Verzweifelt!! Schwanger! Sehr schwieriger Hund.

  • Hallo,


    Ich muss mich einfach mal aussprechen.


    Mein Mann und ich haben Anfang des Jahres einen 3 Jahre alten und kastrierten Kaukase Rüden aus dem Tierheim geholt. Der Hund sollte dort eingeschläfert werden, weil er als gefährlich eingestuft wurde und daher als unvermittelbar galt. Wir haben uns in ihn verliebt, durften mehrmals mit ihm Gassi gehen, weil er sich sehr schnell beruhigt hatte wenn wir an seinem Käfig standen und mit ihm geredet haben. Ich muss dazu sagen, dass wir wussten was wir uns ins Haus holen. Ich habe bereits Erfahrung mit Herdenschutzhunden und auch mein Mann hat schon sehr dominante Hunde gehabt. Es hat auch Anfangs alles Prima geklappt. Wir hatten ein tolles Verhältnis zueinander (Hundi und ich). Leider hat er mich vor 3 Monaten gebissen. Er hatte einen Handwerker verbellt, der in unserem Haus arbeitet. Ich bin dann zu meinem Mann hin, der ihn am Halsband festgehalten hat, hab ihm einen Kuss gegeben (meinem Mann ;) ) und dann hat er mir in den Arm gebissen. Ich hatte eine Lederjacke und einen Pullover an. Er hat die Lederjacke zerrissen. Zum Glück hatte ich nur einen kleinen blauen Fleck und einen Kratzer. Das ging damals alles so schnell. Wir hatten auch beide absolut nicht damit gerechnet, weil er immer so lieb zu mir war. Haben an dem Tag Stunden lang zusammen in der Sonne gelegen. Ich war mit ihm gassi usw. Alles war wie immer. Eine Woche später bin ich Schwanger geworden. Ich bin jetzt im 5 Monat. Ich gehe nicht mehr zu ihm hin weil er mich seit dem Tag anknurrt und mir die Zähne zeigt. Er hat leider auch schon nach anderen Leuten geschnappt (in der Luft..hat es also versucht) und auch meine Schwiegermama hat er in den Bauch gebissen. Aber auch da zum Glück nur ein blauer Fleck. Er hatte bereits mehrere Besitzer, ist überhaupt nicht sozialisiert. Er greift ALLE Hunde an, schnuppert nie, dabei ist es egal ob es sich um Welpen, Alte Hunde, Weibchen oder Männchen handelt. Bei Menschen (Alter ebenfalls egal) reagiert er auch immer sehr aggressiv. Er zehrt an der Leine, fiept, bellt, knurrt usw. Dann kann man mit ihm nichts mehr anfangen. Er starrt nur noch auf den Mensch oder Hund. Spuckt Leckerlis aus. Läßt sich nicht mehr abrufen (ist immer an der Leine). Es ist dann so schwierig einen 70 kg Hund zum weiterlaufen zu bewegen, weil er einfach stehen bleibt oder eben in die Richtung des Menschen oder des Hundes zerrt. Er wurde wohl im Zwinger gehalten und auch geschlagen. Er knurrt z.b (und hat auch schon nach meinem Mann geschnappt und öfter Zähne gezeigt) sobald sich jemand seinem Fressen nähert. Gleichzeitig ist er ein absoluter Angst Hase. Er hat vor allen Möglichen Dingen Angst. Luftballons, Schiebetur, Drehstuhl usw......Wir sind verzweifelt, weil wir nicht mehr weiter wissen. Wir hatten beide noch nie mit so einem "verhaltensgestörten" Hund zu tun. Mit Baby ist uns das zu gefährlich. Ich traue mich auch nicht mehr in seine Nähe. Ins Tierheim wollen wir ihn nicht mehr zurückgeben, weil er dort wahrscheinlich eingeschläfert wird. Wir haben uns schon an eine Herdenschutzhunde Trainerin gewendet. Sie hat mir mal gesagt, wenn ein Herdi zubeißt ist der ganze Arm ab :???: . Alles andere ist spielen. Ich kenne allerdings auch liebe Herdis. Zumal ich einen Kangal großgezogen habe, der ein Traum von Hund war. Er hat sogar Kinder auf sich reiten lassen (freiwillig) :D. Herdenschutzhunde Vereine habe ich angeschrieben. Da kann uns auch leider niemand helfen, weil so ein Hund sehr schwer zu vermitteln ist. Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Da wir ein Haus bauen, lebt der Hund zur Zeit auf der Baustelle. Also im Innenhof + Garten. Mein Mann hat ihm eine Hütte gebaut und übernachtet inzwischen seit 7 Monaten jede Nacht auf der Baustelle weil der Hund Nachts bellt wenn er alleine ist. Da die Nachbarn mit Anzeige und Tierschutz usw. gedroht haben, muss mein Mann seit dem dort bleiben. Er schläft dann im Sommerhaus in einem Schlafsack. Eine Amtvererinärin war übrigens schon 2 mal da und war jedes mal sehr zufrieden :gut: . Es ist alles so schwierig seit wir den Hund haben. Aber was sollen wir jetzt nur tun? Schließlich haben wir die Verantwortung übernommen. Mein Mann liebt ihn so sehr und er auch meinen Mann. Wir wollen ihn auf gar keinen Fall einschläfern lassen. Hat vielleicht irgendjemand einen Tipp, oder einen guten Rat? An wen wir uns noch wenden können?


    Ich bin für jede Antwort dankbar

  • nun, so einen unsozialisierten Hund, der nicht vollständig zu sozialisieren sein wird, würde ich persönlich mit einem Baby nicht behalten. Bedenke auch,dass später, spätestens mit 3,4 Jahren, mal Kinderfreunde zu Besuch kommen werden- was schon aufgrund der Rasse ein Problem sein könnte- von euren Problemen mal ganz abgesehen. Ein Herdenschutzhund ist nunmal ein Herdenschutzhund, kein Familienhund- und Familie geht vor.

  • JessiCalifornia: Sorry, aber Du nimmst Dir hier ein bisserl arg viel heraus, oder?
    1. Kommt es manchmal anders als man denkt, Familienplanung geht hin und wieder einfach eigene Wege. Und da weiss ich (im Gegensatz zu Dir) ganz genau, wovon ich schreibe.
    2. Vermittelt die TS keinesfalls den Eindruck, der Hund muss sofort auf biegen und brechen irgendwohin "weg", sondern es liegt ihr viel daran, Hilfe zu bekommen.
    Soll die TS lieber warten, bis der Hund das eigene Kind oder Besuchskinder schwer verletzt?
    LG von Julie

  • Falls ihr es noch nicht da versucht habt: herdenschutzhundehilfe.de . Mirjam Cordt hat jahrelange Erfahrung mit Herdenschutzhunden. Sie könnte eventuell sowohl bzgl. Training als auch Hilfe bei der Vermittlung (falls es denn so weit kommen sollte) weiterhelfen und ist ja gar nicht so weit weg von euch!


    Ich drücke dem Bub und euch die Daumen! :)

  • Was steht im Vertrag mit dem Tierheim, aus dem ihr ihn habt? Normalerweise müsste der Hund da wieder hin und darf nicht an Dritte weiter gegeben werden.


    Macht es Sinn, das Tierheim noch mal mit einzubeziehen? Warum wurde dort eine Einschläferung vorgesehen, der Hund dann aber doch vermittelt? Wurde die Einschläferung von einem Gutachter erteilt?


    Ich würde mir auch Hilfe bei Leuten/Vereinen suchen, die Erfahrung mit Herdenschutzhunden haben und die eine Beurteilung des Hundes vornehmen können/dürfen.


    Vielleicht könnte man dazu auch mal Angelika Lanzerath oder Petra Krivy ansprechen.

  • Ihr wusstet, was ihr euch da an Arbeit aufbürdet.
    Ich versteh ehrlich gesagt nicht, was dieser Thread soll. Entweder ihr arbeitet mit professioneller Hilfe an eurem " Problem" , was definitiv grösser werden wird, wenn das Kind da ist, oder ihr gebt ihn wieder ab.


    Was ihr euch bei der Anschaffung eines solchen Hundes mitten in eure Familienplanung gedacht habt, weiss keiner...und kann ich nicht nachvollziehen.

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