Schwarze Hunde

  • Hallo ihr Lieben,


    gestern war ich wieder im Tierheim, unseren gemeinsamen Patenhund und seine Freunde besuchen.


    Mir schwebt da schon länger eine Frage im Kopf herum und jetzt möchte ich es einfach mal ansprechen. Wer schon länger einen Einblick in einen beliebigen Tierschutzverein erhaschen kann, weiß, dass es immer die gleichen Hunde sind, die ewig auf ein zu Hause warten müssen. Wenige Menschen möchten einen alten, kranken oder schwierigen Hund nach Hause holen.


    Noch schlechter dran sind oft die schwarzen Hunde.
    Hier gibt es oft Langzeitinsassen, die wirklich nicht mehr als die Farbe gemeinsam haben.


    Ich habe mich zur Zeit in einen ganz tollen Hund verguckt. Er ist alt und schwarz - aber er kann schon alle Grundkommandos, ist ein totaler Kuschelbär, in handlichem Format, kann nach der Eingewöhnung ohne Leine laufen, bellt nicht, bleibt allein, fährt Auto, mag Katzen, mag Kleintiere, mag sämtliche Hunde und Menschen, mag Kinder, ist leinenführig und sehr leicht zu führen. Hätte dieser Hund weißes oder braunes Fell, er wäre schon längst weg - trotz des Alters.


    Was ist das nur mit den schwarzen Hunden?


    Wie ist das bei Euren schwarzen Hunden?
    Haben die Leute mehr Angst?
    Haben vielleicht sogar andere HH mehr Angst?


    Habt ihr Theorien, Ideen, Gründe (...) warum ausgerechnet die schwarzen Hunde immer mit "böse" assoziiert werden?


    Liebe Grüße,
    Verena,


    ein Fan von schwarzen Hunden!

    • Neu

    Hi


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    • Hallo,


      die Frage hab ich mir auch schon öfters gestellt. Ich kann es auch überhaupt nicht nachvollziehen, ich selbst finde nämlich schwarze Hunde einfach am schönsten.


      Meiner Erfahrung nach hängt es aber auch stark vom Körperbau und der Kopfform der Hunde ab, wieviel Angst die Leute haben. Mein erster Hund war ein schwarzer Schäferhundmix, dem man den Schäfi deutlich angesehen hat. Vor ihm hatten viele Leute unheimlichen Respekt, obwohl er der menschenfreundlichste und kinderliebste Hund war, den man sich vorstellen kann. Meine jetzige Hündin dagegen (die größer ist als er es war) nehmen viele nicht so richtig ernst, weil sie aussieht wie ein zu dünn geratener Labradormix (den weißen Schäferhund, der in ihr steckt, sieht man ihr nicht an).


      Also meiner Meinung nach denken die Leute: kräftiger Körperbau und Stehohren = gefährlich,
      Schlapp-/Kippohren = harmlos. Und alles, wo Labrador mit drin steckt, ist sowieso harmlos.


      Es gibt übrigens sogar eine Homepage, die sich ausschließlich mit der Vermittlung von schwarzen Hunden befasst: http://www.schwarze-hunde.de/


      LG,
      Maria

    • Also ich habe leider die Erfahrung auch machen müssen :(
      Benno (ein weißer Goldie) wird von den Menschen nur so angefallen,ich werde nur angelächelt,die Leute fragen nach ihm,wollen ihn streicheln,sagen wie süß und lieb er doch sei.
      Bei meinem Jamie ist das anders.Es ist zwar immer noch ab und an ein,,ahje ist der süß",aber ich bekomme mehr böse Sprüche zu hören.
      Ich fahr häufig Bus und Bahn und wenn es nach manchen Fahrgästen geht,sollte der Hund nebenher laufen,oder auf das Dach geschnallt werden.Ich hab noch nie so viele böse Sätze über meinen Hund gehört,wie mit Jamie..

    • Ich denke, dass Problem ist schwarz+groß .... groß alleine macht die Leute ja oft schon ängstlich, kommt dann noch schwarz dazu ist es vorbei. Ich habe 2 große und schwarze Hunde und Menschen die uns überhaupt nicht kennen, wechseln die Straßenseite und Müttern zerren ihre Kinder zur Seite.


      Warum das so ist? Jeder Mensch ist anders und ich kann für die Ängste der Menschen nix. Wer die Hunde kennenlernt der wird merken, das sie Knutschkugeln sind aber soweit kommt es ja nicht, also mach ich mir auch keine Probleme oder Gedanken darüber. Ich respektiere, dass wir alle anders sind und nehme entsprechend Rücksicht.


      Das grade diese Hunde es aber schwer haben in der Vermittlung ist ein altbekanntes und trauriges Problem. Ich wollte als Zweithund auch keinen schwarzen (aber eher aus optischen Grünen .. mal nen bissel Abwechselung ist ja auch was schönes) .. ich wollte aber auch nen kleinen und nen einfacheren Hund ... tja im Endeffekt ist es dann schwarz, noch größer und deutlich schwieriger geworden ... das ist das Leben.

    • Hi Verena,


      ich bin auch absoluter Fan von schwarzen Hunden und ich kann Deinen Eindruck, daß die Menschen vor schwarzen Hunden viel mehr Angst haben, absolut bestätigen.


      Zwei Beispiele:


      Auf engstem Bürgersteig laufe ich mit Blacky Fuß, er an der Hausseite. Ungefähr 50 Meter vor mir eine Hundebesitzerin mit ihrem hellen Hoverwart, der scheinbar nicht sehr leinenführig war. Zwei Männer kommen uns von vorne entgegen. An dem hellen Hovi sind sie normal vorbei gegangen, kurz vor Blacky und mir ist einer von ihnen sogar auf die stark befahrene Straße ausgewichen, obwohl Blacky in lockerem Schritt und ohne sie eines Blickes zu würdigen sehr entspannt auf meiner anderen Seite vorbei gelaufen ist.


      Ich war mit Blacky und seiner Freundin unterwegs, sie ist eine große helle Hündin. Eine Familie kommt uns auf dem Feldweg entgegen und fragt ob sie die Hündin streicheln dürfen was wir verneint haben, denn sie ist nicht so ohne bei Fremden. Dann haben wir angeboten Blacky zu streicheln, der mit treudoofem Blick schon gewedelt hat und Kinder immer anstrahlt, aber ihm haben sie nicht so richtig getraut. Auf meine Nachfrage kam dann die Antwort - er sehe so unheimlich aus.


      Offensichtlich ist auch heute bei vielen noch alles Schwarze/Dunkle fremd, unheimlich oder gar böse.

    • Kinder sind eigentlich noch relativ unvoreingenommen.Aber wenn die Mütter dann sagen,,nein der ist böse" was mir auch schon ein paar mal passiert ist,prägen sie ihre Kinder mit darauf.Schwarze Hunde=böse

    • Ja, schwarz und gross ist die Kombi. Klein und schwarz ängstigt uns bei Spinnen, Skorpionen etc. - liegt dabei am "Schnellen", Unberechenbaren.


      Ich denke, das ist genauso wie "links" im Gegensatz zu "rechts" im Unterbewusstsein verankert und den Menschen nicht direkt zum Vorwurf zu machen. Auflösen tut sich das Ganze, wenn man schwarze, grosse Hunde kennen und lieben lernt ;)


      Aber zunächst ist Schwarz Dunkelheit, Vergangenheit, Magie, auch "das Weibliche" :p, die Nacht, das Unbekannte, nicht Berechenbare, das "Sinistre", das Chaos.


      Im Gegensatz zum Hellen, Klaren, Tag, dem "strahlend Männlichen" :hust: , dem Sichtbaren und Bekannten, von Recht(s) und Ordnung.


      Ich denke, aus dieser tiefenpsychologischen Sicht ist das zu erklären und kann nur beseitigt werden, indem man das Schwarze und schwarze, grosse Hunde kennen lernt.


      Manche sind auch besonders fasziniert vom Schwarzen - die ängstigt dann oft das Helle ;)

    • Ja, das scheint tatsächlich so zu sein. Vor meiner ersten Hündin wichen Menschen grundsätzlich respektvoll zurück, wenn die sich aufbaute, dabei war sie bloß ein 14 Kilo-Terriermix - aber eben schwarz. Unser großer, zotteliger Mixrüde war die Harmlosigkeit in Person, aber ein perfekter Bodyguard - weil schwarz.
      Und vor unserem schwarzen Nachbarrüden öffnet sich regelmäßig eine Gasse, während nach meinem weißen Hund ständig geschnalzt & gegrabscht wird.


      Bei den Schwarzen muß wohl oft eine Art Höllenhund-Syndrom im Spiel sein, das sie für viele Menschen automatisch "böse" erscheinen läßt, keine Ahnung. Ich find die Farbe traumhaft, und das einzige, was mich an Russells echt stört, ist die Tatsache, daß die leider nicht in schickem, blankem Schwarz zu haben sind...

    • Zuletzt in der Schule meiner Tochter war die Polizei und hat einen Vortrag gehalten. Es gingen Gerüchte um, dass Kinder aus einem Auto angesprochen wurden und die Eltern nun Panik hatten.
      Der Polizist sagte nur, dass in 99 % der Fälle gar nix dran ist. Aber es handelt sich fast immer um einen schwarzen Kombi oder Lieferwagen.
      Alles, was schwarz und groß ist wird von vielen als bedrohlich wahrgenommen, weiß der Teufel, warum.
      Er brachte auch das Beispiel von großen schwarzen Hunden.
      Ich habe mir früher zwar auch die Gruselfilme angeschaut z.B. Der Hund von Baskerville, aber Paranoid wegen schwarzen Hunden bin ich nicht geworden.
      Ich kann das Vorurteil überhaubt nicht nachvollziehen und mich würde mal brennend interessieren, wieso das so ist.
      Als kleine Erklärung habe ich grade das gefunden:


      http://mein.salzburg.com/inter…rzer-hund-boser-hund.html

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