ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Jordi ist meist an der 15 Meter schleppleine. Sein natürlicher Radius ist etwas größer und ohne Leine darf er auch weiter laufen.
    Entweder ich mache es so wie Whyone oder ich wickel sie auf oder lasse sie auch mal schleifen.
    Ich Wohne in der Stadt und da nerven die 15 Meter manchmal und schleifen lassen kann ich sie hier im Park eh nicht. Ich fahre mit Jordi aber auch oft raus aufs land und da ist es mit der Schleppleine sehr viel entspannter.
    Letztens war es recht schlammig draußen und da wird die Biothane ganz schön schwer (durch den wiederstand). alles andere würde bei dem Wetter aber auch schwer werden.
    Ich habe dann immer ein ganz schlechtes gewissen, weil die immer zur einen Seite runter hängt..geht euch das nicht so? Ich habe manchmal echt angst, dass er davon einen schaden bekommt.

  • Ja, ich nutze es zumindest für beides =)
    @blauewolke
    Also kann er das schon mit Blick abwenden und dich anschauen, obwohl er gerade etwas sehr Spannendes anguckt? Das heißt er hängt nicht in der Schleife fest, dass er hinstarrt und starrt und starrt und nicht mehr rauskommt, sondern kann es allein beenden?

    ja.
    Wenn ich das Futter in der Hand habe und er eh nah da ist kann er das schon (wir haben ja auch schon geübt).
    Ich frag mich halt, ob der Wechsel von nah da zu weiter weg und überraschend klappen kann.

  • Wir machen es sozusagen umgekehrt und belohnen das Angucken von Wild (als Teil des Jagdverhaltens). "Guck" ist das Signal dafür, das wird mit relativ hohem Erregungslevel gegeben (egal wer zuerst das Wild sichtet), auch bei flüchtendem Wild und während dem Gucken oft mit Loben wiederholt.


    Dann kommt nach einiger Zeit ein abgesetzeres Lob, leichtes Rückwärtsgehen von mir, freudige (auflösende) Stimmung und Belohnung mit Futter.


    So wie man beim Vorstehen üben ja auch eine Sequenz des Jagdverhaltens überbetont und verlängert, versuche ich es hier mit dem Eräugen von Wild. Das funktioniert bei uns auf jeden Fall viel besser als "nicht jagen" einzufordern.


    Normalerweise könnte sie aus der Erregung, die sich bei Wildsichtung aufbaut heraus niemals Futter annehmen und wäre auch nicht ansprechbar.


    Dadurch, dass ich einen Teil des Jagdverhaltens belohne, kann sie viel schneller und positiv abschließen und wird für das Jagdverhalten auch noch gelobt. Futter geht dann meist auch direkt wieder.

  • Danke, danke, da habt Ihr mir ja eine Frage beantwortet, die ich noch gar nicht gestellt hatte. Unsere Pointer Hündin ist jetzt zum ersten Mal läufig. Wir haben uns ja die ganze Zeit so sehr gefreut, dass wir sie aus jeder Wildsituation rausrufen konnten. Seit der Läufigkeit ist alles anders.


    Die Nase ist nur im Wind und sie geht dem auch sofort nach, Rückruf existiert nicht mehr. Sie hat jetzt auch zum ersten Mal Schleppleinenknast. Schaaaade, wir hatten echt gehofft, das sich wenigstens ein Hund nicht so entwickelt :(


    Wir gehen mit 3 Biothane Schleppleinen. Mittlerweile kann ich das allein auch gut händeln. In übersichtlichen Gebieten laufen sie abwechselnd frei. Was ich allerdings bei unserm Rüden festgestellt habe, wenn er mal über einen bestimmten Entfernungspunkt hinweg ist (so 50 m), wird der Rückruf ignoriert. Das ist gerade wieder passiert und also auch nach 4 Jahren Training noch so.


    Bestehe ich darauf, dass er in der Nähe bleibt, funktioniert es super. Es liegt aber sicher nicht an mangelndem Grundgehorsam in der Huschu ist er der Vorzeigeschüler, eher mangelnder Respekt????

  • Ich klinke mich hier auch mal wieder ein :winken:


    Ich lese immer mal wieder stumm mit. Hier sitzt (rassentypisch :D ) ein Sichtjäger. Was sich bewegt, sollte auch gehetzt werden, ist die Meinung von Frau Hund....
    Mittlerweile haben wir aber nur noch mit Rehen / Hasen / zum Teil mit Enten Probleme.
    Ich arbeite über das Vorstehen, wie @moonchild22. Wir haben keine Probleme mehr mit Katzen, nicht mit Vögeln, Hühnern, rennnenden Pferden, .. alles kein Problem mehr.
    Aber Reh / Hase / Ente kann man bei uns einfach nicht so gut trainieren. Wir arbeiten daran :lol:


    Auch wenn sie mal "abhaut" mehr als 100 oder 200 m rennen waren es noch nie (ist glaube ich in 2 Jahren 2 oder 3 mal vorgekommen), ausser Sicht war sie dann auch nicht. Ich habe also wirklich das Gefühl, es ist reines reagieren auf den Bewegungsreiz, sie ist glaube ich kein "richtiger" Jäger, wie andere hier :ops: :hust:
    Aber ich möchte es natürlich dennoch nicht!


    @podifreund einen Streber habe ich hier auch sitzen |)
    Es kann vielleicht schon an einer Art mangelnder Respekt liegen (das habe ich manchmal das Gefühl, wenns um Mäuse-buddeln bei meiner geht) aber ich halte es eher für grössere Reize. Was soll er den sonst machen in der HuSchu? Die hat er doch bestimmt längst durchschaut! :lol:

  • Letztens war es recht schlammig draußen und da wird die Biothane ganz schön schwer (durch den wiederstand). alles andere würde bei dem Wetter aber auch schwer werden.
    Ich habe dann immer ein ganz schlechtes gewissen, weil die immer zur einen Seite runter hängt..geht euch das nicht so? Ich habe manchmal echt angst, dass er davon einen schaden bekommt.

    Ich verwende ziemlich dünne Biothaneleinen, auch mit relativ kleinem Karabiner.
    Während des Laufens/Schnüffelns wechselt die Leine (durch Zug z.B.) ja sowieso öfter mal die Seite; wenn sie zu lange einseitig liegt, leg ich sie halt mal rüber.
    Auch manche Geschirre sitzen ja durch die Lage des Karabiners manchmal etwas schief und ich versuche deswegen auch, die "Belastung" möglichst gleichmäßig zu verteilen.
    Außerdem laufe ich mit verschiedenen Geschirren, damit die Belastung nicht immer gleich ist.

  • :winken:
    Ich hab da mal eine Frage zur Verwendung der Schleppleine.
    Der Gehorsam meines Hundes ist besser, wenn er sich an der Schlepp befindet- klar, der weiß natürlich, dass er an der Leine ist.
    An dieser Stelle frage ich mich, ob das Training auf diese Weise überhaupt erfolgreich sein kann.
    Was meint ihr?

  • Ja, kann es. Deshalb schleppt meine, dann nutze ich sie nämlich nicht “versehentlich“ als Führleine. Wenn sie dann etwa drei Monate nur zur Deko am Hund schleppte und wir in der Zeit auch die Supergau-Situationen hatten, lasse ich sie weg.

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