Meine Dogge ist nicht mehr sie selbst

  • Liebes Forum, bin ganz neu hier und schildere kurz mein Problem.


    Ich lebe alleine zusammen mit meinem Doggenrüden Arnold (mittlerweile 1 ½ Jahre alt) und bin den ganzen Tag zu Hause (ich arbeite als selbständige Steuerberaterin von zu Hause aus).


    Mein Arnold und ich haben keine klassische Hundeschule hinter uns, sondern ich habe intensiv mit der Hundetrainerin ab dem 4. Monat an Sitz, Platz, Bleib und Rückruf bei mir zu Hause gearbeitet. Das Alleine bleiben könnten wir mittlerweile bis zu 3 Stunden ausreizen, obwohl ich nie so lange weg bin, aber ich weiß, dass er solange aushalten würde. Im Restaurant hört er aufs Wort, ich kann überall mit ihm hingehen.


    Welpenspielstunde hab ich beim Hundeplatz meiner Trainerin einmal die Woche besucht, bin mit ihm S-Bahn, U-Bahn, Aufzug gefahren, Menschensammlungen hab ich definitiv nicht gemieden, als er noch klein war.


    Und jetzt fängt er total das spinnen an. Es war nie ein Thema, wenn ich z. B. nach einer Stunde Einkaufen nach Hause kam, er war entspannt, hat mich mal mit der Schnauze angestupst um mir zu sagen, ach ja, schön, dass du wieder da bist.


    Seit einigen Tagen hat sich das aber geändert. Er springt mich an, reißt mir fast die Klamotten vom Leib, das Kommando Sitz, Platz oder ins Körbchen ignoriert er vollkommen, was zuvor zu 100 % geklappt hat. Er nimmt meinen Oberarm in die Schnauze und versucht, mich hin und her zu ziehen. Er tut mir dabei nicht weh, aber sowas kenne ich gar nicht von ihm.


    Hab meine Trainerin zu mir geholt und ihr das Ganze gezeigt. Sie hat mir geraten, dass ich den Hund am Halsband kurz vor dem Hochspringen so lange runterhalten muss, bis sich der Hund beruhigt. Ich halte ihn also am Halsband runter vom Hochspringen, aber der Kerl bekommt damit trotzdem meine Hand zu fassen, auch wenn er mir dadurch nicht weh tut, er pöbelt trotzdem weiter.


    Ich habe wirklich gedacht, alles richtig zu machen und war so motiviert und glücklich, so einen großen Hund zu führen. Und von einem Tag auf den anderen stehe ich vor solch großen Problemen. Hab auch schon bei der Heimkehr versucht, Leckerlies oder sein Lieblingsspielzeug in den Flur zu schmeißen um ihn zu bestechen. Keine Chance, er ignoriert Leckerlies und sein Spielzeug und tut mir durch das Hochspringen wirklich weh.
    Habt ihr noch ne Ideen, warum er das jetzt plötzlich macht bzw. wie ich ihn evtl. in den Griff bekomme?

  • Hallo,


    macht er das nur, wenn er alleine bleiben muss und du danach wieder kommst ?


    Hast du ihn mal aufgenommen, wenn du einkaufen gegangen bist ? Damit du weißt, ob er vielleicht Stress mit dem alleine bleiben hat ?

  • Das Alleine bleiben war fast über 9 Monate kein Problem. Wie gesagt, vor noch zwei Wochen hat er mich nur kurz angestupst, wenn ich nach dem Einkaufen nach Hause gekommen bin (und das dauert selbst beim Großeinkauf höchstens 2 Stunden), er war also echt enspannt. So kenne ich auch meinen Hund. Aber seit ein paar Tagen reißt er mir wirklich die Haut vom Körper, wenn ich nach Hause komme.

  • Zitat

    Hallo,


    macht er das nur, wenn er alleine bleiben muss und du danach wieder kommst ?


    Hast du ihn mal aufgenommen, wenn du einkaufen gegangen bist ? Damit du weißt, ob er vielleicht Stress mit dem alleine bleiben hat ?


    Aufgenommen? Meinst Du mit Kamera?

  • Hi, Willkommen im Forum :smile:


    Also für mich hört sich das so an, als würde dein Arnold mitten in der Pubertät stecken ;) Das kenne ich nur zu gut von meinem Jaro. Er war als Junghund ein absoluter Traum - und dann kam die Pubertät :hust: Er sprang uns an, wenn wir nachhause kamen, pöbelte rum was das Zeug hält, und wurde immer unverträglicher mit Rüden. Das Anspringen beim nachhause kommen haben wir gut in den Griff bekommen. Er wird einfach komplett ignoriert wenn wir nachhause kommen. Am Anfang hat es wirklich gut geholfen die Tür zu öffnen, reinzugehen und sich sofort rumzudrehen, wurde er etwas ruhiger hab ich mich rumgefreht - ihn aber nie angeschaut! - mein Kopf blieb immer oben, dann bin ich - als wäre er Luft - einfach an ihm, notfalls "durch ihn durch" in das Zimmer gegangen in welches ich wollte. Nach ein paar Tagen war das Thema dann gegessen. Ich denke, er versucht einfach seine Grenzen auszutesten, was bei einem so großen Hund natürlich nicht immer einfach zu händeln ist. Es hört sich zwar immer wie eine Phrase an, aber es ist wirklich so -> Konswquenz ist das A und O. Wenn du es zu 100 % immer gleich machst und ruhig dabei bleibst, sollte er schnell begreifen, dass es sich für ihn nicht lohnt, sich dir gegenüber so zu benehmen. Aber ich bin natürlich kein Profi. Jaro ist auch mein erster eigener Hund. Andere Mitglieder können dir bestimmt noch bessere Alternativen und Möglichkeiten geben deinen Arnold unter Kontrolle zu bekommen. :gut:


    LG JaroMutti

  • Mein erster Hund konnte nicht allein bleiben wenn er die ganze Wohnung für sich hatte inklusive 2 Katzen. Ich mußte ihn immer in ein Zimmer sperren damit er ruhig und entspannt blieb. Also wenn ich die Wohnung verlassen wollte, hab ich alle 3 ins Wohnzimmer gesperrt und Ruhe war.
    Ich finde es vor allem gut wenn man schwer bepackt nach Hause kommt und so erstmal in Ruhe alles abstellen konnte. Der Hund hat mich derweil gehört und sich schon mal gefreut und wenn ich dann Tür aufmachte bleib er relativ ruhig. Gefreut hat er sich ja trotzdem, aber weil er mich vorher schon in der Wohnung gehört hatte konnt er sich wieder beruhigen.
    Nur mal so als Anregung für dich.

  • Na klar verändert sich der Hund. Mein Kind verhält sich jetzt mit 12 auch anders als mit 4...


    Runterdrücken oder halten finde ich nicht gut. Am besten ein Alternativerhalten trainieren (Sitz zb. und belohnen belohnen belohnen)


    Und wenn du reinkommst und er angebrettert kommt, Tür wieder zu. So oft, bis er sich irgendwann beruhigt. Kann dauern.

  • Wie Gina schon sagt, das Verhalten beim alleine sein, mal aufzeichnen.


    Vielleicht ist irgendetwas gewesen, dass er jetzt nicht mehr entspannt alleine bleiben kann.


    Was würde ich in den Fall machen?


    Ich glaube ich würde den Hund eine kurze Auszeit in einem anderen Zimmer gönnen (wenn du ihn dort ruhig hineinbekommst wegen seiner Größe).

  • klingt als würde der Bub langsam erwachsen werden. Er maßregelt dich für dein unerlaubtes Entfernen vom Rudel. Das ist aber in einer Mensch-Hund-Beziehung nicht sein Job.


    wie hast du dich denn beim Heimkommen immer verhalten? Hast du ihn auch begrüßt oder ignoriert?


    Wenn mich so ein riesiger Hund so behandeln würde gäbe es hier ne ordentliche Ansage verbunden mit dem Angebot ein Alternativverhalten zu zeigen. In der Praxis sähe dass dann so aus dass ich schon anpacken würde und mit sanfter Gewalt auf den Boden setze. sobald er sich beruhigt "feines Sitz" Leckerlie rein und dann in Ruhe ausziehen (anfangs muss da sicher 100 mal nochmal auf das Sitz bestanden werden. Dann Tür auf und raus mit ihm in den Garten oder so was. Oder eben einfach das Kommando irgendwann auflösen und den Alltag weitermachen.

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