Geerbter Hund macht Probleme

  • Er ist ein Tiger. Das wissen wir auch, und haben schon überlegt, ob wir mit ihm mal zu einem bekannten Schäfer fahren.


    Am besten fährst du gleich zu Corinna ins Training! Nicht ins Hütetraining, ins Alltags-Hunde-verstehen-und-lenken-lernen-Training.

  • Holla eine Mammutaufgabe.
    Fang am besten ganz von Vorne an, so als ob Dein Hund noch nichts kennt.
    Baue alles mit Deinen Worten auf. Wenn es geht- anderen Hunden weiträumig aus dem Weg gehen.
    Dein Neuer Trainer/Trainerin wird Euch zeigen wie man ein Abbruchwort aufbaut.
    Spielt mit Ihm ,aber nicht zuviel. Ruhe muß man auch lernen.
    Rede nicht stänig mit Ihm, Hunde " sprechen " über Körpersprache.
    Habe Ihn ständig im Blick, wenn er Dich beim Spaziergang ansieht belohne es SOFORT mit einem guten Leckerchen ( Fleischwurst)
    Ihr müßt erstmal eine Bindung aufbauen. Sei Dir im klaren das das was Du willst
    etliche Monate dauern wird.
    Wenn Du etwas willst,
    mußt Du etwas dafür tun.
    Bevor Du etwas tust
    mußt Du wissen was Du willst.


    Alles Gute für Euch Drei

  • Oha, ein Tiger. Die sind bei Schäfern beliebt, die gerne kernige Hunde haben wollen. Heißt schlicht, dass sie bei den AHs die mit dem höhern Aggressionspotential sind.


    Dass er mit Menschen nett ist, ist toll. Normalerweise mögen sie die auch so gar nicht ... Kann aber noch kommen. Ist ja noch lange nicht fertig in dem Alter.


    Die Idee sich mit diesem Hundetyp (zusätzlich noch bei der Vorgeschichte) gemütlich in einen Biergarten setzen zu können, würde ich völlig verwerfen. Für so was ist dieser Hundetyp völlig ungeeignet.

  • Oha, ein Tiger. Die sind bei Schäfern beliebt, die gerne kernige Hunde haben wollen. Heißt schlicht, dass sie bei den AHs die mit dem höhern Aggressionspotential sind.


    Dass er mit Menschen nett ist, ist toll. Normalerweise mögen sie die auch so gar nicht ... Kann aber noch kommen. Ist ja noch lange nicht fertig in dem Alter.


    Die Idee sich mit diesem Hundetyp (zusätzlich noch bei der Vorgeschichte) gemütlich in einen Biergarten setzen zu können, würde ich völlig verwerfen. Für so was ist dieser Hundetyp völlig ungeeignet.

    ich häng mich da mal an. Für dich heisst dass das du den Hund eben zuerst einmal nicht überall hin permanent mitnehmen solltest. Das tut keinem von euch gut aber man kann derartige Situationen durchaus gnaz gut über reinen gehorsam regeln. Das bedeutet wirklich konsequentes Training bis die Kommandos auch unter Ablenkung wirklich sitzen. Dazu braucht es viel Zeit, Geduld und hochwertige Belohnungen. Und natürlich auch Grenzen die du setzt aber dazu braucht es keine Gewalt. Wenn du das geschafft hast kannst du deinen Hund auch nen Meter neben seinen ärgsten Feind setzen ohne das was passiert aber so lange wie du solchen gehorsam forderst musst auch die konzentriert dabei sein- Schwätzchen halten ist da nicht drinnen. Du kannst ihm auch beibringen beim Anblick von Hunden sofort bei dir Kontakt zu suchen, wir haben hier einem heftigem DSH beigebracht bei Hundesichtung sofort zu Fraule zu flitzen und dort seinen Balli einzufordern. Hat ca ein halbes Jahr gedauert bis es auch zuverlässig bei wirklich fremden Hunden geklappt hat. Er ist inzwischen sichtbar froh darüber dieses alternative Verhalten erlernt zu haben. Aber es war echt harte Arbeit und angefangen haben wir wirklich mit 50m Abstand und einem anderem Hund der nur kurz auftaucht. DSH hat ihn gesehen dann gabs den ersten Click und den Balli, das hatte er schnell verstanden, schnell suchte er nach Hundesichtung schon Blickkontakt zur HJalterin ob es Balli geben könnte also Click und Balli, dann wiederum später gabs den Click erst als er den ersten Schritt auf sie zu kam. Dann erst als er bei ihr war. Erst als das zuverlässig klappte haben wir die Abstände zu den anderen Hunden verkleinert. Grundtraining war so 4 Monate und dann wie gesagt nochmal 6 Monate bis er es auch bei Fremdhunden konnte.

  • Warum soll es schlecht sein, dem Hund das Umfeld zu zeigen, für das er gezüchtet wurde? Wie es tönt, stammt der Hund aus einer aktiven Hütelinie und der Welpe hat das schon quasi mit der Muttermilch mitbekommen. Ein Schäfer, der diesen Typ kennt, wäre für mich sogar die allererste Anlaufstelle, denn der weiss genau, was er vor sich hat. Ich glaube auch nicht, dass aus diesem speziellen Hund ein gemütlicher Familienwauwau werden kann. Warum muss man ihn also umkrempeln? Er wurde als Spezialist gezüchtet. Sollte er sich für die Herdenarbeit als geeignet erweisen, stünde womöglich ein Halterwechsel an, aber der Hund dürfte glücklich werden, weil er tun darf, wofür er geboren wurde.


    Meine Mutter hatte vor vielen Jahren eine DSH, die extrem eigenständig war und raufte. Sie stammte aus einer Hütelinie. Sie wurde bei uns trotz Ausbildung im SV schlicht nicht ausgelastet und liess den Dampf bei Artgenossen ab. Meine Mutter gab sie nach einem Eignungstest an eine junge Frau, die sie zum Rettungshund ausbildete und viel mit ihr Fahrrad fuhr. Schon bald wurde sie zu einem ausgeglichenen und verträglichen Zeitgenossen.


    Soll heissen: in seltenen Fällen kann Trennung der beste Weg sein.

  • Ich glaube auch nicht, dass aus diesem speziellen Hund ein gemütlicher Familienwauwau werden kann. Warum muss man ihn also umkrempeln?


    Soll heissen: in seltenen Fällen kann Trennung der beste Weg sein.


    Der Vorbesitzer war selbst lange Schäfer, hat auch mehrere Hunde zum hüten ausgebildet. Aber gesundheitlich ging das bei ihm nicht mehr und er fand Lux auch ungeeignet. Aber da kenne ich mich nicht aus, und möchte den Weg zum Schäfer wohl wirklich machen.


    Lux ist ja quasi schon ein Familienwauwau. Er ist extrem verschmust, sucht immer die Nähe zu uns, seinen Menschen, findet Menschen allgemein mega spitze, weil sie Hände zum streicheln haben und ist auch im Haus extrem entspannt! Auch bei der üblichen Gassirunde ist er ein Goldschatz, immer abrufbar, kühe würdigt er immer nur mir einem kurzen Blick. Nur andere Hund sind ein rotes Tuch für ihn.


    Da der Vorbesitzer aber der Vater meines Partners war, hängen wir sehr an unserem Lux. Natürlich ist das kein Grund um den Hund mit biegen und brechen zu behalten. Aber das wäre für uns wirklich die allerallerletze Option.... :fear:

  • Der Vorbesitzer war selbst lange Schäfer, hat auch mehrere Hunde zum hüten ausgebildet. Aber gesundheitlich ging das bei ihm nicht mehr und er fand Lux auch ungeeignet. Aber da kenne ich mich nicht aus, und möchte den Weg zum Schäfer wohl wirklich machen.

    Zum Thema "nicht geeignet" möchte ich noch mal was sagen. Es ist durchaus möglich, dass der Hund so große Defizite hat, dass er nicht nutzbar ist. (Manche AHs haben z.B. ihren Griff nicht im Griff - höhö, blödes Wortspiel :lol: - also beißen schlichtweg zu heftig und verletzen dabei das Vieh. Das ist natürlich absolut unterwünscht!) Meiner Erfahrung nach wird oftmals die "Diagnose Untauglich" aber viel zu früh gestellt. Der Hund ist noch mitten in der Entwicklung, zeigt übermäßig irgendein Verhalten, das sich später wieder legt und sich angleicht.


    Ganz klar: Die Welt dieser Hunde ist es täglich mehrere Stunden an der Herde hoch und runter zu laufen, die Tiere in Schach zu halten. Das ist natürlich kaum zu ersetzen. Trotzdem kann man den AH über adäquate Beschäftigung meiner Erfahrung nach etwas besser im privaten Haushalt einigermaßen "glücklich" machen, wenn man diese zwei Punkte beachtet: Regelmäßiges, ausdauerndes Laufen mehrmals die Woche mindestens eine Stunde und dann noch was fürs Köpfchen!


    Dann kann man auch an den anderen Problemen besser arbeiten. Allerdings dürft ihr nicht erwarten, dass er gut Freund mit fremden Hunden wird. Da wird ewiges Management notwendig sein.


    Außerdem sind diese Hunde nicht für ständigen Umgebungswechsel geeignet. Sei sind darauf selektiert routiniert jeden Tag das selbe zu machen. Die häufig zu findende Empfehlung, dass man für viel Abwechslung sorgen soll, stresst diese Hunde sehr! Und damit auch Umgebungen mit vielen Außenreizen. Also, lieber mal den Hund Zuhause lassen, wenn man in die Stadt will und so ...


    Das entlädt sich dann gerne irgendwann umso mehr an den Stellen, wo es eh Probleme gibt - also bei Euch die anderen Hunde.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Meiner Erfahrung nach wird oftmals die "Diagnose Untauglich" aber viel zu früh gestellt. Der Hund ist noch mitten in der Entwicklung, zeigt übermäßig irgendein Verhalten, das sich später wieder legt und sich angleicht.

    Diese "Diagnose" wurde meines Wissens nach bereits gestellt, bevor der Hund jemals bei einer Schafsherde war, da er zu klein und zu schmächtig für seine Rasse ist und ein Sensibelsten, wie es der Vorbesitzer immer ausgedrückt hat: "Der verträgt nichts"....

    Dann kann man auch an den anderen Problemen besser arbeiten. Allerdings dürft ihr nicht erwarten, dass er gut Freund mit fremden Hunden wird. Da wird ewiges Management notwendig sein.

    Wir erwarten das auch gar nicht! Wir möchten einfach nur, dass er an anderen Hunden vorbei geht, oder auch akzeptieren kann dass ein anderer Hund in der Nähe liegt, ohne ihn direkt anzukläffen als wollte er ihn zerfleischen. :rotekarte:

    Die häufig zu findende Empfehlung, dass man für viel Abwechslung sorgen soll, stresst diese Hunde sehr! Und damit auch Umgebungen mit vielen Außenreizen. Also, lieber mal den Hund Zuhause lassen, wenn man in die Stadt will und so ...

    Das machen wir sowieso! Es ginge uns ja nur um einige Sonntage im Jahr, an denen man wandern geht und den Hund mitnehmen möchte und trotzdem an einer Forsthütte einkehren kann. Oder eben die wenigen Besuche bei meinen Eltern oder ihren bei uns MIT Hunden. ( :schneewerfen_wald: )


    Ich möchte auch noch einmal betonen, dass wir uns im Klaren darüber sind, dass das keine leichte Aufgabe ist und das wir hart arbeiten müssen um unseren Zielen näher zu kommen. Und dafür habe ich mich hier an euch gewendet, um vielleicht den ein oder anderen Tipp zu bekommen, wie wir diesen Weg gemeinsam gehen können.


    :smile:

  • Diese "Diagnose" wurde meines Wissens nach bereits gestellt, bevor der Hund jemals bei einer Schafsherde war, da er zu klein und zu schmächtig für seine Rasse ist und ein Sensibelsten, wie es der Vorbesitzer immer ausgedrückt hat: "Der verträgt nichts"....

    Na dann scheint der Vorbesitzer auch nicht so die Leuchte gewesen zu sein. Weil was soll Statur und Grösse über die Arbeitsfähigkeit aussagen? Und Border Collies sind auch sehr sensibel und arbeiten.


    Warum sollte der von menschlicher Seite Druck verkraften können müssen wenn er Viecher treiben soll.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!