Kosten sparen auf Kosten des Hundes?

  • Hallo liebe Leser,


    momentan geht mir ein Thema im Kopf herum, wo ich gerne eure Meinung zu haben würde.


    Zum Einen geht es um Kosten im Alltag.

    Das minderwertige Futter bzw. ausschließliche Ernährung von Essenresten, um Geld zu sparen, ist das so gesund?
    Ich möchte keine Diskussion darüber, ob man nun barfen sollte etc., aber wie ist das mit Menschen, mit wenig Geld (und ich möchte hier auch keine Diskussion darüber, dass so ein Mensch den Hund abgeben bzw. gar nicht erst anschaffen sollte).


    Wie viel können wir unseren Hunden zumuten? Und was raten wir einem User, der momentan knapp bei Kasse ist, in wie weit kann er an der Futterqualität sparen? Wo persönlich zieht ihr die Grenze?



    Ein weiterer Bereich, der mich eigentlich noch viel mehr beschäftigt, ist die tierärztliche Versorgung.


    Wie lange lässt man den Hund erbrechen/humpeln/Durchfall haben, bevor man zum Arzt geht?
    Was ist der Mensch bereit, für Diagnosen auszugeben?
    Alleine ein humpelnder Hund kann massig Geld kosten, gibt’s da für euch eine persönliche Grenze?


    Oder ist es ok, einen Kosten-Nutzen-Vergleich zu machen?


    Hundealter Beispiel:
    der 2-jährige Hund humpelt, es stehen Röntgen/CT/MRT an Kostenpunkt für alles 3 liegt locker über 1000€ - da der Hund jung ist, macht man es
    nun humpelt der 12 Jahre alte Hund, ist man dort bereit, ihm das ganze mit Narkose etc. noch zuzumuten oder spart man sich lieber das Geld, weil er schon alt ist?


    Möchte man eine Diagnose um jeden Preis, auch wenn sie über ie Ersparnisse hinaus geht? Auch dann, wenn man nach möglicher Diagnose eh nichts dran behandeln kann, nur um Gewissheit zu haben?


    Ist es etwas für das Tier? Oder für das Ego des Menschen?


    Mir geht es hier im Thema vor allem um Kosten-Nutzen-Vergleiche und Mindestgrenzen bzw. Schmerzgrenzen zum Thema Geld.


    Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

  • Ich beantworte das mal für meine beiden in unterschiedlichen Farben.
    Blau = junge (5) weiße Schäferhündin, seit dem sie 9 Monate alt ist bei mir.
    Rot = Dackeldame (ca 14), seit ca 2 Monaten bei uns


  • Puuuh Maanu, wo fang ich an :D


    Thema Futter:


    Ich denke das es immer noch besser ist einen Hund mit Essensresten zu ernähren, als ihn gar nicht zu ernähren. Wenn man aus welchen Gründen auch immer knapp bei Kasse ist und es für eine andere Ernährung nicht reicht, bleibt einem ja nichts übrig.
    Es nützt ja auch nicht darüber nachzudenken wie gesund es ist,wenn ich mir mehr nicht leistens kann, dann muss es erstmal so gehen und es schadet mir nicht und ich denke es schadet auch meinem Hund nicht!
    An frühere Zeiten brauch ich sicher nicht erinnern ;)


    Medizinische Versorgung/Diagnostik:


    Meiner Meinung nach kommt es immer auf die Symptome und das Befinden des Hundes an.
    Wenn Baily mal Durchfall hat oder erbricht, dann renn ich nicht direkt zum Tuerarzt, allerdings würde ich nach ein paar Tagen ohne Besserung, dann mal schauen lassen. Gucke aber vorher immer, ob Schonkost Abhilfe schafft und wenn er sonst fit ist und nicht schlapp wirkt, kann er auch mal ein bisschen Durchfall haben, denn auch ich geh ja nicht für jeden Pups zum Arzt!


    Was Diagnostik wie MRT/Rö etc. betrifft würde ich alles Nötige machen lassen, bei einem jungen Hund natürlich ohne drüber nachzudenken. Und ich denke bei einem älteren Hund würde ich es wahrscheinlich auch tun, um Gewissheit zu haben, allerdings hab ich Baily rundum versichert und bekomme fast alles rückerstattet.
    Wenn ich keinen Komplettschutz hätte würde ich da bei einem alten Hund eventuell auch anders entscheiden.


    Kommt immer noch drauf an, ob ich dann noch weiter behandeln lassen würde, z.B. Tumorerkrankungen.
    Ich denke das ist häufig eine egoistische Entscheidung.

  • Zum Futter:


    Ich versuche schon an den Hunden zu sparen, was das Futter angeht. Wichtig ist mir dabei aber, dass es hochwertig ist und vertragen wird. Nele verträgt leider nur TC und Platinum, also ist das einer unser Hauptkosten. Ich versuche zurzeit meine Hunde auf halb-halb umzustellen, weil mich das schon fast 30 Euro billiger käme im Monat, obwohl es für Nele wahrscheinlich besser wäre wie sonst nur Dosenfutter zu bekommen.
    Hätte ich nur Janosch würde er aber genauso gefüttert werden, weil er kleiner ist, da kostet es einfach nicht soviel.


    Zum TA:
    Wenn meine Hunde Durchfall haben gehe ich nicht gleich zum TA und finde das ehrlichgesagt auch nen Schmarrn. Mit Nele geh ich dann wenn sie 3 Tage am Stück Durchfall hat. Dann bekommen wir die üblichen Medis und gut is.
    Diagnostik scheue ich zurzeit. Nele könnte noch ein Hüftröntgen und ne Augenuntersuchung gebrauchen, aber das ist nicht drin, vor allem weil ich mich auch fragen muss, was das dann letzten endes bringt. Eine neue Hüfte bekommt Nele nicht mehr und an den Augen werde ich sie auch nicht operieren lassen.
    Hätte Janosch da Auffälligkeiten säh das ganze anders aus. Da würde ich alles in Bewegung setzen.
    Aber bei nem alten Hund sind gewisse Erscheinungen einfach normal, bei einem jungen Hund nicht.

  • Ich füttere Orijen - 3 Hunde, 1 Sack im Monat, Kosten: 64€ - Sicherlich ginge es billiger, wurde aber nicht gut vertragen, eher würde ich dann mit Hühnchen, Reis etc. ankommen.


    Tierarzt: Anfangs bin ich auch wegen jedem Pups zum TA gegangen, mittlerweile versuche ich vernünftig ranzugehen. Wenn wir Husten haben, gehen wir auch erst sehr spät zum Arzt. Solang der Hund also isst und trinkt und ich ihm meine Hausmittelchen geben kann - warum zum Arzt? Kann/will der Hund aber nicht mehr schlucken, dann ab zum TA und Spritze in den Po, danach mach ich dann wieder alleine weiter.
    Selbiges bei Durchfall/Erbrechen: Wer von uns rennt deswegen sofort zum Doc? Wobei: Je länger man seinen Hund kennt, umso besser kann man da wohl auch entscheiden. Ich kenne meine Hunde mittlerweile so gut, dass ich weiss, wenn es ihnen richtig dreckig geht und wann sie nur kränkeln - bei ersterem wird sofort zum Doc gegangen, unabhängig vom Alter.


    Teure Diagnostik: Wir hatten einen Kater, Max. Ihm wurde mit 1,5 Jahren ein Bein amputiert, es kam zu Wundbrand, Infektionen - ein Drittel des Körpers war Wundfläche. Die Heilung brauchte über ein Jahr. Seitdem hatte er wirklich Todesangst vor Tierärzten. Mit 8 Jahren hat er angefangen langsam abzubauen, mit 9 Jahren war er soweit, dass er sich gar nicht mehr bewegen konnte. Ich bin zu unserer Tierärztin gefahren, habe ihr erklärt, was Sache ist. Wir hätten Max niemals mehr die Tortur einer OP zugemutet, die durchaus noch möglich gewesen wäre. Aber der Stress, dem er ausgesetzt wäre, hätte 1-2 Jahre mehr Leben nicht wett gemacht. Nicht für ihn. Unsere Tierärztin hatte Verständnis. Hat uns Mittelchen gegeben, die extra nur für die Schmerzen in den Gelenken (am gesunden Bein/in der Wirbelsäule) helfen.
    Wenn es ihm damit besser ginge, wüssten wir, was Sache wäre - wenn nicht, könnte es auch ein Infekt sein. Bei Möglichkeit 2 hätten wir wohl auch nochmal suchen lassen. Es war aber Möglichkeit 1. Die Medis waren sehr stark, haben aber nur den Schmerz betäubt, nicht den fortschreitenden Verschleiss, zumal sich seine Wirbelsäule über die Jahre verzogen hatte, durch das einseitige Laufen. Wir hatten die Möglichkeit uns in Ruhe zu verabschieden und Max konnte Schmerzfrei einschlafen. Ich kann heute noch losheulen, wenn ich daran zurück denke, aber ich bin immer noch der Meinung, es war die richtige Entscheidung. Zum WOHL des Tieres.


    Und das WOHL des Tieres lässt sich nicht in einem Atemzug mit Geld nennen. Das WOHL eines jüngeren Tieres wird anders definiert als das WOHL eines älteren Tieres. Nicht umsonst gibt es mehr als einen Arzt, der sagt: "Wer mit 50 Jahren aufwacht und keine Schmerzen hat, ist tot." - das ist nicht böse gemeint, und sicherlich haben die Oldies ein Recht auf ein schönes, schmerzfreies Leben - aber: wenn dem Hund mit 13 Jahren das Bein weh tut, dann lass ich röntgen, sofern er da ruhig liegt und lass dann medikamentös behandeln - ich mute so einem alten Hund nicht das Risiko der OP zu.
    Wenn aber ein 2 Jahre alter Hund lahmt, dann ist das nicht "normal" nicht "altersgemäss" und auch ist das Risiko für ihn, bei einer Narkose zu sterben oder massive Nebenwirkungen zu haben, um ein zigfaches geringer.


    Geld kommt wohl erst dann ins Spiel, wenn Opi Hund seine Herzmedis für 50€ im Monat nicht mehr kriegt, obwohl sonst topfit oder wenn ein junger Hund mit einer vereiterten Wunde rumlaufen muss. Alles andere ist doch immer eine Frage der persönlichen Einstellung, Moral und Ethik - oftmals unabhängig vom Geld.

  • Hmm naja, also ich habe momentan selbst einen finanziellen Engpass, habe auch hier einen Thread gestartet, welches Futter günstig aber vetretrebar und auch gute Antworten gefunden! Somit habe ich diesen Engpass gut überbrücken können, und ich musste in dieser Situation bei den Hunden sparen, für den Geldbeutel wäre es das Beste gewesen ich hätte ihnen echt aldifutter gekauft, aber das tue ich nicht. Aber Terra Canis war jetzt einfach mal nicht drin!


    Beim TA spare ich nicht, wenn mein Hund 1x kotzt oder durchfall hat renne ich sicher nicht gleich zum Arzt, aber wenn ich die Situation nicht einschätzen kann, dann auf jeden Fall zu früh als zu spät!

  • "Wer mit 50 Jahren aufwacht und keine Schmerzen hat, ist tot."


    Hier muss ich lachen, ich bin ja sowas von tot :lol:


    Bei mir ist es so, dass ich lieber selber auf Dinge verzichte, als dass ich es meinem Hund an Etwas fehlen lasse. Ich habe mich bewusst für meinen Hund entschieden, obwohl ich nur von einer kleinen Rente lebe und schon jeden Cent umdrehe, ehe ich ihn ausgebe.


    Hummel ist eine sehr zickige Fresserin, außerdem verträgt sie nicht alles, also kommt nach langem Suchen Platinum und Canis Natural in den Napf. Da es allerdings eine tiefergelegte Kampfratte ist, fällt das nicht so sehr ins Gewicht.


    Was den Tierarzt anbetrifft, habe ich für sie eine OP-Versicherung abgeschlossen, lieber im Monat ein paar Euro bezahlen als irgendwann eine Riesensumme nicht löhnen zu können. Finanziell fällt das für mich auch nicht ins Gewicht, da ich mir dafür das Rauchen abgewöhnt habe .... sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe :gut:


    Dann gibt es bei mir noch eine Tierspardose (habe jedes Jahr auch noch hilfsbedürftige Igel zum überwintern), in die alles reinkommt, was von meinem Wochenbudget übrig ist. Das wird dann für Sonderausgaben, Impfungen und Medikamente verwendet.


    Damit fahre ich ganz gut und muss mir keine Sorgen machen, im Krankheitsfall vor einer Katastrophe zu stehen.


    Und was meine Vorredner anbetrifft, stimme ich dem auch zu, dass man nicht wegen jedem Pups zum TA muss. Ich kenne meine Kleine auch so gut, dass ich weiss, wann es ihr echt schlecht geht und ein TA nötig ist. Letztens hatte sie wieder mal schlimmen Durchfall, weil sie das Igelfutter (Katzenfutter) komplett geklaut und aufgefressen hat. Da renne ich natürlich nicht zum TA, sondern alle paar Minuten Gassi, da müssen wir halt durch. Ich, weil ich gepennt habe und Hummel, weil sie geklaut hat :headbash:


    LG Anishya

  • .
    .
    Uih - umfangreiches Thema und nicht immer ganz klar und eindeutig zu beantworten (ist eben menschen-, situations- und hundeabhängig).


    Ich versuch's mal für uns darzustellen - wobei ich dazu erklären muss, dass ich hier die häufig überbesorgte Mami bin, die sich um jedes Püpschen (übertrieben gesprochen) einen Kopf machen (könnte) und dann viel nachliest und recherchiert - GsD aber meinen Freund habe, der mich immer wieder gut runterholt und "erdet".


    Denn ganz allgemein gesprochen: man kann sich auch (sinnlos) verrückt machen und nicht jedes mal Bauchschmerzen oder Humpeln erfordert wirklich einen Tierarztbesuch und auch nicht jede Fressensration muss hochwertig und ins kleinste Detail akribisch auf Nährstoffgehalt und Wertigkeit überprüft sein.


    Da stell' ich mir dann häufig mal die Frage, ob wir es nicht auch übertreiben mit der "Fürsorge" - gehen wir selbst so häufig bei jedem kleinsten Wehwechen zum Arzt oder ernähren wir uns selbst auch so bewusst?
    Ich gebe gant ehrlich zu: ich nicht - ich geh auch mal (selten) zu McD oder hau mir eine Pizza in den Ofen und mein (weniges) Fleisch, dass ich esse, kommt auch nicht immer vom Bio-Bauern.
    Genauso gehe ich mittlerweile nicht mehr bei jedem Mal Knie- oder Rückenschmerzen zum Arzt - weiß jetzt eben, was ich da habe und habe abgewägt, mich zunächst nicht operieren zu lassen - so tun es dann halt die Schmerztabletten ab und zu - und gut ist's.


    So, jetzt aber konkret zu deinen Fragen:

    Zitat


    Zum Einen geht es um Kosten im Alltag.

    Das minderwertige Futter bzw. ausschließliche Ernährung von Essenresten, um Geld zu sparen, ist das so gesund?
    Wie viel können wir unseren Hunden zumuten? Und was raten wir einem User, der momentan knapp bei Kasse ist, in wie weit kann er an der Futterqualität sparen? Wo persönlich zieht ihr die Grenze?


    Habe ich keine Probleme mit - muss jeder selber wissen - und wie will ich einem HartzIV-Empfänger oder Obdachlosen, der mit seinem Hund auf der Straße lebt, vorschreiben, wie und was er seinem Hund füttern soll??
    (Und bitte keine Diskussion darüber, ob solche Leute Hunde halten dürfen/sollten - das find' ich abstrus...)
    Hauptsache, der Hund bekommt überhaupt was und muss nicht über die Maßen hungern (aber meist sparen gerade die es sich vom Mund ab und verzichten eher selbst) - da hätte/habe ich überhaupt keine Probleme mit, wenn es Essenreste und/oder Billigfutter ist - immer noch besser als gar nichts....


    Ich selbst würde es für meine Hunde jedoch nicht ausschließlich so haben wollen - aber ich füttere selbst queerbeet (auch Reste, s. "Schweineeimer-Thread"), weil ich oft nach Angeboten kaufe und meine Hunde es auch vertragen - und ja, da ist auch mal Pedigree (Pur) oder Frolic (als Leckerlie) dabei, zwar selten - aber die Hunde lieben es.... Anderseits muss es nicht unbedingt das Billig-Bauhaus-Futter sein (weiß noch nicht mal, wie das heißt...?) - aber ich beobachte, seitdem ich hier auf dem "Land" lebe, dass viele das Futter kaufen und die Hunde auch damit alt werden....


    Zitat


    Ein weiterer Bereich, der mich eigentlich noch viel mehr beschäftigt, ist die tierärztliche Versorgung.
    Wie lange lässt man den Hund erbrechen/humpeln/Durchfall haben, bevor man zum Arzt geht?


    Erbrechen:
    Kommt auf die vermeintliche Ursache an. Kann ich Schlingerei oder Grasfressen als Ursache ausmachen - gar nicht.
    Ansonsten: einen Tag abwarten, Schonkost.
    Wie bei uns damals, als meine Hündin tiefgefrorenen Abfall gefressen hatte und krampfartiges Erbrechen hatte: sofort zum TA.

    Zitat

    Was ist der Mensch bereit, für Diagnosen auszugeben?


    Wenn mich die Diagnose weiterbringen kann in puncto möglicher Behandlung: vielleicht 5000,- ?? :???:
    Hab ich mir aber noch nicht so konkret Gedanken zu gemacht, weil ich - u.a. weil ich mir keine Gedanken machen bzw. im "worst case" nicht abwägen will, eine Kranken- und OP-Versicherung für die Hunde abgeschlossen habe.
    Insofern würde ich für eine Diagnose/Krankheit, die behandelbar ist, wahrscheinlich relativ viel in Kauf nehmen (finanziell - wie das mit den "Qualen" und Einschränkungen fürs Tier durch diese Untersuchungen aussieht, ist noch mal eine andere Sache....)
    Außerdem ist hier doch sicher auch ganz entscheidend, was man verdient und wie die Relation dazu ist.
    Wenn ich z.B. nur 1000,- verdiene, gebe ich sicher nicht so leicht 5000,- aus, als wenn ich 10.000,- jeden Moant zur Verfügung habe.....


    Zitat

    Alleine ein humpelnder Hund kann massig Geld kosten, gibt’s da für euch eine persönliche Grenze?


    Bei meiner Hündin stand mal eine ED (FPC/IPA) im Raum - konnte trotz zahlreicher Untersuchungen an der Uniklinik nie eindeutig diagnostiziert werden. Ärzte empfahlen "aufmachen und reingucken" - hab ich abgelehnt. Auch jetzt hunpelt sie ab und an nach hoher Belastung bzw. starken Bewegungsänderungen/Bremsen. Ich lass das nicht mehr weiter untersuchen - mit ein paar Tabletten über max. drei Tage ist es wieder gut - that's it.
    (mir gehts ja genauso - vielleicht hat sie sich auch nur "angepasst"...?).
    Wahrscheinlich wird sie irgendwann Arthrose haben (ich auch) - naja, dann ist das so - wir werden alle nicht jünger und außerdem bekämen wir sie auch mit OP - da spare ich dann lieber das Geld und lasse nicht "auf Verdacht" operieren.


    Zitat

    Oder ist es ok, einen Kosten-Nutzen-Vergleich zu machen?


    S.o. - ich finde schon..... Nicht nur im Sinne der Kosten, sondern auch im Sinne der gesundheitlichen Einschränkungen im Falle der OP bzw. Nicht-OP - oft bringt das nämlich gar nicht so viel, wie vielleicht gedacht...
    Ich würde da generell auch weniger wegen der Kosten abwägen, sondern immer eher in Abwägung zur Lebensqualität vorher/nachher und der Strapazen/Entbehrungen/Einschränkungen während der
    Behandlungsphase.
    Mal ganz grob gesprochen :
    was bringt es mir (und insbesondere dem Hund), meinem Hund eine Chemo mit sämtlichen Nebenwirkungen zuzumuten, die ca. 3000,- Euro kostet, wenn es z.B. "nur" ein Jahr Lebensverlängerung bringt (von dem auch noch ein halbes Jahr größtenteils am Tropf und ohne Spielen etc. verbracht wird) - in meinen Augen nix - würde ich nicht machen lassen (bei mir übrigens auch nicht).


    Zitat


    Hundealter Beispiel:
    der 2-jährige Hund humpelt, es stehen Röntgen/CT/MRT an Kostenpunkt für alles 3 liegt locker über 1000€ - da der Hund jung ist, macht man es


    Kommt drauf an, was die Diagnose bringen würde, ob ich bereit wäre zu OP und welche Besserung zu erwarten wäre.

    Zitat


    nun humpelt der 12 Jahre alte Hund, ist man dort bereit, ihm das ganze mit Narkose etc. noch zuzumuten oder spart man sich lieber das Geld, weil er schon alt ist?


    Nicht unbedingt nur, um das Geld zu sparen, sondern dem Hund auch die Strapazen und Risiko (Narkose) - da würde ich Schmerztherapie vorziehen....


    Zitat


    Möchte man eine Diagnose um jeden Preis, auch wenn sie über ie Ersparnisse hinaus geht? Auch dann, wenn man nach möglicher Diagnose eh nichts dran behandeln kann, nur um Gewissheit zu haben?
    Ist es etwas für das Tier? Oder für das Ego des Menschen?


    Nein - keine Diagnose um jeden Preis - siehe oben....
    Meist leider nicht fürs Tier - sondern eher für den Menschen, um das schlechte Gewissen zu beruhigen bzw. die Gewissheit zu haben, "man habe doch alles getan".... - oft bleibt dabei der Gedanke an das Tier und die Lebensqualität leider auf der Strecke.


    Ich habe dazu ein Beispiel von uns:
    meine Hündin war im ersten Jahr bei uns Dauergast beim TA. Erst das Humpeln (Klinik wollte operieren - OP abgelehnt), dann eine Augenentzündung (Augen-TA: da sind Bläschen auf der Hornhaut, die müssen in einer OP abgeschliffen werden, sonst hat sie immer wieder Probleme bzw. Spätschäden - OP abgelehnt), dann ist sie bei heißem Wetter umgefallen (Kreislaufkollaps).
    Unser Hautierarzt (sehr patenter Mensch....) hat damals gesagt, das könne man jetzt durchdiagnostizieren mit Röntgen, Herzultraschall etc. pp. - würde viel Geld kosten und was hätte man dann? Evtl die Diagnose, dass der Hund ein Herzleiden hat und ab seinem ersten Lebensjahr nur noch an der Leine bleiben muss und Medikamente bekommen.
    Er hat uns dann nach Hause geschickt und gesagt, wir sollen in Ruhe abwägen - (teure) Diagnostik mit o.g. Konsequenzen - oder Hund erstmal beobachten und abwarten. Im schlimmsten Fall fällt sie beim nächsten Mal exessivem Ballspiel einfach um und das wars - aber sie hat wenigstens noch Freude am Leben gehabt und artgerecht gelebt.
    Hört sich jetzt vielleicht krass an - aber irgendwie hat mich das doch nachdenklich gemacht und beeindruckt - denn irgendwie ist es ja so.... wir müssen alle alt werden und sterben - worauf kommt es aber schlussendlich am Ende an: das wir Spaß hatten an und im Leben oder das wir alles mit angezogener Handbremse und nur mit Absicherung und doppeltem Boden gemacht haben?
    Und bei den Hunden erst recht - die leben im Hier und Jetzt und wollen das Leben genießen und jetzt spielen und rennen und toben und nicht nur an der Leine gehen, damit sie auch sicher alt werden....


    So denke ich zumindest..... (und bitte zerreisst mich nicht dafür..... )
    P.S.
    im Übrigen hatte meine Hündin nie wieder "Kreislaufprobleme", die Augensache kam ebenfalls nie wieder und das Humpeln tritt ca. 2 x im Jahr und nur nach blöden Bewegungen auf..... - damit können wir gut leben....



    Zitat

    Mir geht es hier im Thema vor allem um Kosten-Nutzen-Vergleiche und Mindestgrenzen bzw. Schmerzgrenzen zum Thema Geld.


    Ziemlich lang geworden bei mir - habt ihr durchgehalten ? - Kosten-Nutzen-Vergleich habe ich beantwortet und Schmerzgrenze beim Geld.... (wegen Versicherung schwierig - aber in Zahlen vielleicht 5000,- ?- wenn man es mal hochrechnet, kommt das ja auch locker an Versicherung in einem Hundleben zusammen.....)

  • Dann werde ich auch mal Antworten.


    Kosten bezüglich der Ernährung von Jimmy habe ich nicht soooo hohe. Der Kleine frisst recht wenig, sodass ich mit einem 1,5 kg Beutel Futter (MM, 5,69 Euro / CanisNatural 1,5 kg 8,99 Euro) und ca. 8-10 Dosen (400g Dosen, pro Dose ca. 0,99 - 1,29 - 1,39 Euro) gute 6 Wochen auskomme.
    Hätte ich einen sponaten finanziellen Engpass, würde ich entweder nur noch MM füttern, dazu nur die Dosen von Animonda (0,99 Euro pro 400g) oder anstatt Dose ebenfalls Essenreste füttern.


    Du hast ja zwei Hunde, da würde ich auch immer gleich einen großen Sack Futter kaufen.


    Vlt. hast du ja auch die Möglichkeit eine Messe zu besuchen, um Messeschnäppchen zu kaufen? Im Internet findet man ja auch häufig mal ein paar Schnäppchen.


    Jedenfalls würde ich nicht an der Qualität des Hundefutters sparen wollen. Lieber würde ich mich nur noch von Toastbrot ernähren ;)


    Zum Thema Tierarztkosten:


    Zum Glück wurde ich auch hier von hohen Kosten noch nicht überflutet :gott:


    Ich lege jeden Monat Geld weg, falls mal ein TA- Beusch nötig ist. Sollten diese Ersparnisse aufgebraucht sein, könnte ich auf die Hilfe meiner Eltern zurückgreifen.
    In wie weit ich Jimmy behandeln würde ist schwer zu sagen. Solange er eine körperlichen Beschwerden (z.B. Herz) hat und die Behandlung auf Besserung belaufen würden, würde ich sie auch durchziehen.


    Lg

  • Das ist eigentlich ganz leicht,


    Zum Futter:
    Ich kaufe mein Futter immer auf Vorrat und bevor ich an meienm Tierfutter spare gibt´s bei mir halt nur Grießbrei.
    klar bekommt sie auch mal "Reste" aber das dann nich als Ersatz fürs Futter.
    Wenn ich nicht ffür die anständige Ernährung meiner Tiere sorgen kann kann ich keine halten.


    Zum Rest:
    Ich halte es mit den Tierarztbesuchen wie bei mir mit den Arztbesuchen, wenn der Hund Durchfall ein, zwei Tage Durchfall hat und sich sonst gut vom Befinden zeigt Versuchen wir es erstmal mit Hausmitteln. Im Zweifelsfall ruf ich einfach in der TK an, auch Nachts oder oder oder....Das selbe bei Humpeln, Bluterguss,........
    Oder ich frag mal bei Bekannten dei schon Hundeerfahren an was die Meinen.( ist natürlich wenns schlimmer ist kein Ersatz für den TA)
    Natürlich würde ich alles Tun was nötig ist um Hund, Katze,..... gesund zu halten
    Hab eine 7jahrige Main Coon mit HCM (Herzschall, Blut wird alles regelmäsig gemacht) sie bekommt halt Medis dafür fertg.
    Wir hatten einen ca.20 jährigen Kater der dann eingeschläfert wurde weil er einen Blasentumor hatte, ihn wollten wir nocht eine OP zumuten, also bekam er so lange es ging Medis und als wir merkten es geht nicht mehr aben wir ihn erlösen lassen.
    Dann hatte ich noch einen 1,5jährigen Kater bei dem die Ärzte nicht rausfinden konnten was er hat, wir haben wirklich alles Untersuchen lassen was ging ich kann gar nicht sagen was das gekostet hat aber es war sehr viel hat leider nix gebracht und ich hab ihn auch erlösen lassen.


    Also zusammen fassend würde ich sagen das ich auf keinen Fall bei meinem ersten Hund anfangen werde zu sparen.

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