Kleines großes "Kotproblem"

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    ich wende mich an euch, weil mir leider weder meine "Hundefreunde", noch Hundetrainer oder Foren weiterhelfen konnten. Ich habe und hatte viele Hunde, aber dieses Problem erlebe ich zum ersten Mal und weiß ehrlich gesagt keine Lösung.


    Kurz zu meiner Hündin: Sie heißt Feli und ist ein Schäferhund/Hütehund-Mix. Sie ist nun knapp 3 Monate alt und seit etwa einem Monat bei uns. Anfangs lief es erstaunlich gut mit der Stubenreinheit. Sie hat kaum reingemacht und sehr schnell verstanden, dass sie draußen machen soll. Sie ist bis heute selbstverständlich noch nicht allein gewesen, wenn dann nur mal eine halbe Stunde und auch nur im Beisein meiner älteren Hündin. Trotzdem scheint sie ein ganz großes Problem damit zu haben, wenn man nur mal für 2 Minuten in einen anderen Raum oder gar aus der Tür verschwindet. Und das ist nicht übertrieben, man kann fast sagen das sie loslegt, wenn man sich nur umdreht. Mit loslegen meine ich, dass sie die ganze Bude vollkackt (entschuldigt die Wortwahl) und pieselt. Es scheint fast so, als würde sie den ganzen Tag darauf warten, dass sie mal für ne Minute aus den Augen gelassen wird, damit sie so richtig loslegen kann. Ich weiß nicht, wo ein so kleiner Hund das hernimmt - aber sie macht erstens riesengroße Haufen und zweitens gleich mehrere, wenn man wirklich nur Minuten in einem anderen Raum ist. Man muss nur die Tür zumachen und die ganze Wohnung stinkt und sieht aus, als hätten fünf Hunde reingemacht !


    Ich finde das langsam echt grenzwertig und mache mir große Sorgen, dass ich irgendwas falsch mache! Sowas ist mir mit noch keinem meiner Hunde passiert.


    Wenn wir rausgehen, weiß sie ganz genau, dass sie machen soll. Überhaupt kein Problem, da ist sie mit ihren drei Monaten schon echt zuverlässig. Ich gehe mit ihr mindestens alle zwei Stunden raus, in der Regel sogar in kleineren Abständen und grundsätzlich nach dem Spielen, essen, schlafen... das übliche eben. Aber selbst wenn sie draußen groß macht, wir gehen rein und ich gehe nur in einen anderen Raum - kackt sie schon wieder los. Klar, ich könnte auch zwei Stunden draußen bleiben mit ihr, bis sie sich sozusagen "ausgekackt" hat, aber das bringt nichts. Habe ich schon mehrmals versucht - da hat sie entweder besseres zutun, rennt ständig zur Tür und will rein oder setzt sich vor mich und starrt mich einfach nur an.


    Wir gehen morgens um 6 ca das erste mal raus, nachts stehen wir auch nochmal auf. dann eben alle paar Stunden oder mehr und abends um 11-12 das letzte mal. GRUNDSÄTZLICH hat Madame morgens einen Kotfleck auf ihrer Decke (in der Box) ! Da nämlich das nächste Problem - sie frisst ihren Kot grundsätzlich auf ! Da kommts schonmal vor dass wir nachts wegen lautem Schmatzen aufwachen, und das nicht nur einmal. Dieser These "Hunde machen sich nicht ins eigene Bett" muss ich wehement widersprechen - das haben alle meine Hunde gemacht! jeder hat dazu eine andere Theorie. Sie ohne Box schlafen zu lassen trau ich mich schonmal gar nicht, dann ist wahrscheinlich morgens das ganze Schlafzimmer voll !


    Lange Rede, kurzer Sinn. Madame Feli kackt den ganzen Tag (bei drei Mahlzeiten Nassfutter), überall und immer. In die Box, ins Auto (ach ja, da war auch noch was: Sobald der Hund im Auto sitzt, kackt sie los !!! Egal ob mit oder ohne Box (im Kofferraum). Meine ältere Hündin bekommt vor lauter Ekel Sabberanfälle und das Auto sieht aus... ich mags gar nicht beschreiben). Selbst wenn wir stundenlang draußen waren, macht sie rein, ob Box, Wohnung oder Auto.


    Weiß da jemand eine Lösung ? Langsam ekelt mich das echt an, ich kann alle zwei tage (ungelogen) die komplette Montur an Hundedecken und -betten waschen, weil die kleine auch da gern draufkackt und pinkelt. Jeden Tag putzen, waschen und Kot wegwischen. Es nervt ! und langsam nagt das Problem auch an der "Beziehung" zum Hund, weil man bei diesen ganzen Kack- und Pinkelattacken überhaupt keine Lust mehr hat, sich mich dem Hund zu beschäftigen. Für mich kein haltbarer Zustand, ich liebe den Hund ja!


    Übrigens: Laut Tierarzt ist alles in Ordnung mit ihr!


    Ich hoffe wirklich inständig auf Eure Hilfe! :/


    Viele Grüße
    Ella

  • Vielleicht hat der Hund durch Dein Verhalten gemerkt, dass das was er da macht nicht ganz in Ordnung ist und "entsorgt" den Kot jetzt selbst.


    Vielleicht - und das hört sich zumindest beim "Alleine-Lassen" so an, hat der Hund Stress. Du schreibst, dass die ältere Hündin sabbert: das deutet daraufhin, dass sie Stress hat und ich denke, dass beide Hunde merken, dass Du jetzt sauer wirst und "erwarten" die von Dir gezeigten Reaktionen in solchen Fällen.
    Auch wenn es schwer fällt; ignorieren, gelassen bleiben, in Ruhe für Ordnung sorgen, so machen als wäre alles normal. Schwer, ich weiß! aber alles andere verunsichert die Hunde und das Problem kann so nicht gelöst werden.


    Vielleicht hat sie auch einen schwachen Schließmuskel und kann den Kot - bedingt durch weiches Nassfutter - nicht immer einhalten und reagiert dann eben, wie oben beschrieben.


    Auf jedem Fall würde ich eher mal die Fütterung auf "festere Nahrung" umstellen und ihr zumindest für die Nacht einfach eine Unterhose (entsprechende Größe, für den Schwanz ein Loch reinschneiden) anziehen. Wenn sie unruhig wird, sofort mit ihr raus und bei "Erfolg" eine Party feiern, bzw. Leckerli anbieten.

  • Ich hätte jetzt als erstes gefragt, ob alles organisch gesund ist mit ihr.
    Aber das scheint ja vom Tierarzt schon abgecheckt worden zu sein.




    Wie kommt Dir die Hündin vor?
    Wirkt sie arg gestreßt?
    Ist sie unruhig?



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ui das klingt wirklich nicht gut!
    Ich kann Dir wahrscheinlich nicht helfen - habe meinen ersten Welpen und bin fast verzweifelt daran :lol: (ja jetzt kann ich lachen drüber)
    Es macht bestimmt Sinn, erst mal einen Tee zu trinken und ruuuuuuuuuuuuuuuuuuhig zu werden.
    Dann vielleicht über das Futter nachdenken. Für mich klingt das nicht so ganz gesund, so viele Haufen plus es immer (? habe ich richtig gelesen, gell?) auffressen... das würde mir schon zu denken geben.


    Bestimmt wird Dir hier im Sinne des Hundes geholfen, ich drücke Dir auf jeden Fall feste die Daumen!

  • Was mir noch einfäält:


    Ein Hund mit 12 Wochen kann noch nicht zuverlässig stubenrein sein und "Ekel" können Hunde nicht empfinden (das ist eher menschlich gedacht).


    Und dieses Kot "entsorgen" in so einem Fall, ist eine Übersprungshandlung, weil der Hund in einem Zwiespalt ist und für sich keine Lösung parat hat.


    Die Lösung musst Du zeigen: bau das Stubenreinheits-Training noch einmal erneut auf und gehe konsequent - dauerhaft - regelmäßig raus!

  • Zitat


    ...... und "Ekel" können Hunde nicht empfinden (das ist eher menschlich gedacht).



    Keine Ahnung, wie weit das tatsächlich stimmen sollte.
    Aber meine Große zeigt mir da was anderes.
    Wenn sie an einem Platz kommt, wo viele Hunde gemacht haben, dann verzieht sie ihr Gesicht und will nur noch weg. Selbst hinmachen käme für sie erst gar nicht in Frage.
    Also denke ich schon, daß Hunde so etwas wie "Ekel" schon empfinden können.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Hi,


    also grundsätzlich haben meine beiden Hunde keinen Ärger zu erwarten wenn sie irgenwo reinmachen. Die Hündin meiner Eltern fängt grundsätzlich an zu sabbern wenn sie den Kot anderer Hunde riecht, das ist auch laut Tierarzt einfach nur Ekel. Ich ignoriere grundsätzlich wenn einer der Hunde reinmacht, da gibts überhaupt keinen Ärger.
    Über das Futter werde ich nicht nachdenken, nehmts mir nicht übel. Ich habe mich jahrelang mit Hundefutter auseinander gesetzt, bin nicht umsonst Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen und halte absolut nichts von Trockenfutter oder Barfen. Wer sich darüber unterhalten möchte, kann das gerne via Privatnachricht tun, das ist jetzt hier nicht das Thema :-)


    An SheltiePower: Die Hündin ist grundsätzlich eher unruhig und verunsichert, das war von Anfang an so. Sie hockt einem immer auf der Pelle, schon als wir sie damals abgeholt haben, hing sie ständig an den Eltern oder irgendeinem Menschen. Als "Nein" in welcher Situation auch immer, nutze ich ein Abbruchsignal. Wenn sie das hört, verkriecht sie sich schnurstracks auf ihren Platz und bleibt liegen. Ich glaube ehrlichgesagt, dass sie von den Menschen, bei denen sie aufgewachsen ist, nicht sonderlich gut behandelt wurde. Auch die Eltern waren wahnsinnig unsicher und sind bei jeder Bewegung zusammengezuckt.


    Beim Füttern oder trainieren legt sie allerdings ein ganz anderes Verhalten an den Tag. Ich weiß nicht, ob das mal aufhört - vielleicht ist sie so gierig weil sie sich beim Fressen gegen 10 Geschwister durchsetzen musste. Jedenfalls schnappt sie einem immer in die Finger vor lauter Gier, was ich überhaupt nicht wegbekomme. Wir füttern die Hunde getrennt, in der Hoffnung dass die kleine dann mal langsamer frisst - Fehlanzeige. Die haut das Zeug weg, sowas hab ich noch nicht gesehen.


    Vielleicht spiele diese Dinge eine Rolle ?


    LG

  • Schlechte Aufzucht und schlechter Umgang spielen immer eine große Rolle; ebenso das Verhalten des Muttertieres bzw. der noch vorhandenen Hunden. Welpen orientieren sich daran und "lernen" davon.


    Über die Begrifflichkeit "Ekel" könnte man sicherlich noch weiter diskutieren; aber das lassen wir jetzt mal so stehen, weil es egal wie, eh nicht das Problem löst.


    Deine Ernährung wollte ich nicht angreifen. Nur eine Erklärung geben, dass der Hund vielleicht Probleme mit dem Schließmuskel haben könnte und zu viel "Weiches" nicht halten kann.

  • Zitat

    An SheltiePower: Die Hündin ist grundsätzlich eher unruhig und verunsichert, das war von Anfang an so. Sie hockt einem immer auf der Pelle, schon als wir sie damals abgeholt haben, hing sie ständig an den Eltern oder irgendeinem Menschen.


    Das könnte neben dem jungen Alter vom Hund, welches wir ja nicht weglassen dürfen, schon mal ein Ansatzpunkt sein.
    Unsichere, ängstliche Hunde brauchen wohl ihre Bezugspersonen.
    Da sie ja schon mal von einem vermeintlichen Zuhause weg mußte, und jetzt woanders "neu" ist (auch wenn sie schon einen Monat bei Dir ist), kann dies zusätzlich noch verunsichern.
    Sie braucht erst einmal die Sicherheit, daß ihr nichts passieren kann.


    Das Du dann zwischendurch mal "weg" bist, sei es auch nur, um mal den Müll rauszubringen, ist es für sie erst einmal nicht "hilfreich". Sie kann (noch) nicht wissen, daß Du ja nicht für immer gehst.
    Andere Hunde stecken diese kurze Trennung besser weg, manche Hunde halt eben nicht.


    Das ist halt großer Streß. Und sorgt für Darmtätigkeit.



    Wenn Du, und auch der andere Hund im Haus, in der Wohnung irgendwo seid, ist sie immer in Eurer Nähe? Hat sie Euch stets in Blick? Oder kann sie auch mal in den anderen Raum gehen (freiwillig und alleine) und dort ruhig pennen?


    Dieses Verhalten war bei meinen Welpen immer der Zeitpunkt gewesen, wo ich mit dem bewußten Alleine bleiben Training angefangen habe. Sobald sie sich etwas sicherer fühlen, kommt die räumliche Trennung vom Hund ganz alleine. Schließlich will man ja nicht immer "an Mamas Rockzipfel" hängen.


    Zitat

    Als "Nein" in welcher Situation auch immer, nutze ich ein Abbruchsignal. Wenn sie das hört, verkriecht sie sich schnurstracks auf ihren Platz und bleibt liegen

    .


    Wie sieht sie dabei aus?
    Als ob Du sie quer durch den ganzen Raum prügelst?
    Eventuell ist es für sie "zu hart"?
    Kann alles sein, schlechte Verknüpfung mit dem Wort an sich, bis hin zum Tonfall Deinerseits, oder Deine Körperhaltung.
    Eventuell brauchst Du ein anderes Abbruchkommando?


    Zitat


    Ich glaube ehrlichgesagt, dass sie von den Menschen, bei denen sie aufgewachsen ist, nicht sonderlich gut behandelt wurde. Auch die Eltern waren wahnsinnig unsicher und sind bei jeder Bewegung zusammengezuckt.


    Das muß nicht notgedrungenermaßen so gewesen sein. Also die schlechte Behandlung von den Vorbesitzern.
    Rein theoretisch reicht es aus, daß die Elterntiere nervenschwach waren, und dies dann weiter vererbt haben. Nicht ohne Grund sollten die Züchter ja bei so etwas achten, wenn sie züchten wollen. Damit eben nicht diese Hunde in die Zucht kommen!


    Zitat

    Beim Füttern oder trainieren legt sie allerdings ein ganz anderes Verhalten an den Tag. Ich weiß nicht, ob das mal aufhört - vielleicht ist sie so gierig weil sie sich beim Fressen gegen 10 Geschwister durchsetzen musste. Jedenfalls schnappt sie einem immer in die Finger vor lauter Gier, was ich überhaupt nicht wegbekomme. Wir füttern die Hunde getrennt, in der Hoffnung dass die kleine dann mal langsamer frisst - Fehlanzeige. Die haut das Zeug weg, sowas hab ich noch nicht gesehen.


    Vielleicht spiele diese Dinge eine Rolle ?


    LG


    Hunde gehören eher zu den Schlingern.
    Es gibt zwar auch welche, die etwas "manierlicher" fressen, aber die sind wohl eher die Ausnahmen?


    Es könnte einiges sein:
    Über Dein Futter will ich nicht diskutieren. Das ist alleine Deine Entscheidung. Aber, es wäre durchaus möglich, daß diese Futterwahl, egal wie gut sie auch bei anderen Hunden sein sollte, eben für DEN Hund "falsch" ist. Wenn der Stoffwechsel vom Hund anders arbeitet, oder einige Zutaten nicht so richtig vertragen wird, muß nicht gleich zwangsläufig eine Allergie sein, dann schlägt sich das auch auf das Kotverhalten nieder.
    Neben dem anderen Streß mit dem Alleine bleiben. Das regt eh die Darmtätigkeit an!


    Wenn der Hund das Futter komplett anders verarbeitet, könnte es sein, daß sie tatsächlich nicht satt geworden ist. Aber, da die Futtermenge an sich dann eventuell nicht gerade wenig ist, muß es ja natürlich auch hinten wieder raus kommen.
    Was aber nicht verwertet werden kann, kann auch nicht satt machen.


    Das ist jetzt nur eine Gedankenanregung.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

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