Wie lernt mein Hund Frust auszuhalten??

  • Hallo liebe Foris,


    kurze Vorstellung: Foxi ist ein Parson Russell Terrier, Rüde, 7 Jahre alt und seit ca. 6 Monaten bei mir. Ich hab ihn aus dem Tierheim. Foxi hat ein großes Leinenproblem. Soll heißen, er beißt in die Leine, wann immer ihm was nicht passt. Das ist die Kurzfassung, wen die ganze Geschichte interessiert: https://www.dogforum.de/foxi-v…um-traumhund-t132873.html


    Ich habe das Problem mittlerweile halbwegs gut im Griff. Er hört mittlerweile auf "Aus" und lässt die Leine auch los. Unser großes Problem sind andere Hunde. Dann pöbelt er an der Leine. In manchen Situationen hab ich ihn sehr gut im Griff. In anderen überhaupt nicht. Dann steigert er sich so ein diese Aggression rein und nimmt mich überhaupt nicht wahr. Ich weiß nicht, ob er mich bewusst ignoriert oder ob er sich so darein gesteigert hat und gar nix mehr mitkriegt.


    Ganz ganz langsam immer etwas besser, das war der Plan. Jetzt kam es allerdings zu einem Zwischenfall.


    Foxi hat einen Erzfeind, einen Dobermann-Mix. Diesen Hund haben wir vor Weihnachten getroffen. Ich war mit Foxi spazieren. Wir waren auf nem schmalen Fußweg, maximal 1 m breit. An der linken Seite Zaun, an der rechten Seite Zaun. Da taucht auf einmal hinter uns der Dobi-Mix auf. Foxi natürlich total am rumspinnen. Ich wollte den Dobi-Mix vorlassen, etwas warten und dann mit Foxi in Ruhe weitergehen. Bei Foxi gilt ja das Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn". Wenn der Dobi-Mix erstmal aus Foxis Sichtfeld ist, dann regt er sich auch schnell wieder ab. Deshalb wollte ich die vorlassen. Bin also an die Seite gegangen, hab Foxi sitzen lassen und hab ihn am Geschirr festgehalten. Der Dobi-Mix hat voll Angst vor Foxi, ist so weit an die Seite gegangen wie möglich (wie es halt geht auf nem schmalen Weg) und ist ganz schnell an uns vorbei. Foxi war total am ausrasten, dreht sich um, sucht die Leine zum reinbeißen, findet aber nur meinen Arm und beißt mir voll in den Arm. Das ging super schnell. Ich konnte gar nicht reagieren. Auf der anderen Seite, hab ich es kommen sehen. Als er die Leine nicht gefunden hat, wusste ich, jetzt ist mein Arm dran, konnte aber trotzdem nicht reagieren und hatte ihn dann am Arm hängen. Das tat zwar sauweh, aber passiert ist nix. Außer 2 Zahnabdrücken von den Eckzähnen. Ich hatte ne dicke Winterjacke und nen dicken Pulli an. Die Zahnabdrücke waren nach 2 Tagen weg, es gab nicht mal nen blauen Fleck. Ich hab ihm das nie übel genommen. Ich weißt ja, dass er in solchen Situationen Stress/Frust hat, und der Stress musste halt einfach raus und mein Arm war halt grad da. Er hatte ja keine Verletzungsabsicht. Trotzdem darf das nicht sein. Wenn er im Sommer noch mal auf die Idee kommt und ich nur ein T-Schirt anhab...... Verletzungsabsicht hin oder her, das würde ne böse Verletzung geben.


    Deshalb haben wir jetzt Hilfe von nem Trainer. Ich hab ihm die Situation geschildert und wir haben nen Termin abgemacht. Was ich jetzt schon sagen kann, das ganze Problem ist vermutlich Frust-gesteuert. Foxi wird nie gelernt haben Frust auszuhalten. Er hat nie gelernt, dass es irgendwann auch mal nicht gibt.


    Warum ich euch das alles schreibe, ich bin dankbar für jeden Tipp, jeden Ratschlag, jede Anmerkung. Wer hatte ähnliche Probleme und wie habt ihr das in den Griff bekommen? Wer kennt andere Threads zu dem Thema? Dann immer her mit den Links. Wer kennt gute Bücher zu dem Thema? Dann her damit, ich will mich unbedingt in das Thema einarbeiten. Ich bin dankbar für alles und hoffe ihr könnt mir etwas helfen.

  • *Räusper* Aus gegebenem Anlass setze ich hier ein Lesezeichen... :hust:


    Leider kann ich dir keine wahnsinnig tollen Tipps geben, außer die üblichen Übungen, um die Frustrationstoleranz zu steigern (die dir aber wahrscheinlich bekannt sind):


    - Fressen erst nach Freigabe
    - Ball o.Ä. Gegenstände, die geworfen werden, dürfen erst nach Freigabe geholt werden
    - Hund irgendwo absitzen lassen, nicht mit Blicken festnageln, warten, nach 1-2 Minuten weitergehen
    - ...


    Viel Erfolg euch beim Training!

  • Also... Ich bin gegen das Pöbeln gegen andere Hunde folgendermaßen vorgegangen: Ich habe teilweise geschaut, dass ich so nah ran komm, dass der Hund sich aufregt, aber eben grade so nah, damit er so schwach wie möglich gereizt wird. Dann gabs, sobald er gepöbelt oder gezogen hat, mit nem Ast mit weichen Blättern dran eins auf die Nase. Oder nen Spritzer aus der Wassersprühflasche

  • Wenn er ruhig ist einfach von dem anderen Hund entfernen. Beim nächsten mal kommt ihr vielleicht schon etwas näher.


    Zum Beißen: Ob das Absicht war oder nicht mal außenvorgelassen. Aber egal wie sehr der Hund durchdreht und belastet ist, er muss auf dich Acht nehmen. Deshalb sofort reagieren, richtig böse werden und auf den Rücken legen, drüberknien und anknurren oder ein scharfes Strafwort brüllen. Da wäre ich nicht zu zart.


    Und natürlich loben, solange er einen anderen Hund in Sichtweite ruhig erträgt, oder sobald er es tut.



    Bevor ich hier auseinandergerissen werde aber noch einen ganz wichtigen Hinweis:
    Das ist eine "Symptombehandlung" selbstverständlich muss trotzdem dauerhaft die Toleranzgrenze trainiert werden, das wirst du sicher in der Hundeschule schaffen

  • :schweig: darf ich mal fragen, was du machen würdest , wenn mein Rüde das bei dir machen würde? Der wiegt 60 kg, auch umschmeißen und drüber knien ????? Ich werd nicht mehr........ :headbash:

  • [quote="Sammy1612"]


    kurze Vorstellung: Foxi ist ein Parson Russell Terrier, Rüde, 7 Jahre alt



    Naja, so unterwirft man einen Hund, er muss leider direkt merken, dass DAS nicht geht, unabhängig von der Situation.


    Bei einem so schweren Hund ist das selbstverständlich schwerer, aber ich bin mir sicher, dass du andere Möglichkeiten hast, ihm deutlich zu zeigen, wo Grenzen sind.

  • *Popcorn hol* Bin gespannt, was da jetzt noch kommt... :D


    LokiLoki: Sowas geht gar nicht und könnte das Problem sogar noch verschlimmern. Woher hast du denn diese vorchristlichen Erziehungsmethoden??? :headbash: :???:

  • Komisch.irgendwie hab ich das Gefühl, dass es auch ohne Unterwerfung gehen könnte........ :???: vielleicht mit Einfuelungsvermoegen, Souveränität und Persönlichkeit ?...

  • Die haben andere und ich aus der Interaktion zwischen Hunden :D
    Und ein Biss muss ne Strafe nach sich ziehen, oder sollen wir zur Beruhigung en Leckerli zustecken?

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