ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ein Felldummy riecht auf jeden Fall anders als Wild, aber auch anders als "normales" Spielzeug oder Kunstfell.
    Als Finja 6 Monate war, bin ich mit ihr zum Hundemaxx gefahren und stand in der Ecke mit den Spielsachen. Sie fand nur den Aufsteller mit den Felldummies interessiert, da wäre sie am liebsten reingekrochen. Und die waren noch in Plastik eingepackt.

    Und Theo hat seinen Felldummy erst so bescheuert gefunden - es war unter seiner Würde SOWAS in den Fang zu nehmen. War nicht "the real thing". Ihn hab ich tatsächlich mit Duftstoff und extremer trieblicher Ansprache dahin bringen müssen, dass dieses Ding der heilige Gral ist. Ich hatte immer die Fellbälle von Mystique, da man mit denen zergeln kann aber eben auch Rupfen für Schleppen.

  • Ich habe Finya vor Jahren extra einen kleinen Felldummy genäht, aber sie findet den Felldummy völlig uninteressant bzw. nicht mehr oder weniger spannend als anderes Spielzeug. Sie ist halt Sichtjäger. Der Geruch ist ihr recht egal, Hauptsache das Tier ist schnell xD


    Frodo ist schon als Welpe total auf den Felldummy abgegangen und er liebt das Teil immer noch abgöttisch. Er bekommt ihn allerdings nur für den Rückpfiff oder mal für einen normalen Abruf unter schwierigen Bedingungen.
    Federn findet er auch super. Früher hat er die immer gefressen, bis ich angefangen habe mich über seine Funde zu freuen. Jetzt bringt er die Federn immer zu mir :applaus:

  • Hund ist k.o. - wegen erhöhter Hirnleistung :D


    Wie ich darf nicht mehr einfach los?! Was wieso zurück kommen auf Pfiff?! Und warum nicht einfach auf Sichtreiz lospreschen?!


    Fazit von heute: die Basis ist da und sitzt auch gut, jetzt kommt die konsequente Umsetzung. Das hab ich etwas vernachlässigt. Aber bin froh dass es nicht mehr ist was im Argen liegt.
    Bin zuversichtlich, dass das Hüpfdoing bald wieder leinenlos ins Feld hüpfen darf und zu einem sehr anständigen Hund wird. Führig ist er ja wie nur was - halt einfach mit 10'000 Volt ausgestattet :D

  • Mich würde es interessieren, wie ihr es Felldummys haltet bei Hunden, die nicht jagdlich geführt werden? Ich habe einen Pointer-Mix und habe (reichlich dilettantisch wahrscheinlich :pfeif: ) mit der Freiverlorensuche nach normalen Dummys angefangen. Sie apportiert die Teile mittlerweile zuverlässig und sucht sie auch ausdauernd, ist aber trotzdem nicht mit Feuereifer dabei und macht das auch nur gegen Bezahlung. Ein Dummy mit Fell oder am besten Fasanenfedern fände sie bestimmt deutlich interessanter, allerdings habe ich Angst, dass sie dann noch so richtig heiß darauf mache, Wild zu suchen. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob es da überhaupt noch was zu verstärken gibt... Bin mir da total unsicher, wie sind denn eure Erfahrungen?
    LG Maren

    Es kommt darauf an, WAS für Fellteile. Die, die man normalerweise kaufen kann, die sind gegerbt und haben dadurch mit Wild nicht mehr viel zu tun. Viele Hunde finden sie trotzdem toll und man kann sie daher toll verwenden.


    Bei den nicht gegerbten, direkt vom Jäger, sieht das wieder anders aus, die würde ich wohl eher nicht verwenden....

  • Hab mal eine Frage an die HH, die ihren Hund nur an der Schleppleine führen :
    Wie macht ihr das mit dem Bewegungsdrang?
    Finja ist noch relativ jung (wird im September 2) und seit sie dauerhaft an der Leine ist, kommt es mir so vor, als würde ihr das Rennen fehlen.
    Hab sie gestern in einem sehr kleinen, übersichtlichen Waldstückchen, wo sehr wenig Wild ist,mal von der Leine gelassen .
    Sie ist sofort losgerannt, dachte erst, sie ist jetzt weg. Aber sie hat nur 3-4 große Runden in einem Affenzahn gedreht und kam dann artig wieder zurück.
    Wir haben zwar einen großen Garten, aber da rennt sie eigentlich nie,sondern verfolgt nur Katzenspuren.

  • Meine ist jetzt 5 und seit fast 4 Jahren an der Schlepp (zwischenzeitlich konnte sie mal ohne, da hat sie auch immer so Runden gedreht. Seit sie aber auch Jogger und Radler als jagbar ansieht ist das raus). Ich gehe grundsätzlich enigstens 1,5-2 Stunden + 2 kleinere Runden von denen eine auch nochmal mind. 30min lang ist. Dazu gibt es oft den Futterdummy dazu, mein Hund hat sich selbst beigebracht auf Wiesen einfach im Kreis zu rennen (wie beim Longieren), wir trailen seit ein paar Monaten und wenn ich nen privaten Garten mit anderen Hunden zur Verfügung hab, kann sie dort laufen. Habe nicht das Gefühl, dass ihr was fehlt.
    Lediglich wenn sie mal länger bei meiner Mutter ist und nur an der 5m Schlepp läuft, wird sie unleidlich und prescht die ganze Zeit in die Leine.


    Ich denke mehr als Gartenfreilauf anbieten und ausgiebige Runden kann man da nicht machen..

  • hier dasselbe - in abgezäunten Bereichen rennt Herr Hund nicht.
    Selbst wenn er den Zaun nicht sieht - irgendwie weiß er, dass es sich "nicht lohnt" :ka:


    Für den Bewegungsdrang gehen wir dann entweder mit animierender Hundefreundin in einen abgezäunten Bereich (dann rennt er schon :D ), longieren oder wir spielen in übersichtlichem Gebiet ein bisschen (Dummy- und Suchspielereien, auch hin und wieder werfen und holen solche Dinge, die ihn halt animieren, "zielgerichtet zu rennen"

  • Habt ihr vielleicht irgendwo einen eingezäunte größere Fläche, wo sie mal Gummi geben kann. Man kann einen Hund ja auch animieren mal richtig Gummi zu geben.


    Habt ihr das mal im Garten gemacht, also wild mit ihr gespielt, mal hinter ihr her und sie quasi flitzen "schicken"?


    Oder eben bewusst Gegenden aufsuchen, wo quasi nix los ist und sie dort animieren.


    Wir haben das Problem nicht, Kami ist eher wenig energetisch und hat höchstens mal ihre 5min. und dann geht es gemütlich weiter.


    ***


    Bei uns ist im Moment Dr. Jekyll angesagt. Läuft einfach, ich kann mich nicht beklagen.


    Letztes Wochenende waren wir im Harz, offline in Wald und Flur, das 1. mal abseits der Wege,... Klar sie findet es spannend, aber sie war jeden Moment ansprechbar und es gab nicht einen Moment, wo ich überlegt habe die Schlepp zu zücken.


    Trotz mitten durch die Botanik wurde brav angezeigt, gewartet, wenn ich meine Fotos gemacht habe, auf mich geachtet,...


    Auch hier im Wald, sie zeigt brav alles an, bleibt entspannt und wir gehen weiter.


    Wir haben nun auf Dämmerung ausgebaut und die Kontrolle in Anwesenheit andere Hunde. Aber auch wenn die zum jagen lossprinten, bleibt sie gelassen, wobei das ja noch nie das Problem war.


    Schnuti in ihrem Element.


    Anzeigen von Rehen, die standen weiter unten, haben sie dann nur noch flüchten sehen.


    Scannen der Lichtung auf der linken Seite


    Einige Tage vorher ist 10m vor uns ein Milan mit Krähe im Schlepptau abgestürzt, sie hat super auf das Stopp reagiert. Der Milan flüchtete ohne Krähe und wir sind auch ohne Leine an der toten Krähe vorbei gekommen, einmal musste ich das Abbruchkommando geben, weil sie überlegte, sich das tote Tier mal anzusehen, dann gingen wir aber gemeinsam weiter.


    Läuft einfach, bin froh das wir nun die Erfolge der monatelangen Arbeit so entspannt ernten können :herzen1:

  • In eingezäuntem Gebiet mit anderen Hunden kann ich sie erst wieder im September flitzen lassen, wenn unsere Hundeschule wieder auf macht.
    Weiß jemand wann ungefähr der Mais geerntet wird? Bei uns wäre eigentlich alles übersichtlich abgemäht, bis auf den Mais.
    Da aber Madame letzte Woche eine halbe Stunde im Maisfeld verschwunden war, kann ich sie da auch nicht ableinen.
    Finja zeigt Wild leider nicht an, bzw so kurz, dass ich nicht mehr reagieren kann. Wenn sie mal vorsteht, dann ist da meistens nichts, da hat dann bloß ein Ast oder so geknackt.
    Im Wald läuft sie viel mit Nase im Wind oder auf dem Boden. Wenn sie was in der Nase hat, sprintet sie im Bruchteil einer Sekunde los. Das ist dann der Moment wo die Ohren dicht machen und das Hirn praktisch in die Nase rutscht ;) . Ich kann also kein Vorstehen oder so belohnen und rauszögern.

  • Mein reinrassiger Jagdgebrauchshund ist zwar mittlerweile ein tauber Opi mit 15 Jahren, aber den habe ich auch nicht jagdlich geführt.


    Felldummy war sein Heiligtum - und Hunde sind nicht blöd. Ein gegerbtes Fell auf einem Ball riecht ganz anders als Wild. Lediglich das Gefühl beim "Reinbeißen" ist dann recht ähnlich, was einen hohen Belohnungsfaktor ausmacht.


    Es kommt darauf an, WAS für Fellteile. Die, die man normalerweise kaufen kann, die sind gegerbt und haben dadurch mit Wild nicht mehr viel zu tun. Viele Hunde finden sie trotzdem toll und man kann sie daher toll verwenden.
    Bei den nicht gegerbten, direkt vom Jäger, sieht das wieder anders aus, die würde ich wohl eher nicht verwenden....

    Danke ihr Lieben, dass das gegerbte Fell noch mal deutlich anders riecht, hab ich so noch gar nicht bedacht. Ich habe jetzt mal einen Felldummy bestellt, mal schauen, wie sie den findet.


    LG Maren

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