ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ja, das wird man sehen. Ich bin auch nicht sicher ob wir je eine aktive Umorientierung und einen Rückruf hinbekommen. War nun auch nicht meine Priorität, das feste stehen war mir wichtiger, weil es ihr sehr entgegen kommt. Und ich das Gucken mehr wert ist als jede Belohnung.


    Aber das wird bei uns auch die Zeit zeigen. Im Moment bin ich froh, das sie offline laufen kann, anzeigt und fest steht. Das muss nun auf unterschiedliche Stresssituatioen ausgeweitet werden und parallel schaue ich mal was an Umorientung,... möglich ist. Wird auch die Zeit zeigen.

  • @blauewolke
    Finya hats auch geschafft und bei der hab ich auch nie dran geglaubt. Es besteht also Hoffnung :D
    Sie ist früher übrigens auch oft losgerannt, wenn ich mich bewegt habe. Zum Teil bin ich dann auf der Schleppleine gaaaanz langsam zu ihr hin balanciert.
    Ich weiß aber nicht, ob das bei einem großen Hund so empfehlenswert ist oder ob der einen da nicht von den Beinen holt xD

  • Hallo,


    Ich habe heute im Wald eine junge Frau mit Husky getroffen und war erstaunt, dass dieser offline laufen konnte. Er war fast zwei und außer das er mal nem Kaninchen hinterher ist, wäre er noch nie abgerüstet. In dem Wald gibts ganz schön viele Rehe, meiner an der Schlepp weil ja auch grad Brut- und Setzzeit ist (bei uns ist kein Leinenzwang). Die junge Frau sagte mir, das sie noch nie ein Reh hier gesehen hätte und nicht wüsste ob er hinterher ginge, aber sein Jagdtrieb wäre wohl wenig ausgeprägt.


    Nun ich kenne nur Huskys die im Wald nicht frei laufen können, weil es alles Jagdsauen sind. Gibts Huskys die da echt wenig Jagdtrieb haben oder hatte die Frau bisher einfach Glück.


    Frag mich langsam echt warum ich mit Schleppi und seit über einem Jahr AJT bis zum Abwinken mache. Hier laufen fast alle Hunde offline, egal ob sie mal für ein paar Minuten weg sind...


    LG Sabine

  • Nun ich kenne nur Huskys die im Wald nicht frei laufen können, weil es alles Jagdsauen sind. Gibts Huskys die da echt wenig Jagdtrieb haben oder hatte die Frau bisher einfach Glück.

    Huskies sind oft kooperativer als man ihnen nachsagt ;-) Mein Husky war Sichtjäger, ließ sich aber nach langem Training aus allen Situationen heraus gut abrufen und lief im Grunde überall frei, er begleitete mich auch offline am Pferd

  • Viele Hunde unterscheiden auch zwischen Wald und Feld. Ist bei uns auch so. Im Wald kann ich Balou frei laufen lassen, wenn es breite Wege sind. Dort trifft man normalerweise (!) kein Wild. Auch nicht direkt am Wegesrand. Im Feld hingegen hat er einen deutlich größeren Radius = wenig Einwirkungsmöglichkeit von mir, weil er mich kaum hört und das wegspringende Wild ist sehr viel länger zu sehen = deutlich höherer Reiz für ihn.
    Balou ist auch selten irgendwo hinterher gegangen und kam immer sehr schnell wieder. Außer Sicht war er auch immer nur max. 1-2 Minuten. Ich hätte genauso sagen können: ach, nicht schlimm. Läuft er mir halt fünfmal im Jahr kurz weg. Und genauso denken die meisten HH mit freilaufenden Hunden.


    Ich für meinen Teil sehe aber deutliche Verbesserungen. Würde ich nicht gegenwirken, wäre mittlerweile alles interessant (auch kleine Vögel) und Balou wäre nur noch auf das Jagen konzentriert. Ich habe genau da angefangen mit dem Stopp an der SL, als ich merkte, dass er vom reinen Sicht- auch noch zum Spurenjäger wurde. Irgendwann kann er garantiert wieder die meiste Zeit frei laufen. An unseren hohen Feldern ist es halt so eine Sache. Da stehen die Rehe im Raps zehn Meter neben uns. Lou bemerkt sie oft gar nicht (bin mittlerweile besser als er geworden), aber würde das Reh aufspringen, wäre er weg.

  • Ja das ist bei einem bestimmten Typ Hund normal - meistens allerdings liegt dann schon ein Fehler vor in der Art zu korrigieren, im Timing oder im Aufbau.
    Korrekturen sind bei solchen Fehlern fast immer der Auslöser, nicht die Hemmung.


    Aber da es ja zum Glück viele Wege gibt, die nach Rom führen, ist es ja auch nicht das einzige was man tun kann.


    Und ja - je besser der Alltag desto besser die Peak-Situationen. Das ist übrigens ganz wichtig auch und gerade beim Aufbau von Korrekturen.

  • Frag mich langsam echt warum ich mit Schleppi und seit über einem Jahr AJT bis zum Abwinken mache. Hier laufen fast alle Hunde offline, egal ob sie mal für ein paar Minuten weg sind...


    LG Sabine

    Nur weil andere Leute rücksichtslos sind, muss man das ja nicht auch sein.


    (Zum Husky: Gibt bei jeder "Jagdhundrasse" auch Exemplare, die kein Interesse am Jagen haben. Die Aussage, dass sie nicht weiß, wie er bei Rehsichtung reagiert, würde mich aber schon etwas irritieren...)

  • @Hummel
    Ja bei ihm ists mit dem Timing nicht einfach, er ist halt auch übel schnell ... wenn ich ihn in der milisekunde erwische bevor er wirklich starrt kann ich ihn abbrechen, dann allerdings muss ich auch ausser Sichtweite gehn, weil er sich zwar umorientiert, aber wenn das Wild sichtbar bleibt, ihm nichts wichtiger ist als das...


    Da das aber sehr unrealistisch ist, mach ichs jetzt eben so ... was sicher auch noch mitspielt ist dass er schon einen hetzerfolg hatte (Beute nicht erwischt, aber bei ihm war die Hatz über nen km Adrenalin pur), dass er hart im nehmen ist und dass ich manchmal etwas zu emotional bin was Korrekturen angeht (ich arbeite dran :-) )


    Worauf ich halt echt kucke, dass ich nicht aufgeregt aus der Situation gehe. Ich achte drauf dass er runtergefahren ist bevor wir gehn ... das war mir vom Anfang an wichtig ... und eben die Alltagsgeschichten ...


    Wir komen momentan gut so rum, ich verlange grade nicht viel, bin emotional grade nicht so stabil, aber das wird sich die nächsten Wochen hoffentlich wieder einpendeln ..

  • Ja deswegen sag ich ja - in die Erregung rein zu korrigieren wenn sie kurz vorm Peak ist, das geht bei vielen Hunden nicht. Das muss man anders aufbauen - eine andere Basis schaffen über Korrekturen so dass man sie da eben nicht braucht.

  • Wir sind auf dem richtigen Weg, ich zitiere mich mal selbst:


    Ein Eichhörnchen wechselt über uns von Baum zu Baum über den Weg. Er natürlich hin zum Baum - der stand direkt neben dem Weg. Darunter sofort ins Sitz (von selbst) und gespannt hochgestarrt. Totale Körperspannung, Pfote oben. Ich hab innerlich bis 10 gezählt, ihn leise angesprochen. Er dreht um, kommt zu mir, setzt sich neben mich und starrt weiter. Ich hab ihn also gekrault und gelobt und bin nach weiteren 20-30 Sekunden einfach aufgestanden und weiter gegangen. Felix hat noch ein paar Sekunden überlegt und kam dann mit - völlig entspannt und ruhig. 50 m saß eine fette Taube auf dem Weg und er hat sie ignoriert! Er war also nicht total aufgeputscht, sondern auch innerlich wieder auf einem guten Level.

    In bekannten Gegenden kann er inzwischen fast immer freilaufen. Ich würde nicht sagen, dass er zu 100% kontrollierbar ist, aber es klappt wirklich viel besser mit uns. Er kennt seine Grenzen jetzt und kann besser runterfahren. Bei ihm hat da sicher auch das "Erwachsenwerden" mit rein gespielt.

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