Vielzahl an Welpen-Threads

  • Hallo zusammen,


    seit ich hier angemeldet bin, fällt mir auf, dass beinahe täglich eine Vielzahl von Welpen-Threads eröffnet wird. Wobei es sich meist um eine der folgenden Alternativen handelt:


    1. Völlig normales Welpenverhalten wird als problematisch angesehen. Die klassischen Themen: mangelnde Stubenreinheit, überdrehtes Verhalten, fehlende Beißhemmung.


    2. Völlig normales Welpenverhalten wird fehlinterpretiert. Die Klassiker hier: Der Welpe pinkelt aus Trotz aufs Bett, der Welpe beißt, der Welpe kontrolliert mich.


    Beide Varianten betrachte ich nicht als Problem.


    3. Bereits nach wenigen Wochen im neuen Zuhause entwickeln sich die ersten wirklichen (meiner Meinung nach hausgemachten) Probleme. Die Klassiker hier: Der Welpe kann nicht, auch nicht für kurze Zeit, alleine bleiben; der Welpe mag nicht Autofahren; der Welpe ist total überdreht und schläft zu wenig.


    Für jeden der drei Punkte könnte man noch eine Vielzahl von weiteren Beispielen finden.


    Nun meine Frage: Woran glaubt ihr, liegt das? Informieren sich die Besitzer nicht gut genug, welche Anforderungen so ein Welpe an einen stellt? Haben die Besitzer überzogene Erwartungen? Haben die Leute das Gespür dafür verloren, wie man richtig mit so einem Tierkind umgeht?


    Mein "Kleiner" (Labbi, 6 Monate) ist aus dem Gröbsten raus und ich hatte keinerlei Probleme mit ihm. Liegt es vllt auch konkret am jeweiligen Welpen? Wobei ich glaube, dass die Welpen alle ähnliche Startvoraussetzungen mitbringen, wenn sie aus einer seriösen Zucht stammen.


    Was meint ihr dazu? Bin gespannt auf eure Beiträge,
    Rafaela

  • Ich denke schon das sich viele Besitzer sehr auf den Welpen vorbereiten, dann aber meist zu viel lesen und nicht wissen was sie jetzt tun sollen. Ich hatte das selbe Problem in der ersten Woche, ich hatte so viel gelesen und mir so viel Information geholt das das für mich ne halbe Wissenschaft war n Welpen gut zu behandeln. Noch dazu kommt das Kiwi mein erster eigener Hund ist und dazu noch ein Welpe, das war schon ne Umstellung. Und dann noch diese vielen Rückschritte, dann zweifelt man an sich selber. Und ach gott, der Welpenblues! :D
    Wir sind mittlerweile auch 6 Monate und ich denke das ich sie bis jetzt ganz gut hingekriegt habe.


    Natürlich hängt es, meiner Meinung nach, auch von der jeweiligen Rasse ab und was man Anfangs mit dem Welpen macht. Selbst der ruhigste Bolonka Welpe (wie wir sie hatten) kann ganz schnell zum Hibbel werden.
    Ich muss auch zugeben ich hatte mir son Wuffi einfacher vorgestellt, ich kannte gar keine Welpen und hatte nur die Hunde meiner Schwester als 'Vorbild'. Aber das die ja nun schon 4 und 5 Jahre sind hatte ich dann komplett ausgeblendet.
    Heute weiß ich auch das man sich am besten auf sein Bauchgefühl verlässt und keiner kennt meinen Hund besser als ich selbst. Das dauert zwar seine Zeit und man muss ja auch erstmal ein Team werden, aber all die Pfützen die anfangs kamen sind heute vergessen.

  • Ich denke, das liegt daran, dass vielen Menschen heutzutage ein gutes Bauchgefühl fehlt. Da wird sich schon Wochen vorher ein Plan zurechtgelegt und wehe wehe das funktioniert dann in der Realität nicht genauso. Dann ist die Verzweiflung groß. Einfach mal aus dem Bauch heraus zu reagieren und Regeln zu setzen. Das können viele Leute schlicht nicht mehr.

  • Wenn man keine Hundeerfahrung hat, dann finde ich diese Phase der "Entzauberung" und der "Fehlurteile" ziemlich "normal".
    Wahrscheinlich haben die Hundeanfänger bislang nur erwachsene Hunde erlebt und denken nun, es läuft etwas falsch.
    Man kann sich vorbereiten und vorbereiten, es ist dann doch immer ganz anders.


    Was ist schon "völlig normal", auch das ist eine Kategorie, die schwankend ist. Aus dem Internet ist es immer schwierig zu beurteilen, ob etwas noch "völlig normal" ist.


    Natürlich sind die Ansprüche an einen Hund ebenso gestiegen. Hundeerziehung und Hundehaltung wird stark überemotionalisiert, sodass Neuhundehalter schnell in Panik verfalllen und sich komisch fühlen, wenn das Lebewesen Hund nicht so funktioniert. Leistungsdruck macht einfach viel kaputt auf diesem Gebiet. Ohne Hundeschule ist man schon ein kauziger Außenseiter und bei Anschaffung des Hundes ist der Lebenslauf verplant, man plant schon Dummytraining, etc.pp. Da bleibt kaum noch Luft, dem Welpen und sich Zeit zu lassen.


    Deine Bewertung der hausgemachten Probleme ist vielleicht ein wenig überheblich. Nicht jeder, der einen unkomplizierten Welpen hat, ist automatisch der begabte Hundeflüsterer, nicht jeder, dessen Welpen ein Problem hat, hat das Problem selbst gemacht.
    Schließlich unterscheiden sich auch Welpen sehr stark individuell - da kann man auch "Glück" oder "Pech" haben.

  • Zitat

    Ich denke schon das sich viele Besitzer sehr auf den Welpen vorbereiten, dann aber meist zu viel lesen und nicht wissen was sie jetzt tun sollen. Ich hatte das selbe Problem in der ersten Woche, ich hatte so viel gelesen und mir so viel Information geholt das das für mich ne halbe Wissenschaft war n Welpen gut zu behandeln. Noch dazu kommt das Kiwi mein erster eigener Hund ist und dazu noch ein Welpe, das war schon ne Umstellung. Und dann noch diese vielen Rückschritte, dann zweifelt man an sich selber. Und ach gott, der Welpenblues! :D
    Wir sind mittlerweile auch 6 Monate und ich denke das ich sie bis jetzt ganz gut hingekriegt habe.


    War/ist hier ganz genau so. Aber auch wenn ich das weiß, muss mein Mann mir öfter noch den Kopf waschen, wenn wieder was schief geht und Frau Oberlehrerin mit Kontrollzwang wieder die Nerven verliert! :lachtot:

  • Zitat

    Ich denke schon das sich viele Besitzer sehr auf den Welpen vorbereiten, dann aber meist zu viel lesen und nicht wissen was sie jetzt tun sollen. Ich hatte das selbe Problem in der ersten Woche, ich hatte so viel gelesen und mir so viel Information geholt das das für mich ne halbe Wissenschaft war n Welpen gut zu behandeln. Noch dazu kommt das Kiwi mein erster eigener Hund ist und dazu noch ein Welpe, das war schon ne Umstellung. Und dann noch diese vielen Rückschritte, dann zweifelt man an sich selber. Und ach gott, der Welpenblues! :D
    Wir sind mittlerweile auch 6 Monate und ich denke das ich sie bis jetzt ganz gut hingekriegt habe.


    Natürlich hängt es, meiner Meinung nach, auch von der jeweiligen Rasse ab und was man Anfangs mit dem Welpen macht. Selbst der ruhigste Bolonka Welpe (wie wir sie hatten) kann ganz schnell zum Hibbel werden.
    Ich muss auch zugeben ich hatte mir son Wuffi einfacher vorgestellt, ich kannte gar keine Welpen und hatte nur die Hunde meiner Schwester als 'Vorbild'. Aber das die ja nun schon 4 und 5 Jahre sind hatte ich dann komplett ausgeblendet.
    Heute weiß ich auch das man sich am besten auf sein Bauchgefühl verlässt und keiner kennt meinen Hund besser als ich selbst. Das dauert zwar seine Zeit und man muss ja auch erstmal ein Team werden, aber all die Pfützen die anfangs kamen sind heute vergessen.


    Auf die Idee, dass man sich zu viel vorbereiten kann, bin ich ehrlich gesagt nicht gekommen. ;) Ich habe mich am Anfang für eine Erziehungsphilosophie entschieden, in dieser Richtung zwei Bücher gelesen und das dann durchgezogen. Hat super geklappt. :)

  • Ich habe wirklich viel im Internet gelesen und auch Bücher, im Endeffekt bin ich dann bei einer Richtung geblieben. Die nenne ich hier lieber nicht, dann ist das ganz schnell kein Welpen-Thread mehr. :p :D


    Aber ich denke schon das wenn man sich zu viel vorbereitet, trotzdem noch mit viel überfordert ist. Kein Welpe ist so wie in den Büchern, jedenfalls habe ich davon noch nicht gehört. :)

  • Zitat

    Ich habe wirklich viel im Internet gelesen und auch Bücher, im Endeffekt bin ich dann bei einer Richtung geblieben. Die nenne ich hier lieber nicht, dann ist das ganz schnell kein Welpen-Thread mehr. :p :D


    Aber ich denke schon das wenn man sich zu viel vorbereitet, trotzdem noch mit viel überfordert ist. Kein Welpe ist so wie in den Büchern, jedenfalls habe ich davon noch nicht gehört. :)


    Hehe, ich glaube wir haben uns für die gleiche Richtung entschieden. Hab es auch absichtlich weggelassen weil ich ähnliches befürchtete. ;)

  • Selektive Sichtweise
    wenn ich viel auf Welpenthreads schaue, sehe ich auch viele


    ebenso wenn ich schwanger werden will, dann sehe ich auch viele Schwangere ;)



    ich seh hier keine Welpenthreads, weil ich nicht drauf achte




    Ansonsten denke ich aber, dass sich viele Welpen als kleine süße Babys vorstellen, hier ist es gerade auch so
    ein Welpe ist so süß, ein kleiner Hund, den man eben schnell was lernt und wächst
    Den Welpenwahnsinn vergessen hier in der Umgebung viele und sind dann leider ganz schnell überfordert.

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