Muffin-die Kröte, die uns verzweifeln lässt.....

  • Muffin ist eine mittlerweile 6 Monate alte Terrier-Mix-Dame.


    Wir haben sie seit mitte Oktober als Zweithund zu unserer jetzt 8 Jahre alten Boxerhündin geholt- Luna ist im Rudel groß geworden und hat den Tod unseres Dackelmixes letztes Jahr (er wurde 19) nicht ganz verkraftet.


    Muffin wurde von den ehemaligen Besitzern wegen der Verfolgung und Knurren der kleinen Krabbelkinder abgegeben....gut, haben wir nicht mehr....sie kann schon recht viel: Sitz, Platz, Bring auf Fingerzeig (Handsignal) und ist auch super stubenrein.Ohne Leine hört sie auf kurzen Pfiff und kommt sofort. AN der Leine zieht sie wie ein Kutschpferd (mit Geschirr noch schlimmer), sodaß ein Spaziergang echt anstrengend ist (unsere Luna läuft bei Fuß mit durchhängender Leine-interessiert die Kröte nicht im geringsten). Zu Hause ist sie eine furchtbare Stalkerin, die alles im Blick und unter Kontrolle haben muß, sonst kommt sie absolut nicht zur Ruhe.......auch das Begrüßen der Kids und meines Mannes (bei mir nicht) ist furchtbar-------hochspringen, in die Hose beißen oder an den nackten Beinen kratzen......Ignoranz bringt nix........


    Muffin ist nicht unser erster Terrier und auch nicht unser erster Welpe.......aber sowas Ignorantes, Penetrantes haben wir noch nie gehabt........


    Wer weiß Rat?

  • Hallo,


    versuche es mal ein wenig aus Hundesicht zu sehen.


    Junger Hund, eventuell in der Pubertät, und eventuell sogar in der ersten Unsicherheitsphase, kommt in ein neues Zuhause. Neue Regeln, neue Gerüche, muß noch alles kennenlernen, eventuell noch etwas Action durch die Familienmitglieder und anderem Hund im Haus.



    Das dauert dann halt noch eine Weile, bis der Hund verstanden hat, daß dies jetzt das neue Zuhause ist.
    Daß der Hund für immer bleiben darf, und nicht schon wieder eine Bezugsperson verliert.
    So etwas prägt sicherlich auch ein wenig ;)




    Gib dem Hund Zeit und die Gelegenheit, das alles in Ruhe zu lernen.
    Noch ist der Hund jung, noch weiß sie nicht, was sie darf, was nicht, was erlaubt ist, und was definitiv verboten ist.
    Sie weiß ja noch nicht, was Leinenführigkeit ist. Bring ihr das bei, möglichst ohne Ablenkung.
    Sie kann ja nicht wissen, daß Ihr morgen nicht auch auf einmal weg seid, und Euch deshalb nicht ständig im Auge behalten muß.





    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Zitat


    auch das Begrüßen der Kids und meines Mannes (bei mir nicht) ist furchtbar-------hochspringen, in die Hose beißen oder an den nackten Beinen kratzen......Ignoranz bringt nix........


    Das läßt sich auch leicht erklären, warum ignorieren nicht so viel bringt.
    Der Hund ist aufgeregt, hat also ein gewisses Streßlevel erreicht, durch die Ankunft von Mann und den Kindern.
    Hochspringen, in die Hose beißen, Bellen, unter sich machen, und so weiter, sind dann Übersprungshandlungen. Die sollen dem Hund "helfen", diesen Streß abzubauen.


    Wenn Ihr das nicht wollt, was ja verständlich ist (ich würde es auch nicht wollen), dann "helft" ihr dem Hund nicht darin, mit ihrem Verhalten aufzuhören, weil Ihr ihr keine Ersatzhandlung anbietet, was sie statt dessen machen könnte.
    Sie ist eh schon aufgeputscht, versteht die "Strafe" auch nicht so ganz, was ganz einfach den Streßpegel noch weiter ansteigen läßt, und in ihrer Not verfällt sie in irgendwelche Muster, wie das Anspringen.



    Wenn sie ein NEIN noch nicht kennen sollte, würde es in der besagten Situation auch nicht helfen, ihr Verhalten abzubrechen. Da wird nur helfen, in einer ruhigen Phase, wo sie lernen kann, das NEIN erst einmal in seiner Bedeutung zu verstehen.
    Wurde es verstanden, kann es auch erst in besagter Situation angewandt werden.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Das Kommando Nein kennt sie und hört sehr gut darauf, aber nicht in dieser Situation......... wir strafen sie nicht , aber sie hört nur auf, wenn man/frau laut wird.........es heißt ja immer, sich wegdrehen, ein Knie hoch und den Hund ignorieren..... bringt aber bei dieser kleinen "Fußhupe" nix...... ich kenne leider auch nicht die ganze Vorgeschichte von ihr....sie scheint aber sehr früh gelernt zu haben,daß Frechheit siegt und sie sich lieber auf sich selbst verlässt.....

  • Frage wäre da, ist sie wirklich nur "frech", wie Du das vermutest?
    Schließlich ist sie ja noch recht jung, und muß noch so manches lernen. Gerade Grenzen.



    Möglich, daß sie bisher gelernt hat, daß sie alles "darf", weil die Vorbesitzer ihr alles haben durchgehen lassen. Frei nach Motto "was biste für ne Süße, hach ist das lustig, was du da machst".
    Möglich ist auch, daß sie in ihrer "Not" nicht weiß, wie sie sich helfen soll. Da kommen wir zu Ersatzhandlungen. Die müssen ihr erst mal angeboten und beigebracht werden, damit sie das auch machen kann.



    Übrigens, süßes Hündchen!




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Viele Grenzen hatte sie wohl nicht......durfte auch mit ins Bett und aufs Sofa.....bis sie dann eben das Krabbelkind "angefallen" hat........sie ist super schlau und mehr als intelligent, lernt auch unheimlich schnell....


    Was kann ich ihr denn als "Ersatzhandlung"anbieten? Leckerlie interessiert sie in dem Fall und auch beim Gassi gehen nicht die Bohne.......


    Und danke, ja........die hat unser Herz im Sturm erobert:)

  • Ich kann leider nicht wirklich was konstruktives beitragen, aber ich kenne dieses Problem. Wir haben seit einer knappen Woche einen 7 Monate alten Mischling bei uns, der ansich sehr lieb ist und gewisse Befehle kennt und umsetzt.
    Allerdings zieht er auch fürchterlich beim Spaziergang und fängt jetzt plötzlich an, uns beim Nachhausekommen anzuspringen und übermütig zu werden.
    Ich drück dir die Daumen, dass ihr bald einen Weg findet, um eure Muffin ruhiger zu bekommen :gut:

  • Zitat

    .sie ist super schlau und mehr als intelligent, lernt auch unheimlich schnell....


    Das klingt zum einen richtig gut, könnte für die Halter manchmal ein "Nachteil" sein :lol:



    Zitat

    Was kann ich ihr denn als "Ersatzhandlung"anbieten? Leckerlie interessiert sie in dem Fall und auch beim Gassi gehen nicht die Bohne.......


    Eine Frage vorab:
    Ist der Hund denn sonst eher "futtergeil"? Also total verfressen?


    Wegen der Ersatzhandlung,
    das kommt immer ein bißchen auf die Situation an, und was der Mensch dann am liebsten haben will.


    Mal ein Beispiel: es klingelt und der Hund rennt bellend nach vorne, und sobald der Besuch drinnen ist, wird dieser angesprungen.
    Ersatzhandlung könnte dann sein: wenn es klingelt, soll der Hund in sein Körbchen gehen.


    Anderes Beispiel: Mensch geht mit Hund Gassi, und es kommt ein anderes Team entgegen. Hund wird wild, zieht an der Leine, bellt eventuell.
    Ersatzhandlung könnte sein: Hund schaut den eigenen Menschen an, nicht das andere Team.


    Das sind halt nur Beispiele.
    Du müßtest dann für Dich schauen, was Dir, bzw. Deiner Familie angenehmer ist, und das dann erst einmal dem Hund in Ruhe beibringen. Erst, wenn der Hund verstanden hat, was ihr wollt, wird er freiwillig diese Ersatzhandlung von sich aus anbieten, schon alleine deshalb, weil er es gelernt hat, daß es für ihn so richtig lohnt.




    Warum ich wegen dem Futter weiter oben gefragt habe:
    Sollte Eure Hündin eigentlich eher "futtergeil" sein, quasi Euch schon das Futter aus den Händen schnappt, kaum daß Ihr es aus dem Beutel, Tasche geholt habt, sie sich aber dann nicht mit Futter in bestimmten Situationen "ablenken" läßt, dann ist sie zum einen arg gestreßt (was nicht negativ gemeint sein muß), und kann deshalb nichts fressen, und zum anderen kann die Ablenkung durch die Außenreiße viel höher, viel "wertvoller" und interessanter für den Hund sein als so ein "langweiliges Leckerchen".


    Beispiel mal wieder mit einem Mensch Hund Team, welches Euch entgegen kommt.
    Hund "rastet" aus, macht Theater an der Leine.
    Der andere Hund ist im Augenblick interessanter. Ob jetzt in Form von "Achtung - Gefahr", oder "Geil, will spielen" ist jetzt erst einmal egal. Dein Hund reagiert halt eben so.
    SO willst Du es ja nicht haben.
    Was macht man?
    Erst einmal müßtest Du Dir überlegen, was Du gerne vom Hund erwartest. Diese Ersatzhandlung.
    Dann fängst Du mit dem Training ohne Ablenkung an, so daß der Hund erst einmal lernt, was er tun soll.
    Klappt dies gut, wird das Training nach draußen gelegt, anfangs vielleicht noch besser, ohne Ablenkung.
    Klappt dies gut, wird mit Ablenkung gearbeitet, aber mit großer Distanz zum "Störfaktor".
    Wie groß die Distanz sein muß, siehst Du an Deinem Hund. ;)


    "Arbeitet" sie mit Dir mit, hast Du eine gute Wahl bezüglich der Distanz getroffen.
    Hampelt sie schon an der Leine herum, ist der "Störfaktor" schon viel zu nahe bei Euch.
    Du arbeitest erst mit der großmöglichsten Distanz zum anderen Team, und verringerst langsam, schrittweise die Distanz zum "Störfaktor".
    Immer, wenn der Hund es richtig macht, belohnst Du ihn. Anfangs ruhig viel, mit der Zeit wird es etwas weniger werden. Wichtig ist, daß Du den Hund für ein gutes Verhalten belohnst, und nicht mit Leckerchen vor der Nase, oder Hand in der Tasche "ablenkst".


    Das, was ich da so beschreibe, ist nur Training, also eine "gestellte" Situation, bzw. wenn Du Dir sicher sein kannst, daß die anderen Leute mit ihren Hunden nicht in Deiner Richtung kommen werden.
    Im Alltag wird dies vorerst nicht so gut funktionieren, weil Du ja ein Ziel hast, die anderen Hundehalter auch, manchmal nicht viel Platz zum Ausweichen gibt, und ..... und ...... und so weiter.



    Das sind halt so kleine Ideen.


    Auch Leinenführigkeit kann man anfangs gut zu Hause üben.




    Viel Erfolg!
    Das wird schon werden!



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Moin,


    Du hast ja shcon viele Tipps bekommen, aber bezüglich des Nachlaufens - das zeigen sehr viele Hunde, die in ein neues zu Hause kommen, man fühlt sich tatsächlich manchmal gestalkt. Das mag Neugier sein, Unsicherheit und allerlei mehr, was genau - ist von Hund zu Hund verschieden.


    In der ersten Zeit würde ich das Verhalten beobachten und ignorieren, mein Lucas kam Ende Oktober und ging dsa erste Mal Anfang Dezember von mir fort - und legte sich woanders hin - das war für mich der Punkt, von dem ich meinte, er kommt an. ;) Ich hab ihn mir nachgehen lassen, aber gleich von Beginn an darauf geachtet, der er manche Dinge nicht macht, die er später nicht machen darf. Ins Bad ging ich also stets allein, mit geschlossener Tür, oder im Hauswirtschaftsraum musste er an der Tür warten.... da darf er auch heute nicht rein. Ansonsten, ankommen lassen. Irgendwann kann man versuchen, den Hund (übrigens total süß der Mops) in den Korb zu schicken.... er muss ja auch erst die Routinen kennen lernen.


    Das ist nicht viel anders, als bei Hunden aus dem Tierschutz, denk ich mir, sie alle brauchen ihre Zeit um anzukommen und irgendwann wissen sie, passt - bin zu Hause.


    Liebe Grüße
    Sundri

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!