Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Das



    Zitat von ruelpserle

    Ich lebe nicht 100% vegan. Ich gestehe: ist mir zu anstrengend und ich bin zu inkonsequent. Aber ich versuche "leidfrei" zu konsumieren. Also: viel SecondHand kaufen, foodsharing und containern, regional/saisonal/Bio, Fairtrade etc. Auxh dad gelingt mir nicht zu 100%. Aber ich gebe mein Bestes.
    Aber wenn ich beim containern Käsekrainer finde freue ich mich wie Bolle und esse sie.
    Und so löse ich auch mein "Butter-Dilemma". Ich habe noch keine Pflanzenmargarine gefunden, die mir schmeckt und Palmälfrei ist. Also nehme ich immer gefoodsharte "echte" Butter.

    finde ich um Längen besser und vor allem sehr viel ehrlicher als jemanden der meinetwegen streng Vegetarisch lebt und sich dann halt zum größten Teil von Massentierhaltungsmilchprodukten und Zeug vom anderen Ende der Welt ernährt.


    Zum oberen Absatz:
    Wenn man die Leute kennt reicht oft auch einfach warten und interessiert gucken, bis sie selber merken wem sie ihren Schwachsinn da verzapfen.
    Dann kann man sich die lächerlichen Ausflüchte (DU bist ja nicht so...etc.) in dauerschleife anhören |)

  • Wir wollen mal nicht verheimlichen, dass es andersrum aber auch sehr oft so ist. Das Lagerdenken haben Fleischesser nicht für sich gepachtet.


    Vielleicht erheitert es euch ja, dass ich mal ein Essen ausgerichtet habe für eine Gruppe, in der Vegetarier und Veganer mit n=1 klar in der Unterzahl waren. Ratet mal, wer sich anhören durfte, dass die (Bio-)Milch und (Bio-)Eier, die für besagte Nichtvegetarier auf dem Tisch stand, ja total schlimm sei. Genau - der Vegetarier :-) Das war strange und entbehrte nicht einer gewissen Situationskomik.


    Andersrum erlebe ich es aber auch oft genug, dass sich Menschen anmaßen, mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Gegend zu laufen und als einzige Rechtfertigung anführen, dass sie Veganer seien. Da wird auch mit den gleichen idiotischen Parolen und dem Gefühl moralischer Überlegenheit ohne jedes Ansehen der Umstände auf Menschen eingeredete, die weder drum gebeten haben, noch einer Belehrung bedurft.


    Aber ich gebe zu, es auch nicht an die große Glocke zu hängen, dass n=1 ich (gewesen und seit Jahrzehnten) bin ;-)

  • @Nocte


    Das heißt da haben Allesesser sich über Milch und Eier dem Veganer, (oder Vegetarier :???: ) also dir, gegenüber beschwert?


    Ich bin mir nicht sicher ob ich es richtig verstanden habe.


    Falls ja, hä?! Was soll das denn sein?

  • Du hast das richtig verstanden :-)Ich hatte extra auf dem Biohof eingekauft, um eben für alle was auf dem Tisch zu haben, hatte Waffeln gebacken und ja auch Milch für den Kaffee gekauft. Das gab "Haue". Ich fand das extrem kurios und verwirrend.

  • Ich esse seit 4 (oder 5?) Jahren vegan und sage das auch.
    Wenn dann die üblichen Fragen kommen, frage ich vorher, ob mein Gegenüber das auch wirklich alles wissen will.
    Wenn ja - erkläre ich es gerne, wenn nein - dann lasse ich das unkommentiert.
    Da ich ja noch dazu keinen Alkohol konsumiere, werde ich von Vielen eh als totalen Sonderling abgestempelt, aber das macht mir nix aus.
    In meinem Bekannten- und Verwandtenkreis gibt es mittlerweile schon einige Vegetarier und Veganer, da ist es auch auf Familienfeiern möglich, mehr als nur Pommes mit Ketchup serviert zu bekommen.

  • Ich esse seit meinem 8. Lebensjahr Vegetarisch, in einer Fleischesserfamilie.

    Wow, ganz großen Respekt dafür! Bin schon sehr traurig, dass ich so lange gebraucht hab.


    Keine Ahnung, ich hab eigentlich nie unangenehme Diskussion. Ich bin auch nicht dauernd bei irgendwelchen Bekannten essen und lasse ich mich in der Regel eh nur auf Diskussionen ein, bei denen ich was lernen kann oder Ahnung habe und somit höchstwahrscheinlich "gewinne". Auf so blabla ohne Plan steh ich einfach nicht und wenn ich keine Ahnung hab, halte ich meine Klappe oder lasse mich belehren, wenn mein Gegenüber eben kompetent ist.


    Wenn dann Fleischesser mit mir diskutieren bzw. sticheln wollen...so what...was sollen sie sagen? Dass sie ernährungsphysiologisch auf der gesünderen Seite sind? xD Ethisch? xD Oder einfach weil die Mehrheit ja nun Tier konsumiert(ist prinzipiell immer das schlechteste Argument für irgendwas, aber halt auch das einfachste)? Und ja, wenn man Teile seine Lebens kategorisieren kann und man das Thema Ernährung vergleicht: ja, dann sind wir besser! Man sollte damit wie bei anderen Dingen (die man gut kann, in denen man gut is, was man hat etc) nicht posierend durch die Gegend rennen, aber man kann schon zu seinen positiven Eigenschaften/Fähigkeiten stehen. Mit dem Bewusstsein find ich es echt schwer, von Fleischessern auch nur irgendwie angegriffen zu werden. :ka: Das macht das ganze hier schon noch ein bisschen trauriger, wenn ich von Euren Erfahrungen lesen muss.


    "Vegan" benutze ich allerdings auch ungern, da es einfach zu negativ belastet ist. Ich denk da auch oft noch an Blogs in Regenbogenfarben inklusive ganz viel Esotherik. Das fände ich nicht mal schlimm, aber wenn ich 5 Kräuter zusammenmische und daraus Wirkung X erziele hat das vermutlich nichts mit dem Universum zu tun, sondern ist dann auch einfach nur die Synergie der Inhaltsstoffe. Die meisten Menschen schreckt ersteres aber ab, würde man das ganz eher wissenschaftlich beschreiben, wären schon mal ne ganze Ecke Leute aufnahmefähiger. :smile:
    Ich kenne ehrlich gesagt nicht mal die 100%ige Defintion, da vegan leben ja nun auch nicht nur aufs Essen bezogen ist. Ich ernähre mich einfach nur tier- und möglichst leidfrei (ist halt schon schwer, hinter jedes Produkt zu blicken, aber man tut einfach was man kann...perfekt sein wird schwer, aber ersteres ist doch vollkommen in Ordnung!). Auswärts ists halt in der Kleinstadt schwer. Aber dann isst man halt ein mal im Monat oder so vegetarisch. Nicht perfekt, ernährungsphysiologisch wohl eh kein Problem bei der kleinen Masse. Ethisch doof...aber naja...perfekt sein ist schwer. :roll:


    Generell merkt man ja schnell, wie kompetent der Gegenüber ist und was seine Intention für unser Gespräch ist. Je nach dem in welche Richtung es geht, antworte ich entsprechend. Immer offen und ehrlich. Wenn ich mal irgendwo zum essen eingeladen bin und es nichts gibt, esse ich auch nur Brot. So what, es ist nu Essen, ich werd nicht verhungern. Wenn ich weiß, dass sich da jemand ganz viel Mühe gibt und es nicht weiß, merke ich es gern an, damit der/die Köchin nicht enttäuscht ist bzw sich umsonst die Arbeit gemacht hat.


    5x editiert, bestimmt alles wirr, tl:dr, aber lasst Euch nicht fertig machen, Mädels! xD

  • Außerhalb von Foren habe ich bisher glücklicherweise kaum schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ich erwähnte, dass ich vegetarisch lebe.
    Klar, der eine oder andere Fleischesser musste die üblichen Klischeesprüche loswerden, aber das sind meistens eher entferntere Bekanntschaften oder Arbeitskollegen. Im näheren Umfeld ist mein Vegetarierdasein schon so alltäglich, dass es da eigentlich nie zu Reibereien kommt. Meine Family sieht es sportlich, wenn ich für länger bei ihnen zu Besuch bin, ich werde halt am Essensplan beteiligt, das gilt aber für jedes Familienmitglied, das zu Besuch kommt.
    Inzwischen (also etwa die letzten zehn Jahre) rechtfertige ich mich nicht mehr, verstecken tu ich mich auch nicht, wenn das Thema aufkommt, sage ich einfach, dass ich vegetarisch esse, und fertig.
    Die häufigste Bemerkung ist dann "Dein armer Hund, da kriegt er ja nie mal ne Scheibe Wurst zum Naschen." Ich antworte, dass er die vegetarischen Wurstersatzprodukte auch gern nascht, und die Sache ist erledigt.
    Und mein Vater gibt mir regelmäßig eine Dose Hausmacherleberwurst von glücklichen Schweinen mit - für den Enkelhund. :lol:


    Veganer kenn ich kaum persönlich, deshalb wundert es mich auch, wenn ich von Fleischessern höre, sie kennen so viele Veganer, die immer nur missionieren wollen... Ich kenn nicht mal überhaupt welche. :ka:

  • (...) Und ja, wenn man Teile seine Lebens kategorisieren kann und man das Thema Ernährung vergleicht: ja, dann sind wir besser! (...)

    Das finde ich eine sehr vermessene Einstellung. Andersrum fände ich es auch vermessen, wenn Fleischesser sagen würden, dass sie bei der Ernährung "besser" seien.


    Genau diese Einstellung sorgt dafür, dass man einen derartigen Kult um Ernährungsformen strickt, dass es an Religiösität grenzt.

  • Wie gesagt, das muss und musste ich bisher niemals aussprechen, raushängen lassen oder sonstwas. Aber wenn man hier und da liest, wie einige behandelt werden aufgrund ihrer Ernährungsform, kann man das schon mal so aussprechen. Ich find es halt einfach nur absolut absurd, dass man sich rechtfertigen muss, dass man etwas höchstwahrscheinlich gesünderes und weniger Leid verursachendes tut, NUR weil die Mehrheit es einfach nicht macht...


    Würdest Du denn sagen, dass es nicht so ist? Nicht töten ist nicht besser als töten? Vor allem wenn es nur um Genuss geht und das ganze keinen anderen Nutzen hat? So ganz simpel dargestellt? Oder würdest Du sagen, es gibt kein "besser". Kann ich halt nicht verstehen, wenn wir übers Töten sprechen oder den Gesundheitsfaktor. Ich würde Dir bei soooo vielen Dingen halt einfach zustimmen, wenn dem so ist. Jeder soll bitte immer das machen, was ihn glücklich macht, unabhängig wie es gesellschaftlich wirkt, aussieht, was Leute denken, was der "Standard" ist. Aber bei dem Thema find ich das halt schwierig. Trotzdem lass ich alle Fleischesser in Ruhe. :p


    Hätte mir schon klar sein müssen, wie das verstanden wird. ;) Aber ich hab mit keinem Fleischesser jemals ein Problem gehabt, werde aber auch nie angegriffen. Sticheleien sind halt mal witzig, so wie bei jedem anderen Thema auch, aber das wars auch. Ich missioniere auch niemanden, sage aber immer und in jedem Umfeld meine Meinung, wenn ich gefragt werde und gehe nur Diskussionen ein, wenn sie irgendeinen Sinn haben. Ansonsten bin ich auch einfach ruhig weil es eh nichts bringt. Hab prinzipiell auch nur gute Erfahrungen seitdem gemacht. Die Leute sind meist sogar einfach nur interessiert.

  • Wie gesagt, das muss und musste ich bisher niemals aussprechen, raushängen lassen oder sonstwas. Aber wenn man hier und da liest, wie einige behandelt werden aufgrund ihrer Ernährungsform, kann man das schon mal so aussprechen. Ich find es halt einfach nur absolut absurd, dass man sich rechtfertigen muss, dass man etwas höchstwahrscheinlich gesünderes und weniger Leid verursachendes tut, NUR weil die Mehrheit es einfach nicht macht...


    Würdest Du denn sagen, dass es nicht so ist? Nicht töten ist nicht besser als töten? Vor allem wenn es nur um Genuss geht und das ganze keinen anderen Nutzen hat? So ganz simpel dargestellt? Oder würdest Du sagen, es gibt kein "besser". Kann ich halt nicht verstehen, wenn wir übers Töten sprechen oder den Gesundheitsfaktor. Ich würde Dir bei soooo vielen Dingen halt einfach zustimmen, wenn dem so ist. Jeder soll bitte immer das machen, was ihn glücklich macht, unabhängig wie es gesellschaftlich wirkt, aussieht, was Leute denken, was der "Standard" ist. Aber bei dem Thema find ich das halt schwierig. Trotzdem lass ich alle Fleischesser in Ruhe. :p


    Hätte mir schon klar sein müssen, wie das verstanden wird. ;) Aber ich hab mit keinem Fleischesser jemals ein Problem gehabt, werde aber auch nie angegriffen. Sticheleien sind halt mal witzig, so wie bei jedem anderen Thema auch, aber das wars auch. Ich missioniere auch niemanden, sage aber immer und in jedem Umfeld meine Meinung, wenn ich gefragt werde und gehe nur Diskussionen ein, wenn sie irgendeinen Sinn haben. Ansonsten bin ich auch einfach ruhig weil es eh nichts bringt. Hab prinzipiell auch nur gute Erfahrungen seitdem gemacht. Die Leute sind meist sogar einfach nur interessiert.

    Das ist für mich der springende Punkt. Wir sind so eingerichtet, dass wir Omnivoren mit einer (theoretisch) starken Neigung zur pflanzlichen Nahrung sind. Die simple Entscheidung, ob Fleisch oder nicht, sehe ich nicht als überhaupt in Frage zu stellen an. Das haben sich die Menschen nicht ausgesucht. Diese Wahl heute zu haben, ist Luxus.


    Wobei ich dir zustimme, ist sinnloses Konsumieren. Essen sollte immer mit Genuss stattfinden, schon aus Respekt, aber nicht der Genuss die Rechtfertigung zum Essen sein. Die Auswüchse, die das Ganze in unserer heutigen Zeit hat, halte ich außerhalb von Biohaltungen oder wenigstens artgerecht-ökologischen Haltungen auch für absolut daneben und jeder, der völlig unreflektiert Billigfleisch an 7 Tagen die Woche in sich reinschaufelt, dem sollte man gern auf die Sprünge helfen und damit konfrontieren, dass das nicht gesund ist - nicht für ihn, nicht die Umwelt, nicht die Welt und auch nicht für die respektlos zurechtgemästeten Tiere. Ein Ovolaktovegetarier, der industrielle Eiweißprodukte konsumiert oder ein Vegetarier, der Soja unreflektiert aus Cash Crops bezieht, weil er bei den Sojaprodukten davon ausgeht, dass die besser sind, als ein einheimisches Bio-Schnitzel, der ist für mich auch nicht "besser", weil das Grundverhalten das Gleiche ist, wie beim Billigfleischkonsumenten. Essen sollte immer bewusst stattfinden. Das heißt nicht, dass es keine Ausrutscher geben wird, aber Vorsicht ist bei beiden Ernährungsarten geboten.


    Das Thema Gesundheit sehe ich kritisch. Würden wir Kinder noch natürlich ernähren, könnten wir auf unser "Bauchgefühl" auch noch vertrauen. Durch die schrittweise Rückstufung des 1. Sektors und die Lebensmittelindustrie und Ernährungsgesellschaften, haben wir uns aber wegentwickelt von einer natürlich gesunden Ernährung und halten sogar Ernährungslügen aufrecht, die bei näherer Betrachtung schon in sich zusammenfallen würden. Ich bin ja grundsätzlich der Ansicht, dass jegliche Lebensmittelwerbung unnötig ist. Braucht kein Mensch. Macht mehr Schaden, als alles andere. Zurück zur Gesundheit: Eine rein vegetarische / vegane Ernährung hat noch vor wenigen Jahren dazu geführt, dass man über kurz oder lang beim Arzt landete. Auch heute noch ist mindestens der Vitamin B-Mangel ein Problem, dass sich ohne Substitution kaum lösen lässt. Das ist für mich nicht gesund. Dass wir andere Mangelkrankheiten wie die Maiskrankheit oder Gicht nicht mehr im Zusammenhang mit vegetarischer / veganer Lebensweise nennen müssen, ist ein Ergebnis der Globalisierung und einhergehenden Verbreitung von nicht einheimischen Pflanzen oder eben auch der Labortechnik. Für Babies und Kleinkinder halte ich eine vegane Ernährung für extrem diskutabel. Unterm Strich bleibt, dass bei bewusster Ernährung eine ausgewogene Ernährung, die allen körperlichen Bedarf abdeckt bei einer nicht-veganen Kost leichter möglich ist. Ist das besser?



    Für mich ist das eben keine Frage nach besser oder schlechter, sondern WIE und das unabhängig von der Grundsatzentscheidung für einen selbst.

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