Antidepressiva für Hunde

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    Genau wie beim Menschen sollte Psychopharmaka ausschliesslich dann verschrieben werden wenn Ohne keine Verhaltensmodifikation moeglich ist da z.B. das Gleichgewicht der Neurotransmitter angeschlagen ist...dies sind Dinge die man nicht mit Training beheben kann.


    Wenn ein Mensch an manisch-depressiver Stoerung leidet kann man das auch nicht durch Yoga heilen....und beim Hund nicht durch Training weil es eben kein Verhaltensfehler ist sondern eine echte psychische Stoerung die im Gehirn statt findet.


    uiuiui, das ist aber sehr falsch.
    hirn nur durch medikamente heilbar? wo setzt denn dann therapie an? :headbash:
    es gibt so viele studien von patienten, die ausschließlich verhaltenstherapie, gesprächspsychotherapie, sonstwas erhalten haben und deren neurotransmitterhaushalt etc. sich ändert.
    es muss jeder entscheiden, wie er sein problem angehen möchte, psychopharmaka machen es oft leichter und können die ergebnisse einer folgenden therapie verbessern, aber dass es nicht ohne geht, ist bioreduktionistischer schwachfug. ;)

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    es gibt so viele studien von patienten, die ausschließlich verhaltenstherapie, gesprächspsychotherapie, sonstwas erhalten haben und deren neurotransmitterhaushalt etc. sich ändert.


    Wenn's ohne Psychopharmaka geht ist's doch optimal.........stellt sich aber kein Erfolg ein sollte man zu medikamentoeser Behandlung greifen.


    Und inwiefern der Einwurf des Reduktionismus konstruktiv ist erschliesst sich mir nicht....driften wir nun zum Ockham'sche Rasiermesser ab? :???:

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    uiuiui, das ist aber sehr falsch.
    hirn nur durch medikamente heilbar? wo setzt denn dann therapie an? :headbash:
    es gibt so viele studien von patienten, die ausschließlich verhaltenstherapie, gesprächspsychotherapie, sonstwas erhalten haben und deren neurotransmitterhaushalt etc. sich ändert.
    es muss jeder entscheiden, wie er sein problem angehen möchte, psychopharmaka machen es oft leichter und können die ergebnisse einer folgenden therapie verbessern, aber dass es nicht ohne geht, ist bioreduktionistischer schwachfug. ;)


    Das ist kein Schwachfug, solche Fälle kenne ich persönlich. Manche brauchen erstmal ein AD um überhaupt therapierbar zu sein.
    Überhaupt ist die Depression nicht nur eine Krankheit der gequälten Seelen. Es gibt durchaus zufriedene Menschen die von heute auf morgen daran erkranken.

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    Das ist kein Schwachfug, solche Fälle kenne ich persönlich. Manche brauchen erstmal ein AD um überhaupt therapierbar zu sein.
    Überhaupt ist die Depression nicht nur eine Krankheit der gequälten Seelen. Es gibt durchaus zufriedene Menschen die von heute auf morgen daran erkranken.


    ja zB. durch Kaliumphosphat -mangel. dieser beeinflusst die Produktion der Neurotransmitter wie zB. Serotonin im Gehirn, und steht somit im zusammenhang mit depressionen. deswegen wird es oft medikamentös hinzugegeben, zusätzlich einer therapie.


    das gehirn unterliegt nun mal biochemischen vorgängen, und die wissenschaft findet immer mehr zusammenhänge zwischen psychischen störungen und der biochemie. das ist einfach so. das hat nichts mit reduktion zu tun.


    ich muss ehrlich sagen, dass mir bei medikamenten auch grundsätzlich mulmig ist, allerdings habe ich eine zuverlässige fachquelle, die mir erklärt hat, dass die psychopharmaka von gestern (auf der die meisten ihre vorurteile aufbauen) nicht mit denen von heute zu verleichen sind. der wissensstand ist enorm gewachsen.


    das soll jetzt nicht ein plädoyer sein jeden problemhund damit vollzustopfen, allerdings sollte man nicht vergessen, dass es in einigen fälln durchaus sinvolle anwendungen geben kann.



    lg annia

  • tagakm: Vielen Dank für die tollen Links! Ich werde mich morgen durcharbeiten, denn das Thema interessiert mich brennend. Ich höre heute zum ersten Mal davon.
    Ohne Vorwissen kann ich dazu nur sagen:
    Ich stelle mir die Diagnose & die genaue Einstellung bei Tieren sehr schwierig vor. Und ich weiß ich leider aus eigener Erfahrung wie wenig kompetent schon so mancher Human-Seelenklempner ist. Da wird gern mal ein lustiger Mix bunter Pillen verschrieben, ohne Gespräche & Einwände ernst zu nehmen.
    (Dabei war es so einfach: ein Urlaubssemester zum wieder klar werden & der Einzug meines "privaten Therapiehundes" ;) & ich bin wieder ganz die Alte.)
    ABER: die heutige Tiermedizin ist so vor einigen Jahrzehnten sicher auch nicht vorstellbar gewesen. Beispielsweise: Physiotherapie für Hunde? Wer hätte das für möglich & sinnvoll gehalten?

  • Zitat


    ich muss ehrlich sagen, dass mir bei medikamenten auch grundsätzlich mulmig ist,


    Das soll es ja eigentlich auch....ich selbst sehe die (jegliche) medikamentoese Behandlung auch kritisch (im wissenschaftlichen Sprachgebrauch) an und greife immer nur dann zu Medikamenten wenn ein Hund ohne nicht therapierbar ist oder ohne Medikamente Schmerzen erleidet die ueber ein ertraegliches Masz hinausgehen.

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    Das soll es ja eigentlich auch....ich selbst sehe die (jegliche) medikamentoese Behandlung auch kritisch (im wissenschaftlichen Sprachgebrauch) an und greife immer nur dann zu Medikamenten wenn ein Hund ohne nicht therapierbar ist oder ohne Medikamente Schmerzen erleidet die ueber ein ertraegliches Masz hinausgehen.


    :gut:


    Ich glaub, da sind wir uns alle so zieml. einig :)

  • ich hab ja selbst einen angsthund, aber habe bisher noch nie darüber nachgedacht ihn während sylvester oder gewitter, mit pillen zu beruhigen.
    da arbeite ich lieber ohne.


    sorry fürs OT- kleine frage:
    wir bald eine grössere hochzeitsfete, und alle, bei denen ich den hund lassen könnte (das sind nicht viele) sind dort. nun darf ich, daneben gibts das hotel, sie im zimmer lassen, wo ich dann öfters nach ihr schauen kann. da hab ich wircklich überlegt diesen dap stecker zu versuchen, weil es ja sicher ne grössere geräuschkulisse an einem für sie fremden ort geben könnte


    ist ja nicht ganz so stark wirkend wie ad oder? oder soll ich esgar nicht erst versuchen


    annia

  • Diese Stecker wirken so weit ich weiß, indem sie den Geruch (die Pheromone) der Mutterhündin imitieren. Somit sind sie gar nicht mit Psychopharmaka zu vergleichen.


    Im übrigen würde ich unterscheiden zwischen


    1. einer akuten Kriesensituation (Sylvester, Transport,...) in der man den Hund ruhigstellt um "ihm da durchzuhelfen" ohne das Ziel, am grundlegenden Problem zu arbeiten.


    und


    2. einer psychischen Erkrankung bei der nur durch Psychopharmaka einen Zustand herstellen können, der Verhaltenstherapie überhaupt erst möglich macht.


    und


    3. Verhaltensauffälligkeiten, die "nur" durch Verhaltenstherapie behandelbar sind.

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