Ich weiß nicht was ich machen soll, hilfe

  • Hey Verena!
    Tut mir leid für dich und deine Maus :( Kann das aber in so fern nachempfinden, weil ich ja weiß das ich bei Lexa auch früher oder später vor der Entscheidung stehen werde, wieviel ich noch medizinisch für sie tun kann. Drück euch beiden ganz dolle die Daumen! Fühl dich gedrückt


    Liebe Grüße Anika

  • Hallo Verena,


    es ist schwer in so einer Situation die richtige Entscheidung zu treffen. Ich glaube, dass ich keine OP mehr machen würde. Ich würde, glaube ich, nur versuchen den Wachstum des Tumors so lange wie möglich hinauszuzögern. Es ist aber einfach zu sagen, „ich würde nicht“, wenn man nicht selbst betroffen ist. Was ich auf jeden Fall machen würde, ist nach Hofheim in die Tierklinik fahren, die haben sich auf Krebskrankheiten bei Tieren spezialisiert.


    Ich wünsche Dir und im Besonderen Deiner Maus alles Gute und noch ganz, ganz viel Zeit.


    LG
    agil

  • Hallo,


    die Klinik ist ganz schön weit weg (ich komme aus Berlin). Hast Du so gute Erfahrungen mit ihr gemacht oder ist sie allgemein sehr bekannt und es ist an mir vorbei geganngen?


    Verena

  • Hallo Verena,


    das mit Deiner Maus tut mir unendlich leid und mir sind beim Lesen echt die Tränen gekommen. Ich habe lange überlegt und versucht mich in die Lage zu versetzen und ich denke, ich würde auch von einer OP absehen. Ich würde die kommenden Monate mit meinem Hund noch genießen und ihr, wenn es so weit ist, ein würdigen Abschied ermöglichen.


    Im Februar stand ich auch vor der Entscheidung, wann der Moment gekommen ist, den Hund los zulassen. Felix (ca. 17 J.) hatte im Spätsommer 2004 einen Schlaganfall, hatte sich aber, ähnlich wie Deine Maus wieder einigermaßen aufgerappelt. Lediglich das bißchen Gehör und das Augenlicht, was er vorher noch hatte, war nach dem Schlaganfall weg und ab und an hatter er Orientierungsprobleme.


    Da der Kleine aber noch immer gut gefressen hat und auch noch Spaß am Gassi hatte, haben wir ihm die Folgezeit so schön wie möglich gemacht. Allerdings ging es ihm körperlich immer schlechter und nach einigen schweren epileptischen Anfällen mußte ich im Februar den Zeitpunkt bestimmen, wann es zu Ende sein sollte. Das war wirklich hart, aber ich war doch froh, ihm dies ganz friedlich ermöglichen zu können. Heute denke ich zwar mit Wehmut, aber doch auch mit einem Lächeln an diese letzten Monate mit dem kleinen Pudel zurück.


    Ich wünsche Dir ganz, ganz viel Kraft, egal ob Du Dich für oder gegen die OP entscheidest und drücke Dich in Gedanken ganz fest. Du wirst das richtige für Deinen Hund tun, davon bin ich überzeugt.

  • Hi Verena,


    so eine Entscheidung treffen zu müssen, ist übel.


    Ich stand bisher 2x vor dieser Entscheidung. Bei meiner ersten Hündin sah es zu Anfang aus wie ein Schädeltrauma oder Schlaganfall. Röntgen ergab nichts, was sofort auf Hirntumor hingewiesen hätte. Als die neurologischen Störungen aber weitergingen sind wir in eine Spezialklinik, die damals auch Kernspintomographie gemacht haben. Dadurch war es klar, dass die Ursache ein Hirntumor war. Der TA in der Klinik meinte dann, wir hätten 3 Möglichkeiten
    a) sofort einschläfern
    b) da sie zum damaligen Zeitpunkt "stabil" war, mit nach Hause nehmen, und sobald es ihr schlechter geht, einschläfern
    c) Operation und Bestrahlung, letzteres weil der Tumor an einer Stelle sass, wo man ihn nicht ganz hätte entfernen können.


    Meine erste Reaktion war "nein, keine OP". Trotzdem habe ich mir erklären lassen, wie das mit Möglichkeit c aussehen würde. Wir haben uns aber dann definitiv für b entschieden und sie 3 Wochen später einschläfern lassen. In dieser Zeit habe ich mir öfter überlegt, ob nicht c doch "richtig" gewesen wäre. Nach dem Einschläfern haben wir den Tumor bei uns in der Klinik rausgenommen und in die Spezialklinik zum Untersuchen eingeschickt (der TA der Spezialklinik hatte darum gebeten). Der Tumor war offensichtlich bösartig. Also war im Nachhinein die Entscheidung gegen c vollkommen richtig. Aber bis dahin blieben die Zweifel.


    Sieh es mal so. Sie hatte Probleme mit der letzten Narkose und ist 14 Jahre alt. Es kann sein, dass sie die OP problemlos übersteht. Es kann aber auch sein, dass sie stirbt. Jetzt hast Du noch 1 Jahr, evtl. auch 2 Jahre. Wer garantiert Dir, dass das mit OP auch so hinhaut oder gar mehr werden? Niemand! Wer garantiert Dir, dass der Tumor nicht schon gestreut hat? Ebenfalls niemand! Selbst wenn Du jetzt die Lunge der Kleinen röntgen lässt (Lunge ist ein Hauptansatzpunkt für Metastasen) und sie "frei" ist. Wer garantiert Dir, dass nicht doch schon kleine Metastasen da sind, die auf dem Röntgenbild nicht zu sehen sind.


    Sicher ist die Entscheidung hart. Aber objektiv betrachtet ist sie doch recht einfach. Zugegeben, wie ich bei meinem eigenen Hund entscheiden würde, weiss ich nicht. Bei Tessy war es damals "einfach". Sie hatte schon deutliche Störungen und Ausfallserscheinungen.


    Bei Yanta knapp 5 Jahre später war diese Entscheidung absolut nicht einfach. Sie hatte eine Hirnhautentzündung. Die TÄ riet, sie einschläfern zu lassen. Damals habe ich nein gesagt, da ich der Meinung war, sie hätte noch eine Chance verdient. Und irgendwie war diese Entscheidung auch wieder richtig. Denn wer Yanta heute sieht, würde nicht denken, was mal war. Wobei auch einige kleine Störungen zurückgeblieben sind. Aber nichts, was sofort ins Auge fällt.


    Ich würde mal sagen, wenn Du auf dein eigenes Gefühl bzgl. deines Hundes hörst, dann triffst Du die richtige Entscheidung. Auch wenn sie vielleicht nicht die ist, die Dir gefällt. Und wenn Du eine Entscheidung getroffen hast, dann fang bitte nicht damit an, sie ständig in Frage zu stellen und Dich zu fragen "was wäre wenn". Denn das ist das Schlimmste, was Du Dir und deinem Hund antun kannst.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Hallo,


    Ich bin jetzt mittlerweile fast ab vom OP-Gedanken, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben nicht alles zu machen was möglich ist. Dank!!!!


    Heute hat sie übrigens unser Obstregal geplündert und anschließend mit einer "zerlöscherten" Mango gekuschelt. :love: Ich glaube seit gestern hat sie ein neue Hobby. Und ich kann nicht mehr streng sein :shock: Nun ja, wenn sie noch lange lebt (wovon ich jetzt mal ausgehe) hab ich wohl in Null Komma Nichts einen super frechen Hund. Es sei ihr gegönnt. Ich habe ja (wenn ich nicht schon wieder beklaut wurde) noch eine Mango. Vielleicht kommt aber nach Mülleimer, Handtasche und Obstregal auch der Kühlschrank oder die Vorratskammer?! :freude:



    Hallo Cindy,


    erst mal danke Du machst mir echt Mut (1 bis 2 Jahre).


    Was hatte Dein Hund denn für neurologische Störungen? Cassy hatte doch auch einen Schlaganfall und wie schon beschrieben sind Kleinigkeiten zurück geblieben. Vielleicht hängt ja alles zusammen. So hab ich das ja noch nie gesehen.



    Verena

  • Ich habe bei dem Thema echt einigemale schlucken müssen, habe jetzt alle Gefühle hinuntergewürgt und mache mal die analytische Schiene auf (irgendwofür muß das Philosophiestudium ja gut sein).
    Stell Dir vor, Du selbst bist 80, Dir gehts soweit gut. Du hast Krebs. Ist aber nicht direkt lebensbedrohlich. Du weißt, daß Du (individuell + aufgrund Deines Alters) Operationen mit Vollnarkose nicht gut verträgst - aufgrund eigener Erfahrungen eher schlecht - schön, daß Du das Ende der letzten Narkose noch erlebt hast. Du stehst nun vor der Entscheidung: Läßt Du dem Krebs (der Dich nicht direkt lebensbedroht, Dich aber schon ein kleines bißchen behindert (rein körperlich)) seinen Lauf und hoffst, daß es noch ein paar Monate gut geht oder setzt Du Dich dem Risiko einer OP aus? Du weißt nicht, ob die OP was bringt (weitere Metastasen trotz OP) und ob Dein Körper der Narkose noch trotzen kann. Oder läßt Du Dich operieren, mit dem Gedanken, daß ja alles gut gehen KANN (die Möglichkeit ist definitiv gegeben!), Du noch ein oder zwei oder vier schöne Jahre hast - hoffentlich ohne weitere läßtige Nebenwirkungen? Vielleicht (so würde meine Oma vermutlich entscheiden) nimmt die OP ja auch die Entscheidung ab: Entweder es geht gut (beste anzunehmende Möglichkeit) oder sie stirb (von ihrer Warte (wie gesagt - meine morbide Oma) nicht die schlechteste Aussicht) in der Narkose und hat keine Schmerzen.


    Für mich ist es eine echte Dilemma-Situation: Es gibt keine richtige Entscheidung. Just in diesem Falle würde ich Dir tatsächlich raten, von Dir auszugehen - was würdest Du Dir nach Abwägung aller Eventualitäten in der Situation für Dich wünschen? Du weißt nicht, wie Dein Hund fühlt, Du kannst nur versuchen, Dich in ihn hineinzuversetzen (was effektiv nie ganz klappt).


    Ich wüßte nicht, wie ich mich entscheiden würde - aus der Ferne würde ich 'nicht operieren' sagen, aber wenn's mein eigenes Tierchen wäre ... ich weiß es nicht!


    Aber laß Dir keine Mangos klauen! Denn wenn Du Dich gegen die OP entscheidest und sie wirklich noch 4 Jahre Spaß hat, dann sollte sie Dich nicht tyrannisieren! Trotzdem nicht! ;-)

  • Vielen Dank, für eure Anteilnahme. :blume:



    Für alle, die wissen wollen, für was ich mich entschieden habe: Ich werde Cassy nicht operieren lassen. Sie ist so glücklich und lebensfroh, dass ich sie nicht mit der OP aus ihren Leben reißen will. Sie weiß ja nicht wofür ich ihr die Schmerzen antue.


    Ich hoffe meine Maus lebt auch mit diesem "Ding" noch lange und wenn nicht, dann wäre die OP warscheinlich auch zu spät gewesen. Sie ist glücklich und dabei soll es bleiben.


    Drückt ihr bitte die Daumen, dass sie lange keine Beschwerden hat, sich lange wohlfühlt und es, wenn es soweit ist schnell geht.


    VlG Verena

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