Spitze sind spitze! Gibt's noch welche hier?

  • Kommt mir logisch vor.


    Finya hat am Hof immer so lange gebellt, bis ich gekommen bin und mein Okay gegebenen habe bzw. sie weggeschickt habe, denn Kontakt aufnehmen wollte sie eh nicht. Alle anderen hat sie da nicht vertraut.
    Dem hofeigenen Wolfsspitz war das egal. Der hat gar nichts gemeldet, außer wenn mitten in der Nacht irgendwas ungewöhnlich war.


    Einmal kam jemand außerhalb der Öffnungszeiten in den Hofladen, als wir gerade zu Mittag gegessen haben. Der Hofladen war genau neben der Küche. Der Kunde hat die Tür zur Küche aufgemacht und bevor irgendwer reagieren konnte, ist Finya rausgeschossen und hat dem Kunden in die Hacke gehackt. Sie hat abgeschnappt, der Kunde hatte nicht mal einen Kratzer, obwohl er keine Socken an hatte.


    Ich hab mich tierisch erschrocken und mich tausend Mal entschuldigt und sie von da an während dem Mittagessen gesichert^^


    Draußen hat sie übrigens nie geschnappt, nur gebellt, aber das war ihr anscheinend ein zu starkes Grenzen übertreten :ka:


  • So, ich bin zuhause und kann nun etwas ausführlicher schildern.
    Ich fang einfach mal an zu erklären. Ich sagte ja vorhin schon, ich wäre nunmal auch ein schwieriger Interessent. Ich habe halt einfach andere Anforderungen, als die meisten Durchschnittshundehalter die vll nicht in Foren etc unterwegs sind und die sicherlich auch nicht irgendwann eine Spitzzucht gründen wollen ;)


    Die Züchter sind neu, was ich ja schon gesagt habe. Sie sind vor ca 2 Jahren auf den Spitz gekommen. Die Hündin kommt von einem Bauernhofwurf und zu der Frage zu ihren Eltern kam als Antwort, dass man diese kennengelernt hat. Soweit so gut.


    Innerhalb dieser letzten 2 Jahre, haben sich die Züchter 4 Spitze zugelegt. 1 "ausrangierte" Zuchthündin mit nun ca 10 Jahren, die 2 Jährige Zuchthündin und 2 weitere Junghündinnen von ca einem Jahr.


    Eine der Junghündinnen ist die Halbschwester der 2 Jährigen. Diese beiden wurden jetzt beim VSNH als Registerhunde eingetragen.


    Das Problem was ich persönlich in dieser Konstellation damit habe, sodass ich persönlich keinen Welpen dort aussuchen würde (auch wenn der Rüde es mir wirklich angetan hat :stock1: ), setzt sich aus mehreren Apsekten zusammen.


    1. Die Vorfahren der Mama sind nur bis zu den Elterntieren bekannt, welche vermutlich (denn da drauf hab ich keine Antwort) nicht nach Zuchtstandard gesundheitlich untersucht wurden
    2. Ich persönlich finde 2 Jahre recht (zu) jung. Wenigstens den Hund aus dem gröbsten raus kommen lassen, wäre nicht verkehrt.
    3. Aussagen wie "dass Spitze keinen Jagdtrieb haben ist gelogen, keine Ahnung wer sich so einen Mist ausdenkt" und "wir würden sie ungerne in Wohnungen abgeben, dafür sind SPitze nicht geeignet" - mit einem Blick auf ihre Jungspunde die viertens:
    4. Wir waren 3h da und es war ein (fast) durchgängiges gekläffe, wenn sie mal eine Minute ruhig waren und sich jemand bewegt hat fing es wieder an
    5. Die junge Halbschwester ist ein ängstlicher Hund - also ja wirklich ängstlich - und soll trotzdem in die Zucht


    6. 2 der 4 Welpen waren aufgeschlossen und den Rüden hätte ich wirklich klauen können :ops: aber die andern beiden waren schon fast ängstlich (was mich bei oben genannter tante nicht unbedingt wundern würde) und bekammen angst, wenn man ihnen die Hand zum schnuppern hinhalten wollte.
    7. Die Mama ist jetzt Registerhündin und ich finde das nicht per se schlecht, versteht mich nicht falsch. Gerade beim Spitz ist's eigentlich eine gute Sache, ABER mMn nicht, wenn die Hündin nicht nach diesem kriterium ausgesucht wurde. Die Züchter kamen zum Spitz vom Bauernhof, fanden die Rasse dann toll, fanden heraus, dass sie vom aussterben bedroht sind und gründeten die Zucht. Für mich presönlich, ist das nicht die richtige herangehensweise wie man einen Registerhund aussucht.
    8. Die beiden vom Bauernhof haben Jagdtrieb - und da finde ich es ein wenig schwach, das mit der Aussage zu begründen, dass Hunde vom Wolf abstammen und Jagen in den Genen liegt.
    9. Die 3te Junghündin ist aus einer Zucht. Das hab ich genutzt um Fragen zum IK und AVK zu stellen (was bei unbekannter Herkunft der beiden Registerhunde ja nicht möglich ist), dazu konnte man mir (noch) gar nicht antworten, was ich persönlich aber von einem Züchter erwarte.
    10. diese dritte Junghündin ist auch nicht unkompliziert, da war die Sozialisation das problem, da sie aus einer Tschechischen Zucht kommt und erst mit 16 Wochen nach D kam kannte sie keine Straßen oder Autos oder so - soll aber auch in die Zucht.



    Meine Frage auf das Zuchtziel wurde mit "Wir wollen die Spitze erhalten" beantwortet, was ich voll und ganz unterstütze, aber eine Vorstellung was für Eigenschaften genau die Spitze mit sich bringen sollen wäre trotzdem schön gewesen.


    Ja das alles war ne Momentaufnahme, richtig. Das sind die Informationen die ich in dem Gespräch zusammentragen konnte. Aber für mich alles Gründe, warum ich die 1200€ dort nicht gerechtfertigt sehe.


    Ich persönlich fands aber einfach zu chaotisch und denke auch, dass es etwas überstürzt gestartet wurde. Sie haben positive Tendenzen, aber es ist halt für mich (noch) nicht ausgereift genug. Die erste Hündin war noch nicht fertig erzogen, da zogen 2 neue Junghunde und eine Omi ein (und einer von 3 Katern dieses Jahr) - erzieherisch sehe ich dort allgemein noch gut luft nach oben, die Omi die vorher Zuchthündin bei jemand anderen war ist super. Hätte ich sofort genommen, so soll ein Spitz sein. Bei den 3 anderen ist halt noch viel Arbeit offen.


    Für jemanden der nur den Anspruch "ich möchte einen Familienhund haben" hat, sieht das sicherlich anders aus. So oder so, der Hund zieht bei den Schwiegereltern ein, trotz meiner Bedenken ;) Ich war dabei um Fragen zu stellen und eine Einschätzung abzugeben, die Antworten der Züchter haben den Käufern aber nunmal für den Kauf gereicht, also ists für mich iO. Besser als der Polenmarkt oder Ebay Kleinanzeigen ists allemal.

  • Ok kleiner Nachtrag Thema Halbwissen.
    Ich bezweifle einfach Mal ganz stark, dass Spitze die einzige aller Rassen sind, bei der man im VDH als Züchter Probleme hat Ahnentafeln und co für seine Welpen aus einer VDH Verpaarung zu bekommen, nur weil die Welpen Fehlfarben haben.

  • ok da Frage ich mich schon wie die so in den Verein kommen konnten und Züchter werden. :???: Muss ich mal den Vorsitzenden fragen. Die Züchter die ich kennen lernen durften haben ein klares Zuchtziel und der lautete nicht weil sie vom Aussterben bedroht sind.
    Ich kenne den VSNH eigentlich als streng.

  • Okay, da würde ich es mir dann auch nochmal überlegen. Gerade Ängstlichkeit gehört ja gar nicht zu den Spitzen...


    Das einzige was ich glaube etwas anders sehe als du @Tahlly ist die Sache mit dem Jagdtrieb.
    Es stimmt, dass viele Spitze weiterhin sehr geringen Jagdtrieb haben, aber, dass sie wie so gerne behauptet wird 'keinen' Jagdtrieb mitbringen halte ich tatsächlich auch für Quatsch :D
    Ich hab das am Anfang auch nicht geglaubt, bzw dem geglaubt was häufig geschrieben wurde. Aber sobald Ari alt genug wurde, wurde ich eines besseren belehrt.
    Ari würde liebendgern den Hasen und Eichhörnchen hinterher und Mäuse jagen, was ja die meisten Spitze ausgesprochen gerne tun ist nunmal auch eine Form der Jagd.
    Man kann Ari nicht mit seinem Podenco-Mix Kumpel vergleichen, aber uninteressiert ist er definitiv nicht. Dafür ist es teilweise sogar fast schwerer AJT zu machen als bei manchen anderen eigentlich jagdlich sehr interessierten, dafür super kooperativen Rassen - es kann nämlich sein, dass er über ein bis zwei Monate kein Interesse mehr zeigt und sich perfekt abrufen lässt etc und eines Tages wenn ich mich in Sicherheit wiege beschließt er, dass doch heute ein super Tag für die Jagd wäre, der Sack :fluchen:
    Gelesen habe ich aber schon von allem - Spitze die sich null interessieren, selbst für Mäuse nicht; Teilzeitinteressenten wie Ari, bei denen man ein bisschen gucken muss; und Spitze, die man praktisch gar nicht mehr ableinen kann (auch wenn ich nicht weiß wie gut die Erziehung dann war, aber das Interesse ist definitiv vorhanden).


    Natürlich sind die Spitze, die weniger jagen deutlich häufiger, aber ausgeschlossen ist es nicht, dass man auch mal einen Jagdspitz erhält.


    Übrigens soll es bei den Japanspitzen extremer sein. :)

  • Ich hab auch nen Jagdspitz. :(
    Die Mutter hat schon gejagt, die Oma jagt, tötet und frisst, sobald sie sie Gelegenheit dazu bekommt (hab aber trotz VDH Papieren den Eindruck, dass da mal ein Samojede eingekreuzt wurde), nur der Vater/Opa mit Registerpapieren ist tatsächlich ohne irgendein Antijagdtraining wildrein. Andere Tiere sind seine Freunde, kein Futter. In dem Zusammenhang haben mir gegenüber schon viele Spitzzüchter zugegeben, dass das zwar ein Zuchtziel, aber auch viel Glückssache ist.

  • Ich habe eigentlich damit gerechnet etwas Jagdtrieb zu bekommen. Toi toi toi es ist nichts davon eingetreten. Er schnuffelt zwar etwas in Mäuselöchern, aber mehr als schnuffeln ist es nie geworden.


    Ach gestern habe ich Bichon Bobby wieder getroffen. So ein lieber Kerl und der Besitzer meinte zu Henry er wäre jetzt ein ganz anderer Hund, er hätte sich echt gut gemacht seit er ihn das letzte mal gesehen hat. :herzen1:

  • Ohne jetzt hier irgendwie was böses zu wollen:


    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich bei nem jagenden Spitz den Beigeschmack von Eskimohunden oder Japanspitzen hab.


    Ich kenne von früher zB aus der Familie viele Spitze, hatte ja mit Felix selbst einen und über ihn natürlich auch den ein oder anderen kennengelernt und davon hat einfach keiner auf den unzähligen gemeinsamen Spaziergängen gejagt.


    Meines Erachtens widerspricht Jagdtrieb auch der Hoftreue.. wenn ich bedenke, dass meine Großeltern oder auch meine Tante direkt am Feld wohnen, ohne Umzäunung vom Garten.. hätten die Spitze von ihnen Jagdtrieb gehabt, wären sie bei den ganzen Feldhasen ja nie Zuhause gewesen.


    Oder hätten die Karnickel aus'm Stall und die Hühner auf'm Hof zum Fressen gern gehabt.


    Okay beim Wolfsspitz soll nix reingekreuzt sein soweit ich weiß, aber egal ob Wolfsspitz oder Kleinspitze es ist halt auch die Frage wie selektiert wurde.. und da wurde in den letzten Jahrzehnten mMn geschludert



    Außerdem finde ich es auffällig, dass eben nur die beiden vom Bauernhof da so jagdbegeistert sind.
    Jagdtrieb in Form von dass sie nicht von der Leine können im Wald und jener Mal in ein Mäuseloch zu gucken sind Welten.


    Ich schreib extra immer kaum/keinen Jagdtrieb, weil es halt immer noch Tiere sind, aber bei der Frage nach Jagdtrieb ein so klares ja wie bei den Züchtern + die Aussage dass jeder der was anderes behauptet lügt... Da bin ich kein Fan von.


    Ich hab auch einfach die Anforderungen an den Züchter, dass nicht mit Spitzen gezüchtet wird, welche nem Reh nach setzen.

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