Jundhund bellt ununterborchen wenn er alleine ist

  • Und wie ist es bei Füchsen und anderen Raubtieren, die nicht im Rudel leben? Oder bei Strassenhunden, wenn sie Welpen haben? Da kommt keiner füttern.
    Man kann mit so einem Training auch erst mit einem Jahr anfangen, nur wird das nix mehr werden.
    In der Beziehung bin ich knallhart und hatte bisher bei keinem meiner Hunde ein Problem mit dem Alleinebleiben.
    Bei aller Liebe, möchte ich nämlich nicht der Sklave meines Hundes sein.



    Dann wird immer noch der komplette Wurf alleine gelassen, also mehrere Jungtiere die sich seit der Geburt kennen.



    Ausserdem ist es völlig egal wie Füchse oder Bären oder Katzen das machen, das sind andere Spezies mit anderem Sozialverhalten und anderen Bedürfnissen. Aber wenn du ein Tier haben willst, das du früh alleine lassen kannst, dann kannst du dir gerne einen jungen Fuchs holen anstatt eines Hundes.


    Man kann ja auch die Erziehung von Menschenkindern nicht daran orientieren, was Schimpansen brauchen.

  • Dann macht wie ihr denkt, aber wundert euch nicht, wenn solche Hunde dann irgendwann einen Sitter haben müssen.

  • Ihr müßt das Alleinebleibtraining neu beginnen. Ich würde den Hund einfach täglich für ein/zwei Stunden im Elternhaus lassen.
    Sie wird es mit der Zeit merken, daß Bellen nicht hilft.

    Halte ich für Quatsch. Wenn Sie zwei Stunden durchbellt und dann kommt jemand und "erlöst" sie, ist Bellen = Lösung. Ich denke, damit verfestigt sich das Problem nur noch.


    Also nicht den Part mit dem neuen Beginn des Trainings aber einfach mal eben so bellend alleine lassen.

  • Dann macht wie ihr denkt, aber wundert euch nicht, wenn solche Hunde dann irgendwann einen Sitter haben müssen.


    Oder wenn dir der Vermieter bzw die Nachbarn auf die Pelle rücken weil der völlig gefrustete und verunsicherte Hund das Bellen eben nicht irgendwann aus lauter Resignation aufgegeben hat.


    Kläffer können schon SEHR ausdauernd sein...

  • Dann macht wie ihr denkt, aber wundert euch nicht, wenn solche Hunde dann irgendwann einen Sitter haben müssen.

    Nun ja, ich verstehe ja was du meinst und du hast ja völlig recht damit. Allerdings hilft das der TE hier mE nicht, da sich das Problem und Verhalten bereits gefestigt hat. Dieses "bellen lassen bis es aufhört" ist irgendwie Old School und es bringt bei den meisten Hunden nichts. Wenn ein Hund stundenlang durchbellt, heisst das nicht, dass er seine Halter manipulieren will und irgendwann aufgibt, sondern dass der Hund einfach Stress hat. DIe Tatsache, dass sich die Dauer offensichtlich bei der TE auch bereits verkürzt hat, spricht dafür, und dazu noch, dass er gelernt hat, je früher ich anfange zu bellen, desto eher werde ich vllt. erlöst....


    Das Geheimnis des Alleine bleibens ist nicht die Holzhammermethode, sondern, dass der Hund sich in seinem Umfeld sicher fühlt. Wenn ich ihm diese Sicherheit aber erst gar nicht vermittelt, d.h. ihm nicht beibringe, das ich verlässlich wiederkomme und alles gut wird, habe ich und vor allem der Hund es ungleich schwerer.

  • Ich bin arbeitsbedingt für ein Jahr zwischen NRW und Leipzig hin und her gependelt, mit gesamtem Rudel und hatte in NRW auch Nachbarn mit Dauer-Kläffer. Als sich alle Nachbarn beschwerten und ihnen die erste Abmahnung ins Haus flatterte haben sie mal bei mir nachgefragt, warum meine Hunde so leise sind aber bei ihrem doch nix verändert. (Der Hund muss das von alleine lernen und notfalls ziehen wir halt um.) Kurze Zeit später ist der Hund mit dem Kopf durch eine Glastür gerannt.


    Lösung war hier dann:


    1. Dass der Vierbeiner wirklich ausgelastet wird, bevor er alleine bleibt. Langer Spaziergang, konzentriert, keine Spielereien zum Aufwühlen.
    2. Anschließend Sattfressen. Aufgeweichtes Trockenfutter mit Gemüse.
    3. Den Hund anschließend mit dem Kommen und Gehen der Halter nerven. Tür auf, Tür zu. Hier hin, da hin, mal 30 Sekunden, mal 5 Minuten, mal wieder nur ein paar Sekunden - immer wieder in den Korb schicken, wenn er aufstand. Irgendwann hatte der Hund darauf keinen Bock mehr und hat dabei geschlafen (Entspannung lernen, während die Halter wuseln und auch gehen)
    4. Keine direkte Beachtung bei der Heimkehr. Bei Bellen sofort verbieten und wegschicken. Bei Ruhe gab's ne entspannte Begrüßung (hast du fein gemacht) ohne Hibbeln und Aufwühlen durch piepsige "Warst du ganz alleine?!" Stimmen.


    Das hat Monate gedauert aber es hat mit Konsequenz funktioniert.



  • Das sind aber erwachsene Hunde, der hier ist fast noch ein Welpe.

  • Was auch gut geht: wenn man den Hund daran gewöhnen möchte, zu einer bestimmten Tageszeit alleine zu bleiben, zB wenn man arbeiten geht halbtags. Dann eben daheim in dieser Zeit NICHTS machen, aber wirklich GAR nichts. Kein Streicheln, kein Leckerli, kein Kurzindengartengehen - wenn er aus dem Körbchen aufsteht und zu Euch hergeht: "Nein - Körbchen!". So gewöhnt er sich schrittweise daran, daß in dieser Spanne, in der Ihr später nicht da sein werdet (wollt), einfach nix passiert. Auch wenn Ihr da seid. Und wenn er von sich aus diese Zeitspanne größtenteils verpennt, kann man erste kurze Alleinbleib-Sequenzen (erstmal wieder in andres Zimmer gehen, zB zum Bügeln eines Shirts o.ä.) in diese Zeit legen. Weil er gelernt hat, er versäumt nix, mit Euch ist in dieser Zeitspanne eh langweilig, Ihr spielt nicht um diese Zeit. So tut sich der Hund evtl. leichter, das Alleinbleiben zu akzeptieren, als wenn heute zB vormittags voll Action angesagt ist, und morgen muß er plötzlich allein bleiben zu seiner gewohnten "Action-Zeit".

    Diesen Abschnitt aus Bieboss' tollem Beitrag möchte ich euch noch mal besonders ans Herz legen. Das ist sozusagen die Basis für ein erfolgreiches Training des Alleinebleibens, daß der Hund von Anfang an lernt, daß er nicht ständig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht.


    Dagmar & Cara

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