Womit Welpen vertraut machen?

  • Man sagt ja, dass ein Welpe bis zu einem gewissen Alter bestimmte Dinge kennengelernt haben sollte, um später den jeweiligen Situationen (bestenfalls) stressfreier begegnen zu können. Damit meine ich z.B. Bahn-/Autofahren, einen Besuch im Zoo/Tierpark, Menschen“mengen“ (Beispiel Innenstadt).


    Was waren für euch die wichtigsten Dinge, mit denen ihr euern Hund frühzeitig bekannt gemacht habt?

  • Zum einen würde ich schauen, was der Züchter schon gemacht hat, denn der hat einen großen Teil der Sozialisierungsphase in seiner Hand.


    Wenn ich den Hund dann übernehme, würde ich schauen, was genau der Hund bei mir leisten können muss bzw. wie er leben wird.


    Ein Welpe muss nicht dringend in den Zoo geschleppt werden, um später einen Zoobesuch meistern zu können. Vielmehr geht es um gemachte Erfahrungen und um das Lernen an neuen Reizen, solange das Gehirn noch in der Entwicklung ist.


    Beispiel: der Hund trifft auf einen neuen Reiz und muss ja irgendwie damit umgehen. Je nachdem, welche Verknüpfung er damit macht, wird es seinen Erfahrungsschatz erweitern und zukünftig die Weichen stellen, wie er sich verhalten wird.
    Wenn er also über ein Gitter laufen soll und man führt in langsam heran, lässt ihm Zeit, den gruseligen Untergrund zu untersuchen und eventuell sogar betreten, lernt er, dass neue Untergründe nicht dramatisch sein müssen und er die Situation (mit Hilfe seiner Menschen) meistern kann.


    Wird er aber zu schnell auf so einen Untergrund gezogen und klemmt sich dabei noch die Pfote ein, wird er fortan vielleicht seinen Menschen mißtrauen und unangenehme Untergründe eher meiden.


    Es kommt also gar nicht so viel auf das WIEVIEL und WAS an, sondern auf das WIE. Die Summe der gemachten Erfahrungen, die hauptsächlich positiv verlaufen sollten, lässt in später in neuen Situationen entspannter und gelassener und furchtloser reagieren.
    Der Mensch spielt hier die mitentscheidende Rolle, denn dieser bringt einen Hund in Situationen und hilft ihm auch dadurch.


    Ich persönlich bin der Meinung, dass, wenn man einen bereits gut vorsozialisierten Hund übernimmt, man die ersten Wochen erst mal schaut, dass der Hund in seiner neuen Umgebung ankommt und seine Menschen kennenlernen kann.


    Nimmt der Hund mich als jemanden wahr, der weiß, was er tut, wird er an meiner Seite deutlich sicherer und entspannter im Umgang mit neuen Reizen sein.


    Ist der Hund richtig angekommen in Haus und Garten und seiner neuen Familie, kann ich anfangen, einzelne neue Reize zu setzen und ihn in neue Situationen zu bringen. Das muss auch nicht täglich sein, sondern zwei bis drei neue und möglichst gute Erlebnisse reichen aus.


    Ich würde also immer eher dazu tendieren, einem jungen Welpen erst mal Ruhe und Sicherheit zu vermitteln und dann langsam und mit Ruhe schauen, was ich ihm zumuten kann und will.


    Es bringt also unter Umständen nichts, wenn man direkt am ersten Tag in die Stadt geht, am zweiten Tag in den Zoo, am dritten Tag in die U-Bahn usw., um es jetzt mal überspitzt auszudrücken.


    Qualität statt Quantität ist entscheidender und dass der Hund möglichst stressfrei und mit einem guten Gefühl aus diesen Situationen heraus geht und dann Zeit genug hat, diese Lernerfahrungen zu verarbeiten und abzuspeichern.


    Weniger, dafür aber gezieltes Vorgehen, ist auf jeden Fall besser. Denn wenn ich zuviel mit dem Welpen unternehme und mögliche Stressanzeichen übersehe, schade ich sicherlich mehr als dass ich nutze.


    Das gleiche gilt für Hundekontakte. Es geht nicht darum, dass der Hund möglichst viele Hunde kennenlernt, sondern die richtigen Erfahrungen macht. Also lieber einen souveränen Althund treffen als mit 20 Welpen unstrukturiert rum laufen.


    Man sozialisiert einen Hund nicht besser durch ein Mehr an Eindrücken, sondern an einzelnen gut gemachten Erfahrungen in Verbindung mit der Sicherheit seines Menschen.

  • Was mir erstmal wichtig war? Wanduhr, Telefon, Türklingel, Küchengeräte, Staubsauger, Föhn, elektr. Zahnbürste, Autofahren, vorbeifahrende Züge, große Landmaschinen.


    Was mir noch wichtig ist? Kinder, Kühe, Pferde, Schafe, Schussknall, Innenstadttrubel.

  • für mich ist ÖV fahren das wichtigste. Das habe ich so versäumt bei meinem Ersthund und es gibt einfach jedes Mal ein Theater, wenn wir Bus oder Tram fahren müssen. Alles andere habe ich sehr gut auch mit 2-3 Jahren in den Griff bekommen. Evt. noch ein paar Mal mehr in die Innenstadt.

  • Für mich ist zurzeit auch wichtig, meine Kleine (13 Wochen alt) einfach erst mal an alltägliche Geräusche zu Hause zu gewöhnen, wie bspw. Küchengeräte und Waschmaschine, Staubsauger etc. und sie auch mal in die Stadt mitzunehmen und sie an das Autofahren zu gewöhnen.

  • An vorbei fahrende Autos und Motorräder
    Meine Maus (16 Wochen, seit 1 Woche bei mir) hat soo eine Angst davor. Schreklich.
    Die normalen Alltagsgeräusche lernen die Kleinen ja meist nebenbei kennen.


    Lupi

  • Also ich habe mir da keinen Plan gemacht.


    Sie ist einfach überall mit hingekommen wo wir hin mussten.
    Restaurant, Feiern (u.a Hochzeit wo ich Trauzeugin war. also Friseur um 8Uhr bis spät in die Nacht mit lauter Musik) , Einkaufen (Baumarkt...) , Klettern im Landschaftspark, bei Freunden, unsere Baustelle, Trecker gefahren...


    Haben nichts extra gemacht. Habe mir aber auch keinen Kopf gemacht das irgendwas zu viel sein kann.
    Sie muss da einfach durch. Mir war halt wichtig das sie sich entspannen kann auch wenn 100Leute um sie rum sind und es sehr laut ist.

  • Zitat

    Also ich habe mir da keinen Plan gemacht.


    Sie ist einfach überall mit hingekommen wo wir hin mussten.
    Restaurant, Feiern (u.a Hochzeit wo ich Trauzeugin war. also Friseur um 8Uhr bis spät in die Nacht mit lauter Musik) , Einkaufen (Baumarkt...) , Klettern im Landschaftspark, bei Freunden, unsere Baustelle, Trecker gefahren...


    Haben nichts extra gemacht. Habe mir aber auch keinen Kopf gemacht das irgendwas zu viel sein kann.
    Sie muss da einfach durch. Mir war halt wichtig das sie sich entspannen kann auch wenn 100Leute um sie rum sind und es sehr laut ist.


    So würde ich es auch machen. Je relaxter man selber ist um so relaxter kann auch der Welpe sein. Jednfalls ist das meine Meinung

  • Zitat

    Man sagt ja, dass ein Welpe bis zu einem gewissen Alter bestimmte Dinge kennengelernt haben sollte, um später den jeweiligen Situationen (bestenfalls) stressfreier begegnen zu können. Damit meine ich z.B. Bahn-/Autofahren, einen Besuch im Zoo/Tierpark, Menschen“mengen“ (Beispiel Innenstadt).


    Was waren für euch die wichtigsten Dinge, mit denen ihr euern Hund frühzeitig bekannt gemacht habt?


    Wer sagt das? ;)



    Meine Welpen lernen das kennen, was definitiv zu ihrem Alltag gehört. Dann schaue ich mir ihr Verhalten in gewissen Situationen an um zu sehen, ob es irgendwo ein Thema gibt.
    Dinge wie Zoo etc. lernen sie nicht kennen. Es wird nicht ihr Alltag sein und wenn ich einen nervenstarken Hund habe, der zusätzlich durch den normalen Umgang und Alltag gelernt hat 'egal wo die Alte dich hinschleppt, es passiert nichts', dann wird der auch später keinen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn er in einer unbekannten Situation ist.


    Ich halte von dem zwanghaften 'der MUSS bis zum alter von x Wochen alles nur erdenklich mögliche kennengelernt haben!' nichts.

  • Womit man sie bekannt machen sollte? Mit allem was später zu ihrem Leben dazugehören wird. und das ist auch gar nicht schwer. einfach Alltag leben sobald der welpe da ist, ihn viel überall dahin mitnehmen wo er später auch mit hin soll und dann überlegen was man nicht alle Tage macht aber dennoch ab und an mal autaucht. Bei mir waren das zum Beispiel Pferde und Kühe, mal ein Bummel über einen vollen Marktplatz, rumhocken auf Ausstellungen und so was. Der Rest ist einfach von alleine passiert weil es eben mein normales Leben ist. Klar guckt man auf den Welpen um ihn nicht zu überfordern aber die meisten sind ja anfangs so klein dass man sie auch mal tragen kann und man kann die Welt auch von oben ganz gut entdecken.


    Wichtig ist für mich einfach nur dass sie lernen in allen möglichen und unmögliche Situationen auf mich zu vertrauen. egal was kommt- Fraule ist immer da und hat was Spaßiges auf Lager.

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