Danke für die Ausführung!
Diese Wahl heute zu haben, ist Luxus.
Ja, aber wir haben sie heute nun mal. Zumindest hier bei uns. Wir wollen uns doch auch weiterentwickeln. Ich fühl mich schon spät dran. Ob wir früher jagen mussten oder sonst was, seh ich da maximal als Begründung für das Verhalten der Masse an. Aber ich finde das macht es nicht richtiger.
Wobei ich dir zustimme, ist sinnloses Konsumieren. Essen sollte immer mit Genuss stattfinden, schon aus Respekt, aber nicht der Genuss die Rechtfertigung zum Essen sein. Die Auswüchse, die das Ganze in unserer heutigen Zeit hat, halte ich außerhalb von Biohaltungen oder wenigstens artgerecht-ökologischen Haltungen auch für absolut daneben und jeder, der völlig unreflektiert Billigfleisch an 7 Tagen die Woche in sich reinschaufelt, dem sollte man gern auf die Sprünge helfen und damit konfrontieren, dass das nicht gesund ist - nicht für ihn, nicht die Umwelt, nicht die Welt und auch nicht für die respektlos zurechtgemästeten Tiere. Ein Ovolaktovegetarier, der industrielle Eiweißprodukte konsumiert oder ein Vegetarier, der Soja unreflektiert aus Cash Crops bezieht, weil er bei den Sojaprodukten davon ausgeht, dass die besser sind, als ein einheimisches Bio-Schnitzel, der ist für mich auch nicht "besser", weil das Grundverhalten das Gleiche ist, wie beim Billigfleischkonsumenten. Essen sollte immer bewusst stattfinden. Das heißt nicht, dass es keine Ausrutscher geben wird, aber Vorsicht ist bei beiden Ernährungsarten geboten.
Da stimme ich voll und ganz zu!
Ausrutscher wird es immer geben und das ist ja auch OK. Auswärt hab ich auch schon Käse auf ner Pizza gegessen. Mir ist dann bewusst, dass es doof ist, ich sollte es vermeiden. Aber ums perfekt sein gehts auch nicht. Wir werden eh nie ohne Leid zu verursachen auf diesem Planeten leben können. Hinter jedem Produkt stecken so viele Stellen, wo wir mit anderen Spezies oder der Umwelt anecken. Die Natur ist auch grausam. Aber wir halten uns doch für was Besonderes und ich seh das als Teil unserer hoffentlich positiven Weiterentwicklung unsere Überlegenheit nicht bis ins unendliche Auszunutzen und vor allem nicht direkt oder indirekt Leben zu nehmen. Auch wenn mich dafür wieder viele Schlachten werden, aber ich seh einfach nicht, wieso mein Leben wertvoller sein sollte, als das von Bambi oder der Kuh auf der Weide. Für mich persönlich klar, für die Menschen mit emotionaler Beziehung zu mir, aber ansonsten? Lebenserwartung? Ist das nen Punkt? Da bin ich mir nicht so sicher, ob der ausschlaggebend sein sollte.
Das Thema Gesundheit sehe ich kritisch. Würden wir Kinder noch natürlich ernähren, könnten wir auf unser "Bauchgefühl" auch noch vertrauen. Durch die schrittweise Rückstufung des 1. Sektors und die Lebensmittelindustrie und Ernährungsgesellschaften, haben wir uns aber wegentwickelt von einer natürlich gesunden Ernährung und halten sogar Ernährungslügen aufrecht, die bei näherer Betrachtung schon in sich zusammenfallen würden. Ich bin ja grundsätzlich der Ansicht, dass jegliche Lebensmittelwerbung unnötig ist. Braucht kein Mensch. Macht mehr Schaden, als alles andere. Zurück zur Gesundheit: Eine rein vegetarische / vegane Ernährung hat noch vor wenigen Jahren dazu geführt, dass man über kurz oder lang beim Arzt landete. Auch heute noch ist mindestens der Vitamin B-Mangel ein Problem, dass sich ohne Substitution kaum lösen lässt. Das ist für mich nicht gesund. Dass wir andere Mangelkrankheiten wie die Maiskrankheit oder Gicht nicht mehr im Zusammenhang mit vegetarischer / veganer Lebensweise nennen müssen, ist ein Ergebnis der Globalisierung und einhergehenden Verbreitung von nicht einheimischen Pflanzen oder eben auch der Labortechnik. Für Babies und Kleinkinder halte ich eine vegane Ernährung für extrem diskutabel. Unterm Strich bleibt, dass bei bewusster Ernährung eine ausgewogene Ernährung, die allen körperlichen Bedarf abdeckt bei einer nicht-veganen Kost leichter möglich ist. Ist das besser?
Interessanter Punkt mit der Werbung. Hab ich noch nicht drüber nachgedacht.
Was meinst Du mit dem Ergebnis der Globalisierung? Dass wir Zugang zu pflanzlicher Nahrung mit anderen Inhaltsstoffen haben, da ursprünglich einheimische Pflanzen unseren Bedarf nicht gedeckt hätten? Falls ja, kann ich nicht beurteilen.
Soweit ich weiß, haben wir nur durch unsere "Hygiene" unsere Vitamin B12 Eigenproduktion ineffektiv gemacht, korrekt? Ich persönlich hab kein Problem damit zu supplementieren. Wieviel Fleisch ist nötig um den Bedarf zu decken? Wenn Du mir die eine Person zeigst, die nur exakt diese Menge Fleisch zu sich nimmt, aus bester Quelle, lediglich um diesen Bedarf zu decken, nehm ich sie persönlich in den Kreis der Veganer auf. Unserer Verdauungen sind ja nun auch individuell, es wird mit Sicherheit Menschen geben, die Mikronährstoff X nicht aus pflanzlichen Quellen aufnehmen können. Die sollten diesen Bedarf natürlich decken. Ursprüngliche Völker sollen auch nicht verhungern und können in ihrem Lebensraum natürlich jagen.
Bei allem was ich sage, beziehe ich mich auf uns, in der ersten Welt, mit Zugang zu genug pflanzlichen Produkten. Wenn ich von Veganern rede, geht es natürlich um die, die ihre Ernährung etwas planen und nicht einfach Tierprodukte weglassen und sich dann von Fertigprodukten und Zucker ernähren, die gewinnen auf der Gesundheitsseite auch keinen Blumentopf. Für Vegetarier gilt das gleiche mit dem Zusatz, ihre Milchprodukte aus guten Quellen zu bekommen. Die Balance aus Egoismus/Lebensfreude - Gesundheit - Bewusstsein/Respekt muss einfach stimmen. Da hat aber Fleisch und für mich nirgendwo einen Platz, außer vielleicht in oben genannten individuellen Fällen. Punkt 1 wird ja immer gern genannt, aber ich hab ne Zeit lang fast nur Fleisch gegessen. Sorry, das schafft jeder, das ist einfach nur ein Kopf-/Konditionierungsproblem. Es gibt genug leckeres Essen auf der Welt, dass niemand Lebensqualität verlieren würde.
Zum Kinderthema kann ich leider auch nichts sagen. Das einzig zum Thema gelesene war ein Miniabsatz in einer schlechten Zeitung, wo im letzten Satz raus kam, dass es da lediglich um Vit B12 geht - wie immer. Aber auch da gilt für mich oben genannte Balance. Sollten Kinder also aus welchen Gründen auch immer einen Anteil Tier in welcher Form auch immer brauchen, dann sollte der Bedarf natürlich gedeckt werden. Aber in dem Fall auch hier hätte Fleisch dann halt weniger die Funktion des Grundnahrungsmittels, sondern wäre ein spezieller Zusatz, da eben gesundheitlich benötigt. In der Realität sieht das ja nun eher anders aus.