Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Ich vermeide es meistens, das Wort "vegan" zu benutzen, weil es einfach schon total negativ besetzt ist. Ist so ein "Augenrollwort" geworden, find ich.
    Außerdem könnte ich auch gar nicht behaupten, wirklich 100%ig vegan zu leben, und auf DIE Diskussion hab ich mal gar keine Lust.
    Wenn's nur um die Ernährung geht, sage ich, dass ich mich überwiegend pflanzlich ernähre. Fragt mich jemand explizit: bist du Veganerin? Sag ich schon ja bzw. "Ich versuche es" oder "ich versuche es zu vermeiden, tierisches zu konsumieren."
    Meist wird dann ja nach dem Grund gefragt und darauf sage ich meistens "mir ist der Appetit (auf Tierprodukte) vergangen". Das wird witzigerweise sogar verstanden und wird dann nur noch abgeschlossen mit "also ich könnte das ja nicht", was wohl so eine Art Anerkennung sein soll. Jedenfalls ist das Thema dann schnell erledigt.

  • Ich esse ja "nur" zu ca. 90 % vegan, aber vermeide es ebenso das Wort vegan zu benutzen. Mein Freund ist da konsequenter, der ist bestimmt zu 99 % vegan und redet auch viel mehr darüber. Mir ist das oft unangenehm, weil gerade in seiner Familie dadurch ständig Diskussionen ausgelöst werden. Ich würge das Thema hingegen am liebsten ganz schnell ab. Bei Menschen, die mich nicht kennen, sage ich nur, dass ich kein Fleisch esse. Wird es dann konkreter, erwähne ich auch, dass Milchprodukte und Eier auch versuche zu vermeiden.

  • Ich esse mittags 3x pro Woche in der Kantine und gibt es nicht so oft veganes Essen und bevor ich Nudeln ohne Sauce esse, greifen ich lieber zu was vegetarischem. Das liegt da eher an meiner Bequemlichkeit, dass ich mir nicht jeden Mittag Gedanken machen will, wo ich was zu Essen her bekomme, sondern einfach nur ganz normal mit meinen Kollegen essen gehen möchte.


    Und bei Schokolade greife ich oft noch zu Milchschokolade, das ist eine Sucht, die ich nicht unter Kontrolle kriege |) Milchschokolade ist allgegenwärtig überall erhältlich, vegane Schokolade aber nicht. Abgesehen davon schmeckt sie auch nicht ansatzweise so gut, wie Milchschokolade.


    Und wenn ich irgendwo eingeladen bin, wo es nichts veganes zu Essen gibt, esse ich auch mal vegetarisch, weil ich einfach Hunger habe und mich selbst nicht so ausgrenzen will.

  • Ein Freund von mir war anderthalb Jahre Veganer und zum einen sind die ewigen Erklärungen nervig und zum anderen ist es sehr schwillt auswärts vegan su essen. Seit er genug von Pommes frites hat, wird auch ab und zu "vegetarisiert". Das schlimmste bei ihm ist, dass nicht mal die Familie versteht was ein Veganer nicht isst. Er muss ewig erklären warum er was nicht isst. Zb. ensaimadas (mallorquinisches Gebäck), die werden mit Schweineschmalz gemacht. Von der Familie kommt dann " da ist doch kein Fleisch drin". :verzweifelt:

  • so ganz 100%ig klappt es bei mir auch nicht.
    Es kommt vor, dass ich mal was vegetarisches, was mein Freund sich kocht, probiere (ziemlich selten).
    Im Restaurant (wir gehen nicht häufig auswärts essen) kanns mal sein, dass ich was vegetarisches esse, weil in "normalen" Omni-Restaurants (Grieche zB) es schwierig ist, was essbares veganes zu bekommen. Anstatt nur Pitabrot und Salat ohne Dressing zu essen, nehm ich dann auch mal was mit Ziegenkäse oder so. Mir sind Gespräche mit Kellnern á la "ist dieses oder jenes auf der Karte denn vegan? / können Sie mir was veganes anbieten"... einfach zuwider.
    Bei Oma ein Stück Kuchen, wo Ei oder Milch drin ist - das ist für mich auch kein Problem. Ich kann nicht verlangen, dass ich immer und überall vegan essen kann, zumal die Auswahl an Alternativen ja eh schon gewaltig ist. Wenn ich nur für mich alleine esse / koche, dann nehme ich es sehr genau. Bin ich in Gesellschaft, mache ich auch mal Kompromisse.

  • Ganz vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!
    Das hat mich gestern irgendwie wirklich sehr beschäftigt.


    Ich esse seit meinem 8. Lebensjahr Vegetarisch, in einer Fleischesserfamilie.
    Es wurde mir zwar nie direkt verboten, nachdem klar war ich meine es ernst, schwierig wars trotzdem.
    Das obwohl ich am Anfang ein "Nur kein Fleisch" Vegetarier war, Schmalz, Soße, Gummibärchen etc. wurden erst ein paar Jahre später gemieden. Da war ich anfangs irgendwie auch noch zu jung dafür. Ganz viel wusste ich auch noch gar nicht.
    Das ging dann eine ziemliche Zeit so.


    Seit fast zwei Jahren lebe ich jetzt, so wie es mir möglich ist, vegan.
    Ich bin beim Essen tatsächlich strikt, also auch beim Essengehen, Oma oder was auch immer. (Meine liebe Oma ist mittlerweile ein ziemlicher Veganpro xD )
    Leder, Seide, Daunen etc. Kaufe ich nicht, benutze aber Sachen die noch da sind.
    Ganz vegan ist leider praktisch unmöglich, sei es der Kleber von Flaschenetiketten oder Druckertinte.
    Wenn man mit Hunden zusammenlebt gehts sowieso nicht.


    Ich habe sehr viele Diskussionen hinter mir, das ging von augenbrauenheben und Naserümpfen über absichtlich noch Sahne in eine Soße schütten um mich zu "testen" bis zu Beleidigungen.


    Ich sage nicht von mir aus das ich vegan lebe, wenn jemand ehrlich interessiert fragt, antworte ich aber.
    Ich gehe auch auf Sticheleien nicht ein, und führe meine Meinung nicht aus.


    Der Stein des Anstoßes gestern waren Bekannte, die sich über Veganer lustig gemacht haben, auf eine wirklich unnette Art und Weise.
    Ich stand irgendwie so dabei, es wurde anscheinend vergessen das ich auch "so einer" bin, und hab einfach nichts gesagt :mute:
    War wahrscheinlich schlauer so, ich hab mich trotzdem schwarzgeärgert über mich.

  • Das klingt echt mies, dass du sogar schon beleidigt wurdest :( :


    Wie gesagt, ich halte da auch überwiegend meinen Mund, die meisten verstehen, es ja, warum wir das machen, aber "könnten" das selbst nicht. Ich halte allerdings auch oft den Mund, wenn Veganer versuchen Fleischesser mit Argumenten von ihrem Standpunkt zu überzeugen, weil ich einige Argumente manchmal echt lächerlich finde. Mein Freund versucht beispielsweise immer wieder Diskussionen anzustoßen, bzw. lässt sich auf jede Diskussion ein, hat aber manchmal wenig überzeugende Argumente, weil er vieles einfach nur nachplappert, was er mal irgendwo aufgeschnappt hat. Ich versetze mich da immer in die Lage von Fleischesser bevor ich ein Argument anbringe und nehme auch nur die, die ich auch selbst wirklich als überzeugend ansehe. Ich habe für viele pro-vegan-Argumente oft Gegenargumente und ich esse auch nicht aus dem Grund kein Fleisch, weil ich der Meinung bin, es sei unethisch, dass Lebewesen sterben, damit sich andere davon ernähren.
    Meine Schwiegermutter isst z.B. viel Milchprodukte wegen dem Calcium für die Knochen und so, mein Freund erzählt ihr dann, dass in den Ländern wo viel Milchprodukte verzehrt werden, der Osteoporose-Anteil am höchsten ist und will sie damit überzeugen, dass das nichts bringt. Aber sorry, diese Aussage finde ich total dämlich, sie ist so völlig zusammenhangslos und beweist überhaupt nicht, dass Milchkonsum und Osteoporose-Anteil ein Zusammenhang haben. Oder dann fängt mein Freund an von den Eiterzellen in der Milch zu reden und dass er das ekelig findet, aber mein Gott, er lässt sich von unserem Hund das Gesicht abschlecken, auch wenn die regelmäßig Scheiße draußen frisst :ugly: Niemand hört auf Milch zu trinken, weil ihm jemand die all entscheidende Information gibt, dass da Eiterzellen drin sind. Viel relevanter wäre es zu erwähnen, WARUM da Eiterzellen drin sind. Ich kann da manchmal nur den Kopf schütteln |)


    Ich glaube auch nicht, des es gesünder ist, kein Fleisch und keine Milchprodukte zu essen, als sich in Maßen davon zu ernähren, deswegen führen so Vegner-Disskussionen oft dazu, dass es so aussieht, als stelle ich mich auf die Fleischesserseite und deswegen halte ich auch da liebe rdie Klappe :D

  • Das was du meinst denke ich mir auch oft.
    Bei manchen Veganer Argumenten muss ich mir echt an den Kopf fassen.


    Hühner sind süß, die darf man nicht töten!
    Hab ich letztens wieder als Super-Argument gehört :fear:
    (Von einer Erwachsenen Frau)


    Man muss sich auch immer wieder vor Augen führen, das sehr viele Leute die Vegan leben, von Tieren und Tierhaltung keine Ahnung haben.
    Da gibts welche die gegen Käfighaltung bei Hühnern sind und das auch jeden erzählen, zuhause dann aber ein Kaninchen im 80x120 Drahtkäfig sitzen haben und es regelmäßig zum "schmusen" rausholen :verzweifelt:


    Halt aus Unwissenheit

  • Der Stein des Anstoßes gestern waren Bekannte, die sich über Veganer lustig gemacht haben, auf eine wirklich unnette Art und Weise.
    Ich stand irgendwie so dabei, es wurde anscheinend vergessen das ich auch "so einer" bin, und hab einfach nichts gesagt :mute:
    War wahrscheinlich schlauer so, ich hab mich trotzdem schwarzgeärgert über mich.

    Bei so etwas sage ich meistens nur "Danke, dann weiß ich ja, was ihr von mir denkt".
    Das Entschuldigungs- und Ausrede gestammel ist meistens echt super. :D


    Ich lebe nicht 100% vegan. Ich gestehe: ist mir zu anstrengend und ich bin zu inkonsequent. Aber ich versuche "leidfrei" zu konsumieren. Also: viel SecondHand kaufen, foodsharing und containern, regional/saisonal/Bio, Fairtrade etc. Auxh dad gelingt mir nicht zu 100%. Aber ich gebe mein Bestes.
    Aber wenn ich beim containern Käsekrainer finde freue ich mich wie Bolle und esse sie. |)
    Und so löse ich auch mein "Butter-Dilemma". Ich habe noch keine Pflanzenmargarine gefunden, die mir schmeckt und Palmälfrei ist. Also nehme ich immer gefoodsharte "echte" Butter.

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