Welpe aus dem Ausland

  • Zu dem Verein kann ich nichts sagen, kenne ihn nicht.
    Aber wenn ihr Hundeanfänger seid, würde ich eher dazu raten, einen Hund aus einem deutschen Tierheim aufzunehmen.
    Den könnte man sich vorher anschauen und bekäme auch Informationen dazu.
    Ein Hund aus dem Auslandstierschutz ist wie eine Wundertüte.


    Oder von einer Auslandstierschutzorganisation die mit Pflegestellen in D arbeitet, einen Hund, der schon eine Weile in D ist un din einer Familie lebt und der einschätzbar ist.


    Von dem "Verliebt in das Portrait" würde ich ohne Kennenlernmöglichkeit in eurer Situation komplett Abstand nehmen und solche Bildergalerien auch überhaupt nicht mehr anschauen wenn nötig.

    • Neu

    Hi


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    • Wirkliche Erwartungen haben wir nicht. Er sollte sich gut in die Familie einfügen können und dafür bekommt er auch Zeit.



      Auch sollte er akzeptieren das er nicht der Rudelführer sein wird.


      Bitte den Mist mit Rudelführer sofort vergessen! Hunde leben nicht in hierarchisch strukturierten Rudeln, eine Gruppe Hunde die zufällig zusammen lebt hat keinen Anführer, Hunde zoffen sich maximal um um knappe Ressourcen oder wenn sie sich persönlich nicht mögen und sich nicht aus dem Weg gehen können.



      Dass ein Junghund aus dem Ausland mit völlig unbekannter Vorgeschichte sich automatisch durch "Geduld" zu einem gut angepassten Familienhund entwickelt ist überhaupt nicht gesagt.


      Die Frage ist, wie ist der als Welpe aufgewachsen. Hunde werden in den ersten ca 10 Wochen darauf geprägt was für sie später normal und ungefährlich ist. Wenn der also bis dahin ohne Menschenkontakt aufgewachsen ist wird der nie so offen und vertrauensvoll zu Menschen wie einer der von Anfang an auf Menschen geprägt worden ist.
      Ähnlich wie mit der Prägung auf Menschen ist es mit der generellen Prägung auf Umgebungsreize. Bekommt der Welpe da NICHTS mit und hockt die ersten Monate 24/7 in einem engen Gehege bekommst du einen Hund der möglicherweise zeit lebens nicht mit dem Level an Umweltreizen umgehen kann die das moderne Leben hier so mit sihc bringt.
      Dann die Rasse. In Osteuropa werden auf dem Land noch Hunde zum Bewachen von Häusern, Höfen, Herden etc gehalten. Die sind von der Genetik her so, dass sie von Natur aus alles andere als begeistert über fremde Hunde, Menschen etc sind. So einen willst du ganz einfach NICHT als Familienbegleithund, weil genetisch bedingte Xenophobie beim Hund nicht mit Erziehung "abstellbar" ist.


      Die Idee, wir sind nett zu dem armen Ding und haben halt Geduld und dann kriegen wir einen wahllos angeschafften Osteuropa-Tierschutzhund als Anfänger hin ist schon recht naiv....

    • Nur ein ausgeprägter Jagdtrieb wäre nicht sooo toll...


      Und einen der Schutztrieb hat willst du auch nicht, und eine der hüten will auch nicht, ebenso keine Rasse sie sehr selbstständig ist.


      Und für den Anfang du willst auch keinen mit Deprivationsschäden oder Misshandlungserfahrungen.


      Die Frage ist also, kannst du sicher rausfinden, wie dieser Welpe sozialisiert ist und wie er aufgewachsen ist?


      Bevor nicht klar ist, ob der Welpe die ziemlich sichere Aussicht mitbringt dann auch mal das werden zu können was ihr sucht würde ich komplett aufhören, das Tier als "Knopf" etc zu bezeichnen und euch emotional auf es einzuschiessen.



      Warun nehmt ihr nicht einen erwachsenen Hund aus einer Pflegestelle in Deutschland, wenn es ein Auslandshund sein soll?

    • Süß sieht er ja aus xD


      Ehrlich gesagt habe ich noch keinen Welpen gesehen der nicht süss ist. Die sind alle zum Anbeissen.



      Der Welpe könnte schon das passende sein. Das Problem ist halt, dass man kaum halbwegs sicher rausfinden kann, ob das der Fall ist.

    • Ich habe schon immer TS-Hunde. Auch Oskar, der seit April bei mir ist, stammt ursprünglich aus Spanien. Bisher haben wir immer "Glück" mit den Hunden gehabt. Klar, manchmal war es etwas schwieriger, aber alles lösbar


      Ja, und dann kam Oskar. Und Oskar habe ich nicht nach Foto ausgesucht, nein, er saß schon in D im Tierheim. Und Oskar ist auch ein eher kleiner Kerl, ein Beagle - hat also definitiv keine HSH-Gene in sich. Und Oskar kostet Kraft, Nerven, Energie und nicht zuletzt Geld. Oskar ist ein extremer Angsthund. Obwohl ich eigentlich mein ganzes Leben einen Hund an meiner Seite hätte, ist Oskar ein ganz anderes Kaliber.


      Oskar hatte und hat Angst, Angst, Angst. Jeder kleine Fortschritt dauert Wochen, dazwischen liegen dann aber auch Rückschritte. Oskar kannte nichts. Kein Haus, keinen Garten, keine Leine, kein Gassi, keine Menschen, keine Autos, keine anderen Tiere.


      Und Oskar ist krank. Er hat nicht nur eine, sondern gleich vier MMK mitgebracht, deren Behandlung langwierig, wahrscheinlich lebenslang notwendig sein wird. Das bedeutet alle 2 Wochen neue Blutuntersuchungen, tägliche Medikamentengaben und Kochen einer speziellen Diät.


      Ganz ehrlich: Ich lebe mittlerweile ein privilegiertes Leben, habe den Luxus, zumindest 4 Tage in der Woche im Homeoffice zu arbeiten, bin also relativ flexibel in meiner Zeiteinteilung. Gassigänge z. B. müssen gut geplant in absolut ruhigen Gegenden ablaufen, immer als Ritual. Ansonsten kommt er in Panik. Spontane Besuche bei Freunden oder mal ins Kino gehen sind nur möglich, wenn er einen guten Tag hat. Termine sind schwierig zu machen, da ich ihn auch nicht zu einem Dogsitter geben kann, würde er nicht verkraften.


      Von den Kosten für seine Behandlungen spreche ich jetzt mal nicht.... Und auch nicht von den Kosten für eine erfahrene Trainerin... an eine Hundeschule ist nämlich überhaupt noch nicht zu denken.


      Könnt ihr im schlimmsten Fall viel Zeit, Ruhe, Energie und Geld aufwenden, dann könnt ihr euch auf einen Hund aus dem Ausland einlassen. Falls ein Punkt nicht passt, würde ich die Hände davon lassen....


      Ich weiß, dass ich jetzt den absoluten Horror beschrieben habe (na ja, Oskar ist null aggressiv, also hätte es noch schlimmer kommen können...). Ich weiß auch, dass dies nicht die Regel ist. Oft kommt ein Hund hier in D an, inspiziert das Haus und ist daheim. Es kann aber auch anders kommen - und auch das muss man leisten können.


      Deswegen kann ich Hundeanfängern nur dringend ans Herz legen: "bestellt" nicht einen Hund nach Bild oder aus Mitleid, sondern schaut euch das Tier mehrfach in natura an. Vermittler von TS-Orgas können viel erzählen, kennen das Tier meist nicht im Original und müssen sich auf die Infos aus dem Ausland verlassen, was aufgrund der Sprachbarriere meist schwierig ist.

    • Ohne einen ErstHund bzw. eine ErstHündin würde ICH mir keinen ca. 4 Monate alten JungHund zutrauen... man weiß quasi NIX von dem "Knopf"... natürlich ist er "niedlich" anzuschau'n...


      (MindestAlter 4 Monate weil mit 12 Wochen TollwutImpfung plus 3 Wochen Wartezeit) (stimmt doch so oder)


      Ein freundlicher, cooler ErstHund kann viel wieder rausreißen aber bestimmt nicht den "Charakter" was den RasseMix-Mix angeht oder die womöglich verpasste PrägePhase in Sachen Menschen+Umwelt "ummodeln"?!


      Ein erwachsener Hund von einer PflegeStelle hier ist ganz bestimmt "besser" geeignet...

    • @Garfield69 mag Recht haben und vielleicht hatten wir nur Glück, aber bei uns ist alles gut ausgegangen.


      Lotta und ihre beiden Schwestern Lisa und Luna wurden wohl bereits in der ersten Woche von ihrer Mutter getrennt und von den Besitzern in die Mülltonne geworfen. Von da kamen sie in Portugal in die Tötungsstation wo sie gerettet wurden.


      Nächstes Ziel war ein Tierheim. Für Lotta, Lisa und Luna sicher ein ein Gewinn. Obwohl die Zustände im Tierheim so schlimm sind, dass den meisten hier die Tränen kommen würden. Die Tiere sind in unüberdachten Gruppengehegen. Futter gab auch es nicht für alle. Oft mussten Tiere 1-2 Tage ohne auskommen. 90% der Tiere die Krank werden sterben, nach Angaben des Tierheims, da weder Medikamente, noch eine überdachte Krankenstation da waren. Zum Glück gab es 150.000 Euro Spenden aus DE in diesem Jahr, so dass sich einiges verbessert.


      Dort verbrachte Lotta ihre ersten 12 Lebenswochen, während des kalten und stürmischen portugiesischen Winters (Nov. bis Jan.). Im Februar wurde sie - Gott und der Tierhilfe sei Dank - für die Vermittlung nach Deutschland ausgewählt. Das heißt, dass sie die Wochen 13 bis 17 bei einer netten, in Portugal lebenden Pflege-Mama verbracht hat, die die drei abgemergelten und verwahrlosten Hündchen wieder aufgepäppelt hat, bis sie so aussahen:





      Nach zwei Wochen in einer deutschen Pflegestelle kam Lotta (rechts im Bild) dann zu uns. Sie war weder Stubenrein, noch hatte sie irgendeine Art von Training / Übung, weder an der Leine, noch fürs Autofahren etc.


      Sie war zu Beginn sehr schüchtern. Hatte Angst beim Spazieren gehen. Erschreckte sich vor allen Geräuchen (Rolladen, Mülltonnendeckel, Fahrende Autos usw.) und viele neuen Dinge, wie Schirme und Regenjacken usw. waren ihr sehr suspekt.


      Obwohl Lotta unser erster Hund ist, hat sich mit Liebe, Zuneigung und vor allem Konsequenter Erziehung alles mit der Zeit gegeben. Lotta Spielt wunderschön mit anderen Hunden, ist Menschen und vor allem Kindern gegenüber offen, sie Bellt nicht an der Tür, springt niemanden an, macht nicht auf die Couch oder ins Bett, kommt auf Rückruf u.v.m. Und seit 2 Wochen geht sie auch endlich ohne ziehen an der Leine.


      Das Einzige an dem wir noch arbeiten ist Autofahren. Das mag sie nicht wirklich, aber es ist auch nicht so dramatisch wie ich es von anderen gehört habe.


      Es war Arbeit, das gebe ich zu. Es hat uns als unerfahrene Hundehalter einiges an Nerven gekostet. Aber es klappte. Und soweit ich gelesen habe, gilt dies auch für Luna und Lisa. Die waren aber von Beginn an nicht so ängstlich wie Lotta und auch um einiges verschmuster. Das kommt bei unserer erst jetzt, nachdem sie nun bald 6 Monate bei uns ist. :)

    • Der Welpe könnte schon das passende sein. Das Problem ist halt, dass man kaum halbwegs sicher rausfinden kann, ob das der Fall ist.

      Man muss halt einfach entscheiden, ob man sich darauf einlassen will.


      Ich finde, die Orga macht von der Homepage her einen guten Eindruck. Evtl. kannst du ja auch mal bei Leuten nachfragen, die bereits einen Hund von dort haben (--> "Homestories").


      Mich würde auch interessieren, wie der Kleine jetzt "aufwächst", d.h., ob er nur im Zwinger ist oder regelmäßig Kontakt mit Menschen hat und auch sonst einiges kennen lernt. Das solltet ihr erfragen.


      Meine Hündin kam mit knapp einem Jahr aus Spanien und war ca. 6 Wochen auf einer deutschen Pflegestelle. Von ihrer Vergangenheit weiß ich so gut wie nichts. Sie ist im Alltag absolut problemlos. (Allerdings wäre sie für viele aufgrund ihres rassemixbedingten Jagdtriebes wohl auch ein Alptraum.)

    • Das sieht aus wie ein Bordercollie Mischling. Sowas könntest du auch in Deutschland zuhauf finden.

      In den rumänischen Mixen kann ALLES drin sein, da ist oft schon seit Generationen keine Rasse mehr nachweisbar. Nur, weil der Hund schwarz-weiß ist, muss da noch lange kein Border Collie beteiligt gewesen sein.
      Was in Osteuropa allerdings doch auch in den TH landet, sind Herdenschutzhunde und ihre Mixe. Die sind für deutsche Familien wohl eher ungeeignet.

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