihr steht - das hat sie ihm mehrmals gezeigt (wenn ihr etwas nicht passt zeigt sie ihm die Zähne und manchmal fährt sie ihn auch etwas an).


    In welchen Situationen zeigt sie ihm die Zähne und wie reagiert der Rüde darauf und wie reagiert ihr?



    Zitat

    Seit ein oder zwei Wochen wird er natürlich aufdringlicher. Ging sogar mal zu ihrem Futter - und komischerweise hat sie da nichts gesagt. Er ist sehr verschmust - was Luna leider nie war. Deswegen kommt er auch öfter her und drängt sie sogar manchmal weg.


    Solche "Aktionen" würde ich nicht zulassen.
    Weder der eine noch der andere Hund hat etwas am Futter des anderen zu suchen, noch ist es gut gegangen, das kann aber genauso schnell kippen.
    Auch hat der Rüde eure Hündin nicht wegzudrängen, hält sie sich bei euch auf, muss der Rüde warten, bis er an der Reihe ist, welcher Hund, wann Aufmerksamkeit bekommt, bestimmt ihr und nicht die Hunde.


    Zitat

    Ich achte sehr streng darauf dass ich ihren Status wahre - wie zB als erster Füttern, als erstes ins Haus,


    Das ist ein Mythos, der sich leider noch immer hält, Hunde definieren so keine Rangordnung.
    Es ist egal, welcher Hund zuerst durch die Tür geht und gefüttert wird.


    Beide Hunde brauchen ein klares Management.
    Regeln musst du aufstellen, die Hunde ordnen.
    Wenn die Ersthündin ihre Ruhe haben möchte und der Rüde zu aufdringlich wird, schickt ihn weg, schafft der Hündin eine Ruhezone, Tabuzone für den Rüden.



    Zitat

    Nun bin ich mir nicht mehr sicher ob Luna mit Paul glücklich wird. Mir scheint sie ist jetzt wieder mehr eifersüchtig und auch zurückgezogen ... kann ich mich da täuschen? Oder was soll ich hier machen?
    War es nach so langer Zeit des Alleinlebens vielleicht zu spät für einen Zweiten?


    Das braucht einfach Zeit und Geduld.
    Nicht jeder Hund ist sofort glücklich, wenn ein zweiter einzieht und bittet die Konkurrenz freundlich herein:
    "Guten Tag, mein Name ist Bella, hier ist mein Bett, Napf, Spielzeug, bediene dich bitte."
    So funktioniert es nicht in der Hundewelt, deine Hündin reagiert ganz normal.


    Gruß
    Leo

  • Zitat


    In welchen Situationen zeigt sie ihm die Zähne und wie reagiert der Rüde darauf und wie reagiert ihr?


    Wenn ich zB heimkomme und beiden waren zuhause und er will als erster zu mir - also verständlich. Oder wenn sie im Wohnzimmer liegt und nicht will dass er reinkommt ... Er reagiert immer zurückhaltend und beschwichtigend .. meistens geht er. Und meine Reaktion, tja die ist schwierig. Mein Trainer im Hundekurs meinte ich müsse sie schon auch zurechtweisen wenn sie das tut, weil es eben meine Aufgabe ist zu entscheiden wen ich begrüsse etc ... aber ich gebe zu ich bringe das nicht übers Herz. Wenn sie ihm die Zähne zeigt und er geht mache ich gar nichts. Ist das verkehrt?


    Zitat

    Auch hat der Rüde eure Hündin nicht wegzudrängen, hält sie sich bei euch auf, muss der Rüde warten, bis er an der Reihe ist, welcher Hund, wann Aufmerksamkeit bekommt, bestimmt ihr und nicht die Hunde.
    Wenn die Ersthündin ihre Ruhe haben möchte und der Rüde zu aufdringlich wird, schickt ihn weg, schafft der Hündin eine Ruhezone, Tabuzone für den Rüden.


    Ja das versuche ich, ist nicht immer sehr einfach ;)
    Bekomme dann öfter zu hören es sei nicht "fair" für den Rüden - denn schliesslicht trennt sich ein Rudel nie :???:


    Zitat

    Das braucht einfach Zeit und Geduld.
    Nicht jeder Hund ist sofort glücklich, wenn ein zweiter einzieht und bittet die Konkurrenz freundlich herein:
    "Guten Tag, mein Name ist Bella, hier ist mein Bett, Napf, Spielzeug, bediene dich bitte."
    So funktioniert es nicht in der Hundewelt, deine Hündin reagiert ganz normal.


    Danke für die Anwort. Werde mich in Geduld üben. Mir war eben nur von Anfang an wichtig dass sie sich nicht ausgegrenzt, ersetzt oder sonst wie vorkommt. Und da ich mir da manchmal nicht sicher bin, suche ich sooft es geht Rat.


    Lieben Gruß
    Alex

  • Naja die Sache mit dem Rudel... Deine Hündin war 11 Jahre Einzelhund und so schnell wird aus 2 Hunden kein Rudel.... Bei dir wahrscheinlich sogar nie eins, weil deine Hündin zulange Einzelhund gewesen ist. Was dann auch bedeutet das du die verantwortung übernehmen musst alles für die Hunde zu Regeln. Sonst entwickelt sich da nen Ressourcen Krieg, was nur Stress bedeutet für beide.
    Auch Hunde die kein Rudel sind können also super zusammen Leben.


    -Begrüßt wird als erstes der Hund der nicht Zickt und Pöbelt(oder beide werden einfach nicht Begrüßt).
    -Beide Hunde müssen lernen das es sowas wie Sendepause gibt. Das heißt das du bestimmt, wenn du dich nur mal mit einem Hund beschäftigst, das der andere Hund sich dann nicht einzumischen hat.
    -Kein Hund soll den anderen bedrängen. Wenn es klappt das deine Hündin nur eine klare Ansage machen braucht dann ok, aber wenn das besdrängen nicht aufhört klärst du das mit dem Rüden für deine Hündin.
    -Deine Hündin sollte nicht bestimmen dürfen das der Rüde nicht ins Wohnzimmer darf. Bei mir fliegt der Hund der zickt raus. (ausser bei dem extra Ruheraum für deine Hündin)

  • Klar ist es fair. Es ist dein Haus.
    Ein Rudel trennt sich nicht, das was du da hast ist aber kein Rudel. Richtiges Rudelverhalten gibt es nur innerhalb der Familie. Und so lange lebt Paul ja noch nicht bei euch.
    Gebe deiner Hündin die Möglichkeit zur Ruhe. :smile:

  • Auch ein echtes Rudel trennt sich für eine gewisse Zeit und hängt nicht stets dich beieinander, unabhängig davon, haben wir keine echten Rudel.
    Richtige Rudel bestehen aus Elterntieren und deren Nachkömmlinge, Tanten etc.


    Richtig, wer "zickt", muss gehen, zurechtweisen und "betraft" wird Gezicke in dem Sinne nicht, aber unterstützt wird es auch nicht.


    Ich stimme mit den anderen überein:
    Du bestimmst über dein Haus und über deine Hunde, du verwaltest die Ressourcen (auch das Wohnzimmer und Zuwendung sowie Spielzeug, Liegeplätze und Futter).
    Wenn du eine Ordnung einführst, wobei jeder die gleiche Aufmerksamkeit bekommt, keiner kommt zu kurz, aber jeder zu seiner Zeit, spielt es sich ein.
    Bei der Konstellation Rüde/Hündin sehe ich da keineswegs schwarz, es ist ein Lernprozess für beide Hunde, insbesondere für die Hündin.
    Du musst einfach konsequent in der Führung sein, wobei es wirklich keine Rolle spielt, welcher Hund zuerst an der Reihe ist.
    Klappt es nicht, trenne beide Hunde bei deiner Abwesenheit und wenn du zurückkommst, wird zunächst kein Hund begrüßt, nimm diesem Ritual die Wichtigkeit.


    Ich handhabe es auch so:
    Benimmt sich einer nicht angemessen, gibt es eine kurze Auszeit vor der Tür, damit sich das erhitzte Gemüt ein wenig abkühlt.
    Ruhe - und Tabuzonen sind für jeden Hund wichtig, auf bestimmten Plätzen hier im Haus hat kein Hund den anderen zu nerven, nach einigen Monaten des Zusammenlebens haben es beide verstanden.
    Anfänglich muss man einfach nachhelfen und notfalls einen Hund abblocken bzw. wegschicken.
    Das gilt für beide Hunde, nicht nur für den Rüden.
    Wichtig ist einfach, dass DU die Hausregeln festlegst und nicht die Hündin, weil sie zuerst anwesend war.
    Das dauert einfach unterschiedlich lang, bis sie diese "neuen" Regeln (sie ist nicht mehr hündische Alleinherrscherin) begriffen werden.


    Nicht den Kopf in den Sand stecken, bis jetzt klingt doch alles ganz normal.
    Da müssen Doppelhundhalter, und auch die Hundis, einfach durch.
    Es herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen.
    Das ist bei zusammenlebenden Menschen und auch nicht unter Hunden so.

  • Ich danke für die Antworten .. soweit alles klar.
    Nur eines bleibt für mich offen ... wenn wir - oder die beiden - nie eine Gemeinschaft werden ... ist es nicht so dass sich Luna bis zuletzt kränkt dass hier jetzt ein Fremder eingezogen ist?
    Wie sind da die Meinungen zu solchen Gefühlen bei Hunden?

  • Zitat


    Nur eines bleibt für mich offen ... wenn wir - oder die beiden - nie eine Gemeinschaft werden ... ist es nicht so dass sich Luna bis zuletzt kränkt dass hier jetzt ein Fremder eingezogen ist?
    Wie sind da die Meinungen zu solchen Gefühlen bei Hunden?


    Sie werden schon noch eine Gemeinschaft bilden, warte einfach ab und gib deiner Hündin viel Zeit.


    "Gekränkt" wird sie deswegen in ferner Zukunft nicht sein, zumindest nicht dir gegenüber, denn längst weiß sie nicht mehr, dass du den Rüden in die Familie geholt hast.
    Also, sie wird dir keine Vorwürfe machen und es dir übel nehmen...


    Es kommt aber vor, dass Hunde sich nie "grün" werden, aber das sind eher Seltenheitsfälle und häufiger kommt es unter gleichgeschlechtlichen Hunden vor.
    Die meisten arrangieren sich irgendwie mit der Situation.
    Bedenke, dass der Rüde viel jünger und wahrscheinlich noch verspielter ist, deine Hündin schon etwas älter.
    Der Rüde muss erst einmal lernen, wo ihre Grenzen liegen, was er sich herausnehmen kann und was nicht.
    Und da bist du gefragt, beide Hunde zu managen.
    Das wird schon noch werden!


    Ich habe zwei unkastrierte Rüden, da ging es auch schon öfter "zur Sache"....(haben sich geprügelt)
    Auch die zwei arrangieren sich und wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen.

  • also ich habe 2 hündinnen. die versteh'n sich -mittlerweile- super!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! hat aber natürlich auch gedauert, so ca. 1 jahr lang.


    geprügelt oder absolut richtig gezofft haben die beiden nie.


    ich bilde mir ein, die ältere hat noch immer das sagen, obwohl das mittlerweile verschwimmt. die teilen sich ihre ressourcen, soll heissen, auf futter legt die alte mehr wert, die jüngere zieht zurück, auf spielsachen legt die jüngere mehr wert, da zieht die alte zurück.


    machtkämpfe hat es zwischen den beiden so gut wie nie gegeben; ganz am anfang mal um den liegeplatz direkt! neben mir auf der couch. den hat die alte auch behalten, die hat die junge da mal mächtig! angegiftet, ganz zu anfang, seitdem hat die kleine das kapiert.


    an den futternäpfen gibt's auch keinen clinch. ich füttere sie gleichzeitig, bleib allerdings dabei stehen, und lass es nicht! zu, dass die alte, die ein schlinger ist, und in 10 sekunden ihren napf leer hat, der jungen dann alles wegfressen würde. die junge würd es sogar zulassen.


    beobachte deine hunde in den nächsten wochen genau, du wirst merken, wann deine ältere hündin genervt ist, regel aber nicht alles!!!! DU zwischen den zweien.


    selbstverständlich bist DU gefragt, wenn's ums miteinander schmusen geht. da bestimmst dann natürlich DU, mit wem du grade lust hast herumzubalgen etc.


    für mich hört sich bei euch alles nach normalem miteinander an, nix gravierendes oder tragisches.


    ich dachte anfangs auch immer, die ältere hündin wollte eigentlich keinen 2. hund im hause haben. jetzt hängen sie sehr aneinander.


    ist doch bei menschenkindern auch so, als meine schwester nach mir kam war ich ne zeitlang stinkig, jetzt könnt ich's mir ohne sie nicht mehr vorstellen.


    also: don't worry, be happy ............................ :D

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