Jundhund bellt ununterborchen wenn er alleine ist

  • Huhu ihr Lieben!


    ich weiß, zu diesme Thema gibt es schon unendlich viele Threads. Ich hoffe es ist kein Problem wenn ich trotzdem mein Problem schildere. Ich bin noch etwas unerfahren und ein kleines bisschen verzweifelt.


    Im April diesen Jahres ist eine wunderschöne Labradorhünding namens Luna im Alter von 8 Wochen bei meinem Freund und mir eingezogen. Sie ist wirklich zum knutschen. :cuinlove:
    Bevor sie bei uns einziehen durfte haben wir natürlich darüber nachgedacht ob wir auch genug Zeit für die Kleine haben.
    Da ich in unserem Familienunternehmen arbeite ist es mir möglich Luna mit zur Arbeit zu nehmen. Und sonst richtet sich unsere Freizeitgestaltung auch nach Luna. Und das machen wir auch liebend gerne.
    Nach meinem Urlaub den ich mir genommen habe, damit Luna sich Zuhause eingewöhnen kann, habe ich sie dann auch direkt mit ins Büro genommen.


    Nun haben wir folgendes Problem.
    Wenn wir Luna alleine lassen, bellt sie ununterbrochen. Sie hat wirklich eine erwähnenswerte Ausdauer.
    Und das obwohl wir ziemlich schnell damit angefangen haben sie für kleine Momente alleine zu lassen. Wenn wir z.B. die Wäsche machen gehen oder für eine halbe Stunde einkaufen.
    Das schien auch alles kein Problem zu sein.


    Wenn wir sie allerdings länger alleine lassen als eine halbe Stunde, fängt sie das größte Bellkonzert in der ganzen Umgebung an.
    Manchmal sogar schon eher.


    Ich habe das Glück, dass mein Elternhaus nur eine Straße entfernt von meienr Arbeit liegt. Also versuche ich Luna dort für 1-3 Stunden alleine zu lassen. Dort stört es niemanden wenn sie bellt.
    Zur Beschäftigung bereite ich ihr dann immer einen gefüllten Kong vor und spazieren gehen wir vorher auch immer nochmal.
    Ich hatte die Idee einfach mal ein Telefongespräch laufen zu lassen und mein Telefon auf stumm zu stellen, damit sie mich nicht hört.
    Jetzt weiß ich, dass sie die komplette Zeit aus voller Kehle bellt. :verzweifelt:


    Zuhause mache ich hinter mir ab und zu die Türen zu , wenn ich beispielsweise in die Kücke gehe etc. damit sie mir nicht auf Schritt und Tritt folgen kann.


    Ich mache mir wirklich Sorgen, dass wir das nicht hinbekommen. Wir scheinen zu spät damit angefangen zu haben oder waren zu inkosequent. Und das obwohl sie ja "erst" ein halbes Jahr alt ist.
    Selbst ein Abend im Restaurant mit meinem Freund ist nicht drin, ohne die Nachbarn zu terrorisieren. :(


    Könnt ihr uns vielleicht helfen?
    Ich bedanke mich jetzt schon für jeden lieb gemeinten Ratschlag. :herzen1:

  • .....Wir scheinen zu spät damit angefangen zu haben oder waren zu inkosequent. Und das obwohl sie ja "erst" ein halbes Jahr alt ist.......

    ERST ein halbes Jahr? SCHON ein halbes Jahr, und er kennts immer noch nicht, triffts besser..... Weil Ihr ja alles aufs Hundchen abgestellt habt, ihn überall mit hingenommen habt etc. - und auf einmal soll er allein bleiben können, weils Euch zu viel wird, 24/7 da zu sein. Wie soll er das verstehen?


    Mit dem Alleinbleiben fängt man am besten von klein auf an, mal in ein andres Zimmer gehen und Tür zumachen, mal an den Briefkasten etc., minutenweise. Nicht nur "ab und zu" mal ne Tür zumachen. Das muß man regelmäßig üben.


    Lernen kann ein Hund das freilich auch später. Aber ist natürlich einfacher, wenn er sich gar nicht erst daran gewöhnt, daß er 24 Stunden rund um die Uhr dauerbewacht und dauerbespaßt wird, und Ihr ihm immer zur Verfügung steht. Daß er dann Frust schiebt, wenn er auf einmal doch mal allein sein muß, ist doch klar....


    Bitte tut Euch und dem Hund den Gefallen, und laßt ihn nicht mehr so lange alleine, bis er das gelernt hat!!


    Ihr könnt doch nicht stundenlang einen Hund, der vor Verlassenspanik bellt wie doof, sich selbst überlassen, und ungerührt zuhören! Wenn Ihr Pech habt, kriegt er so ein totales Trauma, und wird nie wieder lernen, alleinzubleiben, weil er verinnerlicht hat, daß er dann sich selbst überlassen wird, und niemand ihn "retten" kommt. Weil er ja noch nicht gelernt hat, daß ihm nichts passiert, wenn er alleine ist.


    Wenn der stundenlang bellt, bellt der sich total in Rage, hat Streß ohne Ende - wie soll er das Alleinbleiben neutral oder gar positiv erleben?


    Wenn der Hund derzeit für 20 Minuten alleine bleibt, ohne zu bellen, ist das doch schon mal toll. Dann bestätige ich das, komme aber beim nächsten Mal nach 10 Minuten wieder rein (NICHT jedes Mal mehr abverlangen!). Zwei Tage später bleib ich mal 15 Minuten, weitere 2 Tage später 25 Minuten weg. Dann wieder nur 10 Minuten. Also die Zeiten variieren. Und AUCH, wenns gut geklappt hat, nicht gleich nochmal einen draufsetzen, sondern die Zeit trotzdem mal wieder ein bissel kürzen. Und wenn die 20 Minuten morgens klappen - dann bitte nicht auf 30 raufgehen, sondern erstmal testen, ob nachmittags vielleicht auch schon 5 oder 10 Minuten gehen. Also nicht nur die Zeitdauer, sondern auch die Lage der Zeitspanne innerhalb des Tages variieren, bevor ich mit der Dauer weiter raufgehe. UNd echt nur gaaaz kleinschrittig raufgehen mit der Dauer.


    Ich denke, ihr habt da zwar gut angefangen, mit "mal kurz alleinlassen", aber dann viel zu große Sprünge gemacht. Der Hund will Euch schließlich nicht ärgern, der kann es einfach noch nicht. Sollte er also zwischendurch doch mal ins Bellen kommen (komisches Geräusch, oder blöde Tagesverfassung bei ihm), dann halt nochmal 1-2 Schritte zurückgehen.


    Was auch gut geht: wenn man den Hund daran gewöhnen möchte, zu einer bestimmten Tageszeit alleine zu bleiben, zB wenn man arbeiten geht halbtags. Dann eben daheim in dieser Zeit NICHTS machen, aber wirklich GAR nichts. Kein Streicheln, kein Leckerli, kein Kurzindengartengehen - wenn er aus dem Körbchen aufsteht und zu Euch hergeht: "Nein - Körbchen!". So gewöhnt er sich schrittweise daran, daß in dieser Spanne, in der Ihr später nicht da sein werdet (wollt), einfach nix passiert. Auch wenn Ihr da seid. Und wenn er von sich aus diese Zeitspanne größtenteils verpennt, kann man erste kurze Alleinbleib-Sequenzen (erstmal wieder in andres Zimmer gehen, zB zum Bügeln eines Shirts o.ä.) in diese Zeit legen. Weil er gelernt hat, er versäumt nix, mit Euch ist in dieser Zeitspanne eh langweilig, Ihr spielt nicht um diese Zeit. So tut sich der Hund evtl. leichter, das Alleinbleiben zu akzeptieren, als wenn heute zB vormittags voll Action angesagt ist, und morgen muß er plötzlich allein bleiben zu seiner gewohnten "Action-Zeit".


    Was man auch tun kann: den Hund die ersten Male alleinlassen, wenn er gut ausgelastet ist. Also nicht, wenn er grad seine "irren 5 Minuten" haben möchte, sondern wenn er eh KO ist, zB nach dem Training der Hundeschule, heimgekommen, was gefuttert, sodaß er auch noch vollgefressen ist und es ihn nur noch nach seinem Körbchen und Schläfchen verlangt. Dann ist ihm nämlich ziemlich wurscht, was ihr tut. Aber auch da nur kurze Sequenzen, langsam steigern. Das bedeutet aber nicht: rausgehen, mit dem Ball hochpushen, bis er hohle dreht, udn dann so in der Bude stehenlassen, während man geht. Sondern ruhige Sachen machen, evtl. Futtersuchspiel beim Gassi, beim Heinkommen nochmal fressen lassen, fertig.


    Und, was noch helfen kann: etabliert ein kleines Alleinbleib-Ritual. Das kann sein, daß er in ein bestimmtes Zimmer geschickt wird, oder (bei mir zB) das Halsband abgenommen wird (ich hab immer Angst, die bleiben damit wo hängen und ich bin net daheim, um zu helfen - Halsband hab heißt hier auch so viel wie "Pause" oder "jetzt ist Ruhe angesagt".), man kann den Hund ins Körbchen schicken und dort noch ein Leckerli oder ne Kaustange geben. Man kann das auch mit nem bestimmten Kommando/Satz o.ä. verknüpfen, oder mit dem Anziehen der Schuhe. zB, indem man immer erst Schuhe anzieht, dann Kaustange für Hundi holt, und mit dem "ich geh jetzt"-Kommando ins Körbchen schickt und dort die Stange gibt. Einfach, damit der Hund ein festes Ritual hat, bei dem er weiß, was jetzt als Nächstes kommt. Das gibt ihm Sicherheit und kann daher helfen.


    Gebt Euch insgesamt bitte mehr Zeit - das kann nicht von heute auf morgen klappen. Und was bei Euch daheim klappt, muß nicht notwendigerweise in anderer Umgebung (!!Eltern) funktionieren. Das Geheimwort heißt "generalisieren"! Hunde lernen orts- und zeitgebunden, aber auch personengebunden: bleibt der Hund bei Dir alleine, heißt das nicht, daß er, wenn Dein Freund geht, auch kein Theater macht. Bleibt er früh alleine, heißt das nicht, daß er nachmittags auch kein Theater macht. Bleibt er daheim alleine, heißt das nicht, daß er im Hotel/bei Freunden/Eltern etc. auch alleinbleiben kann! Alles, was er gelernt hat, muß er generalisieren. Daß das Wort "SITZ" heißt hinsetzen, egal, ob ich im Wohnzimmer stehe, oder vor der Haustüre laufe, oder Papa es sagt oder Mama es sagt, ob es nachmittags oder Mitternacht ist, ob es schneit oder regnet oder die Sonne scheint - das muß er erst lernen... und genauso schaut´s mit dem Alleinbleiben aus.

  • Sie ist noch ein Kind, hat noch eine Weile Entwicklung vor sich bis sie erwachsen ist.


    In dem Alter ist von der Natur "alleine bleiben" noch überhaupt nicht vorgesehen. Von daher, wenn sie es mit vorsichtig aufgebautem Training nicht kann, dann bitte nicht verlangen, es ist nicht altersgemäss.



    Und evtl hat sie mit dem Thema alleine bleiben schon so schlechte, unangenehme Erfahrungen gemacht mit euerer Hau Ruck Methode, dass es jetzt erst recth schwierig wird dass sie da Vertrauen entwickelt.

  • Also versuche ich Luna dort für 1-3 Stunden alleine zu lassen. Dort stört es niemanden wenn sie bellt.

    Das empfinde ich als die denkbar schlechteste Lösung. ERst mal sollte sie sich zu Hause sicher fühlen und dort alleine bleiben können. In fremder oder ungewohnter Umgebung fällt es einem Hund denkbar schwerer zu entspannen.



    Wir scheinen zu spät damit angefangen

    Wann habt ihr denn angefangen?



    oder waren zu inkosequent

    oder zu ungeduldig...


    Das alleine bleiben ist ein sensibles Thema, oder auch nicht, hängt vom Hund ab. Ich habe immer sehr früh angefangen, meine Hunde kurz alleine zu lassen, angefangen mit kurz Türe schließen im anderen Raum, in den Keller gehen usw. Aber das war ein Prozess über mehrere Monate, bis ich meine Hunde mal eine Stunde allein gelassen habe. Das Ergebnis war, dass jeder Hund, als er erwachsen war, auch mal bis zu sieben Stunden alleine bleiben konnte, was selten vorkam, aber es gibt Situationen, da gehts halt nicht anders.


    Euer Hund hat Stress beim alleine sein und seine Lösung im Bellen gefunden. Wenn sie sich so reinsteigert, warum nimmst du sie nicht wieder mit zur Arbeit? Ein Hund bleibt entspannt und ruhig zu Hause, wenn er sich dort alleine sicher fühlt und darauf vertraut, dass du wiederkommst.

  • Wir scheinen zu spät damit angefangen zu haben oder waren zu inkosequent.

    So ist es, man beginnt damit im Alter von vier Monaten, dann klappt es eigentlich immer.

    In dem Alter ist von der Natur "alleine bleiben" noch überhaupt nicht vorgesehen.

    Das ist Unsinn; in der Natur gehen die Wolfsmütter auf Futtersuche, ansonsten würden sie verhungern. Die Welpen bleiben in der Zeit alleine im Bau.
    Selbst Rehmütter legen ihre Kitze irgendwo ab , um auf Futtersuche zu gehen. Nicht selten, hört man so ein Kitz im Wald schreien oder sieht es sogar, wie zuletzt hier noch geschehen.


    Es ist also vollkommen normal für Welpen, daß sie alleine bleiben, vorausgesetzt, man fängt früh genug damit an.


    Ihr müßt das Alleinebleibtraining neu beginnen. Ich würde den Hund einfach täglich für ein/zwei Stunden im Elternhaus lassen.
    Sie wird es mit der Zeit merken, daß Bellen nicht hilft.


    Es ist hart, aber man muß da durch, ansonsten habt ihr irgendwann einen Hund, der nie alleine bleiben kann.



  • Nein, die Mutter bleibt bei den Welpen, die wird mitgefüttert. Muss ja auch jemand da bleiben um sie wenn nötig zu verteidigen.


    Und selbst wenn dann mal kein Alttier da ist da immerhin der ganze Wurf da, an dem man sich kuscheln oder mit denen man spielen kann.


  • Ach ja und mit Rehen kann man das überhaupt nicht vergleichen, die sind von Natur aus darauf ausgelegt, dass die Mutter das Jungtier an einem geschützen Platz ablegt.


    Da kann man auch gleich Feldhasen nehmen, da kommt die Mutter nur ein paar Mal am Tag vorbei um die zu säugen.


    Kleine Rehe und Hasen sind auch extra als Jungtiere völlig geruchsfrei damit sie nicht von Beutegreifern gefunden werden und halten komplett still so lange sie da liegen.



    Das kann man überhaupt nicht mit kleinen Hunden oder Wölfen vergleichen.

  • Nein, die Mutter bleibt bei den Welpen, die wird mitgefüttert. Muss ja auch jemand da bleiben um sie wenn nötig zu verteidigen.

    Und wie ist es bei Füchsen und anderen Raubtieren, die nicht im Rudel leben? Oder bei Strassenhunden, wenn sie Welpen haben? Da kommt keiner füttern.


    Man kann mit so einem Training auch erst mit einem Jahr anfangen, nur wird das nix mehr werden.
    In der Beziehung bin ich knallhart und hatte bisher bei keinem meiner Hunde ein Problem mit dem Alleinebleiben.
    Bei aller Liebe, möchte ich nämlich nicht der Sklave meines Hundes sein.


    Übrigens hab ich jetzt meine sechsten Hund und keiner hatte ein Problem damit alleine zu bleiben.

  • Also den von Lorbas vorgeschlagenen Weg hätte ich meinem Hund niemals zugemutet. Alleine die Vorstellung, Maja 1 bis 2 Stunden Panik auszusetzen...


    Ich würde es so trainieren, wie BieBoss es beschrieben hat.

  • Sie wird es mit der Zeit merken, daß Bellen nicht hilft.

    Oder auch nicht....


    Ganz klar von vorne anfangen, aber den Hund bitte nicht in fremder Umgebung alleine lassen, wenn er es zu Hause noch nicht kann.

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