Hündin hat Angst vor Halsband, Geschirr und Leine

  • Wir haben Finja (jetzt 5 Monate), seit sie 8 Wochen alt ist. Von Anfang an mochte sie es nicht, Halsband oder Geschirr anzulegen. Wir haben es möglichst positiv belegt, doch es blieb ihr unangenehm. Im Laufe der Zeit hat sich das so verstärkt, dass sie sich nun mit eingezogenem Schwanz unter der Bank im Dielenbereich (oder wo immer ich sie anleinen will) versteckt. Natürlich beuge ich mich nicht über sie o.ä., sondern achte auf eine nicht-bedrohliche Körperhaltung. Erst haben wir sie gelockt, mit Leckerchen belohnt etc. Dann hab ich sie ohne TamTam einfach angeleint. Wir haben ihr Geschirr oder Halsband immer vor dem Fressen angezogen, um eine positive Verknüpfung herzustellen. Ergebnis: Nun war auch das Fressen negativ, alles wurde noch schlimmer. Um es nicht zu ritualisieren, ließen wir das.


    Das Seltsame ist: Hat sie das Halsband/Geschirr an, duckt sie sich nochmal, wenn die Leine angemacht wird. Dann aber will sie raus und scheint Freude am Spaziergang zu haben. Auch tobt sie und scheint das Geschirr zu vergessen - kein Kratzen, keinerlei Behinderung. Warum nur??? Und wie mach ich nun weiter??


    LG,
    Karen

  • Warum laesst du ihr Halsband oder Geschirr nicht einfach mal im Haus an?
    So haben wir unseren Welpen daran gewoehnt, dass das nichts schlimmes ist und er konnte sich daran gewoehnen, seine "Kleidung" zu tragen.
    Ich wuerde das einfach so machen. Dann ersparst du ihr und euch, das nervige anziehen vor dem Spaziergang.
    Wenn sie spaeter dann irgendwann merkt, dass das Anziehen und tragen ja gar nicht so schlimm ist, wird sie sich sicher nicht mehr dagegen straeuben.
    Weiss nicht ob das bei euch funktioniert, bei uns hat es das.
    Lg
    Gammur

  • Danke, auch das machen wir seit einigen Tagen. So ist halt "nur" noch das Anleinen die Angstquelle. Aber irgendwie denke ich, muss doch das Grundproblem behoben werden. Oder denk ich da falsch?


    LG,
    Karen

  • Hi,


    seit wann und woher habt ihr den eueren Hund? Vielleicht hat er mal schlechte Erfahrungen beim Anleinen oder "Anziehen" gemacht, dass er gehauen wurde (beim Vorbesitzer) oder du bist mal unabsichtlich auf ihn getreten, weil er rumgehampelt hat?


    Hat euer Hund denn schon Angst vor dem Anblick der Leine? Dann hilft vielleicht dass ihr die Leine in seine Sichtweite legt und ihn immer belohnt, wenn er keine Angst zeigt und ihn so nach und nach daran gewöhnt bis er sich die Leine anstandlos dran machen lässt.


    Im Großen und Ganzen würd ich aber sagen je weniger TamTam du drum rum machst desto weniger wird es ein Problem für den Hund darstellen. Also nicht so mit "duzi duzi" anlocken und den Hund damit bestätigen, dass die Leine was ganz Schlimmes ist sondern ganz selbstverständlich und ruhig hingehen und ihn anleinen und ihn zum mitgehen auffordern.


    Lieben Gruß


    Carina

  • ... das gleiche Problem haben wir auch mit unserer Kessy (5 1/2 Monate). Ich habe auch einiges versucht und jetzt im Urlaub hatten wir auch den ganzen Tag über das Geschirr an. Aber dadurch ist das Anlegen des Geschirrs ansich überhaupt nicht besser geworden.


    Auch der Anblick der Leine verunsichert sie sehr und "bewußtes" Anleinen läßt sie nur geduckt über sich ergehen (am liebsten würde sich flüchten).


    Ich versuche jetzt das Anleinen so nebenher ohne große Ankündigung zu "vollziehen" und nicht immer zur gleichen Situation. Z.B. wenn sie grad neben mir steht und woanders hinguckt oder wenn sie ihr Kuscheltier benagt hocke ich mich neben sie und hab sie mit einem schnellen Klick an der Leine...
    Draußen ist das schon etwas schwieriger. Aber ich habe den Eindruck im Großen und Ganzen klappt es besser, wenn sie das Anleinen nicht wirklich mitbekommt. Und ist die Leine mal dran, ist es auch kein Problem.


    Aber das Geschirr anlegen ist nach wie vor ein Problem, denn das bekommt sie zwangsläufig mit :|


    Also mich würde auch interessieren, wie ihr das in Griff bekommen habt (sofern Eure Hunde ähnliche Probleme hatten...)


    viele Grüsse,


    schluschlu

  • Carina: Wir haben sie seit der 7ten/8ten Woche vom Züchter in Holland, weil es diese Hunderasse (Stabijhoun) nur in Holland und nur vom dortigen Verein gibt. Die Züchterin hat, soweit ich es beurteilen kann, sehr verantwortungsvoll gehandelt, ich kann mir nicht vorstellen, dass das Problem von dort herkommt. Auch hab ich selbst - da das Problem ja schon von Anfang an auftrat - ihr immer sehr vorsichtig Halsband oder Geschirr angezogen.


    Ja, schon der Anblick reicht, dass sie sich verkriecht. Um kein TamTam zu machen, muss ich sie aber hervorholen.......... was Zwang bedeutet. Allerdings haben wir da heute vielleicht eine gute Idee gehabt, das erklär ich gleich. Den Tipp nehm ich auf: Geschirr, Halsband und Leine liegen jetzt überall verteilt herum, ganz nebenbei.


    Die Idee Heute:
    @Schlulu, vielleicht magst Du das auch mal probieren: Ich hab Halsband und Leine in der Hand, mache mich in Ruhe "ausgehfertig". Der Hund hat sich unter der Bank verkrochen. Ich sage: "Komm" (was sie nicht tut), öffne die Haustüre und schicke mich an, hinauszugehen. Da Finja ja doch mitgehen will, kommt sie dann aus ihrem Versteck, macht brav Sitz und lässt das Anlegen über sich ergehen - zwar nicht gerade begeistert, aber immerhin ohne Speicheln, Zittern, eingeklemmter Rute etc. Ich hoffe, damit sind wir auf dem richtigen Weg.


    Vielen Dank!
    LG
    Karen

  • Zitat

    Warum laesst du ihr Halsband oder Geschirr nicht einfach mal im Haus an?


    So hätte sie es eigentlich schon beim Züchter lernen sollen. Hat sie scheinbar nicht, daher kein TamTam, das Ding kommt um und bleibt rund um die Uhr dran, bis sie es völlig selbstverständlich findet. :D


    Es schadet dem Hund auch nicht, wenn es Wochen dran bleibt. ;)

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