Meine Hündin aus dem Tierheim hört nicht auf mich

  • Hallo zusammen, Ich habe jetzt seit 10 Tagen meine Rotti-Mixhündin aus dem Tierheim. Über ihre Vorgeschichte ist wenig bekannt, außer dass sie offenbar ausgesetzt wurde. Luna ist sehr lieb und anhänglich und hat lt. ihrer Hundepflegerin auch die Geundkommandos drin.


    Leider funktionieren diese bei mir so gut wie gar nicht, vor allem draußen wenn sie ständig abgelenkt ist. Generell ist sie ein sehr hektischer und schüchterner Hund, der aber draußen alles im Blick haben muss und dann immer mit stolz geschwellter Brust nach vorne prescht.


    Ich schaffe es weder, draußen ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, noch kann ich irgendwelche Kommandos durchsetzen. Esseidenn ich habe Leckerlis dabei, aber sobald ich es dann mal ohne Leckerli versuche, ignoriert sie mich beim nächsten mal, getrost dem Motto wenn ich nix dafür bekomme, warum soll ich es dann tun?!


    Besonders kritisch ist auch, dass ich drei Kaninchen daheim habe, die zwar nicht frei rumhoppeln solange Luna im Raum ist, aber eigentlich plane ich schon, dass sie das in naher Zukunft wieder können.


    Leider kommt bei den Häschen ihr Jagdtrieb durch, sie starrt dauernd ganz gebannt die Tiere an und lässt sich durch nichts ablenken, hier auch nicht mit Leckerlis. Selbst wenn ich dann mal kurz ihre Aufmerksamkeit habe und sie dafür mit einem Leckerchen belohne, schaut sie danach sofort wieder hin.. Ich kann sie doch nicht alle paar Sekunden ablenken / versuchen zu korrigieren und ihr dann jedesmal Futter reinstopfen wenn sie mich mal kurz anguckt?


    Es ist ja irgendwie gar kein Lerneffekt da. Mir ist klar dass ich eh erstmal am Grundgehorsam arbeiten muss, aber wo setze ich da am besten an? Ich weiß dass sie Kommandos wie sitz, bleib usw kennt, da sie ihrer Pflegerin im TH aufs Wort gefolgt hat und sich auch ablenken ließ wenn sie beim Gassi mal ein Eichhörnchen fixiert hat, aber bei mir funktioniert das alles nicht mehr. :(

  • Deine Hündin ist erst seit zehn Tagen bei dir. Sie muss sich an dich und an die neue Umgebung gewöhnen und es ist völlig normal, dass sie noch nicht auf dich hört. Das kann viele Monate dauern.
    Gib ihr die Zeit, sich einzuleben und erwarte nicht zu viel. Mach alles in Ruhe, der Rest kommt von selbst.

  • Danke, sowas in die Richtung dachte ich mir auch schon bzw dass ich einfach zuviel von ihr erwarte. Trotzdem bin ich sehr verunsichert, vor allem was das Anstarren meiner 3 Hoppler angeht. Meine Freundin, die eine Hundeschule betreibt, ist nämlich der Meinung, dass ich das Starren immer und ausnahmslos unterbinden müsse.wieder andere sagen, solange sie nur guckt wäre es in Ordnung. Machen kann sie den Hasen eh nichts, da diese ja separat sind, aber sehen kann sie sie eben permanent.

  • Bei dem Thema würde ich persönlich auch erst mal Zeit geben und nichts machen, solange sie nur schaut. Deine Hasen sind ja in einem Käfig.
    Sobald deine Hündin Vertrauen zu dir hat, kann man mit einer Zusammenführung beginnen.

  • Ich weiß dass sie Kommandos wie sitz, bleib usw kennt, da sie ihrer Pflegerin im TH aufs Wort gefolgt hat und sich auch ablenken ließ wenn sie beim Gassi mal ein Eichhörnchen fixiert hat, aber bei mir funktioniert das alles nicht mehr. :(

    Wie soll es auch? Du betonst anders, eine Körpersprache ist anders usw. Sie muss erst lernen, was bei dir für was steht. Bring ihr einfach Sitz usw so bei, als hätte sie nie etwas gelernt. Und ein Tier draußen und in der Wohnung ist auch etwas ganz anderes

  • Es ist doch super, wenn sie draußen mit Leckerli auf dich hört! Nutze das, belohne sie in der nächsten Zeit (ein Jahr mindestens) immer wenn sie brav ein Kommando befolgt. Dann kannst du nach und nach auch das Leckerli etwas abbauen. Nicht mehr zeigen, das du was hast, sie dann aber trotzdem belohnen und irgendwann nur jedes zweite oder dritte Mal belohnen.


    Da du dich recht hilflos anhörst, geh doch zu der Trainerin und bitte sie um Einzelstunden. Vielleicht kann sie dir zeigen wie sie es geschafft hat die Hündin zu erziehen. Ich denke sie hatte auch viel länger Zeit, ist schon geübt und strahlt da mehr Sicherheit aus. Das ist anfangs nicht so leicht.


    Raten kann ich dir auch, dass du draußen am besten gar nicht so viel übst. Immer nur ganz kurz und nur wenn deine Hündin auch gerade aufnahmefähig ist. Doofe Situationen in denen sie nicht hört, am besten vermeiden. Zum Beispiel einen Bogen um andere Hunde machen o.Ä.


    Deine Hasen würde ich nie zusammen mit dem Hund frei laufen lassen! Auch nicht darauf hin trainieren! Sorge für eine räumliche Trennung und lass deine Hündin auch nicht zu dem geschlossenen Käfig. Da würde ich wirklich jegliche Experimente tunlichst vermeiden. Hunde sind Jäger, Hasen sind Beute, die sollte man nicht zusammen lassen, vor allem wenn der Hund so starkes Interesse zeigt! Und da für einen großen Hund die Käfige kein wirkliches Hindernis ist, würde ich sie eben da erst gar nicht dran lassen.

  • In den ersten 6 Wochen kannst du von so einem Hund so gut wie gar nichts erwarten..die müssen erstmal ankommen..sich an dich und die neue Umgebung gewöhnen.
    Völlig normal dass deine Hündin total geflasht und aufgedreht ist..da prasselt ja auch einiges aus sie ein.


    Super dass sie bereits mit Hilfe von Leckerlies auf dich hört...das ist doch eine gute Basis. Du würdest ja auch nicht für eine fremde Person ohne Bezahlung arbeiten oder? Wenn du jemanden gut kennst und magst tust du ihm/ihr auch so schonmal einen Gefallen.


    Nimm den Druck raus...erwarte nicht zuviel vom Hund und lernt euch erstmal in aller Ruhe kennen

  • Richte dich bitte darauf ein, daß du deine Kaninchen dauerhaft und sicher räumlich vom Hund trennen mußt. Es gibt einen Unterschied zwischen anschauen (entspannt) und fixieren (angespannt) , und gerade Kaninchen sprechen den Jagdtrieb von Hunden durch Bewegung und Geruch ganz besonders an. Wenn deine Hündin das so deutlich zeigt, sehe ich kaum eine Perspektive.


    Ein kurzzeitiger Gehorsam unter hoher, angespannter Selbstbeherrschung wäre auf Dauer eventuell möglich, aber bei der geringsten Unaufmerksamkeit deinerseits nicht mehr verläßlich.


    Da Kaninchen häufig in freier Wildbahn ebenso wie in städtischer Umgebung vorkommen, ist es auch wahrscheinlich, daß deine Hündin bereits lustvolle Erfahrungen mit dem Hetzen von Kaninchen gemacht hat.


    Dagmar & Cara

  • Ich habe auch seit 6 Monaten einen Hund aus dem Tierheim bei mir. Das er draußen beim Gassi auch nur ansatzweise mal auf mich geachtet hat, hat ca. 4 Monate gedauert. :rollsmile:
    Das lag aber auch an seinem sehr starken Jagdtrieb und daran, dass ihm die Welt "draußen" völlig fremd war (war ein Zwingerhund).
    Die Zeit, die deine Hündin jetzt bei dir ist, ist wirklich gar nichts. Hunde sind Gewohnheitstiere und brauchen lange um sich an neue Situationen zu gewöhnen und sich auf diese einzustellen. Das Verhalten deiner Hündin wird vermutlich auch noch einige Wochen so bleiben.
    Das sie so positiv bei Leckerlies reagiert musst du unbedingt ausnutzen, vor allem in der ersten Zeit solltest du dich damit interessant und wichtig machen.


    Am wichtigsten ist aber die Sache gelassen und entspannt anzugehen. Bring Ruhe und Struktur in ihren Alltag, das ist die nächsten Wochen das A und O! Sobald deine Hündin merkt, das sie sich bei dir entspannen und ruhig sein kann, wird sich das mit der Zeit auch auf ihr allgemeines Verhalten übertragen.
    Hier ist Geduld und Souveränität von deiner Seite gefragt, zusätzlich würde ich dir raten Einzelstunden bei einem Hundetrainer zu nehmen, um die "Basis" des Miteinanders zu schaffen und darauf aufzubauen.


    Was den Jagdtrieb angeht: Tu dir, deiner Hündin und deinen Kaninchen einen Gefallen und trenne die Kaninchen von der Hündin. Die kleinen Hoppler permanent um sich zu haben muss ein großer Stressfaktor für die Hündin sein, wenn sie so angespannt reagiert. Und das wirkt sich auch negativ auf ihr Verhalten aus.


    Alles Gute für euch und setz dich nicht unter Druck, gut Ding will Weile haben! :applaus:

  • Nicht nur das es für Deine Hündin Stress ist die Hasen zu sehen,
    Deine Hasen müssen ja auch Todesängste ausstehen. Geht in meinen Augen garnicht.
    Selbst wenn Deine Hasen " Hunde" gewohnt sind ,ist jeder Hund eine neue Gefahr für Sie.


    Lass Deinen Hund erst mal ankommen und arbeite mit Leckerli, wie bereits geschrieben wurde.


    Laßt Euch Zeit und setzt Euch nicht unter Druck.


    Jeder Jeck ist anders.

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