ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Auf etwas zu bestehen bedeutet ja auch nicht gleich, dass man wirklich böse wird mit dem Hund. Man setzt einfach durch, was man nun möchte und daran hat Hund sich zu halten. Finde ich nicht schlimm, mache ich auch.


    Und wenn man merkt, dass es bei einem Verhalten deutliche Besserungen bringt (und Hund sich nicht selbst in den üblichen Stress versetzt) dann ist es auch der richtige Weg.


    Bei meiner Sichtjägerin ist der Überraschungsmoment das Problem. Ich mein ich halte Ausschau, aber so wie letztens mit der Katze im Gebüsch, die dann den Baum hoch ist... die habe ich nicht gesehen. Und da musste ich dann auch durchsetzen, dass Madame nun mitgeht. Weil sonst hätten wir Stunden da stehen können, mit der Katze auf dem Baum.

  • Mal eine andere Frage :
    Ändert sich das Jagdverhalten eurer intakten Hündinnen während der Phase der Scheinschwangerschaft?
    Seit Finjas Läufigkeit vorbei ist, jagd sie nicht mehr so intensiv.
    Klar schnüffelt sie sich mal fest oder will nach Mäusen buddeln. Aber im Wald ist es momentan einigermaßen in Ordnung. Sie stöbert schon noch ein bisschen im Gebüsch und neben dem Weg rum, aber sie sie verfolgt nicht mehr mit ausgeschaltetem Hirn irgendeiner Spur hinterher und ist 10min.außer Sicht. Momentan kann ich sie sogar teilweise im Wald laufen lassen.
    Heute hat sie zwar ein Hasenbein ergattert, aber das lag im Gebüsch neben dem Wegrand.
    Mir wäre es ja recht, wenn es so bleiben würde :applaus:

  • ja genau. Und im Moment hab ich das Problem, daß wirklich überall Vögel in Gebüsch ist, also für Chilly ist also bereits das stöbern durch dieses Gebüsch höchst lohnend, oder der Geruch von Eichhörnchen.Im Moment hat er nun nur noch die Schleppleine dran und vorhin im Wald hab ich ihn weder bespasst noch groß mit Futter belohnt, sondern einfach mal in Ruhe den Grundgehorsam verlangt und Schnüffeln, das in Stöbern übergehen würde, eben unterbunden.
    Er ging super diszipliniert, hm.

    und da hat mir das "Leine Los" Buch sehr geholfen. Ruhe und die Struktur wie der Hund bis wo darf sehr geholfen. Das soll keine Werbung sein. Bei uns war es jedoch so, dass der Beagle nicht mehr in den völligen stöbermodus fallen sollte...das haben wir uns vorher aber nie genau definiert- dabei hat das Buch super geholfen.

  • Deswegen hab ich heut im Wald drauf bestanden, daß er sich ganz einfach mal schlicht und ergreifend beherrscht. Keine Sorge, ich wurde nicht gewalttätig oder laut, aber ich hab ihn nicht erregt schnüffeln lassen, er durfte nicht weiter weg als 10 Meter, er sollte ganz einfach mit mir gehen, weil ich da halt gehe und er nicht irgendwo rumzujagen hat. Das hat auch sehr gut geklappt.

    :bindafür: 10 m sind da für Splash schon viel zu viel, wenn ich wirklich Beherrschung einfordern muss, kommt er an die kurze Leine und wird im Fuss geführt. Wenn es ihm wirklich die Sicherungen rausgehauen hat vor Erregung ist alles über 1 m Überforderung, es gibt dann nur genau eine richtige Lösung, und die ist an meiner Seite bleiben! Mit 10 m Radius kann ein Spaniel herrlichst jagen - wir haben grad heute wieder Buschieren geübt.

  • 10 m sind da für Splash schon viel zu viel, wenn ich wirklich Beherrschung einfordern muss, kommt er an die kurze Leine und wird im Fuss geführt. Wenn es ihm wirklich die Sicherungen rausgehauen hat vor Erregung ist alles über 1 m Überforderung, es gibt dann nur genau eine richtige Lösung, und die ist an meiner Seite bleiben! Mit 10 m Radius kann ein Spaniel herrlichst jagen - wir haben grad heute wieder Buschieren geübt.

    das ist gut, daß Du das sagst :) dann fühl ich mich nicht so allein. Ja ich denke, ich muß einfach derzeit sehr viel mit der Schleppleine trainieren und Chilly fährt inzwischen recht schnell runter habe ich festgestellt.
    Vorhin beim letzten Gassi (er an der 5 Meter Leine), treffen wir eine Katze. Er möchte schon losbrüllen im Jagdgeschrei, ich ruf 'hier lang', er dreht mit mir um, wir laufen ein kleines Stück, dann erst mal Pause zum Beruhigen, beim zurückgehen an der Stelle wird er natürlich wieder aufgeregt, ich sag ihm "Schau", er dreht sich zu mir, ich werfe den Dummy, er fängt ihn und trägt ihn bis nach Hause. Daheim wollte er dann noch mit dem Chuckit Ball spielen, auf dem kann er auch rumkaun und jetzt pennt er.
    Also war das heute dann trotz seiner Eichhornjagd in der Früh ein guter Tag :)

  • Gott, bin ich doof.. Um Blinky um halb 12 zum Gassi zu überreden, locke ich sie mit einer Kastanie nach draußen.. Die findet sie ganz toll. Ich werf sie ab und zu, passe aber auf, dass sie sie nicht frisst. Jedenfalls klappt das super und ich beschließe, mit ihr den kompletten Gassigang zu spielen... Hab dafür irgendwann die Leine abgemacht (ok, ob mit schleifender Leine oder ohne hätte eh keinen Unterschied gemacht). Hinweg super, Rückweg na ja.. ohhh, da ist ja ne Katze! (Tagsüber geht's, abends ist es schlimmer.. ja... :roll: ) und ab. Und wenn sie eh schon mal weggelaufen ist, nimmt sie noch gemütlich die im wahrsten Sinne des Wortes Scheiße beim Nachbarn mit, an die ich sie jeden Tag vorbeiführen muss. Nun ja, das Problem hat sich nun ab heute erledigt, jetzt liegt da wohl nichts mehr. :roll:


    Dass ich immer sooo blöd sein muss! :fluchen: Ich könnt mich an die Wand klatschen.

  • Natürlich sind das super Auslastungsmodelle, aber es ging doch hier um spazieren gehen? Man kann nicht pausenlos auslasten und bespassen, sonst dreht der Hund erst recht im Roten bei der Erwartungshaltung.

    Das ist mir schon klar und es ging mir auch nicht darum, den Hund während der Spaziergänge pausenlos zu bespielen, sondern darum, ihn vernünftig und adäquat auszulasten.

  • So, heute bin ich stolz auf Chilly und ich scheine einen Weg gefunden zu haben :) Wir waren wieder im Wald, nur schon morgens wo es stärker nach Wild riecht. Natürlich an der Schlepp. Er blieb auf dem Weg und seine Nase ging natürlich ständig, aber er war die ganze Zeit ansprechbar. Wir trafen eine Frau mit alter Hündin und haben geratscht, Chilly blieb recht ruhig bei uns.


    Dann kam die große Herausforderung, weil ich auch wissen wollte, wie wichtig ihm inzwischen das Dummysuchen ist. Ich ging einen Seitenweg mit höherem feuchten Gras, vor uns lief grad ein Eichhorn auf einen Baum, Chilly also maximal aufgeregt. Erst mal ein paar kleine Runden gegangen, ablegen lassen usw, bis er wieder runterfährt, dann habe ich ihn festgebunden, Bleib gesagt und hab die Schleppfährte gelegt. Nicht schwierig,aber doch mit einem Bogen und einem Winkel. Die Schwierigkeit war ja der starke Wildgeruch.


    Chilly nahm die Fährte ordentlich auf, 2x wäre er dann lieber in den Wald abgedriftet, ließ sich aber gleich wieder mit Such und Fingerzeig zur Weitersuche motivieren :)
    Am Winkel wollte er erst dann weiter Richtung Eichhorngeruch, nahm dann aber wieder den Dummyschleppgeruch auf und bekam plötzlich Feuereifer, als er dem Dummy nahe war, er fand ihn, schüttelte ihn und ich gab ihm den ganzen Inhalt, 200 gr Rinti für Minihunde :applaus:
    Für ihn war das wirklich schwer, aber daß er nun schon in so einem Gebiet den Dummy vorzieht ist einfach super :)

  • Ich finde es auch wichtig, dass Hunde mal Gassi gehen können ohne zu arbeiten dabei. Mein Nian hat sich ja auch sehr schwer getan damit, als er seinen Instinkt entdeckte. Ich habe daher auch oft mit dem Führen an kurzer Leine gearbeitet - er ist mal ganze zwei Wochen ausschließlich an der zweit Meter-Leine Gassi gegangen, weil ihm sonst sofort wieder die Sicherungen durchbrannten.


    Stehen und warten wie @naijra schreibt z.b. Klappt bei uns gar nicht.
    Je länger er an einer Stelle bleibt, umso mehr steigert er sich rein.
    Bis er irgendwann im Radius der Leine im Kreis rennt, fiep-bellt und einen sehr irren Blick aufsetzt.

    Hast Du das denn jenseits der jagdlichen Situation aufgebaut als Ritual zur Erregungskontrolle? Ich muss bei meinem so was gut auftrainieren, sonst sähe es auch so aus, dass die kreischend im Kreis um mich rennen würden.

  • Wr hatten leider eine Art Rückfall: auf einer Wiese, die zu drei Seiten relativ zu ist,durfte unsere Trixie mit einer dünnen 5m Schnur (keine Leine) frei laufen. Sie ist immer mal ein paar Meter gerannt und ich hab sie dann auch animiert- schön blöd. So hat sie sich hochgerutscht.Die Schnurr muss sich auf einmal gelöst haben... Ich habe in dem Moment alle Ratschläge anscheinend vergessen. Sie lief ihre Kreise und auf einmal durch eine Hecke in einen nach vorne offenen Garten...ich rufend hinterher und teilweise hinterhergerannt. Asche auf mein Haupt. Wir sind dann wieder auf die Wiese und dort rief ich sie mit normalem Rückruf sie rannte auf mich zu ohne die Anstalt zu machen zu stoppen(sonst stoppt sie immer an meiner Hand). Mit einem beherzten Griff habe ich sie dann gefasst. Muss ich hier für das Training in den nächsten Tagen Eurer Meinung nach etwas beachten?

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