ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Echt ne tolle Idee :) Hab den Thread leider jetzt erst endeckt und mogel mich auch mal mit rein :ops:


    Wer hat Jäger?
    Ich *g* Einen Kleinen Münsterländer
    Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
    Ich les viel über dieses Thema (z.B. Antijagdtraining) und hab mich auch mit der Rasse KLM sehr viel beschäftigt. Zudem war ich mit Kora auch in der HuSchu und hab an nem Jagdhundekurs teilgenommen, wobei ich gestehen muss, dass beides nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat.


    Welche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
    Häufiges verfolgen von irgendwelchen Spuren oder Rehen/Hasen hinterherjagen.
    Hinterherhetzen von Radfahrern/Inlineskatern.
    Sich beschwerende Nachbarn, wenn Kora mal wieder ausgebüchst war.


    Wo entstehen Probleme?
    In Wildgebieten (Wald, Feld). Sobald sie etwas wittert steht sie kurz vor und wäre weg, aber sie ist ja momentan noch an der Schleppe, also kann ich das Wegrennen verhindern.


    Wie und was trainiert ihr?
    Ich mache das AJT nach Grönning. Zusätzlich noch Dummytraining, UO, Nasenspiele und probiere ihr einges aus dem Buch "Hundegymnasium" beizubringen.


    Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
    Ich glaube, dass ein Hund mit wirklich starkem in einem sehr wildreichen Gebiet, nie 100% kontrollierbar werden kann. Und man wird im Wald/Feld nicht mal eben entspannt mit seinem Hund laufen können.

    Wart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
    Jein. Natürlich wusste ich, dass ich mir mit Kora einen Jagdhund ins Haus hohle, allerdings war mir das Ausmaß dieses Jagdtriebes nicht bewusst.


    Wann stellten sich Veränderungen ein?
    Nach 2-3 Wochen.


    Wie sahen diese aus?
    Es waren noch keine großen Veränderungen. Sie achtete aber schon mehr auf mich, d.h. sie drehte sich im Wald öfters mal nach mir um und ich war nicht mehr 100% Luft für sie.

  • Ja, das stimmt natürlich... Nur war heut ihr Leben zwei mal in Gefahr, einmal in unmittelbarer :(


    Das hat mir schon nen Schock versetzt und mir auch gezeigt, dass Mr Hyde eine Bestie ist, ist er erstmal aktiviert.


    Wenn du verstehst ;)


    Situation I war einfach unverantwortlich von meiner Seite.


    Naja, vergossene Milch.


    Ich denke, da sind die Grenzen... wenn die "Droge" wirkt und der Hund in Vorteilsposition ist, also das Opfer verhältnismäßig realistisch greifbar.

  • Hallo,


    gibt es hier auch jemanden, der mit seinem Galgo oder Podenco (mehr oder weniger) erfolgreich ein Antijagdtraining gemacht hat? Die sind ja richtige Jäger. Irgendwann hätte ich gerne zu meiner Hündin gerne noch einen Galgo oder Podenco dazu... :ops:


    LG

  • Ich kenne ein Pärchen, das zwei Podenco- Mixe hat. Die sind auch grad ordentlich am Trainieren und haben einen persönlichen Trainer engagiert.


    Näheres kann ich leider nicht dazu sagen.


    Heute war übrigens wieder ein total erfolgreicher Tag.

  • Kurze Frage:
    Wenn ihr steadyness trainiert.
    Lasst ihr den Hund meist nur losrennen wenn das "Bringsel"
    ruhig liegt oder länger liegt?
    Oder lasst ihr ihn auch mal wenns kurz vor Stillstand ist
    oder gerade erst geworfen urde hinterher flitzen ?
    Ich meine immer er hat mehr Spass und freut sich intensiver
    wenn das Bringsel noch voller Schwung und Leben ist... :???:

  • Abwechselnd :D Klar isses schöner für sie wenn es sich noch bewegt, deswegen darf sie dann auch ab und an hinterher. Man muss grade bei jungen Hunden aufpassen dass sie den Spass daran nicht verlieren. Deswegen darf Milla auch ab und an mal hinterherhetzen wenn es noch fliegt. Während ich werfe rufe ich dann schon "Hols" und sie flitzt gleich los. Wenn ich nur werfe und sage nix dann weiß sie dass sie warten muss bis ich "Bring Apport" sage.

  • Gut zu wissen,
    so mache ichs auch.
    Eh bewundernswert dass die Spass haben obwohl vorher noch Platz und oder Hier verlangt werden.
    Wär mir als Hund zu blöd denke ich des Öfteren.
    Du hast dein Avatar kürzlich geändert, gell?

  • Also ehrlich gesagt is meine aufs Apportieren an sich garnicht soooo scharf. Da hast du wohl mit deinem halben Labi n bissel mehr Glück :)
    Sie macht es zwar aber auch nur weil sie weiß sie bekommt was dafür.
    (Beim Dummy ist sie demnach wesentlich motivierter als bei "normalen" Gegenständen" ) Sie flitzt zwar gerne hinterher aber es kann auch vorkommen, dass sie das Ding total gelangweilt anschaut und wegläuft. Das is ja auch ok. Wir trainieren damit ja wirklich nur die Steadiness. Sie fährtet viel lieber.
    Mmh, ja gestern oder vorgestern glaube ich. Warum? Haste mich nimmer erkannt? :D

  • Hier hagelts auch Rückschläge :sauer: und mein Fazit daraus, Chad kommt doch wieder an die Schlepp! Obwohl er jetzt ein Jahr freiläuft, obwohl sich eigentlich alles super entwickelt hat ABER es gibt da doch noch so ein paar Dinge, welche sich in letzter Zeit gehäuft haben und die ich wahrscheinlich erst nicht wahr haben wollte.


    Heute Abend wars dann zu viel. 3 Mal ist er im Dunkeln irgendwelchen blöden Kaninchen hinterher,welche direkt neben uns hochgesprungen sind auf einer Wiese wo noch niemals nicht welche saßen (und ich bin fast jeden Abend da). Er hat sich zwar jedes Mal abrufen lassen, aber die Fälle in denen er einfach losrennt (manchmal wusst ich nichtmal wieso) waren in den letzten Tagen irgendwie häufiger. Keine Ahnung warum im Moment :ka:
    Noch dazu hat er mich beim zweiten Karnickel einfach mitten im Spiel stehen lassen (Beißwurst in der Schnauze, ich am zergeln und er trotzdem weg nur wegen einem Geräusch neben ihm- ich weiß echt nicht was im Moment los ist...) Und beim dritten Mal hatte ich das Gefühl er ist einfach auf Vermutung los- und das hat er schon ewig nicht mehr gemacht.
    Es war also durch und durch scheiße und seltsam heute...


    Noch dazu in der häuslichen Umgebung. Eigentlich können die Viecher ihm hier ins Maul hoppeln und er reagiert nicht. Ich weiß nicht obs an der Dunkelheit liegt oder woran sonst, aber momentan ist echt der Wurm drin.


    Also kommt die Schlepp wieder dran---ich habs lange rausgeschoben, jetzt hab ich den Salat. Mann so ein Sch....Aber es geht nicht anders. Zumindest nicht nach heute. Vielleicht ist es nur ne Phase-keine Ahnung. Egal-Entscheidung steht, 15m Schleppi wird wieder unser treuer Begleiter-verdammt...

  • Wie sieht es bei euch aus?
    schlecht


    Wer hat Jäger?
    Ich, einen DSH-Labrador Mix


    Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
    Pia Gröning habe ich gelesen, ansonsten I-net und was man alles überall eben so aufschnappt.


    Welche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
    Er ist nicht mehr ansprechbar, wenn er Wild in die Nase bekommt.


    Selbst bei meinen eigenen Kaninchen (die er von 8 Wochen an kennt)dreht er immer mal wieder am Rad. Alle routinierten Abläufe funktionieren, er ist vom Auslauf abrufbar, allerdings muss die Distanz seinem Erregungszustand angepasst sein. Steadiness kein Thema, er zittert, aber er bleibt liegen. Am Schlimmsten war er aber beim Ausmisten der Kaninchen (Pferdebox über den Winter), da hätte man ihm einen Holzhammer über den Kopf ziehen können, er hätte es nicht gemerkt. Die Kaninchen waren nicht anwesend! Die waren zu dem Zeitpunkt schon im Auslauf draußen.


    Und so ähnlich benimmt er sich auch, wenn wir in die Feldmark gehen. Sobald die Wildspuren mehr werden dreht er völlig am Rad.


    Sieht er einen Hasen oder ein Reh, dann hetzt er. Auf einem Spaziergang ist er mir ohne Übertreibung ca. 10x in die Schleppleine geknallt. Das hat zumindest so viel Eindruck hinterlassen, dass es mittlerweile nicht mehr auf jedem Spaziergang passiert. Nach solchen Aktionen ist er je nach Erregungszustand meist 5-30min nicht richtig ansprechbar.


    Er geht auch selbstständig los und scheucht Wild auf und ist bereits beim losgehen ab einer Entfernung von 5-20m nicht mehr abrufbar. Hat er sich in den Kopf gesetzt, dass er jetzt jagen gehen will, dann tut er das.


    Katzen jagt er zu 95% nicht mehr.


    Wo entstehen Probleme?
    Die Probleme entstehen sobald wir die Ortschaft verlassen. Er läuft generell außerorts nur noch an der Schleppe, innerorts meist ohne Leine.


    Wie und was trainiert ihr?
    Puh, wir hatten z.B. einen Superpfiff aufgebaut, der super funktionierte, solange kein Wild mit ihm Spiel war. Beim ersten Wildkontakt (da war er noch kein Jahr) wollte ich diesen Pfiff einsetzen, er hat kurz überlegt und ist dann weitergerannt. Von da an hat der Pfiff in keiner Situation mit Ablenkung mehr funktioniert.


    Ansonsten Steadiness-Control bis zum Abwinken. Ich kann den Dummy werfen, rollen, über ihn rüber werfen, ihn schicken oder auch vor dem Dummy abrufen oder ins Platz schicken, er bleibt mit Kommando, ohne Kommando stehen, sitzen, liegen. Jedes Beutespiel, Hetzspiel lässt sich sofort beenden und er fährt in Millisekundenschnelle herunter.


    Außerdem machen wir viele Suchspiele, erschnüffeln Leckerlies und legen auch schon erste Fährtenansätze.


    Momentan clickern wir auf den Spaziergängen Blickkontakte.
    Ich hoffe so ihn mittelfristig aus seinem Jagdrausch herauszuholen und ihn für andere Einflüsse aufnahmefähig zu machen. Momentan interessieren ihn außerorts keine Dummys und auch Leckerlies nur selten. Selbst ein geworfener vorher interessant gemachter Dummy, dem er hemmungslos nachrennen dürfte, ist zu uninteressant. Ich überlege momentan, ob ich es mal mit der Reizangel probiere.


    Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
    Das wird von Hund zu Hund unterschiedlich sein.


    Wart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
    Nein!
    Wir hatten vorher einen Flat-Coated-Retriever/Münsterländer Mix, der hatte auch Jagdtrieb, er war allerdings reiner Hetzjäger und so war es auch deutlich leichter mit ihm zu arbeiten. Außerdem ließ er von der Jagd ab, wenn man sich schnell in die andere Richtung davon bewegte, was Sascha gar nicht interessiert. Auch war für ihn die Jagd nach der Hetze sofort beendet, er war nicht so wahnsinnig lange noch nach der Jagd auf der Jagd wie Sascha. Mit ein bißchen Unterordnung konnten wir den Jagdtrieb auch ohne großartige Hunde- und Trainingskenntnisse oder Schleppleinen und so ein Zeug in Bahnen lenken in denen sie für uns absolut ertragbar waren.
    Trotzdem sollte mein nächster Hund kein passionierter Jagdhund, wie der Münsterländer, werden. Zwei Rassen mit viel Will-to-please ... ich habe mit Jagdtrieb gerechnet, klar, aber nicht in diesem Ausmaß!

    Wann stellten sich Veränderungen ein?
    Wie sahen diese aus?

    Ehrlich gesagt ist es eher schlimmer geworden.

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