Rudelstellungen-klargestellt

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    Ich bin Biologin.
    Nach dieser Theorie müsste ja jedes Treffen in Gruppen mit denselben Hunden immer gleich ablaufen.
    Das ist aber nicht so.
    Wie wird das dann erklärt?


    Das ist wie mit der Homöopathie.... entweder wars noch nicht das richtige Mittel oder die Erstverschlimmerung....
    Bei 7 Stellungen gibts ja schon ne ganze Reihe an Kombinationsmöglichkeiten. Dann kommen nich stellungsstarke und stellungsschwache Hunde dazu und schon lässt sich jedes verhalten irgendwie auf RS zurück führen.

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    Frau E. möchte doch gar keine wissenschaftliche Fundierung, wenn ich das richtig verstanden habe. Sie lehnt das sogar recht vehemt ab. Berichtigt mich wenn ich das falsch verstanden habe.



    Naja, ist ja nachvollziehbar, würde ich an ihrer Stelle auch machen.


    "Immunisieren" (gegen Einwände) nennt man das als Soziologe. Ein Merkmal von Ideologiebildung.

  • Ich sollte nicht mehr schreiben, wenn ich schon müde bin. ^^ vehement nicht vehemt... Oh weh, weitere Fehler einfach ignorieren. ^^


    Das mit der Wissenschaft und RS wird ja so oder so nix, weil die Kernannahmen sich ganz schnell und einfach widerlegen lassen.

  • ich rede von Kommunikation und ihr von Vergesellschaftung und langen Zusammenkünften.
    Nein, so wird das nix.


    Zum Glück gibts beim Schachspiel Millionen Möglichkeiten obwohl der Springer immer nur 2/1 springen kann und der Turm immer nur gerade läuft und der Läufer immer nur schräg. Sonst wäre Schach langweilig und verdammt einfach und jeder wäre Weltmeister.

  • Meine Ansatz war eher der: Der Turm wäre z.B. der "Leithund", der Springer der "mittlere Bindehund" usw., also jeder Akteur hat einen "Namen" und macht somit dann immer die gleichen Schritte... (da z.B. der Turm immer nur bestimmte Schritte machen darf/kann)


    Siehste, ich bin schon verwirrt, ich seh` bei diesem Rudelgewese, beim besten Willen, schon nicht mehr durch, obwohl ich es gern verstehen würde!

  • Zitat

    ich rede von Kommunikation und ihr von Vergesellschaftung und langen Zusammenkünften.
    Nein, so wird das nix.


    Naja, es geht ja bei RS auch um das Zusammenleben von Hunden, nicht um kurze Zusammentreffen einander fremder Hunde. Das ist etwas völlig anderes! Zusammentreffen mit Fremdhunden soll man ja eh vermeiden, nach RS.


    Und wenn Hunde getauscht, abgegeben und dazugeholt werden, dann zählt ja wohl das, was auf lange Sicht passiert.


    Wir reden hier doch über RS, und über die Konsequenzen für die Hundehaltung. Oder nicht?


    Das wir nicht auf einen Nenner kommen - DAS hätte ich dir vor 20 Seiten allerdings auch schon vorhersagen können. Auch du wirst mich nicht zum Blinden Nachlauf Hund machen können...

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    Es wäre wirklich schön wenn sich die RS von der 'Rudelsuppe' zu ner wisenschaftlich wenigstens halbwegs belegten Verhaltenstheorie entwickeln könnte. Das würde sicher helfen, Hundegruppen besser zu verstehen und zu lenken.
    Aber so wie sie dasteht hat die RS noch einen weiten Weg vor sich.


    Na aber dazu müsste es prinzipiell möglich sein, die zugrunde liegenden Dogmen in Frage zu stellen - genau das macht wissenschaftliches Arbeiten aus. Und das wird hier vehement abgelehnt - soviel ich sehen kann auch von den "soften" Vertretern aus. Man müsste fragen, wodurch sich die Theorie einer fixen Anzahl von Rudelstellungen und deren Relevanz auf das Leben mit dem artfremden Menschen widerlegen lässt, und man müsste aktiv nach anderen Erklärungen für Beobachtungen suchen - und zumindest letzteres scheint absolutes No Go zu sein. Man hat sich die Rudelsache plausibel gemacht, und klammert sich daran, weil man endlich einen einfachen und vermeintlich sicheren Hafen gefunden zu haben glaubt - und man will alles andere als diese Sicherheit wieder aufgeben. Zutiefst menschlich, aber auch sehr unwissenschaftlich. Denn wissenschaftliche Betrachtung ist nie bequem oder sicher, da kann immer alles in Frage gestellt werden durch unbequeme Fakten und Ideen....


    Für Hundehalter würde es reichen, wenn man den Hund als Individuum annimmt und respektiert, und nicht nur als konform gedrillten Befehlsempfänger. Es braucht echt nicht viel dazu: den Hund in seinen Sozialkompetenzen fördern, und ihm dann auch entsprechende Entscheidungen zu überlassen. Dem Hund für ihn total unverständliche aber wichtige Verhaltensnormen hundegerecht zu vermitteln. Mehr braucht es nicht, und ganz sicher keine wie auch immer gearteten Rudelstellungen. Man erinnere sich daran, dass es mehr als fraglich ist, dass Haushunde wie auch immer geartete Rudel überhaupt bilden, was doch wohl unter allen Gesichtspunkten eine Voraussetzung dazu wäre, dass es Rudelstellungen überhaupt geben könnte.....

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    *Freigeist*
    ähem, die Körpersprachen kannst du lesen, wenn es passiert.
    Kannst du sie auch voraussagen bei Hunden, die du nicht kennst?


    1. Die Frage ist irreführend, weil sie suggeriert, dass alle beteiligten Hunde unbekannt sind. Das stimmt aber nicht, denn beim sogenannten „Gegenschätzen“ (andere Hunde bestätigen die „Einschätzung“ von Frau Ertel) werden BEKANNTE Hunde genommen, keine unbekannten.
    2. Ja, ich kann einige Interaktionen bei Fremdhundebegegnungen ziemlich oft voraussehen – und das können hier wohl ziemlich Viele auch. Dazu brauchst du dir nur das Auftreten des anderen Hundes anzusehen: Wirkt er eher forsch oder mehr zurückhaltend, wirkt er sicher oder eher irritiert, bleibt er in unmittelbarer Nähe seines Menschen und nimmt von dem, was außerhalb eines bestimmten Radius um ihn und seinen Menschen herum passiert, gar keine Notiz, entfernt er sich von seinem Menschen und dem Trubel und hält Abstand, schmeißt er sich mitten ins Gewühl, ist er angespannt oder wirkt er eher gelassen … und wenn du dann einen schon bekannten Hund dazugesellst und nur noch abwägst, wie viel Dominanz dieser zeigen darf – bekommst du in vielen Fällen ein „passendes“ Ergebnis.


    So wird bei den WS überlegt, welchen N2 man dem frisch eingeschätzen MBH zum Gegenschätzen dazugibt (als Beispiel), lieber den jüngeren, lieber den dominanteren, lieber den ruhigeren, lieber den forscheren ... und gibt sich mangels Auswahl dann auch mit der 2. Wahl zufrieden (womit dann im Nachhinein auch direkt eine Erklärung dafür vorhanden ist, wenn das gewünschte Ergebnis nicht im erwarteten Maße eintrifft).
    Dann stellt sich natürlich die Frage, wie es bei vererbten Verhaltensweisen - die ja IMMER zu sehen sein müssten, wenn es passt - dann zu so zusätzlichen Voraussetzungen wie "Sympathie" kommt ... oder warum bei einer Vergesellschaftung von zwei "passenden Stellungen" diese über einen langen Zeitraum (wir reden hier nicht von einigen Tagen oder Wochen, sondern von MEHREREN Monaten) möglichst unbeeinflusst in einem begrenzten Areal (hier ganz genau: Im Garten ohne Außenkontakte und OHNE Spaziergänge - weil das die "Arbeit" zum "Vergesellschaften" stören oder gar zunichte machen würde)gehalten werden müssen, dazu noch bis zum gelungenen Abschluss der "Vergesellschaftung" dauerhaft separiert von anderen, im gleichen Haushalt befindlichen Hunden.



    Wie gut diese "Voraussagen" funktionieren bei Hunden, deren Stellungen zwar bekannt sind und die dann von Frau Ertel zusammengestellt werden und zum ersten Mal "zusammen in passender Konstellation"laufen, seht ihr auf den Videos der WS; Hört mal genau hin, wie oft Frau Ertel Kommentierungen wie


    - Der schwimmt gerade
    - Der hat keinen Bock zu arbeiten
    - Das ist dem zu albern
    - Der hat keine Lust auf den
    - Das ist dem zu anstrengend
    - Hier entzieht der sich gerade
    - Der muss erst zur Ruhe kommen/zur Ruhe gebracht werden von den Anderen


    abgibt, die nichts Anderes bedeuten als: Hier habe ich für die Interaktionen keine Erklärung …
    … dann wirst du ganz schnell zu dem Ergebnis kommen, dass dieses Nicht-Erklären-Können bei weitem das sogenannte „Vorhersagen“ überwiegt.


    Zumal: Diese „Vorhersagen“ sind – das ist zumindest deutlich auf den Videos der WS zu sehen und zu hören – keine vorhergesagten Interaktionen sondern parallel zu den Interaktionen geäußerte Erklärungen. Das passt dann natürlich.


    Im Übrigen kann ich dir auch bei bestimmten Hunden genau vorhersagen, wie sich ihr Auftreten im Verlaufe des Kontaktes mit meinen Hunden verändert … ;)

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