Hund "richtig" auslasten

  • So, ich stelle mich und meinen Hund noch mal kurz vor.....


    Mein Name ist Max, ich bin 23 Jahre alt und wohne am Niederrhein. Ich
    lebe zusammen mit meiner Freundin und ihren Eltern in ihrem Elternhaus
    aufm Land. Wir haben eine 3 Jährige Podenco-Dame namens Yuki. Genauer
    gesagt handelt es sich um einen Podenco-Mix; hälfte Podenco (Andaluz) und hälfte Staffordshire. Sie ist sprichwörtlich ein
    "Kampfschmuser" und hält uns mit ihrem Temparament und ihrer
    Anhänglichkeit ganz schön auf trapp
    . Die Erziehung ist nicht immer einfach, da sie oft ihren eigenen Kopf
    hat, aber wir haben sie so lieb und haben so viel Spaß mit ihr.....
    Im Haus ist sie sehr ruhig, fast schüchtern, kläfft/jault/bellt auch
    fast gar nicht und sucht ständig Kontakt zu uns, möchte oft Nähe und
    leckt uns ( vor allem mich ) ständig ab. Aber wenn es raus geht, dann
    gibt es kein halten mehr
    . Sie ist ein wahrer Balljunkie und liebt es einfach dinge zu jagen (
    in grunde ist es fast egal, was man schmeißt). Außerdem mag sie
    "Zehrspiele" total gerne ( haben dafür verschiedene Seile zu Haus´). Sie
    liebt auch die täglichen Spaziergänge und reagiert auf andere Meschen (
    vor allem Kinder ) und Hunde grundsätzlich freundlich und möchte immer
    mit denen spielen . Auch lässt sie sich von kläffenden Artgenossen nie provozieren und geht dann einfach stumpf weiter.....



    So, und jetzt zu meinem anliegen : Ich habe oft das Gefühl, das sie unterfordert und nicht richtig ausgelastet ist.
    Klar, ich werfe Bälle, spiele meine "Zehrspiele" und gehe mit ihr spazieren, aber ich glaube, das sie mehr gefordert werden will. Allerdings sind meine Versuche, "neue" Spielmethoden anzuwenden, eher in die Hose gegangen (z.B.Dinge suchen hat sie so gar nicht drauf).
    Ich muss dazu sagen, das ich noch nicht jeden Tag dort bin ( i.d.r. 4-5 mal die Woche ) so, das ich mich jetzt nicht ständig mit ihr beschäftigen kann. Und auch meine "Schwiegermutter" und meine Freundin sind in der Woche meist arbeiten und haben dementsprechend Tagsüber keine Zeit.
    Mein "Schwiegervater" ist Frührentner und ist in Haus, ist allerdings körperlich etwas eingeschränkt und kann/will sich auch nicht so intensiv mit dem Hund beschäftigen.....


    Ich muss dazu sagen, das der Hund noch zu einer Zeit angeschafft wurde,als die Mutter noch zu Hause war ("Hausfrau") und meine Freundin noch zu Schule ging, also wo noch mehr Zeit da war,,,,,


    Könnt ihr mir/uns Tipps geben, wie wir sie rassegerecht beschäftigen können, so, das sie ausgelastet und glücklich ist/bleibt? Denn vor allem ich würde mich gerne noch mehr mit ihr beschäftigen und mit ihr arbeiten, vor allem was das obligatorische "hören" angeht ( also Kommandoas befolgen usw. ).


    Danke schonmal :gut:

  • Ballwurfspiele (solange es sich um reines Werfen und Hinterherhetzen handelt) lasten einen Hund nicht aus, sondern pushen ihn eher, sodass er noch hibbeliger wird.
    Wie wäre es, wenn du mit dem Hund das Radfahren beginnst? Der Hund sollte im Trab neben dem Fahrrad herlaufen, da schafft ein Hund dieser Größe und Rasse, wenn er nicht total wenig Kondition hat, locker 20km. Natürlich muss man das Radfahren langsam beginnen und dann stetig steigern. Auch ist es besser, nicht auf der Straße, sondern auf weicherem Untergrund (z.B. Waldboden) zu fahren.

  • Ballwurfspiele (solange es sich um reines Werfen und Hinterherhetzen handelt) lasten einen Hund nicht aus, sondern pushen ihn eher, sodass er noch hibbeliger wird.
    Wie wäre es, wenn du mit dem Hund das Radfahren beginnst? Der Hund sollte im Trab neben dem Fahrrad herlaufen, da schafft ein Hund dieser Größe und Rasse, wenn er nicht total wenig Kondition hat, locker 20km. Natürlich muss man das Radfahren langsam beginnen und dann stetig steigern. Auch ist es besser, nicht auf der Straße, sondern auf weicherem Untergrund (z.B. Waldboden) zu fahren.


    Rad fahren wird schwierig. Sie kann / sollte nicht ohne Leine laufen, da sie sonst schnell mal abhaut, wenn etwas ihre Aufmerksamkeit erregt. Und mit Leine am Rad.....da sehe ich dann eher MEINE Gesundheit gefährdet, wenn sie irgendwas ganz toll und interessant findet und unbedingt dorthin will xD Ne, dafür ist sie DRAUßEN viel zu unruhig.....

  • Ne, dafür ist sie DRAUßEN viel zu unruhig.....

    Dann wäre das mein Ansatz. Erst Mal Grundgehorsam in den Hund bringen und die Erwartungshaltung ändern (keinen Kick mehr bieten). DAS beschäftigt für Monate und, wenn der Gehorsam sitzt, kann man dann auch mit sinnvollen Beschäftigungen anfangen.

  • Rad fahren wird schwierig. Sie kann / sollte nicht ohne Leine laufen, da sie sonst schnell mal abhaut, wenn etwas ihre Aufmerksamkeit erregt. Und mit Leine am Rad.....da sehe ich dann eher MEINE Gesundheit gefährdet, wenn sie irgendwas ganz toll und interessant findet und unbedingt dorthin will xD Ne, dafür ist sie DRAUßEN viel zu unruhig.....

    Radfahren geht auch sehr gut mit Leine. Wenn du die Leine nicht in der Hand halten magst, dann gibt es für den Rahmen extra solche Halterungen für den Hund, damit kann dich der Hund auch nicht vom Rad reißen falls er mal in die Leine springt.
    Anfangs schiebt man das Rad, damit sich der Hund daran gewöhnt und dann beginnt man ganz langsam zu fahren.
    Viele Hunde fahren beim Radfahren herunter und sind dann nicht mehr so hibbelig, da sie gleichmäßig dahinlaufen müssen, ohne sich durch Schnüffeln oder sonstwas hochzupuschen.

  • Ich hab selbst so ein Powerpaket daheim. Im Haus eher ruhig und draußen dreht er richtig auf. :headbash:
    Wir arbeiten mit professioneller Hilfe an dieser "Unruhe", da man so keinen Hundesport machen kann, wie du schon richtig erkannt hast.
    Für Auslastung in Form von Hundesport ist sitzender Grundgehorsam und vor allem ein ruhiger, konzentrierter Hund unerlässlich. Auch wir haben noch eine weiten Weg vor uns bis dahin.
    Wie meine Vorredner schon richtig erkannt haben ist Stöckchen werfen und Ballspiele keine richtige Auslastung sondern bewirkt eher das Gegenteil: Der Hund entwickelt eine permanente Erwartungshaltung und weißt ein erhöhtes Stresslevel auf: Ein Hibbelhund ist die Folge.
    Wir arbeiten mit einem Trainer an dem Problem, ich kann dir mal ein paar wichtige Tipps unsere Trainerin mit auf den Weg geben:


    - Ruhiger und konzentrierter Umgang mit dem Hund, keine wilden Spiele
    - Übungen und Spiele machen, bei denen der Hund sich zwingend konzentrieren muss (Suchspiele, Fährtenarbeit oder Intelligenzbretter)
    - Auf Spaziergängen immer wieder Konzentrationsübungen einbauen (z.B. Leckerlie im Gras suchen, Gehorsamkeitsübungen trainieren..)


    Das lastet den Hund auch viel mehr aus als wilde Hetzspiele.
    Auf Dauer bringt man so Ruhe in den Hund und auf lange Sicht kann man dann über Hundesport nachdenken, wenn die Grundkonzentration da ist.


    Uns hilft diese Art des Training sehr, vielleicht helfen euch diese Tipps ja auch weiter.


    Viel Erfolg! :smile:

  • Vor allem Ball spielt sie halt unheimlich gerne.
    Ist wirklich ein Balljunkie.
    Ja, ich weiß, dass das nicht so gut sein soll und es eigentlich viel zu stumpf ist, aber so hat sie Bewegung, kommt raus und kann ihren Jagdtrieb ausleben.
    Ab und zu spiele ich auch mal die "Beute", in dem ich wegrenne und wir zusammen ein wenig toben und tollen; dabei kann es auch schon mal rupiger zugehen xD .


    Ich versuche halt, ihr möglichst Spaß und Bewegung zu bieten und das sie einfach Hund sein darf.Deswegen darf sie mich auch abschlecken und anspringen und ihre Emotion auch zeigen.
    Ich verbiete ihr ungerne etwas.
    Oft kriege ich den Vorwurf zu hören, das ich inkonsequent wäre und der Hund mir aufm Kopp rumtanzt.
    Das Gefühl habe ich eigentlich nie, aber wahrscheinlich habe ich einfach nur Glück, das sie es nicht ausnutzt :D . Grundsätzlich hört sie auch auf mich; "Sitz" "Bleib" und "Down" klappen (drinnen) tadellos und auch "Aus" funktioniert.
    Pfote gibt sie auch.
    Wenn es Probleme gibt, dann draußen, wo sie wohl einfach zu abgelenkt ist oder zu viele Reize herrschen, um sich auf mich zu konzentrieren.
    Da bin ich einfach ratlos, weil ich dann oft glaube, dass sie mich entweder nicht versteht oder verstehen will.
    Ich würde einfach gerne mehr mit ihr arbeiten, aber irgendwie kommt das nie über einen gewissen Punkt hinaus.
    Beim Ball spielen z.B. ist sie so auf den Ball fixiert, das ich machen und sagen kann, was ich will, ihr ist das sch**ß egal, hauptsache ich werfe irgendwann mal die Kugel. Habe auch schon probiert, das sie erst auf Kommando losläuft oder das sie auch mal auf die Suche geht, das funktioniert aber irgendwie gar nicht.
    Generell kommt es dann öfter vor , das wir uns beide gegenseitig anschauen und keiner weiß , was der andere eigentlich will :rollsmile: .
    Muss ich das einfach akzeptieren?
    Ist sie einfach so? Oder kann man was mehr machen?
    Wahrscheinlich müsste man dann die ganze Familie an einen Tisch bringen und gemeinsam eine "Yuki-Strategie" erarbeiten, oder?
    Denn wir haben sie ja Lieb und sie uns auch und eigentlich funktioniert es ja, aber ich habe einfach das Gefühl, das wir dem Hund nicht gerecht werden.....

  • Da bin ich einfach ratlos, weil ich dann oft glaube, dass sie mich entweder nicht versteht oder verstehen will.

    Sie kann nicht.

    Beim Ball spielen z.B. ist sie so auf den Ball fixiert, das ich machen und sagen kann, was ich will, ihr ist das sch**ß egal, hauptsache ich werfe irgendwann mal die Kugel.

    Eindeutig: Dieser Hund ist suchtkrank. Solange Du diese Schiene weiter machst, besteht keine Chance auf Besserung.


    Ein paar Mal Ballhetzen sorgt für einen solchen Hormonrausch, dass der Hund viele Tage (!!!) braucht, um das wieder abzubauen. Vorausgesetzt, dass in diesen Tage nichts aufgefrischt wird.


    Die Folgen dieser Erkrankung sind vielschichtig. Meist werden solche Hunde auch körperlich krank. Magen-Darm-Probleme, Allergien, Bewegungsapparat kaputt ...


    Frag mal einen Drogensüchtigen, ob er Spaß hat, wenn er sich einen Schuss setzt.

  • Willst du sagen, sie hat keinen Spaß daran, sondern macht das einfach nur, weil es zu einem Ritual geworden ist? Zu einer sache, die sie machen "muss"? Ist ja gar nicht gut......Wie gewöhne ich ihr das Verhalten ab? Nie mehr Ball spielen? Wäre okay, aber dann müsste ich eine Alternative haben, wie ich/wir den Hund beschäftigen können, so, dass sie genug Bewegung, Auslauf und wirklich SPAß hat. Denn ich/wir müssen vor allem an der Konzentration mit ihr arbeiten.....

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