Bösartiger Tumor im Rückenmark

  • Hallo,


    tut mir leid, wenn ich hier einfach so reinplatze, aber ich brauche gerade einfach einen Austausch...


    Meinem lieben Hund geht es schon seit einem Monat nicht so gut. Alles fing an mit einer Lähmung der Rute...2 Wochen später kamen Lähmungserscheinungen der Hinterhand hinzu. Der Verdacht lag auf der Bandscheibe...wir waren in 2 Tierarztpraxen und einer Klinik in Behandlung. Nachdem die Beschwerden immer schlimmer wurden (Leo kann kaum noch laufen, ist seit gestern zum Teil kotinkontinent), waren wir heute wieder in der Klinik, wo sie ihn gleich dabehielten, um ihn morgen nach der MRT an der Bandscheibe zu operieren.


    2 Stunden später kam der Anruf. Es ist nicht die Bandscheibe, sondern ein bösartiger Tumor im Rückenmark im Endstadium. Man kann angeblich nichts mehr machen, Leo hat nur noch sehr kurze Zeit zu leben. Es wurden keine Therapien empfohlen, sondern nur noch eine starke Cortisonspritze und dann rechtzeitig den Absprung schaffen...


    Das alles ist wie ein böser Albtraum und wir stehen alle noch unter Schock. Leo ist doch erst 9 und einfach ein Traum von einem Hund. So unglaublich lieb, gutmütig, verspielt, schlau, genügsam, zufrieden und fröhlich. Und dann so eine Hammerdiagnose...


    Eigentlich glaube ich den Ärzten, dass man nichts mehr machen kann...aber nach dem Schock, beginne ich doch wieder zu grübeln, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


    Hat hier jemand Erfahrung mit Tumoren im Endstadium, die nicht mehr operiert werden können (z.B. im Rückenmark)?


    Was hat geholfen, die letzten Tage so angenehm wie möglich für den Hund zu gestalten?


    Hat jemand Erfahrungen mit Tumoren, die wider allen Erwartens doch noch geheilt werden konnten?


    Was für "Wundermittel" könnte man ausprobieren? Probieren geht über studieren...ich bin dafür, einfach alles auszuprobieren, was irgendwie helfen könnte...

  • Bei meinem Yannik wurde vorigen Sommer in der Uni Giessen ein inoperabler Tumor am Halswirbel festgestellt.
    Wir waren nur dahin gefahren um die CT machen zu lassen.
    Als er noch in Narkose war, sagte uns der Arzt, es wäre wohl das beste ihn nicht mehr aufwachen zu lassen.
    Es war für mich ein Schock.
    Aber das konnte ich nicht. Wir haben ihn wieder mit nach Hause genommen.
    Yannik hatte Schmerzen. Er konnte den Kopf nicht mehr richtig bewegen.
    Am ersten Tag danach wollte ich ganz starke Schmerzmittel besorgen.
    Aber was hätte es gebracht, wenn ich ihn noch mit Schmerzmittel vollgepumpt hätte, mit den ganzen Nebenwirkungen.
    Am zweiten Tag habe ich ihn gehen lassen. Es wäre nicht besser geworden und ich wollte nicht das er leidet. Er war gerade 10 Jahre alt geworden. :( :
    Nach dem einschläfern sind wir zum Krematorium gefahren,
    Die Urne haben wir dann am gleichen Tag wieder mitgenommen, so ist er immer bei uns und ich spreche mit ihm, das hat mich sehr getröstet. :( :

  • Hallo,


    Wundermittel gibt es leider keine, denn gerade bei Tumoren im Rückenmark geht die Verschlechterung auch sehr schnell.


    Ich würde die letzten Stunden/Tage nutzen, um mich zu verabschieden. Ihm nochmal sein allerliebstes Futter zu geben und ihm dann die Schmerzen nehmen.


    Ich wünsche Dir viel Kraft dafür.


    :streichel:
    Bianca

  • Danke schon mal für die Antworten.


    Wir haben Leo heute mit nach Hause genommen. Er bekommt jetzt Cortison, Esberitox (der TA sagte, dass es Studien gibt, dass die das Tumorwachstum in 20% aller Fälle verlangsamen...er meint, probieren könnten wir es) und Aloe Vera Gel. Er hat sich so gefreut wieder zu Hause zu sein...danach hat er ein paar Stunden ganz apathisch geschlafen und eben war er wieder munter. Wir waren sogar im Garten und er hat ein Spielzeug geholt. Er hat sich so gefreut, dass es sogar frech gebellt hat und losgaloppieren wollte.


    So kann ich ihn noch nicht einschläfern lassen. Wir werden ihn einschläfern, wenn er keine Lebensfreude mehr hat oder dann komplett querschnittsgelähmt ist. Das kann, wenn wir Pech haben, ohnehin schon in 12 Stunden eintreffen. Es kann aber auch noch ein paar Tage oder Wochen dauern...

  • Zitat

    Danke schon mal für die Antworten.


    Wir haben Leo heute mit nach Hause genommen. Er bekommt jetzt Cortison, Esberitox (der TA sagte, dass es Studien gibt, dass die das Tumorwachstum in 20% aller Fälle verlangsamen...er meint, probieren könnten wir es) und Aloe Vera Gel. Er hat sich so gefreut wieder zu Hause zu sein...danach hat er ein paar Stunden ganz apathisch geschlafen und eben war er wieder munter. Wir waren sogar im Garten und er hat ein Spielzeug geholt. Er hat sich so gefreut, dass es sogar frech gebellt hat und losgaloppieren wollte.


    So kann ich ihn noch nicht einschläfern lassen. Wir werden ihn einschläfern, wenn er keine Lebensfreude mehr hat oder dann komplett querschnittsgelähmt ist. Das kann, wenn wir Pech haben, ohnehin schon in 12 Stunden eintreffen. Es kann aber auch noch ein paar Tage oder Wochen dauern...


    Ist ja schön, daß er noch so fröhlich ist :smile:


    und bei meinem Yannik war das auch ein bisschen anders. Je nachdem wie er seinen Kopf bewegt hat, hatte er Schmerzen, konnte nicht mehr gut liegen und ich hatte Angst ihn mal fest in den Arm zu nehmen, weil ich nicht wußte wie der Schmerz kommt. :( :


    Ich wünsche euch noch eine schöne, lange Zeit.

  • Woher wissen die Ärzte das es ein bösartiger Tumor ist?


    Ich mach gerade so etwas ähnliches durch mit meiner Hündin, die im Wirbelsäulenkanal einen Tumor hatte, der entfernt wurde. Wir haben sie heute nach Hause bekommen und noch einen weiten Weg vor uns, bis wir sagen können, ob sie es geschafft hat oder nicht.
    Und wir drücken Dir fest alle Daumen und alle Pfötchen


    Lies Dir meine Geschichte mal durch, vielleicht hilft es ein bisschen, denn sie ist ähnlich (Tumor im Wirbelsäulenkanal von 2 Jähriger BGS Hündin)

  • Hallo Indie,


    der Arzt meinte, der Knochen sei schon angefressen und deshalb bestehe kein Zweifel, dass der Tumor bösartig sei. Nähere Untersuchungen und Gewebeproben hat er nicht genommen, denn er meint, dass sei nur rausgeschmissenes Geld. Seine Diagnose entnimmt er einigen Röntgenbildern, die er angefertigt hat. Auf diesen sieht man zwischen zwei Wirbeln ein Loch. Dort soll der Tumor sitzen und vom Knochen weggefressen haben. Mir als Leie erschienen diese Bilder nicht so aussagekräftig. Aber er arbeitet immerhin in einer angesehenen Tierklinik, hat einige Jahre als wissenschaftlicher Assistent an der TH Hannover gearbeitet und hat bildgebende Verfahren als Spezialgebiet. Deshalb sollte er es eigentlich wissen... auch wenn leise Zweifel meinerseits immer noch bestehen, denn die Diagnose ist einfach so schlimm, dass man sie nicht wahrhaben will.


    Eine Operation schloss er aus, er meinte, dass einfach nur 0% Chance bestehen. Er müsste um den Tumor soviel Gewebe wegschneiden, was im Bereich des Rückenmarks einfach nicht geht, weil kein Platz ist. Von einer Bestrahlungstherapie würde Leo querschnittsgelähmt werden (verstanden habe ich das nicht, aber ich war auch so aufgeregt bei seinen Erklärungen, dass ich die Hälfte nicht mitbekommen habe).


    Deiner Hündin drücke ich ganz fest die Daumen, dass sie wieder gesund wird! Wirbelsäulenkanal ist doch eigentlich der Bereich, wo auch das Rückenmark liegt, oder? Dann wäre der Tumor doch an derselben Stelle wie bei Leo ungefähr? Das ist wirklich interessant. Aber der Tumor war doch dann gutartig, oder? Wie stark war eure Hündin schon gelähmt als die Diagnose gestellt wurde? Wenn ich in deinem Thread so lese, habe ich das Gefühl, dass bei euch viel gründlichere Untersuchungen gemacht worden sind. Ich wollte immer eine MRT für Leo, aber der Arzt hat lieber "manuelle" neurologische Untersuchungen gemacht und nach den Röntgenbildern gemeint, dass die Diagnose damit 100%-ig sicher ist :( : .

  • Dein Leo tut mir so leid. Hat er arge Schmerzen? Leidet er? Kann er noch laufen ohne Hilfe?
    Bei Franzi hat es ungefähr auch so angefangen, erst lahmen des linken Hinterfußes, dann Lähmungserscheinungen und kurz vor der OP konnte sie so gut wie gar nicht mehr laufen.
    Unsere Chance wäre noch etwas besser gewesen, wenn die Ärzte sie nicht auch Ischias und was weiß ich behandelt hätten. Wer geht schon bei einem 2 Jährigem Hund von einem Tumor aus?
    Leider hatten wir noch da Pech, dass der Operateur für eine Woche in den Urlaub fuhr und dann erst operieren konnte. Wir sind noch lange nicht über dem Berg und es steht uns ein sehr steiler Weg bevor, weil sie gelähmt ist und es sich erst zeigen wird, ob die Nerven wieder normal arbeiten werden, aber zumindest haben wir Hoffnung.
    Bei Leo klingt das schon etwas dramatischer, wenn der Tumor so agressiv ist, dass er sich durch die Knochen frisst. Ich denke mal, dass bei beiden Hunden die Lage identisch ist. Das Rückenmark von Franzi war bis auf 2 mm zurückgedrängt, nicht wie ursprünglich angenommen 2 cm.
    Ich finde man leidet immer so furchtbar mit den Hunden mit und von so einer Diagnose geht natürlich keiner aus. Dein Arzt sieht das alles natürlich nur realistisch und von der medizinischen Seite aus. Was ich auch nicht verstehe ist, dass Leo durch die Bestrahlung gelähmt würde. Bei Franzi hieß es, die Strahlen würden nicht durch den Knochen gehen und sie wären nicht stark genug. Aber ich würde schon noch mal mit einem Strahlenspezialisten sprechen.
    Ich hatte auch mit zig Ärzten in ganz Deutschland telefoniert nur um nicht tatenlos rumzusitzen. Die Gespräche haben mir dann bei meiner Entscheidung geholfen.
    Vielleicht magst Du ja die Ernährung umstellen, Kohlenhydrathe reduzieren bzw. abschaffen und evtl. noch Homöopathische Präperate geben?


    Jedenfalls schicke ich Dir und Leo ganz viel positive Energie, um diese schweren Stunden gemeinsam zu meistern. Fühl Dich ganz fest gedrückt und geschlutzt von meinen beiden Mäusen

  • Zitat

    Dein Leo tut mir so leid. Hat er arge Schmerzen? Leidet er? Kann er noch laufen ohne Hilfe?


    Komischerweise scheint er momentan keine großen Schmerzen zu haben. Das meinte auch der Tierarzt am vorgestern. Man kann alles mit ihm machen (untersuchungsmäßig) ohne dass er nur mit der Wimper zuckt (Leo war allerdings immer schon hart im Nehmen 8-)). Wenn der Tumor aber weiter stark wächst, kann es sein, dass er bald auch solche Nerven trifft, die Schmerzen verursachen.


    Seit er vorgestern die Kortisonspritze bekommen hat und seitdem 2x täglich eine Kortisontablette, geht es ihm schlagartig immer besser. Ich hatte schon so Angst, dass er am Mittwoch- oder Donnerstagmorgen nicht mehr aufstehen konnte. Denn sein Laufen verschlechterte sich von Tag zu Tag drastisch. Er torkelte, lief fast nur noch Pass, schliff die Hinterbeine hinter sich her und stürzte ununterbrochen :( : . Seitdem er das Kortison bekommt, verbessert sich täglich die Situation. Er kann wieder 10 Minuten am Stück spazierengehen und langsam kommen auch die Reflexe wieder an der Hinterpfote). Auch das große Geschäft klappte heute wieder...obwohl der TA ihn als "kotinkontinent" bezeichnet hatte (merke: Leo hat nicht einmal in die Wohnung gemacht, er hat nur starke Probleme mit dem sauberen Absetzen gehabt bzw. hat es wohl auch immer noch). Die Wunde, die er sich am Schwanz geleckt hatte, ist fast verheilt.


    Leo ist zwar matter als normal, aber im Vergleich zu Montag, Dienstag und Mittwoch ist es einfach ein riesiger Fortschritt, den er gemacht hat. Man kann gar nicht mehr glauben, dass er so krank ist. Irgendwie verdrängen wir das gerade so erfolgreich...er wirkt wieder so gesund (relativ jedenfalls). Natürlich wissen wir, dass es das Kortison ist, dass ihn aufputscht und einen Rückgang der Schwellung bewirkt, aber naja...bei meinen Eltern keimen da ziemlich unrealistische Hoffnungen auf Heilung auf und ich selbst habe auch auf einmal das Gefühl, als ob alles nicht so schlimm ist...


    ...wahrscheinlich bis die nächste Verschlechterung wieder eintritt :( : . Ich frage mich, wie lange man das Kortison eigentlich geben darf. Habe heute noch mal bei der Tierärztin (Haustierarzt) angerufen und dort noch mal gefragt, was man noch machen kann. Aber sie nahm mir auch jede Hoffnung und meinte, dass das Kortison kein Problem ist und dass wir die Menge keinesfalls reduzieren sollten. Ich habe nur so Angst, dass es bald nicht mehr wirkt... Wie lange wirkt Kortison denn so generell, wenn man es lange am Stück nimmt...??


    Zitat


    Unsere Chance wäre noch etwas besser gewesen, wenn die Ärzte sie nicht auch Ischias und was weiß ich behandelt hätten. Wer geht schon bei einem 2 Jährigem Hund von einem Tumor aus?


    Ja, solche Tumore scheinen irgendwie extrem selten zu sein (na, was nützt das schon...ich gebe auf Statistiken nicht viel...unsere Hunde sind sowieso alle ganz besonders und lassen sich nicht auf Durchschnittsstatistikwerte reduzieren). Die Haustierärztin und der Arzt in der Tierklinik sprachen die Möglichkeit zwar an, nannten sie aber als das Unwahrscheinlichste von allem...


    Zitat

    Dein Arzt sieht das alles natürlich nur realistisch und von der medizinischen Seite aus.


    Absolut...er wirkt schon kompetent, erklärt viel usw. Aber sieht alles immer in so einer nüchsteren Kosten-Nutzen.Gleichung :( : . Selbst als der Verdacht noch auf der Bandscheibe lag, riet er - als die medikamentöse Therapie versagte - nicht zur Operation, obwohl es eine 50%-ige Chance auf vollständige Heilung gegeben hätte (seiner Aussage nach). Er meinte, man müsse abwägen...es wäre ja auch eine finanzielle Frage blablubb. Er hätte Leo ohne Zögern weiter leiden lassen und dann irgendwann eingeschläfert...weil eine Operation ja auch nicht unbedingt erfolgreich sein muss und es ja sogar noch schlechter machen könnte...


    Da der Tumor wohl sehr bösartig ist, glaube ich auch nicht, dass eine Operation sinnvoll ist. Aber ich suche eben noch nach Mittelchen, das weitere Wachstum zu behindern und Leo doch noch ein paar schöne Monate zu machen...


    Zitat

    Vielleicht magst Du ja die Ernährung umstellen, Kohlenhydrathe reduzieren bzw. abschaffen und evtl. noch Homöopathische Präperate geben?


    Ich überlege zu einem Tierheilpraktiker zu gehen...leider kenne ich mich damit nur gar nicht aus und weiß auch nicht so recht, wie viele von denen wirklich seriös sind...Ich würde Leo eben ganz gerne hömnopathisch noch ein bisschen unterstützen.


    Zitat


    Jedenfalls schicke ich Dir und Leo ganz viel positive Energie, um diese schweren Stunden gemeinsam zu meistern. Fühl Dich ganz fest gedrückt und geschlutzt von meinen beiden Mäusen


    Danke schön und deiner Maus auch weiterhin gute Besserung![/quote]

  • Eigentlich hört sich das ja schon wieder positiv an.


    "Selbst als der Verdacht noch auf der Bandscheibe lag, riet er - als die medikamentöse Therapie versagte - nicht zur Operation, obwohl es eine 50%-ige Chance auf vollständige Heilung gegeben hätte (seiner Aussage nach). Er meinte, man müsse abwägen...es wäre ja auch eine finanzielle Frage blablubb"


    Das hat uns der Arzt auch gesagt, aber ich denke eine 50 % Chance ist besser als gar keine...
    Außerdem sind unsere Hunde wie Familienmitglieder und nicht nur ein "Viech" wie für viele andere auch.


    Jedenfalls könnt ihr froh sein, dass die Medikamente so gut anschlagen und zumindest eine zeitlang weiterhelfen. Vielleicht gibt es ja doch noch alternativ Mittel, die das Wachstum des Tumors stoppen oder verlangsamen können?


    Ich denke über Spätfolgen des Kortisons müssen sich Hundebesitzer nicht so große Sorgen machen, da die Hunde ja im Verhältnis wie z. B. der Mensch nicht so alt werden. Hauptsache es hilft und nimmt die Schmerzen.


    Wir drücken jedenfalls weiterhin ganz fest die Pfötchen

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