Spitze sind spitze! Gibt's noch welche hier?

  • Meine Mittelspitzhündin jagt auch und bei den Großspitzen kommt das echt oft vor. Und kläffen können unsere 3 verdammt gut erst Recht wenn alle zusammen sind

  • Mein Wolfspitzmix und mein derzeitiger Mittelspitz zeigen im Grunde das selbe Jagdverhalten. Beide waren/sind Tieren, die direkt vor ihnen zur Flucht starten nicht abgeneigt, aber in beiden Fällen war das durch kein sonderlich aufwändiges Training leicht unter Kontrolle zu bringen.


    Beide sind/waren leidenschaftliche Mäuse- und Rattenjäger. Meine Schafweiden sind daher ziemlich Maus-frei. (Die sind aufs Feld nebenan umgezogen. :D |) )


    Mein Wolfspitzmix hat mal eine Laufente schnell und fachgerecht getötet. Peinlich, peinlich. Das war die neue Zuchtente. Blödes Vieh, das wollte zum Kuscheln kommen! Das war von der Größe her aber das größte, was er kalt gemacht hat. Mein Mittelspitz hält sich da an kleinere Sachen.

  • Ich glaube ja sowieso, dass es keine Hunde gibt, die so niemals nicht irgendetwas jagen. Es sind ja nun immer noch Raubtiere. :ka:
    "Kein" Jagdtrieb verstehe ich beim Hund wie folgt:

    • Wenig bis gar kein Interesse an Spuren
    • Kein Nachsetzen, wenn Wild aufspringt
    • Generell wenig bis gar kein Interesse an Bewegungsreizen


    Grete mäuselt gerne, geht aber nicht mit erhobener Nase durch den Wald, um irgendeinen Duft aufzuschnappen. Auf Bewegungsreize springt sie nicht an (das war auch bei ihren Eltern so). Tatsächlich glotzt die einfach nur interessiert, wenn sich etwas schnell bewegt. Ob das nun ein Radfahrer oder ein wegspringendes Reh ist. Sowas hat ja nun bei meinen Aussies eine ganz andere Dynamik |) und erfordert deshalb bei denen um einiges mehr Training an der Stelle. Bei Tex geht es mittlerweile, aber für Bliss lege ich meine Hand immer noch nicht ins Feuer, wenn da was dicht vorbeihoppelt. Aus dem Grund ist sie an kritischen Stellen (und man weiß, wo hier wann was steht) lieber sicherheitshalber an der Schleppleine. Würde vor uns ein Reh direkt aufspringen, würde Grete das Reh vermutlich eher "verscheuchen" wollen und nach maximal 20 Metern mit nem selbstzufriedenen Blick zurückkommen. :lol:

  • Wenn ihr von jagen redet, sprecht ihr da jetzt von "Hinterher um zu kriegen" oder von "30/40/50m einem bewegungsreiz hinterher setzen"?


    Ich versuchs mir halt vorzustellen.

    Ari ist bisher 2x einem Hasen hinterher, einmal bei mir, einmal bei meinem Freund. Das lag zumindest bei mir daran, dass er frei lief, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass in der Wiese keine 100 Meter nach dem Ende der Häuserreihen und direkt am ziemlich gut besuchten Feldweg ein Hase drin sitzt.
    Dem ist er hinterher und der einzige Grund warum er stehen geblieben ist war der, dass der Hase deutlich schneller war als Ari.
    Er hetzt also, würde auch garantiert fangen und töten (fressen wahrscheinlich nicht). Ari hat also definitiv Interesse am Hetzen, ABER und das ist für mich der entscheidende Unterschied, er verfällt nicht in dieses Jagdfieber. Wenn ich mir da seinen bereits genannten Podenco-Mischling Kumpel Marlowe angucke (wahrscheinlich mit Vizsla oder Labrador, auf jeden Fall irgendwas anderes jagdlich begeistertes noch) ist das ein deutlicher Unterschied. Wenn das Viech
    weg ist, dann ist es für Ari erledigt. Marlowe braucht teilweise ne gute halbe Stunde oder länger um wieder runter zu kommen, obwohl man teilweise schon wo ganz anders ist. Der hängt teilweise schreiend in der Leine. Ari hört dann auch einfach auf, wenn der Hase zu weit weg ist, macht keinen Spaß mehr. Marlowe würde wahrscheinlich ewig nicht mehr aufgeben. Lauter solche Sachen halt.
    Ari geht auch nicht stöbern, aber wenn er was zufällig was findet, findet er es trotzdem super.


    Ich hab mal einen interessanten Bericht gelesen, in dem es um einen Versuch der Jägerschaft ging die wilde Streunerei und Hetzerei durch Hofhunde zu reduzieren. Ich glaube das Experiment war 50 Jahre oder mehr alt.
    Sie haben dann umsonst Spitze (glaube sogar Wolfsspitze) an Bauern gegeben und mal geschaut wie es sich auf das Wild und so auswirkt. Heraus kam, dass einige durchaus jagen gegangen sind, diese jedoch hauptsächlich von den Bauernhöfen kamen, wo der Hund kaum Familienanschluss hatte. Die hingen dann sozusagen weniger an ihrem Hof. Es zeigte aber auch, dass der Jagdtrieb durchaus da ist.
    Am Ende kam raus, dass die Situation sich mit den Spitzen deutlich verbessert hat, aber es nicht so ist, dass die Streunerei dann komplett weg ist. Der Jagdtrieb ist halt schon da, jedoch im Normalfall kontrollierbar und nicht unbedingt die Priorität des Hundes.
    Weiß leider nicht mehr wo der Artikel war, den hatte ich gelesen als ich mich über die Rasse informiert habe.


    Was man nicht vergleichen kann oder sollte sind aber meiner Meinung nach Wildtiere und Haus- und Hoftiere. Selbst Vollblutjäger machen da häufig deutliche Unterschiede.
    Ari würde ich dennoch nie zu unseren Laufenten in den Garten lassen. Denen setzt er nämlich nach. Hätte man ihn bestimmt besser gewöhnen können, aber riskieren wollte es keiner (und es gab auch keinen Grund, die haben einen Zaun).
    Meine Meerschweinchen interessieren ihn dafür gar nicht. Die dürfen in ihrem Käfig rumwuseln wie sie wollen. Da mache ich mir auch keine Sorgen obwohl oben offen ist. Draußen hingegen? Würde er garantiert nachsetzen und auch töten.


    Meiner Meinung nach ist die Aussage, dass Spitze gar keinen Jagdtrieb haben einfach falsch. Es sind nach wie vor Hunde. Wenn der Spitz früher 90% der Zeit da war und dann doch mal dem frechen Karnickel hinterher ist, der sich zu nahe an den Hof getraut hat, dann bekam man das meistens wahrscheinlich gar nicht mit.
    Dennoch würde ich nun auch nicht gerade einen Spitz in die Zucht nehmen wollen, der so richtig Vollblutjäger ist. Ist tatsächlich nicht das Zuchtziel.
    Komplett verhindern, dass jagdlich interessierte Spitze fallen kann man aber nicht.


    Das sie Mäuse und Ratten jagen, davon gehe ich aber aus ;)

  • Finya ist hoftreu, trotz Jagdtrieb.
    Aber gut, sie hat dort die Katzen gejagt |)
    Aber auch wenn sie mal nur rumgebummelt ist, hat sie den Hof nie verlassen. Sie musste ja aufpassen und ist in der Rolle voll aufgegangen.
    Ich kann auch bei mir das Gartentor offen lassen oder die Haustür. Die läuft nicht weg (außer es rennt eine Katze vorbei). Sie legt sich maximal draußen genau davor, damit sie besser aufpassen kann.
    Leute, die vorbei gehen, sind ihr egal. Bleibt jemand stehen und will an ihr vorbei, verbellt sie.


    Mio und seine Schwester (Wolfsspitze) sind auch hoftreu (wohnen beide auf großen Höfen), haben aber in jungen Jahren gejagt, sind also mal einem Hasen oder Reh nach beim Spaziergang. Das haben die aber ohne Training von sich aus irgendwann lassen.

  • 1. Die Vorfahren der Mama sind nur bis zu den Elterntieren bekannt, welche vermutlich (denn da drauf hab ich keine Antwort) nicht nach Zuchtstandard gesundheitlich untersucht wurden

    Bei Bauernhofhunden die ins Register übernommen werden ist das die Regel und nicht die Ausnahme.

    2. Ich persönlich finde 2 Jahre recht (zu) jung. Wenigstens den Hund aus dem gröbsten raus kommen lassen, wäre nicht verkehrt.

    Stimme ich dir grundsätzlich zu, wobei die Frage ist ob die Mutter grad gut 2 ist oder eben schon fast 3. Denn beides ist 2. Allgemein können Hündinnen ab 2 zu Zucht eingesetzt werden und das ist auch Land auf Land ab so der Fall. Unabhängig vom Verein.

    3. Aussagen wie "dass Spitze keinen Jagdtrieb haben ist gelogen, keine Ahnung wer sich so einen Mist ausdenkt" und "wir würden sie ungerne in Wohnungen abgeben, dafür sind SPitze nicht geeignet" - mit einem Blick auf ihre Jungspunde die viertens:

    Spitze sollten keinen Jagdtrieb haben insofern, daß sie aktiv Wild aufspüren und hinterhergehen. Den Hof frei von Schädlingen halten war hingegen immer erwünscht. Also ein Spitz der Mäuselt ist vollkommen normal, einer der ein Reh / Hasen / Wildschwein ... aufstöbert und über Stunden weg ist, ist es definitiv nicht.

    4. Wir waren 3h da und es war ein (fast) durchgängiges gekläffe, wenn sie mal eine Minute ruhig waren und sich jemand bewegt hat fing es wieder an

    Sollte so nicht sein, ist aber bei 3? relativ jungen Hunden die allesammt sicherlich noch Erziehung brauchen möglicherweise nicht so ganz einfach abzustellen. Und es gibt bei Spitzen immer welche die einfacher leise zu bekommen sind und kläffer.

    5. Die junge Halbschwester ist ein ängstlicher Hund - also ja wirklich ängstlich - und soll trotzdem in die Zucht

    Wie hat sich das gezeigt? Wie alt ist der Hund überhaupt? Wie lange haben sie sie denn schon? Grad in einer Angstphase? Wenn sie richtig ängstlich bleibt, ja dann hat sie in der Zucht nichts verloren.

    6. 2 der 4 Welpen waren aufgeschlossen und den Rüden hätte ich wirklich klauen können aber die andern beiden waren schon fast ängstlich (was mich bei oben genannter tante nicht unbedingt wundern würde) und bekammen angst, wenn man ihnen die Hand zum schnuppern hinhalten wollte.

    dito

    7. Die Mama ist jetzt Registerhündin und ich finde das nicht per se schlecht, versteht mich nicht falsch. Gerade beim Spitz ist's eigentlich eine gute Sache, ABER mMn nicht, wenn die Hündin nicht nach diesem kriterium ausgesucht wurde. Die Züchter kamen zum Spitz vom Bauernhof, fanden die Rasse dann toll, fanden heraus, dass sie vom aussterben bedroht sind und gründeten die Zucht. Für mich presönlich, ist das nicht die richtige herangehensweise wie man einen Registerhund aussucht.

    Wie rum man ihn aussucht ist Wurst, wenn er grundsätzlich die Kriterien an einen Zuchthund erfüllt.

    8. Die beiden vom Bauernhof haben Jagdtrieb - und da finde ich es ein wenig schwach, das mit der Aussage zu begründen, dass Hunde vom Wolf abstammen und Jagen in den Genen liegt.

    Dito welchen Jagdtrieb? Ein problem bei papierlosen Bauernhofspitzen ist halt, das die Abstammung im dunkeln liegt. Ob da immer nur Spitze mit gemischt haben, kann so sein, oder auch nicht. Und je nach dem kann er vom Verhalten ein Spitz sein, oder auch nicht.

    9. Die 3te Junghündin ist aus einer Zucht. Das hab ich genutzt um Fragen zum IK und AVK zu stellen (was bei unbekannter Herkunft der beiden Registerhunde ja nicht möglich ist), dazu konnte man mir (noch) gar nicht antworten, was ich persönlich aber von einem Züchter erwarte.

    10. diese dritte Junghündin ist auch nicht unkompliziert, da war die Sozialisation das problem, da sie aus einer Tschechischen Zucht kommt und erst mit 16 Wochen nach D kam kannte sie keine Straßen oder Autos oder so - soll aber auch in die Zucht.

    Auch hier, wie alt ist die Hündin. Rein theoretisch sollte man den IZK selbst ausrechnen können. Hab ich bei meinen import Hunden auch nicht gemacht. Ich habe geschaut gibt es in den ersten 5 Generationen doppelte Ahnen, wenn ja wie viele und kommen die oft auch in deutschen Pedigrees vor. Der IZK steht dann oft auf den Papieren, die dauern aber oft einige Zeit bis man die bekommt.


    Auch nach 16 Wochen kann sich ein Hund noch an die Verhältnisse in D gewöhnen, so er denn wesensfest ist. Und na klar, ich hole mir einen Hund aus dem Ausland für die Zucht. Aber die entgültige Entscheidung ob das wirklich umgesetzt wird, wird immer wieder duchdacht und die entgültige Entscheidung fällt nach der ZZL für den ersten Wurf. Und dann immer wieder neu.

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