Hund wiedergefunden nach zwei Jahren - Besuchen ja oder nein?

  • @Jackyfan
    Und genau das habe ich die letzten ein einhalb Jahre getan. Und trotzdem habe ich nochmal einen Versuch gestartet ihn zu finden. Bzw. Informationen zu bekommen was mit ihm passiert ist. Hat also null funktioniert.

  • Im Grunde sollte dir das Wissen, dass es dem Hund gut geht doch reichen. Lass dir doch ein Foto von dem Hund schicken, vielleicht sogar regelmäßig.


    Ich persönlich hätte bei einem solchen Besuch das Gefühl, dass es nicht bei einem Besuch bleibt. Beim nächsten Besuch bringst du dann das Lieblingsspielzeug vom Hund mit oder ein tolles Leckerchen. Und jedes Mal wird das Gefühl den Hund nicht loslassen zu können wieder aufgewühlt. Mein Ding wäre das nicht.

  • Das ist irgendwie eine ziemlich schwierige Entscheidung. Ich kann mir gut vorstellen, daß der Hund einem dann einfach nicht mehr aus dem Kopf geht, wenn man ihn erstmal wiederentdeckt hat, zumal er einfach rücksichtslos weggegeben wurde, offenbar ohne den Kindern Bescheid zu geben, oder eine Chance zum Abschied zu geben.


    Und andererseits bin ich mir sicher, auch mir würde es bei einem Wiedersehen mit solch einem "verlorengeglaubten" Hund das Herz zerreißen. Das tut es bestimmt auch, wenn man ihn NICHT besucht, glaube ich. Aber so kann man halt nochmal "Tschüß" sagen und das Kapitel für sich abschließen. Denke, anders wäre (mir zumindest) das nicht möglich.


    Klar - wenn ich so nen Hund aus dem Tierheim geholt hätte, hätt ich auch Angst, daß da plötzlich der Vorbesitzer Ansprüche erheben könnte bei so einer Anfrage. Andererseits könnte man ja ein Treffen irgendwo fernab der Wohnung der jetzigen Besitzer vereinbaren, sodaß der Besucher nicht gleich weiß, wo man wohnt.... Oder einfach erstmal telefonieren. Und dabei als "Vorbesitzer" ganz klar versichern, daß es nicht darum geht, denen den Hund wieder wegzunehmen. Einfach die Situation schildern, daß man nie die Chance gehabt hat, sich zu verabschieden. Vielleicht findet man ja einen Draht mit den Leuten, und es klappt?


    Sollten die jetzigen Besitzer ein Treffen gegenüber dem Tierheim schon ablehnen, würde ich vlt.sogar nochmal die Situation schriftlich schildern und das Tierheim bitten, denen diesen Brief zu übermitteln. Mit dem Tenor, daß man sich freut, wenn es dem Hund gut geht, vlt. das Ein oder Andre von früher erzählen (man macht die damit neugierig), und alles Gute für die Zukunft mit dem Hund wünschen, dabei Adresse und Mailadresse und Handynummer etc. mit reinschreiben. Vlt. gehen sie ja dann doch noch drauf ein und schicken zumindest mal ein Foto oder so.

  • Schon traurig, was der Hund in seinem Alter noch alles durchmachen musste.
    Nun hat er ein neues zu Hause, hoffentlich seine Endstelle.
    Du möchtest ihn besuchen und verlässt ihn wieder, du besuchst ihn , du verlässt ihn wieder. Nicht schön für den alten Hund.
    Du solltest ihn in Ruhe lassen und ihn seine letzte Zeit in Ruhe gönnen. Er hat es verdient.
    Wäre ich die neue Besitzerin, hätte ich den Besuch zum Wohle des Hundes abgelehnt.
    Du solltest Abstand nehmen und das Thema für dich abschliessen.

  • Nach 2 Jahren hat sich euer Hund sicher in seinem Leben ohne euch zurechtgefunden.
    Für die neuen Besitzer dürfte es aber sehr wertvoll sein, möglichst viel vom Vorleben ihres Hundes zu erfahren. Man rätselt ja doch bei Hunden aus zweiter Hand oft, was sie so erlebt haben und warum sie dies oder jenes tun. Auch über gesundheitliche Anfälligkeiten sowie über Vorlieben oder Abneigungen könnt ihr Auskunft geben. Kommandos und Tricks, die er kennt, Eigenheiten und Macken usw.
    Egal ob euer Charly euch wieder erkennt oder nicht, ihr könnt ihm und seinen neuen Besitzern auf diese Weise helfen.


    Dagmar & Cara

  • Ich kann dir nur "von der anderen Seite" berichten.


    Wir haben Rocky vor 2,5 Jahren aus dem Tierheim geholt. Dort wurde er vier Wochen bevor wir ihn holten von seiner vorherigen Familie, bei der er zehn Jahre gelebt hatte, abgegeben.
    Die alten Besitzer wollten auch gerne Kontakt halten.


    Nachdem Rocky zwei Monate bei uns war, habe ich die ehemaligen Besitzer angerufen. Seitdem rufen sie ab und an mal bei uns an. Im Gegenzug schicke zuweilen ne Mail mit Fotos.
    Sie würden Rocky auch gerne mal wieder sehen; das lehne ich allerdings ab.


    Rocky kam mit u.a. einem fiesen Trennungstrauma hier an. Für ihn ist Verlässlichkeit das A & O. Er wäre am liebsten 24/7 an meiner Seite (was natürlich nicht geht) und findet es sch..., wenn er ohne mich zu Hause bleiben muss. Natürlich bleibt er bei meinem Mann und meinem Sohn; er bleibt auch alleine zu Hause - aber: toll findet er beides nicht. In einer anderen Wohnung, bei einer anderen Person (auch, wenn er diese kennt) ist es noch schlimmer für ihn als hier alleine.
    Es hat ziemlich lange gedauert, bis ihn meine Abwesenheit nicht mehr so arg gestresst hat, dass er am nächsten Tag spuckt.


    Grundsätzlich braucht er unbedingt Verlässlichkeit und nicht mehr zu viel Aufregendes/Ungewohntes.


    Ich habe keine Ahnung, wie er auf die ehemaligen Besitzer reagieren würde. Ich möchte es allerdings auch gar nicht wissen!
    Meine Sorge wäre, dass ihn maximal durcheinander bringen würde.
    Vielleicht wäre das auch nicht so. Das Risiko ist mir jedoch viel zu hoch, denn Rocky bringt der Besuch wahrscheinlich gar nichts; zumindest nichts positives.
    Er hat es verdient, dass er so viel Ruhe wie möglich hat, dass er von mir/uns die Sicherheit bekommt, die er braucht und, dass ich ihn nicht absichtlich und unnötig (und für ihn ist m.M nach ein Besuch unnötig) in Situationen bringe, die ihn verunsichern.

  • ich würde erstmal abwarten, wie die neuen halter reagieren und ob sie überhaupt reagieren.


    ich könnte mir vorstellen, dass sie vielleicht etwas über seine vergangenheit erfahren würden, das wäre zumindest bei mir der fall. ich hätte mich damals über infos meiner paige gefreut, die ich mit 7 jahren aus dem TH übernommen habe.


    vielleicht schicken sie dir ein foto und erzählen dir, wie es ihm geht, das wäre doch schon mal was oder?

  • Ich denke dem Hund wird es ziemlich egal sein, ihr gehört schon lange nicht mehr zu seiner Familie,

    Denke ich nicht. Ich denke sogar, dem Hund wäre es gar nicht egal. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sehr sicher sagen, dass ein Hund auch nach Jahren seinen ehemaligen Besitzer noch kennt und sich nen Ast abfreut...kommt halt auch darauf an, wie stark diee Bindung war.


    @Laleli
    Ich würde es gut sein lassen. Sei froh und dankbar, dass ein Hund in diesem Alter noch vermittelt wurde und in einer Familie seinen Lebensabend verbringen darf. Erspar ihm unnötige Aufregung.

  • Ich helfe öfters in einem Tierheim aus und dort bekommt man natürlich viel Drama mit - Menschen, die ihre Hunde abgeben müssen, Menschen, die ihren weggenommenen Tiere sehen wollen, etc. pp.
    Die Hunde "freuen" sich nicht über Besuche von "ihren" Menschen. Die Menschen weinen, betüddeln die Hunde, streicheln durchs Gitter und machen ein riesiges Drama - das stresst die Hunde. Nicht alle, manche lassen sich durch nichts schocken. Aber die meisten tanzen hinterm Gitter wedelnd vor "ihren" Menschen herum, machen ein Stressgesicht, das wie ein Grinsen aussieht, und für die Menschen sieht es so aus, als würden die Tiere sich freuen. Stattdessen versuchen sie nur, mit dem Stress umzugehen. Dass sie am nächsten Tag nicht fressen, evtl. kotzen und Durchfall haben, merken die wohlmeinenden Menschen ja nicht.


    Der Hund hat nichts vom Abschied. Der Mensch ist danach auch nur traurig.
    Gebt gern den neuen Besitzern alle wichtigen Informationen, aber lasst "euren" alten Hund danach sein Leben leben. Er hat jetzt wieder eine Familie, die sich gut um ihn kümmert.

  • Reinrassig wohl schon aber auf Grund des damals sehr großen Wurfes einer ohne Papiere und damit auch ohne Tätowierung.

    Das war meines Wissens nach auch vor 16 Jahren (zumindest unter VDH) nicht mehr möglich, da bekamen/ bekommen ALLE Welpen Papiere und eine Kennzeichnung!


    Edit: Lass den Hund in Frieden seine letzte Zeit auf Erden verbringen und verwirre ihn nicht mit längst vergessenen / verdrängten Eindrücken aus einer Vergangenheit, die keine Bedeutung mehr hat für ihn!


    IHR wollt Euch verabschieden, Der Hund will vermutlich nur das beste aus seiner jetzigen und kommenden Situation machen.


    Ich würde (aus Liebe!!!) NICHT hinfahren, weil ich es als Egoismus betrachten würde.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!