Phasenweise Angst

  • Hallo zusammen,


    mein kleiner Sam (heute 20 Wochen alt geworden) ist im Grunde ein sehr lieber, gehorsamer, aufgeweckter kleiner Junghund. Er ist überwiegend auch so, wie ein Junghund sein sollte, verspielt, neugierig, will Grenzen austesten etc. also, alles normal. Er hat sich in der Zeit, wo er bei uns ist, auch gut entwickelt, ist schon etwas offener gegenüber Fremde (er knurrt nicht mehr wenn uns Fremde entgegen kommen ^^) er höhrt relativ gut, nicht immer sofort und auf der stelle, aber es wird ^^


    Seit etwas über 1 Woche beobachte ich bei ihm aber ein Verhalten das mir etwas spanisch vorkommt und mich am Anfang sehr verunsichert hat, mir wurde aber an anderer Stelle gesagt, dass dieses Verhalten für einen Junghund normal sei, deswegen war ich in den letzten Tagen in der Lage es etwas "Neutraler" zu beobachten und bin mir eben nicht mehr sicher, ob das so Normal ist.
    Sam scheint nämlich Phasenweise Angstzustände zu entwickeln, zum ersten mal aufgefallen ist mir dies, bei einem Leinenlosen Spaziergang, der vorher niemals ein Problem war, als Sam beim Abruf plötzlich eine Ängstliche Körpersprache entwickelte, er duckte sich, die Ohren waren angelegt, der Schwanz leicht eingeklemmt, Augen aufgerissen und er zappelte nervös, er ließ sich nicht mehr abrufen, reagierte auf nichts mehr was ich sagte, sah mich nur mit diesen Ängstlichen Augen an und das wars, allerdings folgte er mir noch, wenn ich weiterging, er kam mir aber nicht zu nahe. Einige Minuten später war wieder alles normal, er reagierte wie gehabt auf mich, war abrufbar, kam wieder zu mir etc.
    Da er so ein Verhalten vorher nie gezeigt hat, habe ich den Rat von anderer Stelle beherzigt und habe es auf sich beruhen lassen. Allerdings blieb es nicht bei dem einen mal. Das zweite mal, wo er dieses Verhalten zeigte, war aus einer absolut entspannten Situation heraus, er und ich lagen auf der Couch, er neben mir zusammengerollt am schlafen, ich am lesen als er plötzlich aufsprang und sich in geduckter Haltung und Ängstlicher Körpersprache unter den Couchtisch verkroch und mich wieder mit diesen Ängstlichen Augen ansah, wieder gab es nichts, was ihn dazu veranlasst haben könnte. Er kam mir nicht zu nahe, er flüchtete wenn ich ihn anfassen wollte aber er starrte mich weiterhin an. Ich habe also das einzige gemacht, was mir eingefallen ist, ich habe ihn in ruhe gelassen und so getan als ob ich weiter lese, während ich ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. Wieder vergingen einige Minuten, dann war er wieder völlig normal, sprang zu mir auf die Couch, legte sich auf meinen Bauch und schlief wieder ein.
    Das dritte mal war schon etwas "heftiger" wenn man es so ausdrücken kann, ich weiß auch nicht genau wann es Angefangen hat. Er hat beim spielen irgendwann versucht meinen Arm zu rammeln, ich fand es erst mal ganz niedlich (er wird halt erwachsen) aber sowas will man natürlich nicht einreißen lassen, also das ganze Abgebrochen und ihn auf seinen Platz geschickt, im Normalen Tonfall. Alles ok, er war nicht so begeistert vom "Platzarrest" aber er rollte sich zusammen und döste etwas vor sich hin, ich hab mich dabei wieder meiner Arbeit zugewendet, knapp 30 Minuten später war Gassizeit, ich steh also auf und geh ins Wohnzimmer um Sam das Geschirr dran zu machen, wundere mich dann, dass er nicht hinterher kommt (macht er normalerweise immer, er kennt seine Gassizeiten) gehe also zurück und sehe auf dem Hundekissen einen völlig verängstigten Sam liegen, ich hab mich erst mal im Zimmer umgeschaut und gelauscht, aber da war absolut nichts was dieses Verhalten erklärte (wieder mal) ich bin also wieder (schweren Herzens) ins Wohnzimmer, habe mich auf die Couch gesetzt und gewartet, diesesmal dauerte es fast 10 Minuten bis Sam in seiner gewohnt liebenswürdigen Art auf meinen Schoß hopste und sein Geschirr mit den Pfoten anstupste.
    Heute war es dann wieder soweit, ich war gerade mit ihm am Üben, Platz klappte noch nicht sooo toll, da wollte ich noch etwas daran arbeiten (die Pfoten liegen immer wie sie sollen, aber der Hintern bleibt immer in der Luft ^^) aber es klappte einfach so gar nicht, so das ich die Übung vorzeitig abbrach, ließ ihn noch mal Sitz machen um die Übungsrunde Positiv ausklingen zu lassen und während er in seiner gewohnten Art sein Leckerchen aufnehmen wollte, was ich ihm hinhielt, erstarrte er Plötzlich und ging wieder in seine Angstposition über, dass Leckerchen lag vergessen auf meiner Hand.


    Nun frage ich mich, ob das wirklich noch normal ist? Sam ist, wie oben erwähnt, normalerweise ein sehr aufgewecktes kleines Kerlchen, ich bin seine Bezugsperson, er hört auch auf mich (mal mehr, mal weniger, Junghund halt ^^) In diesen Phasen, erkenne ich meinen kleinen nicht wieder, sicher ist er schon mal Ängstlich, aber dann sucht er in der Regel direkt Schutz bei mir. Diese vier Vorfälle geschahen innerhalb von etwas über einer Woche, und die Ausgangssituation war immer eine andere, daher wende ich mich Hilfesuchend an euch, vielleicht kennt es ja jemand? Ich habe auch schon überlegt, einen Tierarzt zu Rate zu ziehen, aber da ich dieses Verhalten absolut nicht mehr einschätzen kann, wollte ich erst mal unbefangen hier nachfragen, vielleicht ist es ja doch normal und ich mach mir unbegründet Sorgen.

    • Neu

    Hi


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    • jedes hundekind hat phasen, manche nennen sie spukphasen, in welcher der welpe ängstlicher ist. das ist normal und fördert die möglichkeit zu überleben. es ist wie eine 2. versicherung in der entwicklung- wirklich alle reize und vorgänge auf ihre gefährlichkeit zu testen.


      ich würde die angst des kleinen aber nicht ignorieren und in solchen phasen eine angstfreie umgebung erleichtern. gerade wenn er schon vorher angst vor fremden hatte würde ich nicht auf volle konfrontation gehen. einfach einige wochen mehr abstand von fremden personen halten. und ich bin der meinung dass man einem hund sicherheit geben soll wenn er angst hat.

    • Die Angst gegenüber Fremden hatte er von Anfang an, entsprechend habe ich auch daran gearbeitet. Heute ist es einfach nur Zurückhaltung, manche Menschen ignoriert er, manche findet er interessant, vor wieder anderen hat er heute noch nach wie vor Angst. Aber darum ging es hierbei ja auch nicht ^^


      In den Momenten, die ich beschrieben habe, hat er eben auch Angst vor mir, so das ich nicht in der Lage bin ihm eine Sichere Umgebung zu schaffen noch ihm Sicherheit zu vermitteln, da er eben auch Angst vor mir hat, weswegen ich keine andere möglichkeit sehe, als mich selber von ihm zu distanzieren, ihn nicht "unter Druck" zu setzen damit er sich so auch wieder "beruhigen" kann

    • Hallo,


      ich würde vielleicht doch erstmal zum Tierarzt gehen und nachgucken lassen, ob es wirklich kein organisches Problem ist. Mir wurde auch gesagt, dass Welpen/Junghunde immer mal wieder Phasen haben können in denen sie unsicher oder ängstlich sind. Aber normalerweise sollte man denken, suchen sie dann Schutz beim Halter... Wenn gar nichts hilft und die Phase nicht vorbei geht, würde ich mir professionelle Hilfe holen.


      Lg,
      Rafaela

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