Welpe überfordert mich

  • Hallo,
    Ich bin ganz neu hier und hoffe, auf hilfreiche Tipps :)
    Ich habe seit Montag einen 12 Wochen alten Mischling Zuhause (Mutter= Schnauzer Mix und der Vater = Schäferhund Mix).
    Ich habe mich Wochenlang unendlich doll auf ihn gefreut. Leider sind nun einige Probleme aufgetreten, die mich sehr verunsichern. Ich war heute schon in der Wespengruppe aber einige Probleme konnte ich auch dort nicht klären.


    1.) bekommt er ab und zu seine 5 Minuten und beißt alles an. Ist ja klar er weiß ja noch nicht, dass er nur seine Spielsachen beißen soll. Bis jetzt habe ich immer laut Nein gesagt und versucht ihn den Gegenstand, durch einen tausche mit Leckerlis, wegzunehmen. Er will den Gegenstand aber auf keinen Fall hergeben. Wenn ich es dann noch geschafft habe schnappt er nach mir. Ich habe das Gefühl, dass es ihn noch mehr pusht wenn ich Nein sage. Ich habe das Nein erst ruhig gesagt. Mittlerweile sage ich es schon sehr böse. Darauf bekomme ich leider keine Reaktion.
    2.) Das Zweite Problem ist Ähnlich. Er beißt mich auch sehr doll, sobald ich etwas mit ihm spielen möchte oder ihn streichle. Wenn ich deutlich Nein sage und ihn anschließen ignoriere, beißt er entweder Möbel an oder in meine Füße. In der Hundeschule wurde mir der Tipp gegeben ihn in so einem Fall zu isolieren. Also ihn für 2 min ins Bad zu sperren. Das soll ich auch bei dem ersteren Problem machen, aber vorher muss ich den Gegenstand ja irgendwie erwischen :???:
    3.) wenn wir Raus gehen wollen bleibt er meist auf der Wiese sitzen und möchte nicht mit uns mit. Wenn ich ihn versuche zu locken, kommt er manchmal aber beliebt dann wieder sitzen. Ab und an prescht er vor und will unbedingt weiter und rastet vorne dann komplett aus, indem er sich dreht quietscht und die Leine zerbeißen möchte. Dann renne ich wieder hin und versuche die Leine aus seinem Mund zu nehmen.
    4.) Er möchte alles was auf dem Boden liegt essen. Wenn ich versuche ihm das schnell weg zu nehmen rennt er vor mir weg und ich hinterher, weil ich angst habe, dass es etwas giftiges ist. Bei ihn angekommen, möchte er es nicht hergeben, oder er hat es aber schon schnell gefressen. Tolles Spiel :/. Dieser Punkt ist mir recht wichtig, weil hier in meiner Straße ein Hundehasser Gift ausgelegt hat :(. Zwei Hunde sind angeblich schon gestorben.
    Leider kann ich ihn mit Leckerlis sehr schwer motivieren. Ich weiß, dass er noch ein Welpe ist und das ich ihm keine schuld geben darf, aber ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll... es wird immer schlimmer und ich könnte nur noch heulen.
    Ich hatte früher einen Collie. Der war total lieb und hat sofort auf ein strenges nein reagiert. Ich vermisse meinen Ersthund jetzt mehr als je zuvor. Es war wohl ein Trugschluss zu glauben, dass ich jemals wieder so eine Bindung mit einem Hund eingehen kann.
    Ich würde mich wirklich sehr sehr über Tipps freund. Ich will es schaffen! Das hat auch der kleine verdient.

  • Zitat


    Ich hatte früher einen Collie. Der war total lieb und hat sofort auf ein strenges nein reagiert. Ich vermisse meinen Ersthund jetzt mehr als je zuvor. Es war wohl ein Trugschluss zu glauben, dass ich jemals wieder so eine Bindung mit einem Hund eingehen kann.


    Das ist sehr unfair dem Welpen gegenüber, das ist dir hoffentlich klar. Du hast den Zwerg noch keine Woche und
    solche Gedanken sind fast normal. Aber der Mix ist schon ein "etwas" anderes Kaliber und entsprechend ist
    der Zwerg lebhaft und ihr müßt euch noch aufeinander einspielen.
    Soziale Isolation ist, für mich, das schlimmste was man einem Welpen antun kann. Ich finde das ganz furchtbar und
    würde das nie machen. Mit einem erwachsenen Hund nicht und mit einem Welpen schon gar nicht.

  • Hallo ricijordi,


    erst mal die gute Nachricht: alles, was Dein Welpe macht, ist völlig normal.
    Wir hatten vorher auch einen Hund, der als Welpe das meiste davon nicht gemacht hat. Aber das war leider auch ein sehr ängstliches Tier, das total auf uns fixiert war. Das gab dann später andere Probleme - z.B. kam sie gar nicht klar mit anderen Hunden.


    Ich würde versuchen herauszufinden, worauf der Hund so richtig abfährt. Mit Leckerchen erreiche ich unseren z.B. manchmal auch nicht - total uninteressant. Zuhause hat er ein Lieblingsspielzeug, gegen das er so ziemlich alles tauscht. Unterwegs im Wald spuckt er alles aus, wenn ich ihm im Tausch einen Tannenzapfen gebe.


    Und ich würde vermeiden zu rennen. Dann denkt er, Du willst spielen. Ich bin auch oft in Panik: oh Gott, was hat er jetzt wieder in der Schnauze? Aber ich gehe dann ganz langsam und ruhig hin und biete halt was zum tauschen an.


    In eine Hundeschule, die empfiehlt, einen Welpen, der keine Woche bei einem ist, wegzusperren und sei es nur für 2 Minuten würde ich persönlich allerdings nicht mehr gehen.


    LG

  • Glaub mir, das wird alles! :)


    Hatte die ersten Tage auch Probleme und hätte ihn manchmal am liebsten an die Wand geklatscht. Heute liebe ich ihn über alles!

  • Zitat

    Das ist sehr unfair dem Welpen gegenüber, das ist dir hoffentlich klar.


    :gut:


    Da kommt ein Welpe, ein Baby, in ein neues Zuhause. Dort prallt eine komplett neue Welt auf ihn ein. Neue Menschen, neue Umgebung, neue Gerüche, neuer Tagesablauf, neue Anforderungen und dann auch gleich in den ersten Tagen Hundeschule, wo fragwürdige Tipps gegeben werden.


    Und eine Besitzerin, die in rosaroten Erinnerungen an den Collie schwelgt. Du bist 23, ich glaube daher nicht, dass Du den Collie selbst erzogen hast. Und auch nicht, dass Du als Kind die Welpenzeit bewusst erlebt hast. Mit allen Höhen und Tiefen =) Welpen sind einfach kleine Tyrannen und Dein Welpe scheint da keine Ausnahme zu sein.


    Ich weiß schon, warum mir nie ein Welpe ins Haus kommt :D


    Habe einfach Geduld und sei dabei LIEBEVOLL konsequent.

  • Bei meiner Welpin hilft es, wenn ich sie freundlich rufe und dabei von ihr weglaufen, wenn sie etwas im Maul hat. Wenn sie dann greifbar ist, nehme ich den Gegenstand ab und tausche gegen ein Leckerlie oder Lob. Wenn man auf den Welpen zu läuft, empfindet er das eher als Spiel und rennt mit seiner "Beute" davon.


    Wenn er zu wild ist und beißt (auch wenn es aus seiner Sicht nur im Spiel ist) würde ich mal versuchen ruhig aufzustehen und wegzugehen und ihn erst wieder beachten, wenn er etwas ruhiger ist. Wegsperren würde ich ihn auf keinen Fall, was soll er denn daraus lernen?


    Wenn bei euch wirklich in direkter Nähe Giftköder liegen würde ich ihn vielleicht an einen Maulkorb gewöhnen, bevor er etwas aufnimmt was ihm derart schaden kann.


    Was deinen vorigen Hund angeht: Ich kenne das Gefühl, dass man eine sehr starke Bindung zu seinem Hund hatte. Wenn der dann nicht mehr da ist, fehlt einem das sehr und man glaubt manchmal, dass das nur bei diesem einen Hund so sein konnte. Aber diese Bindung war doch bei deinem Collie auch nicht vom ersten Augenblick da, sowas muss sich doch erst entwickeln. Also gib dem kleinen Kerl eine Chance, oder vielleicht auch drei oder vier und du wirst sehen, dass er sich irgendwann immer mehr in dein Herz schleicht. Und vergiss nie, dass er noch so jung ist und man einige Spinnereien mit einem Lächeln hinnehmen sollte. Das wird schon! ;)

  • Hallo,
    jetzt mußte ich grade etwas schmunzeln, obwohl es für dich im Moment bestimmt nicht lustig ist. ;) Aber sei beruhigt, daß was du gerade durchmachst, nennt man "Welpenblues".
    Darüber haben schon einige hier berichtet, bestimmt findest du was darüber. Auf jeden Fall ist es ziemlich normal.
    Gib dir und dem Hund etwas Zeit, es wird sich alles auf Dauer einspielen und irgendwann wirst du ihn genauso gerne haben, wie deinen Collie.
    Meistens vergißt man wie anstrengend die Welpenzeit ist, wenn man zuletzt ein altes und ruhiges Tier hatte. Das wird schon. :smile:

  • @ YorkieFan: Da muss ich dir recht geben! Ich fühle mich deswegen auch ganz schuldig :(. Ich versuche mir die Gefühle zu verbieten und geben den Kleinen keine schuld!!! Vielleicht habe ich meinen Beitrag auch etwas komisch formuliert. Ich mache ihn um Gotteswillen keine vorwürfe und freue mich, dass er da ist. Aber manchmal zweifel ich einfach sehr stark an mir. Ich weiß auch nicht so recht was ich von dem Tipp (Isolation) halten soll :/.Aber wie soll ich reagieren wenn er überhaupt nicht zur ruhe kommt? Ihn zu ignorieren geht eben nicht so einfach, weil er dann wirklich alles alles anknabbert was er vor die Pfoten bekommt. Vielleicht muss ich nochmal nach super tollen Leckerlis suchen, die er auch gut findet. Ich habe schon mit ihm geübt, dass er auf Nein ein Leckerli nicht berühren soll, dass klappt prima. Ich versuche viel mit ihm zu schmusen und ihn nähe zu geben und versuche auch viel mit ihm zu spielen... Ist nur etwas schwierig wenn er jedes mal so hochdreht.
    Vielen vielen Dank für eure beruhenden Worte!!! Vielleicht muss ich echt mal locker lassen und ihm und mir etwas Zeit geben.

  • Snuka Danke für den Tipp! Ich versuche es bei Gelegenheit umzusetzen.
    In der Hundeschule Konnte er endlich wieder mit anderen Welpen Spielen, dass war richtig toll für ihn! Die anderen Welpen waren mit ihm aber auch etwas überfordert und haben ihn irgendwann links liegen lassen.
    Ich habe ihn in den ersten tagen vor fast allen Hunden fern gehalten.. aus angst, dass er gebissen werden könnte. Jetzt habe ich überlegt, dass ich ihn doch lieber seine Erfahrungen machen lassen sollte oder?

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