Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Danke für die Ausführung! :smile:


    Diese Wahl heute zu haben, ist Luxus.

    Ja, aber wir haben sie heute nun mal. Zumindest hier bei uns. Wir wollen uns doch auch weiterentwickeln. Ich fühl mich schon spät dran. Ob wir früher jagen mussten oder sonst was, seh ich da maximal als Begründung für das Verhalten der Masse an. Aber ich finde das macht es nicht richtiger.



    Wobei ich dir zustimme, ist sinnloses Konsumieren. Essen sollte immer mit Genuss stattfinden, schon aus Respekt, aber nicht der Genuss die Rechtfertigung zum Essen sein. Die Auswüchse, die das Ganze in unserer heutigen Zeit hat, halte ich außerhalb von Biohaltungen oder wenigstens artgerecht-ökologischen Haltungen auch für absolut daneben und jeder, der völlig unreflektiert Billigfleisch an 7 Tagen die Woche in sich reinschaufelt, dem sollte man gern auf die Sprünge helfen und damit konfrontieren, dass das nicht gesund ist - nicht für ihn, nicht die Umwelt, nicht die Welt und auch nicht für die respektlos zurechtgemästeten Tiere. Ein Ovolaktovegetarier, der industrielle Eiweißprodukte konsumiert oder ein Vegetarier, der Soja unreflektiert aus Cash Crops bezieht, weil er bei den Sojaprodukten davon ausgeht, dass die besser sind, als ein einheimisches Bio-Schnitzel, der ist für mich auch nicht "besser", weil das Grundverhalten das Gleiche ist, wie beim Billigfleischkonsumenten. Essen sollte immer bewusst stattfinden. Das heißt nicht, dass es keine Ausrutscher geben wird, aber Vorsicht ist bei beiden Ernährungsarten geboten.

    Da stimme ich voll und ganz zu!


    Ausrutscher wird es immer geben und das ist ja auch OK. Auswärt hab ich auch schon Käse auf ner Pizza gegessen. Mir ist dann bewusst, dass es doof ist, ich sollte es vermeiden. Aber ums perfekt sein gehts auch nicht. Wir werden eh nie ohne Leid zu verursachen auf diesem Planeten leben können. Hinter jedem Produkt stecken so viele Stellen, wo wir mit anderen Spezies oder der Umwelt anecken. Die Natur ist auch grausam. Aber wir halten uns doch für was Besonderes und ich seh das als Teil unserer hoffentlich positiven Weiterentwicklung unsere Überlegenheit nicht bis ins unendliche Auszunutzen und vor allem nicht direkt oder indirekt Leben zu nehmen. Auch wenn mich dafür wieder viele Schlachten werden, aber ich seh einfach nicht, wieso mein Leben wertvoller sein sollte, als das von Bambi oder der Kuh auf der Weide. Für mich persönlich klar, für die Menschen mit emotionaler Beziehung zu mir, aber ansonsten? Lebenserwartung? Ist das nen Punkt? Da bin ich mir nicht so sicher, ob der ausschlaggebend sein sollte. :lol:




    Das Thema Gesundheit sehe ich kritisch. Würden wir Kinder noch natürlich ernähren, könnten wir auf unser "Bauchgefühl" auch noch vertrauen. Durch die schrittweise Rückstufung des 1. Sektors und die Lebensmittelindustrie und Ernährungsgesellschaften, haben wir uns aber wegentwickelt von einer natürlich gesunden Ernährung und halten sogar Ernährungslügen aufrecht, die bei näherer Betrachtung schon in sich zusammenfallen würden. Ich bin ja grundsätzlich der Ansicht, dass jegliche Lebensmittelwerbung unnötig ist. Braucht kein Mensch. Macht mehr Schaden, als alles andere. Zurück zur Gesundheit: Eine rein vegetarische / vegane Ernährung hat noch vor wenigen Jahren dazu geführt, dass man über kurz oder lang beim Arzt landete. Auch heute noch ist mindestens der Vitamin B-Mangel ein Problem, dass sich ohne Substitution kaum lösen lässt. Das ist für mich nicht gesund. Dass wir andere Mangelkrankheiten wie die Maiskrankheit oder Gicht nicht mehr im Zusammenhang mit vegetarischer / veganer Lebensweise nennen müssen, ist ein Ergebnis der Globalisierung und einhergehenden Verbreitung von nicht einheimischen Pflanzen oder eben auch der Labortechnik. Für Babies und Kleinkinder halte ich eine vegane Ernährung für extrem diskutabel. Unterm Strich bleibt, dass bei bewusster Ernährung eine ausgewogene Ernährung, die allen körperlichen Bedarf abdeckt bei einer nicht-veganen Kost leichter möglich ist. Ist das besser?

    Interessanter Punkt mit der Werbung. Hab ich noch nicht drüber nachgedacht. :smile:


    Was meinst Du mit dem Ergebnis der Globalisierung? Dass wir Zugang zu pflanzlicher Nahrung mit anderen Inhaltsstoffen haben, da ursprünglich einheimische Pflanzen unseren Bedarf nicht gedeckt hätten? Falls ja, kann ich nicht beurteilen. :smile:


    Soweit ich weiß, haben wir nur durch unsere "Hygiene" unsere Vitamin B12 Eigenproduktion ineffektiv gemacht, korrekt? Ich persönlich hab kein Problem damit zu supplementieren. Wieviel Fleisch ist nötig um den Bedarf zu decken? Wenn Du mir die eine Person zeigst, die nur exakt diese Menge Fleisch zu sich nimmt, aus bester Quelle, lediglich um diesen Bedarf zu decken, nehm ich sie persönlich in den Kreis der Veganer auf. ;) Unserer Verdauungen sind ja nun auch individuell, es wird mit Sicherheit Menschen geben, die Mikronährstoff X nicht aus pflanzlichen Quellen aufnehmen können. Die sollten diesen Bedarf natürlich decken. Ursprüngliche Völker sollen auch nicht verhungern und können in ihrem Lebensraum natürlich jagen.


    Bei allem was ich sage, beziehe ich mich auf uns, in der ersten Welt, mit Zugang zu genug pflanzlichen Produkten. Wenn ich von Veganern rede, geht es natürlich um die, die ihre Ernährung etwas planen und nicht einfach Tierprodukte weglassen und sich dann von Fertigprodukten und Zucker ernähren, die gewinnen auf der Gesundheitsseite auch keinen Blumentopf. Für Vegetarier gilt das gleiche mit dem Zusatz, ihre Milchprodukte aus guten Quellen zu bekommen. Die Balance aus Egoismus/Lebensfreude - Gesundheit - Bewusstsein/Respekt muss einfach stimmen. Da hat aber Fleisch und für mich nirgendwo einen Platz, außer vielleicht in oben genannten individuellen Fällen. Punkt 1 wird ja immer gern genannt, aber ich hab ne Zeit lang fast nur Fleisch gegessen. Sorry, das schafft jeder, das ist einfach nur ein Kopf-/Konditionierungsproblem. Es gibt genug leckeres Essen auf der Welt, dass niemand Lebensqualität verlieren würde.


    Zum Kinderthema kann ich leider auch nichts sagen. Das einzig zum Thema gelesene war ein Miniabsatz in einer schlechten Zeitung, wo im letzten Satz raus kam, dass es da lediglich um Vit B12 geht - wie immer. ;) Aber auch da gilt für mich oben genannte Balance. Sollten Kinder also aus welchen Gründen auch immer einen Anteil Tier in welcher Form auch immer brauchen, dann sollte der Bedarf natürlich gedeckt werden. Aber in dem Fall auch hier hätte Fleisch dann halt weniger die Funktion des Grundnahrungsmittels, sondern wäre ein spezieller Zusatz, da eben gesundheitlich benötigt. In der Realität sieht das ja nun eher anders aus.

  • @YoumaMitMensch


    Wahrscheinlich sind wir unterm Strich nicht soweit auseinander. Wir Menschen neigen zu Extremen. Alles, was wir für gut befinden, übertreiben wir gern. Ernährung ist da keine Ausnahme. Fleisch war früher und ist es heute in einigen Ländern noch, ein Zeichen des Wohlstandes. Fleisch hier bei uns im "Westen" wird aber in Massen und ohne jeden Respekt verzehrt - wir konsumieren heute Fleisch in Süßigkeiten, als Snacks, zu jeder Mahlzeit und das alltäglich. Das finde ich sehr bedenklich. Ich glaube, dass im Idealfall ein Land seine Menschen ernähren können muss. Wir leisten uns unseren Luxus auf Kosten anderer Länder und Menschen. Ich glaube, ich bin einfach an einem anderem Punkt bei der Betrachtung unserer hoffentlich positiven Entwicklung angekommen - den sehe ich serzeit nicht, hoffe aber natürlich auch drauf, dass wir die Kurve kriegen, möglichst ohne Gewalt.

  • In Anbetracht der globalen Ressourcenlage müsste es doch eigentlich für die Länder und deren Bewohner, die es sich "leisten können" absolute Pflicht sein etwas zu unternehmen. :ka:

  • Wahrscheinlich sind wir unterm Strich nicht soweit auseinander.

    Nö nö, sind wir nicht. ;)


    Ich sehe die positive Entwicklung auch nicht. Aber man muss ja hoffen, ne? xD In diesem Bereich zumindest, kann jeder Einzelne was tun. Und wenn nur jeder aufwacht, der erzählt, dass er gern Tiere mag. Aber selbst das ist ja nicht der Fall. Aber man merkt zumindest bei vielen Fleischessern, dass sie es eigentlich wissen.
    Realistischerweise muss man aber auch sagen: zu meinen Lebzeiten wird sich da auch nicht mehr viel tun. Gerad wenn man meine Geschlechtsgenossen sieht mit ihrem Männlichkeitsgedöns in Bezug auf Fleisch und jagen. Ihr seid da schon vieeeel weiter. =)



    In Anbetracht der globalen Ressourcenlage müsste es doch eigentlich für die Länder und deren Bewohner, die es sich "leisten können" absolute Pflicht sein etwas zu unternehmen

    Ey, jetzt komm hier mal nicht mit Logik. Die Menschheit weiß schon, was sie tut. ;)
    Theoretisch klar. In der Praxis geh mal bissl feiern, einkaufen und mach die Nachrichten an. Da hat man eher das Gefühl, dass wir noch son paar hundert Jahre hinterherhängen.

  • In Anbetracht der globalen Ressourcenlage müsste es doch eigentlich für die Länder und deren Bewohner, die es sich "leisten können" absolute Pflicht sein etwas zu unternehmen. :ka:

    Ich glaube nicht, dass uns annähernd bewusst ist, wie wir selbst die Welt verändern. Klar sieht jeder sein eigenes Handeln, aber es ist einfach, sich einzureden, dass man als Einzelner ja nur einen kleinen Schaden macht und für den doch gar nichts kann.


    Wenn ich die Nachrichten anschalte, dann sehe ich gebetsmühlenartiges Predigen vom Schulterschluss gegen den Werteverfall und dem Festhalten an den Errungenschaften der EU. Denke ich aber drüber nach, dann ist die EU in meinen Augen nichts anderes als die direkte Fortsetzung der Kolonialisierung und ein Instrument, dass Ungleichheit etc. in Zement gießt. Vernünftigen Forderungen nach einer Begrenzung von Wachstum verschließt man sich in unserem Verein der Ausbeutung. Kaum ein Mensch weiß annähernd, was an Geldern in der EU wofür fließt, wie die Umweltpolitik der EU aussieht und so weiter.


    Die Länder gibt es nicht, sondern Menschen, die von ihren Regierungen bestimmt werden und die wiederum scheinen mir selten von gesundem Menschenverstand und nicht dem Streben nach Profit gesteuert zu sein. Das magische Sechseck ist ein Dilemma, bei dem der Umweltschutz und Tierschutz und die Armen immer zu kurz kommen. Aber da heutzutage sogenannte Umweltschutzvereine sehr selten an Umweltschutz interessiert sind oder eben einfach keine Ahnung davon haben und Profit generieren, gewinnt eben die Idee des Veganismus in den Augen vieler Menschen einen militanten Touch, der vom Image von Peta und Co. herrührt.

  • Ich nehme für mich jetzt nicht in Anspruch besonders viele Zusammenhänge und Sachverhalte durchblicken zu können.
    Ganz oft ist auch nicht richtig sich etwas herauszupicken und vehement zu verfolgen.
    Mensch ist aber begrenzt. ;)
    Wenn vegane Lebensweise sich "lediglich" auf das Esssen beschränkt, ist sie zu kurz gedacht.- Aus meiner Sicht.
    Angst vor der Lebenserhaltung sollte auch möglichst gering bleiben.
    Eigentlich fände ich es schön, wenn hier im Thread mehr Augenmerk auf Nahrungszusammenstellung gelegt werden würde.
    Ich bin hier schon oft angeeckt, weil ich die fertigen Produkte ablehne.
    Für mich ein Grundübel von Ressourcenverschwindung und Ausbeutung.
    Der Veganer als neuer erfolgreicher Wirtschaftszweig zu Gunsten von...und zu Lasten der...


    LG, Friederike

  • fertigen Produkte ablehne.
    Für mich ein Grundübel von Ressourcenverschwindung

    Mal abgesehen von der tollen Stilblüte (oder war das Absicht?)
    verstehe ich jetzt nicht, worauf du hinaus willst. Es gibt vegane Lebensweise und vegane Ernährung. Beides bedeutet, dass man (entweder nur in der Ernährung oder eben auch in anderen Bereichen) auf Tierprodukte verzichtet.
    Für Selbstversorgung gibt es doch einen eigenen Thread, oder nicht?

  • Ich glaube sie meint, das verarbeitete und verpackte Produkte Ressourcen verschwenden.
    Unrecht hat sie damit ja nicht, allerdings ist das nicht 1:1 übertragbar.
    Genauso wie vegan=Umweltfreundlich zwar stimmen kann, es aber nicht zwangsläufig muss. Meistens stimmt es aber schon.

  • Stimmt, ich glaube, ihren letzten Satz:

    Der Veganer als neuer erfolgreicher Wirtschaftszweig zu Gunsten von...und zu Lasten der...

    hatte ich vorhin überlesen. Da kann man natürlich beim aktuellen Fertigproduktboom gut drüber diskutieren.


    Bringt allerdings in meinen Augen nichts, weil das hier, wie gesagt, nicht der Selbstversorgungsthread ist, sondern ganz normale Leute im Rahmen ihrer Möglichkeiten einfach Tierprodukte einschränken (das bedeutet vegetarisch/vegan) und weder das System umstürzen (das bedeutet vegetarisch/vegan nicht, auch wenn es eine wichtige Sache ist) noch die Zeit und den Grund und Boden haben, um alles selbst herzustellen oder auch nur jede Woche frisch zu kochen (das bedeutet vegetarisch/vegan nicht.)

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