Mein Hund steht nicht mehr auf.

  • Danke für deine Worte.
    Ich frage mich nur, wie die entsprechenden User die ganze Zeit auf 3 Tage kommen.
    Montag Nachmittag bis Dienstag Abend macht bei mir keine 3 Tage. Allerhöchstens 1,5 Tage und davon mussten wir nun mal 1/2 Tag auf den TA warten.
    Gestern Abend hatte ich noch Angst, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann, was ich mit meinem Hund die Jahre erlebt habe. Mein Kopf war so leer und es wollte sich einfach nichts einstellen.
    Aber heute Morgen kamen soviele schöne Anekdoten, die wir gemeinsam erlebt haben. Einerseits beruhigt mich der Umstand, dass die Erinnerungen wieder kommen, andererseits machen mich diese Erinnerungen tief traurig, weil wir das nicht fortführen können.
    Ich denke, dass ich und Sohnemann nur selten krank sind, liegt sicher auch daran, dass wir zu jeder Jahreszeit bei jedem Wetter und zu jeder Temperatur 'raus mussten. Die Verlockung ist ohne Verpflichtung doch groß, bei -10 Grad doch in der wohligen Wohnung zu bleiben, obwohl man weiß, dass es einem im Endeffekt gut tut. Für uns hat sich diese Frage nie gestellt, denn der Hund musste 'raus. Und der Winter war für meinen Hund die liebste Jahreszeit. Er liebte den Schnee. Sommer war dagegen eher immer etwas anstrengender für ihn. Dieses Jahr haben wir keinen Winterspass. Momentan steht mir nicht mal mehr der Sinn nach einem Weihnachtsbaum, besinnliche Vorweihnachtszeit u.ä. Irgendwie alles blöd.

  • Ich hatte einen Link gepostet auf einer der letzten Seiten.


    Schau Dir den mit Deinem Sohn an.
    Das ist ein Video über die Regenbogenbrücke, ich denke, so kann man ihm das schön erklären. =)

  • Hallo,
    es tut mir sehr leid, dass Shaddow über die Regenbogenbrücke vorauslaufen musste - vielleicht magst Du ihm ja irgendwann in nächster Zeit einen Beitrag in unserer Regenbogenbrücke aufmachen? https://www.dogforum.de/regenbogenbruecke-f37.html


    Ich persönlich fand hier einige Beiträge reichlich daneben - vielleicht denkt ja doch der ein oder andere noch einmal darüber nach, wie es ihm selbst geht, wenn er sich Sorgen um seinen Hund macht und ob er kurz vor und kurz nach dem Einschläfern seines Hundes gerne aus der Kristallkugel hervorgezauberte Interpretationen lesen möchte, was man in den Augen völlig Fremder alles falsch gemacht zu haben scheint...


    Gerade bei so sensiblen Themen ist ein Nachfragen vor Beiträgen, die die "Zartheit" eines durchgehenden, alles niederwalzenden Haflingers, wahlweise auch einer Neandertaler-Keule haben, dem ein oder anderen doch noch mal anzuraten. Man kann Kritik gerade in einer so belastenden Situation auch in einer Art äußern, die jemandem in einer Ausnahmesituation nicht auch noch den letzten Rest gibt. Um Max Frisch zu zitieren: "Man sollte dem Anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, daß er bequem hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen."
    Wobei ich damit in keinster Weise zum Ausdruck bringen möchte, dass diese Kritik berechtigt gewesen wäre.


    Nur derjenige vor Ort kann all das sehen, was uns hier verborgen bleibt. Die kleinen Zeichen, die ein Hund aussendet, der krank ist und die nur derjenige interpretieren kann, der jede Ohrenbewegung, jeden Blick, jede Regung des Hundes sehen kann.


    Kritische Äußerungen ja - aber in einer einfühlsamen Form, ganz besonders bei solch sensiblen Themen.
    Das wünsche ich mir und ich denke, dass wünscht sich jeder von uns.


    Mach es gut Shaddow - im Regenbogenland kannst Du wieder herumspringen. Schick immer dann, wenn Deine Menschen traurig sind, ein leises Lächeln der Erinnerung an Dich. In ihrem Herzen werden sie Dich immer bei sich tragen.


    LG, Chris

  • Rose, auch ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit! Ich habe beim Lesen den Eindruck gehabt, dass du deinen Hund ziemlich gut kennst, allein dein Gefühl, dass du Nachts noch in die TK hättest fahren sollen, es war ja nur ein Gefühl. Aber eben das richtige. Du hast versucht, allein im Sinne deines Hundes zu handeln, wolltest ihn nicht zu früh aufgeben, ihm aber auch unnötiges Leiden ersparen.
    Super schön, dass du schon wieder an schöne Zeiten zurückdenken kannst :smile:


    Ich habe mich hier ein paar Mal gefragt, warum Leute, die sonst zu denen gehören, die sagen, nur der Halter selbst kann wirklich wissen, wann es für den Hund richtig ist zu gehen, selbst, wenn andere das nicht wissen, hier kritisieren, dass man keine großartigen Untersuchungen mehr gemacht hat. Es war doch alles geplant, zwei Leute sind eher von der Arbeit verschwunden, um eben diese Untersuchungen zu ermöglichen. Aber die TS wird ihren Hund gekannt haben und gefühlt haben, was so viele hier schon gefühlt haben: Dass es Zeit war, Abschied zu nehmen. Ich finde es sehr schade, dass ihr dafür Vorwürfe gemacht wurden und sich hier auch niemand für diese Aussagen mal entschuldigt.
    Im Übrigen kann man wohl niemandem vorwerfen, dass er finanzielle Aspekte bedenkt. Wir reden hier von einer alleinerziehenden Mutter, die scheinbar nur von Bafög bzw. Ersparnissen leben muss. Da wird man wohl drüber nachdenken dürfen, ob man nachts in die TK fährt oder nicht bzw. ob man es sich überhaupt leisten kann, selbst wenn man will. Ich habe selbst auch reichlich Probleme mit meinem Bafög, der Rest reicht mit Hängen und Würgen zum Leben, das setzt Grenzen, ob man sie nun haben will oder nicht.

  • Weiß gar nicht was ich schreiben soll. Ach Rose laß Dich einfach ganz lieb drücken. Ich finde Du hast das Super gemacht.Und auf Dein Gefühl gehört.


    Und zu machen Usern hier kann man nur schreiben schämt Euch.Echt mal.

  • Hallo Rose,


    es tut mir sehr, sehr leid um Deinen Hundebub.
    Lass Dir gesagt sein, dass Du nicht alleine bist mit so einem schnellen Tod.


    Meinen ersten Hund, eine Colliehündin Namens Lady, bekam ich mit 11 Jahren. Wir wohnten in einem Haus und sie wurde dort groß. Mit 18 Jahren bin ich ausgezogen, lies sie aber bei meinen Eltern da ich nur eine Zweizimmerwohnung ohne Garten und einen 8 Stunden Arbeitstag bieten konnte.


    Ich besuchte sie fast täglich.


    12 Jahre später, Lady war immer fit gewesen, rief mich meine Mutter an und teilte mir mit, dass heute mittag der Tierarzt kommen würde um sie zu erlösen.
    Ich war geschockt, denn zwei Tage vorher war sie noch in Ordnung und noch weit vom Tod entfernt. So sah es jedenfalls aus.
    In der Nacht vor dem besagten Tag, fuhren meine Eltern zum Notdienst da Lady nicht mehr aufstehen wollte und auch nichts gefressen hatte den Tag über.
    Die Notdienstärztin sagte meinen Eltern, dass sie den Hund einschläfern würde weil er ja auch schon 12 Jahre alt sei. Lady allerdings fing dort in der Praxis wieder an zu laufen und meine Eltern nahmen sie wieder mit. Das Verhalten der Tierärztin erschien ihnen etwas herzlos und es wurde auch keine Diagnose gestellt, außer: es ist ein alter Hund!


    Am kommenden Tag (der Tag des Anrufes meiner Mutter) wollte Lady wieder überhaupt nicht aufstehen, sie verweigerte ihr Fressen und ihr Trinken.
    Ich erinnerte mich an mein Versprechen welches ich mit 11 Jahren gab: Wenn es soweit ist irgendwann, dann bin ich da!
    Damals hatte ich gerade einen schweren Autounfall hinter mir und war noch krankgeschrieben.
    Ich lies mich zu meinen Eltern fahren und lief sofort ins Wohnzimmer.
    Dort lag sie, meine alte Freundin, meine Trösterin und meine Komikerin die mich so oft zum Lachen brachte...
    Sie wedelte ganz leicht mit dem Schwanz und sah mich mit müden Augen an. Aufgestanden ist sie nicht mehr.
    Ich wusste sofort, dass sie nicht mehr wollte und konnte...


    Der Tierarzt kam und auch sie hatte an diesem Tag überhaupt keine Angst vor ihm.
    Er untersuchte sie und stellte fest, dass die Ohren und die Pfoten schon sehr kalt seien, was auf eine Durchblutungsstörung schließen lies.
    Er meinte, dass er sie mitnehmen könnte und noch einen Herzultraschall und die Lunge röntgen könnte.
    Meine Mutter schöpfte Hoffnung, ich aber fragte ihn was er tun würde wenn es sein Hund wäre?
    Er antwortete mir, dass er sie JETZT mit Würde gehen lassen würde.
    Sie würde nicht mehr wollen und das würde man sehen...


    Wir ließen sie gehen...
    Sie schlief sehr schnell ein, es dauerte keine Minute und sie machte sich sanft auf den Weg ins Regenbogenland.


    Was ich Dir damit sagen möchte:
    Manchmal geht es sehr schnell und manchmal werden Untersuchungen nur noch gemacht weil die Menschen es so möchten und an dem Leben des Hundes hängen, mehr als der Hund selbst.


    Ich fühlte mich damals nicht schlecht und tue es auch heute nicht!
    Tief in meinem Inneren wusste ich es schon als ich das Wohnzimmer betrat...
    So wie Du es vielleicht schon am Sonntag gespürt hast bei Deinem Shaddow.


    Ich würde es immer wieder so machen...


    Für die kommende Zeit wünsche ich Dir viel Kraft und hoffe, dass Du bald nur noch lächelnd an Deinen Shaddow denkst.
    Lieber Shaddow, grüß mir all die Vorausgegangen und tob Dich mit den Dobbis aus.
    Diesmal wirst Du sie vielleicht einfangen können.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Danke Steffi.E für deine traurige Geschichte.
    Ich weiß, dass es richtig war, aber momentan bin ich schon in der Phase, dass sich alles abwechselt. Von Vorwürfen bis hin zu den schönen Dingen und dem Gefühl, dass es so richtig war, wie es ist.
    Trotzdem habe ich das Gefühl, dass mein Tränenmeer nie versiegen wird.
    Erst jetzt kann ich meine Mutter verstehen. Und erst jetzt kann ich teilweise sogar die HH verstehen, die sich gleich nach dem Tod wieder einen neuen Hund zulegen.
    Früher fand ich das sooo herzlos. Ich dachte, man braucht doch erst mal die Zeit, um über den eigenen Hund hinweg zu kommen. Mittlerweile glaube ich nicht, dass es daran liegt, dass man seinen Hund nicht genügend geliebt hat, sondern einfach, um wieder den Alltag ins Leben zu bringen. Kann es sein, dass man verlernt, was man mit seiner Zeit anstellen kann?
    Ich habe heute bis 9:10h geschlafen, obwohl ich gestern um 22h im Bett war. Und nein, ich fühle mich nicht ausgeschlafen. Das kann ich gleich vorraus schicken. Ich würde sowieso am liebsten nur schlafen, aber das geht (glücklicherweise) wegen Sohnemann ja nicht.
    Früher hatte ich immer was zu tun und spätestens seit ich die Ausbildung angefangen habe, waren meine Tage - alle Sieben - gut gefüllt. Heute habe ich so endlos viel Zeit und kann damit nichts mal richtig anfangen Na ja, gut ... ich könnte mich mal wieder etwas um den Haushalt kümmern, aber die Motivation fehlt mir.
    Selbst als die Hündin meiner Mutter verstarb (Und die hat mich 15 Jahre meines Lebens begleitet), bin ich nicht in so ein Trauerloch gefallen. Ich habe sie geliebt und ich habe hinter der Entscheidung gestanden. Entweder lag es daran, dass wir um sie noch Wochen gekämpft haben und es nicht so plötzlich war oder aber der wesentliche Unterschied ist einfach, dass es trotzdem nicht "mein" Hund war. Die Verbindung war eine ganz andere, als zu meinem Hund.

  • Fühl dich mal gedrückt!Die Trauer die du jetzt empfindest ist ganz normal.Oft braucht es ein paar Tage,bis man realisiert hat was passiert ist!Lass sie einfach zu!Dein Shadow wird dir aus dem Regenbogenland etwas Sternenstaub schicken,wenn die Zeit für einen neuen Hund reif ist.Das kann früher oder später sein,herzlos sich bald nach dem Tod einen neuen Hund zu holen,ist es sicher nicht.Meine Hündin musste vor ein paar Jahren auch erlöst werden,ich habe am selben Tag einen Welpen auf dem Müllplatz eines Restaurants aufgelesen,der dort nicht geduldet wurde und seine Mutter war nicht mehr da.So hatte sich das einfach selbst entschieden.Der Kleine blieb fast 14 Jahre bei uns und es vergeht kaum ein Tag,an dem ich nicht an meine früheren Hunde denke.so haben sie alle einen Platz,die lebenden im Haus und die verstorbenen im Herzen!Lass alles auf dich zu kommen.Ich wünsche dir alle Kraft der Welt.Und Shadow:pass mir auf meine dort hinterm Regenbogen auf!

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