2 intakte Rüden in einem Haushalt: Geht das gut?



  • Huhu - ich missbrauche jetzt mal den Fred um eine Frage zu stellen.
    Wie ist es denn wenn zwei Rüden zusammen sind die nicht im selben Haushalt leben. Sollte man dann als HH auch eingreifen wenns zu dolle wird oder sollte man sie lassen.
    Ich würde jetzt auch sagen, dass ich versuche es gar nicht zu einer "gefährlichen" Situation kommen zu lassen.
    Unsere Bekannten dagegen (mit denen wir uns ab und an treffen - bisher ist aber noch keine brisante Situation aufgetreten) meinen - die regeln das unter sich.


    danke schon mal

  • @ dieschweizer
    Mag ja sein, dass ich da recht anspruchsvoll bin. Aber ich bin nun einmal nicht rund um die Uhr und das ganze Leben bei meinen Kindern oder meinen Hunden. Deshalb lege ich sehr großen Wert darauf, dass die schon sehr früh auf eigenen Füßen stehen und vielleicht sogar den einen oder anderen Schritt damit gehen können.


    Ich mag mich auch nicht um jeden Unsinn kümmern. Deshalb sind mir eine gewisse Selbständigkeit, Problemlösungskompetenz, Souveränität und was sonst noch dazu gehört sehr wichtig. Ich kann nicht immer dabei sein und aufpassen. Deshalb ist es ja so wichtig, dass es auch ohne mich klappt. Deshalb mein "Das regelt ihr selbst, aber friedlich!" Aber auch "Wenn du das willst, dann musst du das machen!"


    Das entbindet mich natürlich nicht von der letztendlichen Verantwortung. Dennoch delegiere ich auch an die Hunde, gebe auch ihnen Amt und Würden und, konsequent wie ich bin, gestehe ich ihnen auch das Recht auf Irrtum zu (heißt ja nicht, dass deshalb Fehler nicht abgestellt werden müssen). Das hat nichts mit Gewährenlassen zu tun, ihre Aufgabe erteile ich schon und ich erwarte auch, dass sie die ordentlich und vollständig ausführen. Das reicht mir dann aber auch.


    Das, was ich bei dir gelesen habe (auch wenn du es vermutlich anders meintest), steht dem völlig entgegen. Das liest sich nach Leibeigenschaft, Befehlsempfänger und letztendlich Unfreiheit für Hund und Halter. Wie gesagt, ich hoffe inständig, dass du dich einfach nur in einer Weise ausgedrückt hast, die ich nicht verstehe. Du kannst aber sicherlich auch nachvollziehen, dass es mir da in den Fingern gejuckt hat, sorry.


    Mal ein Beispiel abseits von Hunden, was mein Vorgehen bringen kann:
    Ich habe mit meinen Jungs jahrelang immer mal wieder über die Gestalt der Erde diskutiert. Meine Behauptung war, dass die Erde eine Scheibe ist, weil man mit einer Schlauchwaage ja Ebenen ausmisst und wenn zwischen Hamburg, New York und Sidney nur Wasser ist, dann muss die Erde eine Scheibe sein. Nach drei Jahren, der Lütte war 8 Jahre alt, kam des Rätsels Lösung in Form der Frage: "Sag mal, bei einer Kugel ist die Erdanziehungskraft doch überall gleich groß?"

  • @ LilaElvis
    Das kommt drauf an.


    Regeln die das friedlich, besteht ja wohl kein Grund zum Eingreifen.


    Läuft es auf Kampf hinaus, kann und sollte man eingreifen und den Anfängen wehren.


    Ist der Kampf da, liegt es an deinem Mut, ob du eingreifst. Ich greife ein, wohl wissend, was passieren kann. Dies mir nachzutun, würde ich aber keinesfalls raten.
    Dann lieber die Westernmethode: Ein Eimer kaltes Wasser kühlt die erhitzten Gemüter ganz schnell ab. (Sollte eigentlich auch bei absoluten Wasserratten wie Labradors wirken :D )

  • Bei uns leben momentan drei intekte Rüden (1,5 , 4 und 9 J) und eine Hündin im Haushalt.
    Bis jetzt ohne größere Probleme. Als der dritte neu dazu kam haben zwei von ihnen einmal kurz was klären müssen (10 Sekunden ohne Blut oder so) und seitdem leben sie friedlich miteinander :smile:

  • Zitat

    @ dieschweizer
    Mag ja sein, dass ich da recht anspruchsvoll bin. Aber ich bin nun einmal nicht rund um die Uhr und das ganze Leben bei meinen Kindern oder meinen Hunden. Deshalb lege ich sehr großen Wert darauf, dass die schon sehr früh auf eigenen Füßen stehen und vielleicht sogar den einen oder anderen Schritt damit gehen können.


    DSH-Bauer,


    stell dir vor, ich stehe auch nicht den ganzen Tag neben meinen Rüden und treffe ihre Entscheidungen, das macht kein Mensch und das wollte ich mit meinem Beitrag nicht zum Ausdruck bringen.
    Ich denke, die TS wird schon, wie andere auch, verstanden haben wie ich es meine.
    Wenn die Regeln stehen, muss man sich auch nicht um jeden Unsinn kümmern, da gebe ich dir vollkommen Recht.
    Deshalb schrieb ich auch irgendwo, dass die Hunde sich ordnen...


    Es sollte lediglich nicht so organisiert werden, wie in dem Beispiel-Thread.


    Gruß
    Leo

  • Ich seh´s eigentlich wie dieschweizer, eh wie meistens :D


    Hier leben zwei intakte Rüden, die auch im Beisein einer läufigen Hündin keinen Krach bekommen (3 und 6 Jahre alt). Ich hab von Beginn an verboten Konflikte gewaltsam zu lösen. Sie dürfen den jeweils anderen aus dem Raum schicken wenn es ihnen Spaß macht, sie dürfen deutlich zeigen was ihnen am anderen nicht passt. Sie haben gelernt, dass ich mich um den Hund kümmere, bei dem ich gerade Lust dazu habe, Eifersucht führt zu nichts, außer dazu noch weniger beachtet zu werden. Und das alles, obwohl der Jüngere jeden Rüden der in seiner Größe oder größer ist mal vorsichtshalber kurz verprügelt :ka:


    Für Anhänger des Rudelkonzepts könnte man es dann so ausdrücken: Wir Menschen stehen auf Platz eins, dann kommt der Kochtopf, der Fernseher, die Stereoanlage, usw.
    Irgendwo auf Platz 34 und 35 kommen die zwei Hunde. Lohnt es sich um Platz 34 zu kämpfen, wenn man keine Chance hat weiter aufzusteigen? Nö :D

  • Also ich kann nur von meinen Erfahrungen Berichten.


    Ersthund war 4 Jahre alt als der zweite Intakte Rüde dazu kam. Zweithund kam als Welpe zu uns ( eigentlich gerettet vor dem tot aber halt behalten weil er sich so ins Herz gestohlen hat ), und ein Jahr später sogar von Ersthund einen Sohn behalten (auch intakter Rüde bis heute). Ersthund war immer der Anführer und das blieb auch bis zu seinem Gang über die Regenbogenbrücke so.


    Zweithund liesen wir Kastrieren in der hoffnung das dann 2ter und 3ter besser miteinander klarkommen, gebracht hat es bis heute noch , rein garnichts das er kastriert ist, weil sich der Hormonspiegel nicht bei jedem Hund mit ner kastration ändern muss, erklärte mir der Ta.


    Aber auf den Punkt zu kommen. Ersthund damals, war immer von den zwei anderen akzeptierter Rudelführer und ich hatte überhaupt keine Probs alle mal auch gleichzeitig zu Knuddeln, solang ich beachtet habe das ich zuerst auf den Ersthund eingehe.


    Ich kann nur definitiv sagen das es funktioniert solang man nicht sagt die Hunde machen das schon ganz alleine, weil das sagen hat nunmal der Hh und nicht der erste Rüde.


    Ersthund - Dobermann
    Zweithund - Deutscher Kurzhaar
    Dritter Hund - Mischling Dobermann-Deutscher Schäfer

  • Vielen, vielen Dank für die ganzen Antworten =)


    Also wird bei uns doch ein Rüde einziehen und erstmal bleiben beide unkastriert.
    Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich nicht vorhabe die beiden alles unter sich ausmachen zu lassen. Und ich wage mal zu behaupten, dass ich auch einen Blick dafür habe wann ich eingreifen sollte und wann nicht.
    Mit Balou musste ich mir die Rüdenverträglichkeit auch wieder erkämpfen, nachdem er als ehemaliges Mobbingopfer irgendwann beschloss den Spieß umzudrehen und ich von allen gesagt bekam: Die regeln das unter sich. Irgendwann war mir ständig Angst und Bange vor Rüdenbegegnungen und dann fing an, einzugreifen. Sowohl meinem klar zu machen "Es wird nicht gemobbt" wie auch ihm zu zeigen "Ich bin da". Es dauerte nicht lange und inzwischen geht er Stresssituationen meistens aus dem Weg und lässt sich auch von mir in solchen Situationen in 9 von 10 Fällen lenken.


    Klar greife ich bei den beiden dann nicht wegen jeder Kleinigkeit ein, aber Resourcenverteidigung gibts nicht und wenn ich finde, dass es zu weit geht, dann müssen sich die beiden meiner Empfindung beugen.
    Spielerisch raufen, im Spiel um ein Tauseil streiten etc. dürfen die beiden machen bis sie umfallen :lol:


    @dieSchweizer
    Ich hatte deinen Beitrag so verstanden, wie du es gemeint hattest ;)

  • Obwohl sich ja eigentlich schon genug Mehr-Rüdenhalter, was für ein Wort, gemeldet haben, DHS-Bauer sich hier eingeschlichen hat :D , will ich dazu auch noch etwas schreiben.


    Ich habe 4 Rüden. Idefix ist kastriert (weiß es aber nicht), die Großen sind intakt.


    Probleme - keine.


    Da hier ständig Spielzeug rum liegt, wird damit auch gemeinsam gespielt. Keiner verteidigt hier irgend etwas ernsthaft.


    Futter gibt es zur gleichen Zeit, sie fressen nebeneinander. Natürlich hat jeder seine eigene Schüssel und am Ende wird kontrolliert, ob doch noch ein Krümmelchen übrig blieb.


    Eifersucht beim Kraulen, nö, gekrault wird was das Zeug hält und zwei Hände bei 4 Hunden schaffen :D


    Kauknochen werden ausgegeben und jeder verzieht sich auf einen Platz. Geguckt wird nur bei Idefix, der braucht am längsten und beantwortet das Gucken mit einem wüsten Knurrer. Die Großen trollen sich.


    Kommt es gelegentlich mal zu einem leichten Geprolle, reicht ein "Nana oder Hei" und schon ist es gut.


    Chef von´s Janze bin nämlich ich, nicht einer der Hunde.


    Die Großen mußten sogar lernen, daß Idefix in vielen Dingen Sonderrechte hat. Auch das klappt einfach nur gut.


    Idefix ist 15 Jahre alt, die Neufundländer 6, 5 und 3 1/2 Jahre alt.


    Auch ich bin der Meinung, es liegt ausschließlich am Halter, wie die Hunde miteinander auskommen.


    Du hast sehr vernünftige Ansichten, da wird es auch klappen mit dem 2. Rüden.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Du hast sehr vernünftige Ansichten, da wird es auch klappen mit dem 2. Rüden.


    Danke, das baut auf und je mehr sich zu Wort melden, desto besser :smile:


    Eine Frage hat sich für mich nämlich noch eingeschlichen und ich musste mir eingestehen, dass ich mir darüber bisher kaum Gedanken gemacht habe.
    Wenn ich auf der Arbeit bin und auch mein Freund nicht daheim sollten beide Hunde wie Balou nun auch bei meiner Schwiegermutter sein. Diese ist aber ein Persönchen von 1,55m auf 35kg, zudem gesundheitlich schwer angeschlagen und wäre beiden Hunden in einem Fall des Falles nicht gewachsen.
    Sie soll mit den beiden nicht rausgehen, sie wären einfach nur bei ihr in der Wohnung, aber was wenn es dort mal eskaliert? Oder ist das eher unwahrscheinlich weil es in dieser Zeit kein Futter gibt, in ihrer Wohnung kein Spielzeug herumliegt und für die Hunde lediglich ein Wassernapf zur Verfügung steht?
    Ich könnte ihr natürlich auch sagen, dass sie die Hunde dann z.B. im Wohnzimmer lassen soll, wenn sie kocht, damit sie also da nicht anfangen können sich zu zanken, wenn für die Zweibeiner gekocht wird.


    Im Moment bin ich da total verunsichert...

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